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Brandschutzeinrichtung für eine gekapselte
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Kabeldurchführung durch Gebäudewände Die Erfindung betrifft eine
Brandschutzeinrichtung für eine gekapselte Kabeldurchführung durch Gebäusewände,
Decken und dergleichen, bestehend aus einem in einen Nauerdurchbruch einzumauernden
Kapselmantel, der aus einer im Querschnitt U-förmigen Rinne und einem an dieser
befestigten Deckel gebildet ist, der weiter stirnseitig durch formhaltige Platten
aus Asbest-Schaumstoff verschlossen ist, durch welche die durchgeführten Kabel hindurchtreten,
und dessen so gebildeter Innenraum mit unter Einwirkung hoher Temperaturen aufschäumendem
Werkstoff gefüllt ist.
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Aus der DE-AS 26 32 325 ist eine derartige Einrichtung bekannt.
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Dabei wird als auf schäumender Werkstoff ein Natriumsilikat in Granulatform
verwendet. Das Granulat ist weder gegen die Aufnahme von C02 aus der Luft geschützt,
so daß sich mit der Zeit Soda und Kieselsäure daraus bildet, das die notwendigen
Eigenschaften (SchaumBähigkeit) nicht besitzt, noch ist es gegen Wasseraufnahme
geschützt, was ebenfalls schädlich sein kann. GemäB DE-OS 28 09 463 ist deshalb
schon vorgeschlagen worden, das Granulat mit einer gasdichten,
aluminium-kaschierten
Verbundfolie einzuhüllen. Diese Ausbildung führt zwar zu einem Schutz des Granulats,
jedoch könnte das scharfkantige Granulat schon beim Einbau in die Kapsel zu Verletzungen
der umhüllenden Folie führen, so daß der Zweck der Folie dann nicht erreicht wäre.
Desweiteren ist die Handhabung des losen und auch des verpackten Granulats vorallem
bei nachträglichen Veränderungen bezüglich der durch die Kapsel geführten Kabel
mitunter sehr schwierig.
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Die gewünschte dichte Packung der Granulat-Schläuche ist jedenfalls
kaum realisierbar.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die trotz leichter Handhabung eine hohe
Betriebssicherheit gewährleistet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß alle Randkanten
der U-förmigen Rinne zur Vermeidung scharfer Kanten nach außen abgebogen sind, mindestens
die Stirnseiten-Randkanten des Deckels ebenfalls nach außen abgebogen sind, als
aufschäumender Werkstoff dünne, schmale Streifen aus wasserhaltigem Natriumsilikat
mit geringen Mengen organischer Zusätze vorgesehen sind, die durch Glasfasern und/oder
Glasgewebe verstärkt und ober- und unterseitig mit Epoxidharz beschichtet sind,
diese Streifen zu kleinen Paketen zusammengefaßt
und mit einer
mechanisch widerstandsfähigen, feuchtigkeitsundurchlässigen, C02-dichten Folie umhüllt
sind und die Folie die Streifenpakete mit Spiel umhüllt.
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Zur Vermeidung scharfer Kanten können die Kanten auch mit Schutzleisten
abgedeckt sein.
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Die Streifen aus aulechäurnendem Werkstoff bestehen vorzugsweise aus
einem Material, das von der Firma BASF unter dem Warenzeichen Palusol 100 vertrieben
wird.
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Die Palusol-Brandschutzplatten sind besonders geeignet, im Brandfall
eine Abdichtung der Fugen und Bauteilanschlüsse sowie sonstiger Schwachstellen gegen
den Durchtritt von Rauch und toxischen Gasen erreicht werden.
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Die Platten bestehen in ihrem Kern aus wasserhaltigem Natriumsilicat.
Ferner enthält die Kernschicht geringe Mengen organischer Zusätze sowie Glasfasern
und ein Glasgewebe.
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Eine beidseitige Epoxidharzbeschichtung schützt den Kern gegen die
Einwirkung des Kohlendioxids der Luft.
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Die kompakten, 2 mm dicken Platten sind flexibel und leicht zu handhaben.
In der Wärme wird Palusol plastisch; bei Temperaturen von mehr als 100 0C beginnt
das im Palusol enthaltene Wasser zu sieden und führt zum Aufschäumen.
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Dazu bildet sich eine nicht brennbare, feinporige, druckfeste und
hitzedämmende Schaumschicht, deren Entstehen auch
durch eine Abdeckschicht
nicht behindert wird.
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Das Plattenmaterial wird erfindungsgemäß in schmale Streifen von beispielsweise
5 bis 10 mm Breite geschnitten. Diese Streifen haben aber keine ausreichende Festigkeit
mehr, so daß ein Einschieben dieser Streifen in die Kapsel praktisch nicht mehr
möglich ist. Die Folienumhüllung der zu Paketen unterschiedlicher Streifenzahl zusammengefaßten
Streifen bewirkt, daß einerseits eine für das Einschieben in die Kapsel ausreichende
Steifigkeit-und Festigkeit erreicht wird, ohne daß die Flexibilität verlorengeht.
Andererseits schützt sie die Streifen, die ansonsten sehr schnell du C02 und/oder
Wasser-Aufnahme unbrauchbar würden, gegen diese schädlichen Stoffe. Um eine ausreichende
Flexibilität zu erhalten, sind die Folien nicht eng um die Streifen gehüllt, sondern
mit Spiel.
