DE3037457A1 - Saite aus kunststoff - Google Patents
Saite aus kunststoffInfo
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- DE3037457A1 DE3037457A1 DE19803037457 DE3037457A DE3037457A1 DE 3037457 A1 DE3037457 A1 DE 3037457A1 DE 19803037457 DE19803037457 DE 19803037457 DE 3037457 A DE3037457 A DE 3037457A DE 3037457 A1 DE3037457 A1 DE 3037457A1
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- G10D—STRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description
Iroisdorf, den 22. Sept. 1980
_. 1 _ OZ 80067 MG/Bd
DYNAMIT -KOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf Bez. Köln
Die Erfindung betrifft eine Saite aus mindestens deinem
Konofil Kunststoff.
Saiten, die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, sind bekannt, siehe z.B. DE-OS 27 28 339 und DE-OS
17 03 -132. Sie werden für verschiedene Zwecke verwendet,
insbesondere als Saiten für Musikinstrumente, sowie zur Bespannung von S.chlägern, insbesondere Tennis-, Squash-,
Badniintonschlägorn usw., und auch als Sehnen für Bögen und Armbrüste, wobei die vorstehende Aufzählung lediglich
Beispiele angibt. Für alle diese Anwendungszwecke müssen die Saiten, Sehnen od.dgl. bestimmte Eigenschaften hinsichtlich
der Zugkraft und der Dehnung bei kurzfristiger und wiederholter Belastung aufweisen. Nach einer solchen
Belastung müssen die Saiten od.df"], schnell und vollnt.pn-au
1 ihre ani.angliche Leinte; auruckkcbren. JJchliolii.i.cn
ti-rrn-
-je-it.
sollen die Saiten od.dgl. bei den verschiedenen im Gebrauch
auftretenden Bedingungen auch eine gute Widerstands fähigkeit besitzen, insbesondere eine gute Scheuerfestigkeit,
eine gute Biegsamkeit, eine weitgehende Unabhängigkeit
ihrer Eigenschaften von den Usweltbedingungen sowie insgesamt eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die verschiedenen
Belastungen, denen sie bei ihrer Hontage an den verschiedenen Trägern ausgesetzt sind, für die sie
bestimmt sind. Das Anforderungsprofil für Tennisschlägersaiten ist. z.B. in der Zeitschrift "Test" Nr. 6, 1978,
Seiten 512 bis 51? dargestellt.
Seif langer Zeit werden Darmsaiten'für Musikinstrumente
und zum Bespannen von hochwertigen Tennisschlägern ver-
15'Wendet. Die Erholfähigkeit dieser Darmsaiten, d.h. ihre-Fähigkeit
nach ein^r kurzen oder mehrfachen Belastung schnell und vollständig wieder die ursprüngliche Länge
einzunehmen, ist hervorragend. Weiterhin ist bei Darmsaiten
die Längenzunahme bzw. Dehnung in Abhängigkeit von der ausgeübten Zugkraft linear und ändert sich von
Lastzyklus zu Lastzyklus praktisch nicht, was ein Indiz für ein geringes Pließens ist. Alle Zugdehnungskraftkurven
v/eisen jedoch Stufen bzw. Sprünge auf, welche durch das Anreissen gewisser Einzelfasern oder auch der Auflösung
bzw. Auffaserung von Windungen der mit einem Drall versehenen Saiten entstehen. Die vorstehend,
beschriebenen Erscheinungen verkürzen dementsprechend die Lebensdauer von Darmsaiten. Bei Darmsaiten ist
die Lebensdauer deutlich dem Durchmesser derselben proportional;
andererseits ist es jedoch nicht ohne weiteres möglich, diesen Durchmesser einfach zu erhöhen, da dies
zu verschiedenen Nachteilen führt, und zwar insbesondere hinsichtlich der Elastizität der zugbelasteten
Saite. Weiterhin haben Darmsaiten auch keine kon-
stante Qualität, da diese Qualität von den verwendeten
INSPECTED
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Därmen (Schaf-, Rinder-, Schweinedarm) abhängig ist, go~
wie von der Lagerungsbedingungen für die Saiten und von den im Moment der Verwendung der Saiten herrschenden
Feuchtigkeitsbedingungen. Da die Naturdarmsaiten eine hohe Feuchtigkeitsaufnahne zeigen, in deren Folge Haßänderungen,
d.h. Längungen der Saite auftreten, ändert sich das elastische Verhalten sehr erheblich und zum Nachteil
der Spieler. Darüber hinaus sind Darmsaiten ausgespro chen teuer in der Herstellung.
In neuerer Zeit sind nun eine Reihe verschiedener Saiten,
die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, insbesondere aus thermoplastischen Kunststoffen, entwickelt
worden. Sie zeigen einen oft mehr oder weniger kompli-.zierten
Aufbau: . .
1. Monofile Saiten, die bisher bekannt aus Polyamid, wie
Nylon aus modifiziertem Polyvinylchlorid, aus Polyurethan
oder aus Polyester wie Polyäthylenterephthalat oder auch Polyäthylen oder aus Polypropylen extrudiert sind.
