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Brillenbestismungsgerät
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Die Erfindung betrifft ein Brillenbestimmungsgerät zur subjektiven
Refraktionabestimmung, das aus zwei Scheibensystemen mit jeweils mehreren hintereinander
drehbar angeordneten Scheiben besteht, auf deren Umfang jeweils Probierbrillengläser
unterschiedlicher Wirkung angebracht sind. Bei derartigen Brillenbestimmungsgeräten
(auch unter der Bezeichnung Phoropter bekannt) werden vor jedes Auge in mehreren
Ebenen hintereinander Probierbrillengläser unterschiedlicher Dioptrien geschwenkt,
welche die Brillenwirkung bei Veränderung additiv bzw. subtraktiv beeinflussen.
Aus der Linsenkombination der sich jeweils vor dem Auge befindlichen eingeschwenkten
Probierbrillengläser müssen die 'Werte für das endgültige Brillenglas ermittelt
werden.
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Es ist allgemein bekannt (DD-PS 9831), zur subjektiven Refraktionsbestimmung
Brillenbestimrnungsgeräte zu verwenden, die auswechselbare Probierbrillengläser
enthalten.
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Zu diesen Brillenbestimmungsgeräten existiert jeweils ein Satz vorwiegend
in Kästen angeordneter Probierbrillengläser unterschiedlicher, in ihrer Wirkung
abgestufter sphärischer und zylindrischer Korrektur. Vom behandelnden Arzt werden
diese Probierbrillengläser in Zusammenarbeit mit dem Patienten im Brillenbestirnniungsgerät
ausgetauscht. Von Nachteil ist der hohe manuelle Aufwand beim Wechseln der Probierbrillengläser,
die außerdem, um Verschmutzung zu
vermeiden, sehr vorsichtig berührt
werden müssen. Die Brillenglaswerte, die bedingt durch diese manuelle Tätigkeit
des Arztes, zeitaufwendig ermittelt werden, können auch nur unmittelbar am Meßobjekt
abgelesen werden, Subjektive Meßfehler beim Ablesen dieser Werte sind, wie die Praxis
zeigt, keineswegs auszuschließen. Die Konzentration des Arztes ist nicht nur auf
den Patienten allein ausgerichtet, sondern auch auf einen nicht geringen Anteil
formeller Tätigkeit bei der Augenuntersuchung. Es sind weiterhin Brillenbestimmungsgeräte
(Phoropter) bekannt (GM 75 39 973), bei denen sich vor jedem Auge ein Scheibensystem
mit hintereinander drehbar angeordneten Recorstsche Scheiben befindet, auf deren
Umfang verteilt Probierbrillengläser unterschiedlicher Wirkung enthalten sind. Die
Probierbrillengläser werden durch Drehbewegung der Scheiben vor das Auge geschwenkt.
Durch Addition bzw.
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Subtraktion der sich vor dem Auge hintereinander befindlichen Brillenglaswerte
wird der endgültige Wert des zu verordnenden Brillenglases in Zusammenhang mit dem
Patienten ermittelt. Dieses Verfahren ist wesentlich rationeller, da die Probierbrillengläser
relativ schnell in ihrer Wirkung verändert werden können. Der behVndelnde Arzt kommt
kaum mit den Probierbrillengläsern in Berührung und kann sich besser auf die Arbeit
mit dem Patienten konzentrieren. Nach wie vor müssen die Brillenglaswerte vom Meßobjekt
direkt abgelesen werden. Sowohl beim Ablesen dieser Werte als auch bei deren Ubermittlung
(z.B.
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zur Sekretärin zum Vermerk) können, wie die Praxis zeigt, subjektive
Fehler entstehen. Zur Ausschreibung des Rezeptes bzw. zur Eintragung in den Unterlagen
müssen die Angaben erst übermittelt werden, oder der Arzt muß sich mit
den
gemerkten Werten zum Schreibtisch begeben. Eine empfehlenswerte Kontrolle ist wiederum
nur am Meßobjekt möglich, wodurch sich der Zeitaufwand erhöht. In vielen Fällen
wird deshalb auch auf eine Kontrolle der notierten Meßwerte in Übereinstimmung mit
den eingestellten Probierbrillenglaswerten des Phoropters aus Zeitgründen verzichtet.
Die Gefahr des subjektiven Meßfehlers erhöht sich, wenn in abgedunkelten Räumen
Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Der Arzt muß sich nach wie vor auf formelle
Tätigkeiten bei der Arbeit mit dem Patenten konzentrieren.
