DE3037569C2

DE3037569C2 - Vordruckventil für hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlagen

Info

Publication number: DE3037569C2
Application number: DE3037569A
Authority: DE
Inventors: Günter Ing.(grad.) 8603 Ebern Gütlein; Herbert 8601 Pfarrweisach Sauer
Original assignee: FAG Kugelfischer Georg Schaefer KGaA
Current assignee: Fahrzeugtechnik Ebern 96106 Ebern De GmbH
Priority date: 1980-10-04
Filing date: 1980-10-04
Publication date: 1985-08-29
Also published as: BR8106014A; DE3037569A1; US4440275A

Description

Die Erfindung betrifft ein Vordruckventil für hydraulische Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen.

Bei Kraftfahrzeugen, die pn einer Achse mit einer Scheibenbremse und an der andere- Achse mit einer Trommelbremse ausgerüstet sind, ist für die Trommelbremsachse ein Vordruckventil erforderlich, um einen Restdruck im Trommelbremssystem aufrecht zu erhalten. Dies geschieht mittels einer Druckfeder, die eine Dichtscheibe gegen eine Dichtfläche drückt. Derartige Vordruckventile sind z. B. aus »Bremshandbuch«, 5. Aufl., 1977, Bartsch Verlag, Ottobrunn, Seite 27, Fig. 7 und 8 bekannt.

Diese Vordruckventile sind jedoch nur anwendbar, wenn beim Befüllen des Bremssystems mit Bremsflüssigkeit derart gearbeitet wird, daß das gesamte Bremssystem mit Bremsflüssigkeit so lange durchgespült wird, bis nahezu alle Luft aus den Leitungen und Zylindern entfernt ist, was jedoch einen großen Zeitaufwand und eine Menge Bremsflüssigkeit zum Durchspülen erfordert. Bei einer anderen Füllmethode, bei der das Bremssystem durch Absaugen der Luft bis ca. 5 mbar Absolutdruck evakuiert wird und anschließend Bremsflüssigkeit mit Überdruck (bis zu 2,5 bar) in das Bremssystem eingefüllt wird, was wesentlich schneller und mit geringerer Menge von Bremsflüssigkeit geht, können die bekannten Vordruckventile nicht verwendet werden, da sie verhindern, daß auch die Bereiche des Bremssystems evakuiert werden, die von der mit einer Druckfeder beaufschlagten Dichtscheibe abgesperrt sind. In diesem Bereich würde beim Evakuieren Luft unter Normaldruck erhalten bleiben und so ein vollständiges Befüllen des Bremssystems mit Bremsflüssigkeit verhindern.

Man hat deshalb Vordruckventile entwickelt, die während des Befüllvorgangs entsperrt werden. Derartige Ventile sind durch die DE-OS 25 49 476 und GB-PS 14 20 953 bekannt. Bei der Ausführung nach der DE-OS 25 49 476 ist es jedoch erforderlich, den Stößel während des Befüllvorgangs dauernd niedergedrückt zu halten, was insbesondere bei mehreren Vordruckventilen umständlich ist. Bei der Ausführung nach der GB-PS 14 20 953 bleibt das Ventil nach Einlegen des Sperrstiftes zwar in der entsperrten Stellung, dabei besteht aber die Gefahr daß vergessen wird, nach dem Befüllen den Sperrstift wieder zu entfernen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Vordruckventil der eingangs genannten Art zu schaffen, das diese Nachteile vermeidet und das beim Befüllen

ίο nach der Evakuierungsmethode mit Sicherheit das gesamte Bremssystem entlüftet, eine vollständige Befüllung ermöglicht und nach dem Befüllen wieder gesperrt wird.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthalten. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unieransprüchen angegeben.

Die Erfindung soll an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Hauptbremszylinder, der mit Vordruckventilen ausgestattet ist;

Fig.2 eine Ausführung eines Vordruckventils im Längsschnitt im entsperrten Zustand, und
F · g. 3 eine weitere Ausführung eines Vordruckventils im Längsschnitt im entsperrten Zustand.

In F i g. 1 ist der Hauptzylinder mit 1 bezeichnet. In den Hauptbremszylinder sind zwei Vordruckventile 2 eingeschraubt Die Vordruckventile 2 sind mit Mitteln zum Entsperren des Ventilsitzes versehen.