Die Herstellung dieser Saiten ist wirtschaftlich und daher erstrebenswert und sie besitzen im Gebrauch eine
gute Widerstandsfähigkeit. Andererseits ergibt sich bei monofilen Saiten der Nachteil, daß sie - selbst
nach Belastung mit einer relativ schwachen Zugkraft ■ aufgrund ihrer inneren Rejbuig nur langsam in ihren Ausgangszustand
zurückkehren und daß sie bei einer höheren Zugbelastung eine irreversible Längung erfahren. Außerdem
werden extrudierte monofile Saiten unter anderem bei niedrigen Temperaturen brüchig; dies gilt insbesondere
für Polyamidsaiten.
2. Saiten, die aus einem Bündel paralleler MuIt!filamente
bestehen, die jedoch nicht bis zum Kern bzw. zur Seele imprägniert sind, sondern lediglich, und zwar insgesamt
außen von einem Schlauch bzw. einer Hülle.aus extru-
3037T5T
diertem Kunststoffmaterial umgeben sind. Die so aufgebauten
Saiten besitzen den Nachteil, daß sie gegen Biegebcanspruchungen und im praktischen Einsatz wenig
widerstandsfähig sind, da ihre dünne Hülle nur eine
schlechte Scheuerfestigkeit besitzt.
3. Saiten aus einem flachen Bündel aus parallelen Multifilamenten,
die durch Extrudieren mit thermoplastischem Material imprägniert sind, beispielsweise mit
einem Polyamid, wobei das flache Bündel, der Riemen bzw. das Band, das auf diese V/eise erhalten wird, anschließend
bei erhöhter Temperatur verdrillt wird. Die auf diese Weise hergestellten Saiten haben den
Nachteil, daß die Windungen sich auflösen, wenn die Saite einer Zugkraft unterworfen wird.
Saiten, die hinsichtlich ihrer Struktur gewissermaßen eine Kombination der vorstehend angeführten Typen von
Saiten darstellen, beispielsweise Saiten mit einem inonofilen, extrudierten Kern aus thermoplastischem
Material, welches zur Verstärkung mit einem Faden, einem Riemen oder Band umwickelt ist oder welcher
von einer Hülle oder einem geflochtenen Schlauch umgeben ist, wobei diese Umhüllungen imprägniert sind.
Das Anbringen eines Verstärkungsfadens od.dgl. erhöht
die Reißkraft der Saite, nur dann, wenn seine Reißdehnung
höher ist als die des zu verstärkenden Fadens. Im allgemeinen haben die Verstärkerfäden, z.B. Metall-,
Carbon- oder Borfäden eine höhere Reißfestigkeit, einen höheren Elastizitätsmodul, aber geringere Reißdehnung
als die zu verstärkenden Fäden. Wird-die Reißdehnung
des Verstärkerfadens überschritten, so trägt nur noch der im -Querschnitt verringerte Ursprung-faden. Außerdem
sind solche multifilen Saiten erheblich teurer in der Herstellung als monofilo Saiten.
ORIGINAL
Der überwiegende Teil der derzeit hergestellten Saiten,
die zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen, haben fiysteresis-Kurvcn,' die ein anfängliches Fließen offenbare;
und aus denen deutlich wird, daß nach einer Anzahl von aufeinanderfolgenden Belastungen eine bleibende Dehnung
zurückbleibt. Aus all diesen Gründen sind die derzeit erhältlichen Saiten mit Kunststoffmaterialien nicht voll befriedigend,
insbesondere wenn sie als Bespannung für Tennisschläger verwendet v/erden sollen. Zwar lassen sich die
bekannten Saiten, bei denen mindestens ein Verfahrensschritt zum Extrudieren von thermoplastischen Materialien
stattfindet, um insbesondere einen nionofilen Kern oder
eine Imprägnierung eines Bandes von Multifilamenten durchzuführen,
kontinuierlich und schnell sehr wirtschaftlich herstellen; andererseits sind die künstlich hergestellten
Saiten qualitätsmäßig im Vergleich zu den-Darmsaiten
nicht konkurrenzfähig, und zwar in erster Linie aufgrund der speziellen Eigenschaften, insbesondere des zu geringen
Rückstellvcrinögens der verwendeten thermoplastischen
Materialien sowie der zu geringen Elastizität.
Nach wie vor,sind die multifilen Kunststoffsaiten als
Tennisschlägerbespannung den hochwertigen ITaturdarnsaiten
in den Spieleigenschaften unterlegen und höchstens vergleichbar den unteren Qualitäten der Naturdarmsaiten.
Die reinen Kunststoffmonofile hingegen haben die schlechtesten
Spieleigenschaften,"was in erster Linie auf eine
zu geringe Elastizität zurückzuführen ist. Bei den bekannten Monofilen und Multifilen Kunststoff-Saiten werden bevorzugt
Polyamid 6 und 6.6 sowie im geringen Maße PoIy- _äthylenterephthalat eingesetzt.« _
ORIGINAL INSPECT-ED
-jr.