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Ziel der Erfindung ist die Verringerung des subjektiven Meßfehlers
bei der Refraktionabestimmung sowie die Reduzierung des bedienungstechnischen Aufwandes.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen,
die mit möglichst einfachen Mitteln und in kürzester Zeit, die Linsenkombination
der Probierbrillengläseranordnung vor dem Auge automatisch, speicherbar und ohne
subjektive Ablesefehler ermittelt und anzeigt.
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Diese Aufgabe wird bei einem Brillenbestimmungsgerät, das aus zwei
Scheibensystemen mit jeweils mehreren hintereinander drehbar angeordneten Scheiben
besteht, auf deren Umfang jeweils Probierbrillengläser unterschiedlicher Wirkung
angebracht sind, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich vor jedem Scheibensystem
ein teilkreisförmig angeordnetes IR-Leuchtdiodensystem und hinter jedem Scheibensystem
ein ebenfalls teilkreisförmig angeordnetes Fotoempfängers#stem befinden, daß jede
Scheibe Bohrungen auf kreisförmigen oder teilkreisförmigen Codespuren enthält und
daß jedes Fotoempfängersystem mit einer Speichermatrix verbunden ist, dessen Ausgänge
über Dekoder-und Treiberstufen mit mindestens einer Anzeige in Verbindung stehen.
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Je nach Lage der einzelnen Scheiben des Scheibensystems werden durch
die entsprechende Codierung (Unterbrechung der Lichtstrahlen des IR-Leuchtdiodensystems)
das Fotoempfängersystem erregt. Die an die Speichermatris gelangenden Signale des
Fotoempfängersystems werden gespeichert und auf Anzeigetableaus ablesbar gemacht.
Die angezeigten Ziffern entsprechen dem jeweils vor dem Auge des Patienten befindlichen
Gesamtwert der Wirkungen von den einzelnen Probierbrillengläsern. Es ist möglich,
mehrere Anzeigen an verschiedenen Standorten, z. B. auch Schreibtisch des Arztes,
anzuschließen. Damit wird die Anzeige des Brillenglaswertes automatisch, schnell,
speicherbar und gut leserlich auch bei abgedunkelten Räumen ermöglicht.
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Die elektronische Erfassung der Brillenglaswerte kann vorteilhaft
zur motorisch gesteuerten fernbedienten Einstellung des Brillenbestimmungsgerätes
verwendet werden.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Scheibensystems eines Doropters näher erläutert werden.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1: Prinzipanordnung eines Scheibensystems
mit vier Scheiben des Phoropters Fig. 2: Blockschaltbild zur Ermittlung der Linsenkombination
Das in Figur 1 dargestellte Scheibensystem des Phoropters besteht aus vier hintereinander
drehbar angeordneten Scheiben 1; 2; 3; 4, von denen jede auf ihrem Umfang verteilt
Probierbrillengläser 5 unterschiedlicher Wirkung enthält. In Blickrichtung des Patienten
befindet sich vor den Scheiben 1, 2, 3, 4 ein kreissegmentartiger Beuchtdiodenblock
6 mit sechzehn auf vier teilkreisförmigen Bahnen angeordneten IR-Leuchtdioden 7.
Hinter den Scheiben 1, 2, 3, 4 ist ein ebenfalls kreissegmentartiger Empfängerblock
8 angebracht, der auf vier teilkreisförmigen Bahnen sechzehn Fotoempfänger 9 ...
24 beinhaltet. Dabei befinden sich åeweils^dined Xo,tnoeomRfPänger9 ... 12, 13
16,
17 ... 20 sowie 21 ... 24 auf einer Bahn. Im Strahlengang der IR-Leuchtdioden 7
enthalten die Scheiben 1, 2, 3, 4 Bohrungen 25, die in vier kreisförmigen Spuren
26, 27, 28, 29 angeordnet sind. Die Fotoempfänger 9 24 stehen elektrisch mit einem
programmierbaren Speicher 33 in Verbindung, indem jeweils ein Anschluß der Fotoempfänger
9 und 17, 10 und 18, 11 und 20, 12 und 21, 13 und 22, 14 und 23 sowie 16 und 24
an je einen der Eingänge E1 ... E8 eines Speichers 33 angeschlossen ist. Der andere
Anschluß der Fotoempfänger 9 ... 16 liegt an einem ersten Kontakt eines Umschalters
34 an, während der zweite Kontakt des Umschalters 34 jeweils an den zweiten Anschluß
der Fotoempfänger 17 ... 24 angeschlossen ist. Der Mittenkontakt des Umschalters
34 liegt an Masse. Der mehrkanalige Ausgang des Speichers 33 steht über einen Dekoder
35 mit zwei Anzeigestufen 36, 37 in Verbindung, deren Stromversorgungsanschlüsse
über einen Umschalter 30 an eine Betriebsspannung h angeschlossen sind. Eine Taktateuerstufe
31 steht elektrisch bzw. elektromechanisch mit den beiden Umschaltern 30, 34 und
einem weiteren an zwei Eingängen Eg, E 10 angeschlossenen Umschalter 32 in Verbindung.