Bei einer Ausführung nach F i g. 2 ist das Vordruckventil 2 als vom Hauptbremszylinder 1 unabhängiges Teil ausgebildet Es besteht aus dem Gehäuse 4, dem Anschlußteil 5 mit der Dichtfläche 5', dem Ventilsitz 6, dem Ventilkörper 7, dem Andruckstück 8 mit der Feder 9, dem Ventilsitzhalter 10 mit der Feder 11 und dem Kolben 14, der mit einem O-Ring 12 versehen ist und von einem Sicherungsring 13 am Herausfallen gehindert wird. Im dargestellten Zustand ist das Vordruckventil 2 entsperrt.

Der Kolben 14 wird z. B. mittels eines nicht dargestellten Stiftes eingedrückt, wenn das Vordruckventil entsperrt werden soll. Dadurch wird der Ventilsitzhalter 10 gegen die Kraft der Feder 11 verkippt und der Ventilsitz 6 von der Dichtfläche 5' abgehoben. Vorteilhaft ist bei dieser Ausführung, daß der Kolben 14 dann, wenn in der Bremsanlage der Bremsdruck aufgebaut wird, durch den auf seine Stirnseite 14' wirkenden Druck selbsttätig soweit zurückgeschoben wird, bis er an der Sicherungsscheibe 13 anliegt. Das hat den Vorteil, daß das Vor- druckventil automatisch von dem entsperrten Zustand während der Evakuierung in den gesperrten Betriebszustand gebracht wird. Es kann somit nicht vergessen werden, nach dem Befüllen der Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit das Vordruckventil in den Betriebszustand zu versetzen.

In F i g. 3 ist eine weitere Ausführung eines Vordruckventils 2 dargestellt. Der Kolben 14 ist dabei mit einem kegeligen Ansatz 14" und einem zylindrischen Stift 14'" versehen. Wird der Kolben 14 zum Evakuieren eingedrückt, so wird durch den kegeligen Ansatz 14" ein als Stößel wirkendes Zwischenstück 15 axial verschoben und hebt den Ventilkörper 7 von dem Ventilsitz 6 ab, wodurch das Vordruckventil 2 entsperrt ist. Auch bei dieser Ausführung wird, wenn Bremsdruck aufgebracht wird, der Kolben 14 in seine Ausgangslage zurückgeschoben und das Vordruckventil automatisch in den Betriebszustand gebracht. Das Zwischenstück 15 wird dabei von der Feder 9 über das Andruckstück 8 und den

Ventilkörper 7 zurückgeschoben, bis er an dem Ventilsitz 6 abdichtend anliegt. Der zylindrische Stift 14" des
Kolbens 14 Fixiert das Zwischenstück 15 dabei axial.

Bei entsprechender Auslegung der Querschnittsfläche des Kolbens 14 und geringem Gleitwiderstand des 5 Kolbens 14 in der Bohrung des Gehäuses 4 wird es
ermöglicht, daß der Kolben 14 während des Evakuierens durch den Unterdruck selbsttätig eingesaugt wird
und das Vordruckventil entsperrt.

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Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vordruckventil für hydraulische Bremsanlagen in Kraftfahrzeugen, das mit Mitteln zum Entsperren, d. h. zum öffnen, des Ventilsitzes ausgestattet ist, am das Entlüften und/oder Befüllen der Bremsanlage zu erleichtern, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entsperren ein vom Druckmittel oder von Hand verschiebbarer Kolben (14) vorgesehen ist, der im eingeschobenen Zustand auf einen Ventilsitz (6) oder auf einen diesen abstützenden Ventilsitzhalter (10) einwirkt und den Ventilsitz (6) von der Dichtfläche (5') abhebt oder verkippt und von dem beim Bsfüllen entstehenden Überdruck in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt wird.

2. Vordruckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Kolben (14) über ein als Stößel wirkendes Zwischenstück (15) das Verschböteil (7) von der Dichtscheibe (6) abhebt.

3. Vordruckventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verschiebbare Kolben (14) von dem beim Evakuieren entstehenden Unterdruck angesaugt und in seine Entsperrstellung verschoben wird.