Sowohl bei Naturdariasaiten als auch bei Saiten aus Kunststoff,
insbesondere.Polyamid stellt sich des -weiteren als
nachteilig die Feuchtigkeitsaufnähme bzw. -abgabe dar»
Je nach der jeweiligen Luftfeuchtigkeit und dem dadurch
5bedingten Feuchtigkeitsgehalt der Saiten können die bespannten Saiten sich verkürzen oder verlängern. Selbst
bei einem so hochwertigen Kunststoff wie Polyamid 6 und 6.6 treten bei Änderung der relativen Luftfeuchtigkeit
von 25 bis 80 % noch Maßänderungen von ca. 2 % auf, bei
lOKaturdarmsaiten betragen diese ca 4- %. Durch diese Maßänderungen
tritt bei Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes der Saiten ein Abbau der Vorspannungskraft der gespannten
Saite auf, wodurch beispielsweise eine Tennisschlägerbespanmmg
schlapp wird und der Ball nicht mehr beschleunigt
"^v/ird. Bei Erniedrigung des Feuchtigkeitsgehaltes der
Saiten hingegen tritt eine Verkürzung derselben ein und die Vorspannungskräfte werden erhöht, die gespannte Saite
■wird härter. Ein besonderer Nachteil von Saiten aus Polyamid
ergibt sich aus der Tatsache, daß bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Polyamides von ca. 3 %, der sich bei
Luftfeuchtigkeiten von 50 °/° relativer Feuchtigkeit einstellt,
der Glasübergangsbereich des Polyamides 6 und 6.6
bereits bei ca. 200C liegt. Daher haben diese Saiten eine
hohe Dämpfung, sie stellen sich infolge der inneren Reiung schlechter zurück. Außerdem treten bei diesen Saiten
aus Polyamid starke Änderungen der Elastizität bei Teinperaturänderungen
auf.
In der deutschen Patentanmeldung P 29 14 606.3 wird nun beceits
eine Saite aus Kunststoffmaterial vorgeschlagen, die den Darmsaiten besser angeglichen ist und zugleich die
Vorteile der bekannten Saiten aus Kunststoffmaterialien aufweist. Diese Saite besteht aus mindestens einem Monofil
aus Polyvinylidenfluorid. '
ORiGiWAL
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Es hat sich nun gezeigt, daß diese Kunststoffsaiten aus Polyvinylidenfluorid keine hohe Dämpfung bei Raumtemperatur
haben und daher schneller zurückfedern, daß sie gleichzeitig wesentlich elastischer sind als alle bisher
c- bekannten Kunststoffsaiten und nicht so schnell altern.
Saiten aus Polyvinylidenfluorid sind in ihrer Elastizität bzw. in ihrem elastischen Verhalten demjenigen von hochqualifizierten
Naturdarmsaiten angenähert. Darüber hinaus wird gegenüber von Saiten aus Naturdarm und insbesondere
^jQ Polyamid der Nachteil, der bei diesen durch Maßänderungen
infolge Feuchtigkeitsaufnahme entsteht, vermieden, da die Feuchtigkeitsaufnahme von Polyvinylidenfluorid im Sättigungszustand
unter- 0,2 $ liegt. Dies bedeutet, daß Polyvinylidenfluorid
wesentlich feuchtigkeitsbeständiger ist
/|r als die heute üblichen Kunststoff saiten aus Polyamid.
Dies gilt insbesondere für den für den praktischen Gebrauch wichtigen Temperaturbereich von +150C bis 500C.
Darüber hinaus haben Saiten aus Polyvinylidenfluorid mit die beste Witterungsbeständigkeit von allen Kunststoff-
P monofilen.
Die Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles ist bei einer Vorspannkraft der Saite im Bereich zwischen
170 bis 320 N derjenigen einer Naturdarmsaite angeglichen.
Diese Elastizität des Polyvinylidenfluoridmonofiles kann für die in Frage kommenden
Dicken eingestellt werden, so daß gleiche Spieleigenschaften dickenunabhängig erreicht werden. Eine
weitere wesentliche Eigenschaft besteht darin, daß die Relaxation des Polyvinylidenfluoridmonofiles gleich oder
-'"' £·£Χ^.τ.gex &.-.s IjSx i\B."ü"j.z"^s.ni;Ec.ixeTi icx, Lr&i feiger v^i'/j-fc—urweise
aufgebrachten Yorspannkraft von 200 N. Somit zeichnen sich aus Polyvinylidenfluoridmonofilen ausgebildeten
Saiten durch eine hohe Elastizität bei einer geringen Relaxation aus. Die Elastizität kann für die Saite aus
Polyvinylidenfluoridmonofilen bei einer Vorspannkraft von
—4 —1 200 N zwischen 2,0 bis 5,0 χ 10 N ,. vorzugsweise an-
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ORIGINAL INSPECTED
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nähernd 3,3 x 10~4n~1 erreicht werden.
Das für eine Saite, insbesondere auch für die Bespannung von Ballspielschlägern erforderliche Verhältnis zwischen
hoher Elastizität der Monofile und geringer Relaxation derselben wird bei Polyvinylidenfluoridmonofilen dadurch
erreicht, daß das Polyvinylidenfluoridmonofil im Verhältnis zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis
1 : 5 axial verstreckt ist. Durch die Wahl der Ver-
^0 Streckungstemperatur, der Verstreckungsverhältnisse und
der Verweilzeit kann man die Elastizität oberhalb einer Dehnung von 7 bis 8 <fc stark verändern. Man kann also
Saiten mit der gewünschten Elastizität bereits bei der Warmverstreckung herstellen. Spannt man diese Saiten je-
^c doch längere Zeit ein, so stellt man fest, daß einerseits
die Spannung abfällt, andererseits aber auch die Elastizität. Um daher die bei Raumtemperatur gewünschte, über große
Zeiträume gleichbleibende Elastizität einzustellen, wird bei höheren Temperaturen vorverstreckt, so daß die
2Q Saiten eine Elastizität haben, .die etwa um 40 bis 70 ?£
höher ist als gewünscht und durch mindestens eine kalte Nachverstreckung die Elastizität auf den gewünschten Wert
bringt. Durch die Höhe der jeweils angelegten Spannung kann man die Länge des linearen Kraftdehnungsbereiches
festlegen.
