DE3038654A1

DE3038654A1 - Verfahren zum installieren einer kuenstlichen insel

Info

Publication number: DE3038654A1
Application number: DE19803038654
Authority: DE
Inventors: Heinz Gerhard 2080 Pinneberg Butt; Jürgen Dipl.-Ing. 2000 Hamburg Salewski
Original assignee: Dyckerhoff and Widmann AG; Bilfinger und Berger Bau AG
Current assignee: Walter Bau AG; Bilfinger SE
Priority date: 1980-10-13
Filing date: 1980-10-13
Publication date: 1982-07-22
Also published as: DE3038654C2

Description

"Verfahren zum Installieren einer künstlichen Insel"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Künstliche Inseln, die im Offshore-Gebiet der Ausführung von Bohrungen, der Förderung von Bodenschätzen, wie Erdöl oder der Aufnahme eines Kraftwerks dienen, ruhen auf einer Stützkonstruktion, deren Gründungskörper auf dem Meeresboden aufliegen und deren Stützen bis zur Höhe der Plattform über den Meeresspiegel hinausragen. Dic Plattformen bekannter künstlicher Inseln bestehen aus vorgefertigten Einzelteilen, die auf See zusammengesetzt und mit der Stützkonstruktion verbunden werden. Die Monatage wird durch Schwimmkrane ausgeführt und kann durch Wetterbedingungen stark behindert werden. Dadurch wird die Montage teuer und aufwendig, das Risiko von Wartezeiten ist bedeutend.
Es ist bereits bekannt, die gesamte Plattform in Landnähe vorzufertigen und als schwimmfähige Einheit zum Aufstellungsort zu schleppen (DE-OS 25 45 219). Die Stützbeine dieser Plattform bestehen aus jeweils zwei miteinander verbindbaren Abschnitten, deren oberer und kürzerer Abschnitt mit der Plattform verbunden ist und deren unterer Abschnitt eine auf dem Meeresboden ruhende Unterkonstruktion darstellt, deren oberes Ende bis in geringe Wassertiefen reicht. Das Verbinden der Plattform mit der Stützkonstruktion erfolgt dadurch, daß die oberen Stützbeinabschnitte abgesenkt und in die bereits unter Wlsser verankert Unterkonstruktion eingefahren werden. Nachdem die beiden Abschnitte der Stützbeine Betätigen der verbunden sind, wird die Plattform durch weiteres Betätigen der Hubeinrichtung bis zur gewünschten Höhe über dem Wasserspiegel angehoben.
Abgesehen davon, daß auch die Installation dieser künstlichen Insel nicht unabhängig von den Witterungsbedingungen ist, weil die oberen Abschnitte der Stützbeine unter Wasser in die Unterkonstruktion eingefahren werden müssen, sind die zwischen den oberen Abschnitten der Stützbeine und der Plattform auf Dauer installierten Hubeinrichtungen aufwendig, so daß sich eine solche Einrichtung nur für Plattformnen eignet, die gelegentlicll umgesetzt werden. Die unteren Abschnitte der Stützbeine können aber nicht einer den Meeresspiegel hinausragen, da die Plattform sollSt nicht eingeschwommen werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um eine derartige künstliche Insel mit geringerem Aufwand und größerer Wetterunabhängigkeit installieren zu können.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung resultiert zunächst daraus, daß die Plattform nicht selbst als schwimmfähige Einheit ausgebildet, sondern auf einem Schwimmkörper, zum Beispiel einem Ponton, eingeschwommen wird. Ihre Unterkante befindet sich dadurch im Zustand des Finsc1iwimnins in einer gewissen Höhe überdem Meeresspiegel, so daß sic auf die bis in diese Höhe vorweg hergestellten Stützen abgesenkt werden kann. Dabei kann in vollem Umfang bei normaler Sicht, also oberhalb des Wasserspiegels, gearbeitet werden. Unter