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Die Scheiben 1, 2, 3, 4 sind unabhängig voneinander drehbar vor dem
Auge des Patienten angeordnet. Die Scheiben 1, 2 enthalten Probierbrillengläser
5 mit abgestufter sphärischer Wirkung, die Probierbrillengläser 5 der Scheiben 3,
4 besitzen eine jeweils voneinander abgestufte zylindrische Wirkung.Durch Drehung
der beiden Scheiben 1, 2 sind unterschiedliche Kombinationen der Probierbrillengläser
5 jeder Scheibe 1, 2 möglich, so daß sich die sphärische Gesamtwirkung der hintereinander
befindlichen Probierbrillengläser additiv bzw. subtraktiv verändern läßt. Auf diese
Art und Weise wird der dem
Auge des Patienten angepaßte erforderliche
Brillenglaswert ermittelt. Ebenso werden die erforderlichen Zylinderwerte des Brillenglases
durch Drehung der Scheiben 3 und 4 in Zusammenarbeit mit dem Patienten festgestellt.
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Jede der Scheiben 1, 2, 3, 4 enthält Bohrungen 5 im ~lichtstrahl der
IR-Leuchtdioden 7 und besitzt eine der Spuren 26, 27, 28 oder 29 als Codespur. Auf
den anderen drei Spuren, hinter bzw. vor denen sich die Codespuren der jeweils anderen
drei Scheiben befinden, sind Freibohrungen. Die von den IR-Leuchtdioden emittierten
und durch die Bohrung 5 unbeeinflußten Lichtstrahlen erregen die Fotoempfänger 9
... 24. Die Erregung der jeweils in einer teilkreisförmigen Bahn angeordneten Fotoempfänger
9 ... 12, 13 ... 16, 17 ... 20 oder 21 ... 24 ist damit abhängig von der Position
(in Bezug auf ihre Bohrungen 5) der jeweils entsprechenden Spur 26, 27, 28 oder
29 als Codes pur und damit von der augenblicklichen Drehposition jeweils einer de#r
Scheiben 1, 2, 3, 4. Die Leuchtdioden 9 ...24 werden in Gruppen, getrennt nach der
Ermittlung der sphärischen bzw. zalindrischen Wirkung der Probierbrillengläser 5,
zusammengeschaltet und über in der Zeichnung der Uebersicht wegen nicht dargestellte
Triggerstufen an die Eingänge des programmierbaren Speichers 33 angeschlossen. Der
Kombination der angesteuerten' Fotoempfänger 9 ... 24 entsprechend werden die Adressleitungen
des Speichers 33 angewählt. Die durch die angewählten Speicherzellen am mehrkanaligen
Ausgang des Speichers 33 anliegende Information gelangt nach Dekodierung zu den
Änzeigestufen 36, 37. In der Anzeigestufe 36 wird in vierstelliger 7-Segment-Anzeige
die Kombination der sphärischen Wirkungen und in der Anzeigestufe 37 die Kombination
der zylindrischen Wirkungen der Probierbrillengläser 5 sichtbar gemacht. Die Anzeige
der sphärischen und zylindrischen
Werte erfolgt zeitmultiplex,
indem die Betriebsspannung UB, von der Taktateuerstufe 31 gesteuert, zwischen den
Anzeigestufen 36, 37 umgeschaltet wird. Sgnchron dazu werden die Umschalter 32 und
34 gesteuert, so daß die Speicheradressen des Speichers 33 jeweils nur durch die
Kombination der sphärischen oder zglindrischen Werte der Probierbrillengläser 5
angewählt werden. Die Um -schalter 3, 32, 34 (in Fig. 2 symbolisch dargestellt),
werden vorteilhaft durch Halbleiterschalter realisiert.
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Die Anschlußleitungen zum Empfängerblock 8 können beliebig verlängert
werden. Außerdem ist der Anschluß weiterer Anzeigestufen im Parallelbetrieb möglich.
Der behandelnde Arzt kann somit die erforderlichen Brillenglaswerte von unterschiedlichen
Standorten aus (z. B. Schreibtisch) ablesen. Es ist durchaus denkbar, das er9indungsgemäße
Codesystem zur motorisch gesteuerten Einstellung des Phoropterscheibensgstems zu
verwenden.