Es ist daher besonders vorteilhaft, die Polyvinylidenfluoridmonofile
mindestens noch einmal>kalt nachzuverstreaEn.
Durch dieses Nachverstrecken wird insbesondere die Relaxation des Monofils verringert, jedoch fällt auch
die Elastizität ab und die Reißdehnung. Dieser Nachverstreckung sind daher Grenzen gesetzt.
' ORIGINAL·
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet von Monofilen aus Polyvinylidenfluorid
sind Bespannungen von Ballspielschlägern insbesondere Tennisschlägern. Hier wird der Vorteil der
hohen Witterungsbeständigkeit und der Feuchtigkeitsunabhängigkeit voll genutzt. Hinzu kommt, daß Monofilesaiten
aus Polyvinylidenfluorid den hochwertigen Naturdarmsaite
angenäherte Spieleigenschaften mit einer entsprechenden Elastizität und Relaxationsverhalten aufweisen. Jedoch
hat sich herausgestellt, daß Monofile aus Polyvinyliden-
•10 fluorid im Temperaturbereich von -200C bis 300C, eine
geringe Dämpfung gemessen bei einer Messfrequenz von ca. 1 Hz aufweisen. Infolge dieser geringen Dämpfung unc
der damit verbundenen geringen Energievernichtung haben Bespannungen mit Monofilen aus Polyvinylidenfluorid eine
/^c sehr gute Ballbeschleunigung. Andererseits klingen jedoch
die beim Auftreffen eines Balles auf die Bespannung aus Polyvinylidenfluorid'monofilen erzeugten Schwingungen
langsamer ab, so daß Armgelenke über einen längeren Zeitraum mechanisch belastet werden. Es ist nun zwar möglich,
2Q Ballspielschläger mit einer höheren Eigendämpfung durch
eine entsprechende Konstruktion des Ballspielschlägerrahmens einzusetzen, so daß auch Monofile aus Polyvinylidenfluorid
mit solchen Schlägern nur noch ein sehr kurzes Nachschwingen aufweisen. Solche Ballspielschläger mit
2c einer Bespannung aus reinem Polyvinylidenfluoriämonofilen
sind armschonender und haben dennoch eine gute Ballbeschleunigung.
Dennoch stellt sich die .Aufgabe, auch bei Monofilen auf
Basis von Polyvinylidenfluorid den beschriebenen Nachteil * der geringen Dämpfung insbesondere im Temperaturbereich
von -200C bis +3O0Q zu beseitigen, um das Nachschwingen
der Saiten zu verkürzen und gleichzeitig die hervorragenden Eigenschaften bei Einsatz von Polyvinylidenfluorid
für Saiten zu erhalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Saite aus
mindestens einem Monofil aus Kunststoff dadurch gelöst, daß Kunststoffe bestehend aus 99 bis 86 Gew.-% Polyvinyli
denfluorid und 1 bis 14 Gew.-% Acrylaten verwendet sind. Durch den Zusatz von Acrylaten zum Polyvinylidenfluorid
gelingt es, die Dämpfung zu vergrößern, d.h. das Nachschwingen entsprechender Monofile bei entsprechender
Belastung zu verkürzen.
Als Acrylate werden bevorzugt Polymethylmethacrylatj
Polymethylacrylat, Polyäthylacrylat bzw. Polypropylacrylat
bzw. Mischungen dieser Acrylate vorgesehen. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kunststoffmischung
für die Monofile sieht vor, daß als Acrylat Copolymere von Vinylidenfluoridmonomer mit wenigstens
einem Acrylatmonomer, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Alkylacrylate bzw. Alkylmethacrylate, wobei
die Alkylgruppen bevorzugt niedere Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind, vorgesehen ist, wobei
sich der Acrylatanteil aus dem Acrylatanteil der Copolymeren berechnet. Bevorzugt werden Mischungen von Polyvinylidenfluorid,
reinen Acrylaten und Vinylidenfluoridacrylatpolymerisaten
eingesetzt. Aus solchen Abmischungen hergestellte Monofile können in ihrem
Dämpfungsverhalten eingestellt werden, und insbesondere läßt sich die Dämpfung in dem gewünschten Temperaturbereich
von -200G bis +200G auf ein Maß erhöhen, wie es
insbesondere bei der Verwendung als Bespannung von Ballspielschlägern wünschenswert und von .Naturdarmsaiten her
bekannt ist.
Die Copolymere aus Vinylidenfluoridmonomeren mit wenigstens
einem Acrylatmonomer sind Copolymere, die 10 bis 30 Gew.-^ von dem angegebenen Acrylatmonomer enthalten.