Anwendung an sich bekannter Baumaßnahmen werden dann die Stützen abschnittsweise hochgeführt und zugleich die Plattform angehoben, bis sie ihre Sollhöhe von etwa 15 bis 25 m über dem Meeresspiegel erreicht hat. Sie kann dann auf die endgültigen Lager abgesetzt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, in der verschiedene Bauzustände dargestellt sind. Es zeigt Fig. 1 die Plattform beim Einschwimmen auf einem Ponton, Fig. 2 das Absenken der Plattform auf die noch unfcrtigen Stützen mittels Ballastieren des Pontons, Fig. 3 das abschnittsweise Aufführen der Stützen mit gleichzeitigem Heben der Plattform und Fig. 4 die Plattform in der endgültigen Lage.
In Fig. 1 ist die an Land bzw. in Landnähe vorgefertigte Plattform 1 mit den dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßten Aufbauten, die selbstverständlich nicht Gegenstand der Erfindung sind, über Gcrüsttürme 2 auf einen Ponton 3 abgesetzt, der mittels einer Leine 4 beispielsweise von einem Hochseeschlepper zur Lokation geschleppt wird.
An der Lokation ist die Unterkonstruktion 5 mit den Stützen 6 bereits auf den Meeresboden 7 abgesetzt (Fig. 2).
Die Unterkonstruktion mit den Stützen besteht aus Stahlbeton oder Spannbeton. Die Stützen 6 ragen lediglich bis zur Höhe über den Meeresspiegel hinaus; auf ihren Oberflächen sind Hilfsauflager 8 vorgesehen. Durch Ballastieren des Pontons 3 wird die Plattform 1 langsam abgesenkt; dabei werden die Gerüsttürme 2 frei, sodaß der Ponton 3 ausgefahren werden kann.
Zur Sicherheit sind beim Absenken auf den Stützenoberflächen Stoßdämpfungseinrichtungen vorgesehen und zwischen dem Ponton und den Stützen Abstandhaller 9 zur 1rizontalen Fixierung angeordnet.
Mittels an sich bekannter Baumaßnahmen zum Heben schwerer Lasten unter gleichzeitiger Herstellung der Unterstützung aus Stahlbeton werden die Stützen 6 im Bereich der Stützenköpfe 10 vervollständigt (Fig. 3). Dabei wird die Plattform jeweils durch hydraulische Pressen angehoben, ein Abschnitt der Stahlbetonkonstruktion betoniert und die Pressen nach dessen Erhärten umgesetzt. Nach Erreichen der Sollhöhe S1 (Fig. 4) werden die endgültigen Lager 11 eingebaut und die für das Anheben der Plattform erforderliche Hilfskonstruktion entfernt.
Schließlich kann der zum Schutz von Rohrleitungen erforderliche Riserschutz 12 errichtet werden.
Leerseite

Claims

"Verfahren zum Installicren einer künstlichen Insel'1 Patentansprüche 1.) Verfahren zum Installieren einer künstlichen Insel, die von auf dem Meeresboden gegründeten Stützen getragen wird, bei dem zunächst die Stützkonstruktion hergestellt und danach die Plattform eingeschwomnen, auf die Stützen aufgelegt und auf die Sollhöhe über dem Meeresspiegel angehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) mittels eincs Schwimmkörpers (3) eingeschwommen und zunächst auf Hilf sauflager (8) auf die nur knapp über den Meeresspiegel hinausragenden Stützen (6) aus Stahl- oder Spannbeton abgesenkt wird, daß sodann die Stützen (6) unter gleichzeitigem Heben der Plattform (1) bis zur endgültigen Höhe aufgeführt werden und die Plattform (1) auf die endgültigen Lager (11) abgesetzt wird.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) durch Ballastieren des Schwimmkörpers (3) auf die Hilfsauflager (8) abgesenkt wird.
3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattform (1) unter Zwischenschaltung von Stoßdämpfungseinrichtungen auf die Hilfsauflager (8) abgesenkt wird.