Das Copolymer mit einer derartigen Zusammensetzung kann von einer Art sein, die durch Suspensionspolymerisation,
Emulsionspolymerisation, Pfropfpolymerisation oder durch
ORfGfMAL
irgendein anderes geeignetes Polymerisationsverfahren hergestellt wird. -
Eine bevorzugte Abmischung zum Herstellen der Monofile
enthält neben Polyvinylidenfluorid bis zu 8 Gew.-$ Acrylate und bis zu 25 Gew.-^ Polyvinylidenfluorid-Acrylat-Polymerisate.
.Bevorzugt wird ein Gewichtsverhältnis wobei Polyvinylidenfluorid 90 bis 95 Gew.-^ ausmacht und
10 bis 5 Gew.-$ Acrylatanteile enthalten sind. Durch Veränderung der Anteile von Polymethylmethacrylat bzw.
Methyl-, Äthyl- und Propylacrylatanteile bei den PoIyvinylidenfluorid-Copolymerisaten
lassen sich die Dämpfungskurven der Gesamtmischung für die Monofile so einstellen, daß das Nachschwingen von aus den Monofilen
hergestellten Saiten minimiert werden kann.
Die Erfindung wirkt sich besonders vorteilhaft bei Ausbildung der Saite aus mindestens einem Monofil aus, wobei
sie bei der wirtschaftlich am interessantesten ironofilen
Saite sich voll bewährt und die Vorteile von Uaturdarmsaiten mit den bisher bekannten Vorteilen von
Kunststoffsaiten verbindet. Die Saite kann jedoch auch
aus mehreren Monofilen aus Polyvinylidenfluorid in Abmischung mit Acrylaten bestehen, die miteinander
verdrillt, verflochten, verzwirnt oder ähnlich miteinander verbunden sind. Hierunter sind auch komplett
aufgebaute Saiten zu verstehen, die neben Kunststoffmonofilen
auch noch weitere Bestandteile aufweisen.
Bei der starken Belastung, denen Saiten im gespannten -ZQ Betriebszustand unterworfen waden, kann auch bei den erfindungsgemäßen,
Monofilen ein Durchscheuern an den .Kreuzungspunkten zweier Saiten auftreten. Um dieses zu
vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Oberfläche des Monofils zu beschichten, um den Reibungswider-
-,r stand zu erniedrigen und die Scheuerfestigkeit zu erhöhen,
z. B. mit Polytetrafluor-
ORIGlNAL INSPECTED
äthylen oder Silikonölen. Die erhöhte Scheuerfestigkeit
bewirkt eine längere Lebensdauer. Dies ist auch ein Vorteil solcher Saiten bei der Verwendung als Bespannung für
Ballspielschläger. Dies ist auch ein Vorteil solcher Saiten gegenüber denjenigen aus Naturdarm.
Die erfindungsgemäße Saite ist im wesentlichen durch ihr Elastizitätsverhalten gekennzeichnet. Dieses ist im
wesentlichen von den Eigenschaften des Polyvinylidenfluorids im Monofil abhängig.
Wie bei anderen makromolekularen Stoffen hängen auch manche der Eigenschaften von Polyvinylidenfluorid, insbesondere
der Kristallinitätsgrad von der thermischen Vorgeschichte des Materials ab. Während durch schnelles
Abkühlen nach der Verarbeitung ein weitgehend amorphes Material guter Flexibilität entsteht, führen langsames
Abkühlen oder Tempern bei ca. 1350C zu hochkristallinen
Teilen, die bei höherer Diohte einen größeren. Zug- und
Biegemodul besitzen und eine verbesserte Zeitstandfestigkeit
aufweisen. Das Verfahren'zum Herstellen einer Saite gemäß der Erfindung sieht vor, daß ein Strang aus Polyvinylidenfluorid
und Acrylaten bei einer Schmelztemperatur des Polyvinylidenfluorids zwischen 250 und 35O0C,
25vorzugsweise zwischen 2600C und 2800C extrudiert und
auf eine Temperatur zwischen 60 und 1500C, vorzugsweise
130 bis 1450C abgekühlt und bei dieser Temperatur axial
verstreckt wird, danach das so erhaltene Monofil auf
Raumtemperatur (ca. 200C) abgekühlt wird und anschließend
30kaltverstreckt wird. Durch die erfindungsgemäße Kombination
der Verfahrensschritte einer Warmverstreckung mit einer kalten jedoch relativ geringen Nachverstreckung der
Monofile werden die hervorragenden Eigenschaften, die für
eine Saite erforderlich sind, erreicht, nämlich ein den
35Naturdarmsaiten angenähertes über lange Zeiträume gleichbleibendes
elastisches Verhalten und eine Verringerung dei
ORIGINAL INSPECTED
Relaxation des Polyvinylidenfluorids auf einen für die Spieleigenschaften akzeptablen Wert. Bevorzugt wird die
Kaltverstreckung des Monofiles bis zu einem solchen Grade durchgeführt, daß eine Längung des Monofils um 1
bis 3 1o erfolgt. Dieser Umfang der Kaltverstreckung ist
ausreichend, um die gewünschte Reduzierung der Relaxation zu erreichen. Bei der kalten Nachverstreckung
werden die Knotenreißkraft und die Reißdehnung praktisch kaum verändert, während die Elastizität etwas ansteigt.
Die erzielbare Elastizität, Knotenreißkraft und Reißdehnung des Monofils hängen auch von der Temperatur ab,
bei der die Warmverstreckung durchgeführt wird. Die Temperatur für die Warmverstreckung und auch das Verstreckungsverhält-nis,
das bevorzugt zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 gewählt wird, hänger
auch von der erforderlichen Enddicke bzw. Durchmesser de:
monofilen Saite ab. Um z. B. eine Enddicke von 1,2 bis
1,5 mm einer monofilen Saite zu erhalten, muß die zu verstreckende
Dicke des Stranges bei einem Verstreckungsverhältnis von 1 : 5 zwischen 2,7 bis 3,4 mm und bei einem
Verstreckungsverhältnis z.B. von 1 : 8 zwischen 3»4 bis 4,2 mm gewählt werden.
Vorteilhaft ist es auch, die bei einer Temperatur zwischsr 130 bis 1450G warmverstreckten Monofile vor Abkühlung
auf Raumtemperatur noch einer Temperatur bei etwas über der Verstreckungstemperatur liegenden Temperatur zu
unterwerfen, um Spannungen abzubauen.
Die gewünschte Kaltverstreckung wird beispielsweise erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß das Monofil mit eine: gleichmäßigen Spannkraft von mindestens 200 H, vorzugsweise
230 bis 280 l·! aufgewickelt wird und mindestens füni
Minuten, vorzugsweise bis zu einer Stunde oder ggf. mehr unter Spannung aufgewickelt verbleibt, bis es nach seine:
Entspannung seinem Verwendungszweck zugeführt wird.
Für die bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Saite als Bespannung von .Ballspielschlägern, insbesondere
von Tennisschlägern werden Monofile eingesetzt mit einer Elastizität von 2,7 bis 3,6 χ 1Ο~^Ν~ bei einer Vor-Spannkraft
von 200 N, einer Reißdehnung von 16 bis 30 %, einer Reißfestigkeit zwischen 300 bis 500 .N/mm^ bei einem
Durchmesser von 1,2 bis 1,5 mm.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel als Tennisschlägersaite näher erläutert. Nachfolgend
werden die Eigenschaften, die für den praktischen Einsatz der erfindungsgemäßen Saite aus Polyvinylidenfluorid
und Acrylaten für die Bespannung von Tennisschlägern von Bedeutung sind, kurz beschrieben. Hierzu
ist noch anzumerkem, daß Tennisschlägersaiten beim Bespannen mit einer Vorspannkraft je nach der Spielart des
Spielers zwischen 150 N bis 300 N, vorzugsweise etwa 200 N aufgezogen werden. Er ergeben sich nachfolgende
Anforderungen:
a) Zugfestigkeit:
Aufgrund des Kraftverformungsdiagrammes eines Tennisballes
kann man abschätzen, daß von der Tennisschläger bespannung etwa 50 bis 250 N aufgenommen werden. Diese
Kräfte verteilen sich auf die einzelnen Saiten eines Tennisschlägers in unterschiedlicher Form. Da im allgemeinen
die Längssaiten eine höhere Vorspannung haben als die Quersaiten, werden diese Kräfte in star
kerem Maße von den Längssaiten und in geringerem Maße von den Quersaiten aufgenommen. Die durch einen Ball
auf eine Saite ausgeübte Kraft dürfte schätzungsweise bei Durchschnittsspielern nicht mehr als 50 1\T betragen.
ORIGINAL INSPECTED
Diese Kraft addiert sich zu der Vorr.pannkraft einer Saite
von 160 bis 500 TT, mit der eine Saite beim Einspannen
vorgespannt wird,-
b) Spannunrcsrelaxation:
Die Tennisschlägersaiten werden je nach Spieler und Spielart mit 160 bis 500 N1 vornehmlich mit 200 N
beim Bespannen vorgespannt. Hit steigender Spannkraft
wird der Verformungsweg verringert und die Kontaktzeit zwischen Ball und Bespannung reduziert, so daß
im allgemeinen die Ballführung schlechter ist und für die Beschleunigung des Balles eine hohe Geschwin
digkeit des Tennisschlägers notwendig ist. Die Spannkraft der Saiten sollte sich möglichst wenig mit der
Zeit ändern, also die Spannungsrelaxation gering sein. Ferner soll sich die Spannkraft durch Einwirkung von
Temperatur und Feuchtigkeit möglichst wenig ändern.
c) Knotenreißkraft:
Die Saiten müssen ausreichende Knotenreißkraft haben, jedoch kann man durch mehrmaliges Umlenken der Saite
beim Bespannen- die auf den Knoten wirkende Kraft reduzieren.
d) Elastizitätsverhalten:
Eine der wichtigsten Eigenschaften der Tennisschlägersaiten ist das Elastizitätsverhalten bei Spannkräften
von ca. 200 U. Dieses kann wegen der Nichtlinearität
des Kraftverformungsdiagrammes durch die Wahl der ^ Spannkraft bzw. durch den Durchmesser der Saiten in
einem gewissen Bereich variiert werden. Diese Eigenschaft wirkt sich auf die Ballbeschleunigung, die
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INSPECTED
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beschleunigung und .ein zu kleiner Verformungsweg eine schlechte Ballführung. Die Naturdarmsaiten haben nach
allen bisherigen Erfahrungen ein Elastizitätsverhalten, das sowohl eine gute Ballführung und -beschleunigung gewährleistet.
JJie Saite soll nach kurzzeitiger Belastung schnell in
ihren Ausgangszustand zurückkehren. Das bedeutet, daß die innere Reibung des verwendeten Materials klein sein soll.
Ist allerdings die innere Reibung zu gering, so tritt z.B bei Ballspielschlägersaiten ein unerwünschtes Nachschwingen
auf. Ein Maß für die innere Reibung ist die Dämpfung.
f) Scheuerfestigkeit:
Das Verschleißverhalten wird einmal durch das Scheuern vo zwei Saiten an den Kreuzungspunkten einer Bespannung, zum
anderen aber auch durch Staub und Schmutz hervorgerufen.
Nachfolgend werden die Eigenschaften einer monofilen Sait aus einem erfindungsgemäß modifizierten Polyvinylidenfluorid,
die als Tennisschlägersaite zum Einsatz kommen soll, beschrieben und in ihren Eigenschaften untersucht
und verglichen mit einer multifilen hochwertigen Kunststoff
saite aus Polyamid des Typs Hy-O-Sheep der Fa.Rucanor GmbH, Köln und einer Naturdarmsaite des Typs Victor Imperial
der Pa. Hoffmann von Cramm KG, Unteraching und einer monofilen Saite aus reinem Polyvinylidenfluorid.Das
erfindungsgemäße Monofil besteht aus 79 Gew.-$ Polyvinylidenfluorid
und 3,5 Gew.-$ PMMA und 17,5 Gew.-% Vinylidenfluorid-Äthylacetat-Pfropf-Polymerisat
mit 20 Gew.-^ Äthylacrylat. Die Abb. 1 zeigt die Zusammenstellung des
Vergleichs der mechanischen Eigenschaften in tabellarischer 'Form für die hier genannten monofilen Ssiten. Abb. 2 zeigt
das Kraft-Dehnungs-Diagramm.Abb.3 stellt die Elastizität
ORIGINAL'fffepECTED
als Punktion der Yorspannungskraft dar.Abb.4 die Abhängigkeit
von Schubmodul und Dämpfung von der Temperatur
Die in der Tabelle gem. Abb. 1 und Abb. 3 angegebene Elastizität α ist definiert als das Verhältnis der
DehnungsänderungA (S bei einer Kraftänderung Δ Κ.
Δ C Δ £ = Dehnungsänderung
——s=£—
= Kraftänderung
für eine reversible Verformung.
Die Reißkraft wurde nach DIN 53 455 ermittelt. Bei der Knotenreißkraft ^wurde in den zu prüfenden Faden ein
Knoten gemacht und dann von dem Faden im Zugversuch nach DIN 53 455 die Reißkraft gemessen. Die Eigenschaftswerte
sind in der Abbildung 1 zusammengestellt.
Die Scheuerfestigkeit wurde mit einem Spezialprüfgerät ermittelt. Zwei Saiten werden über Kreuz, jeder mit einer
Vorspannungskraft von 200 U, eingespannt. Die Spannklemmen für eine Saite stehen fest, die Spannklemmen für
die andere Saite sind beweglich. Die bewegliche Saite wird von oben kommend unter die feststehende Saite hergezogen
und nach oben weitergeführt. Mit einer Tourenzahl von 100 Zyklen pro Minute wird diese Saite hin- und herbewegt.
Der Kreuzungspunkt beider Saiten kann sich währen der Prüfung etwa um 10 mm hin- und herschieben. Die mit
diesem Gerät ermittelte Scheuerfestigkeit ist bei den Tennisschlägersaiten aus Polyamid am günstigsten. Die
ßaturdarmsaiten unterscheiden sich in Scheuerfestigkeit
sehr stark. Es gibt Saiten, die bereits nach 600 Zyklen reißen, andere dagegen erst nach 2000 Zyklen. PVDF-Monofile
haben eine Scheuerfestigkeit, die geringfügig schlechter ist als die der Naturdarmsaiten. Dagegen besitzen
PVDF-Monofile bzw. modifizierte PVDF-Monofile
gemäß der Erfindung deren Oberfläche z.B. mit Teflon
- 10-
beschichtet wurde, Scheuerfestigkeiten, die wesentlich
besser als die von. Naturdarmsaiten sind, siehe Abb.
Die Gegenüberstellung der Eigenschaftswerte von Tennisschlägersaiten
aus Monofilen aus erfindungsgemäß acrylat
modifiziertem PVDF zu hochwertigem Naturdarm und von "Kunststoff-Saiten" zeigt, daß die modifizierten PVDF-Monofilsaite
eine Vielzahl der Nachteile von den Naturdarmsaiten sowie den bekannten Kunststoffsaiten nicht
aufweist und gegenüber reinen PVDF-Saiten bezüglich der Dämpfungseigenschaften wesentlich verbessert ist.
Das Kraftdehnungsdiagrainm gem. Abb. 2 zeigt die charakteristischen
Unterschiede bei den Naturdarm- und den Kunststoffsaiten. Auffällig ist hierbei insbesondere, da
die Polyamidsaiten bei höheren Dehnungen einen hohen Kraftanstieg aufweisen. Die Elastizität läßt sich aus
den Kraftdehnungsäiagrammen nach Abb. 2 gem. der vorangehend
angegebenen Formel bestimmen, "und sIeist als
Funktion der Vorspannung in Abb. 3 für die verschiedenen Saiten dargestellt. Hieraus geht hervor, daß Monofile
auf Basis von Polyvinylidenfluorid bei Vorspannungskräften von etwa 150 N bis 350 N etwa die gleiche
Elastizität aufweisen wie hochwertige Naturdarmsaiten.
Dagegen haben die Kunststoffsaiten aus Polyamid bei einer Vorspannungskraft von 200 N eine wesentlich geringere
Elastizität.
In der Abb. 4 sind die Temperaturkurven des Schubmoauls
und der Dämpfung, gemessen im Torsionsschwingungsversuch gem. DIN 53 445 wiedergegeben. Die Saiten aus Naturdarm
und auf Basis von Polyvinylidenfluorid verändern den Schubmodul im Temperaturbereich bis +2O0G. nur wenig. Dagegen
ändern sich Kunststoffsaiten auf Basis von Polyamid in diesem Temperaturbereich sehr stark, was darauf zurückzuführen
ist, daß durch den relativen Feuchtigkeitsgehalt die Glasübergangstemperatur des Polyamids er- -
AL INSPECTED
"!T
niedrigt wird, wobei die Feuchtigkeitssättigung bei 23 G
und 50 fo rF eine Glasübergangsteraperatur von 20 C bedeutet.
Der Vergleich der Dämpfungskurven von Natürdarmsaite,
Polyamidsaite, reinem PVFD-Monofil und erfindungsgemäß
acrylat-modifiziertem PVDF-Monofil gem. Abb. 4 zeigt, daß die höchste Dämpfung in dem in Frage kommenden Temperaturbereich
in Praxis bei 230C und 50 $>
relative Feuchte die gesättigte Polyamidsaite hat. Eine vollkommen trockene Polyamidsaite hingegen hat eine sehr geringe Dämpfung.
Eine deutlich niedrigere Dämpfung weist die bei 23°C und 50 $>
relative Feuchte mit Feuchtigkeit gesättigte Naturdarmsaite auf. Die geringste Dämpfung hat die reine
PVDF-Saite. Eine solche geringe Dämpfung bedeutet, daß solche Saiten langer nachschwingen, was eine längere
Vibration eines Ballspielschlägers bewirkt. Die erfindungs
gemäßen acrylat-modifizierte PVDF-Saite zeigt in dem in Frage kommenden Temperaturbereich ein an die Naturdarmsaite
angenähertes erwünschtes Dämpfungsverhalten.
Claims (1)
- _3_iia_7 k BQZ Ö0C67 ' KG/BdPatentansprücheSaite aus mindestens einem Monofil aus Kunststoffs, dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffe bestehend aus 99 bis 86 Gew.=$ Polyvinylidenfluorid und 1 bis 14 Gew.-$£ Acrylates verwendet sind.2, Saite nach Anspruch 19 dadurch gekennzeichnet, daß als Acrylate Polymethylrcethacrylate, Polymethylacrylates Polyäthylacrylat, bzw. Polypropylacrylat bzw» Mischungen dieser Acrylate vorgesehen sind.Saite nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet9 daß als Acrylate Copolymere von Yinylidenfluoridmononier mit wenigstens einem Acrylatn-ononier, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Alkylacrylate bzw. Alkylmethacrylates wobei die Alkylgruppen bevorzugt niedere Alkylgruppen mit einem bis 4 Kohlenstoffatomen sind j vorgesehen ist, wobei sich der Acryl atanteil aus dem Acrylatgehalt Copolymeren berechnet4. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 39 dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff Mischungen von Polyvinylidenfluorid, Polymethylinethacrylat und Vinylidenfluorid - Acrylat-Polymerisaten vorgesehen sind.Saite nach einem der Ansprüche 3 oder 4S äadurph gekennzeichnet, daß Vinylidenfluorid-Acrylat-Poly-merisate enthaltend 10 bis 30 Gew.-^ Acrylate vorge-JOsehen sind.-· 2 —, Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff neben Polyvinylidenfluorid 1 bis zu 8 Gew.-$ Acrylate und bis zu 25 Gew.-^ Vinylidenfluorid-Acrylat-Polymerisate enthält.Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff 90 bis 95 Gew.-$ Polyvinylidenfluorid und 10 bis 5 Gew.~# Acrylate enthält.8. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Bündel von Monofilen besteht,, die miteinander verdrillt, verflochten oder in ähnlicher Weise verbunden sind.9. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Monofil im Verhältnis zwischen 1 : 3 bis 1 : 10, vorzugsweise 1 : 4 bis 1 : 5 axial verstreckt ist.10. Saite nach Anspruch 9.» dadurch gekennzeichnet, daß das Monofil nachverstreckt ist, wobei die ^achverstreckung eine Längung des Monofiles zwischen 1 bis 3 $ bewirkt.11. Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das.Monofil mit einer den Reibungskoeffizienten erniedrigenden Beschichtung, z.B. Polytetrafluorethylen, versehen ist.Saite nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch die Verwendung als Bespannung von Ballspielschlägern, insbesondere von Tennisschlägern, wobei die Monofile eine Elastizität von 2,7 bis 3,6 χ 10~4N~1 bei einer Vorspannkraft von 200 N, eine Reißdehnung von 16 bis 30 $, eine Reißfestigkeit zwischen 300 bis 500 N/mm2, bei einem Durchmesser von 1,2 bis 1,5 mm aufweisen.ORIGINAL INSPECTED
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