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Ferner bewirkt die Aufteilung der Gesamtmasse an brandschutztechnisch
wirksamen Material in eine Vielzahl einzelner Pakete, daß bei einem wirkungsmaßigen
Ausfall eines oder mehrerer Pakete die Gesamtwirkung in brandschutztechnischer Hinsicht
garnicht oder nur unwesentlich vermindert wird.
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Damit die Folie nicht beim Einschieben in die Kapsel verletzt wird,
sind die Randkanten der Kapsel (Rinne und Deckel) nach außen abgebogen, so daß ein
umlaufender Flanschrand entsteht und scharfe Kanten vermieden sind.
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Verzugsweise ist vorgesehen daß die Länge der Streifenpakete etwa
der lichten Weite des Kapselinnenraums zwischen den beiden Stirnwänden entspricht.
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Es ist demnach möglich, die Streifen-Pakete von einer Stirnseite her
einzuschieben und so eine völlige Raumerfüllung zu erhalten, wobei gleichzeitig
eine optische Hilfe gegeben ist, ob die erforderliche Einstecktiefe erreicht ist,
weil ja dann die Pakete nicht mehr überstehen.
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Es ist auch gegebenenfalls nützlich, wenn die Länge der Streifen-Pakete
etwa der halben lichten Weite gemessen zwischen den Stirnwänden entspricht.
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Dadurch können von der einen und von der anderen Stirnseite her die
Streifen-Pakete jeweils eingeschoben werden, bis sie bündig mit der Stirnseite fluchten
(gegebenenfalls sind sie auch ein wenig weiter eingeschoben). Es wird dabei eine
Art Labyrinth im Mittelbereich der Kapsel gebildet, was für die Abdichtung vorteilhaft
ist.
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Um die Streifen-Pakete auch quer zur Kapsellängserstreckung verlegen
zu können, ist es erforderlich, daß die Länge der Streifen-Pakete der Breite bzw.
Höhe der Kapsel entspricht.
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Bevorzugt ist vorgesehen, daß als Folie eine PA/PE-Verbundfolie mit
90/150/m Dicke eingesetzt ist.
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Vorteilhaft ist ferner, wenn die stirnseitigen Platten mit Silikon-Kautschuk
gegen die Kapsel abgedichtet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand einer
Zeichnung näher erläutert.
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Die Figur zeigt eine Brandschutzeinrichtung in Perspektive.
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Aufbau der verbesserten Brandschutzeinrichtung Die Brandschutzeinrichtung
besteht aus nur drei Fertigteilelementen, nämlich 1. dem kurzen und ungeteilen Stahlblechgehäuse,
bestehend aus einer U-förmigen Rinne und einem aufschraubbaren Deckel, 2. den einheitlich
ausgeführten Einlagen aus Streifen von PALUSOL-Brandschutzplatten verschiedener
Beutelgrößen, 3. den stirnseitigen Abdichtungen -alternativ mit und ohne zusätzlicher
Silikonmasse.
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Folienhülle, mechanische Widerstandsfähigkeit Eine Verletzung der
Schutzhüllen der PALUSOLFüllunen ist heute weder bei der Erstbelegung noch bei Nachbelegungsarbeiten
möglich, weil grundsätzlich
- die Kastenwände nicht mehr mit PALUCOEAuakleidungen
versehen sind, - bei Nachinstallationsarbeiten die PALUSOL-Einlagen vor dem Kabel
zug so weit aus dem Kabel schott herausgenommen werden, daß ein ausreichend großer
freier Durchgang für die neu hindurchzuziehenden Kabel vorhanden ist, - die beim
Kabelzug verwendeten Führungs- und Umlenkrollen ohnehin verhindern, daß die Kabel
selbst oder im Durchführungsbereich liegende PALUSOL-Einlagen verletzt werden können.
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Die mechanische Widerstandsfähigkeit der Umhüllung ist erheblich,
weil Folien PA/PE von 90/150 t verwendet werden.
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Füllung der Folienhülle (Beutel) Zur Anwendung kommen PALUSOL-Streifen
von - 300 mm Länge - 5 mm Breite (bis 10 mm) - 1,9 mm Dicke, hergestellt aus Brandschutzplatten
Typ 100 der Fa.
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BASF. Sie werden in 4 verschiedene Beutelgrößen eingesiegelt.
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Diese Lösung ist ein Optimum zwischen montagegerechter Ausbildung,
Anpassungsfähigkeit an die Verdrängungsräume und brandschutztechnischer Wirksamkeit.
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Konstruktive Maßnahmen 1. Die totale Länge der Kapsel beträgt 400
mm, die brandschutztechnisch wirksame Länge der PALUSOI, Einlagen wurde auf 300
mm festgelegt.
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2. Der konstruktive Aufbau der Kapsel wurde erheblich vereinfacht
und verbessert: - keine PALUSOL - Auskleidung der Innenwände - keine Längsunterteilung
bei Rinne und Deckel - kein zusätzliches inneres Abdeckteil, keine Klappdeckel und
kein Verspannrahmen mehr vorhanden - alle umlaufenden Kanten von Rinne und Deckel
sind so ausgebildet, daß keine Verletzungsgefahr für die PALUSOI-Einlagen mehr besteht.
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3. Bündel von PALUSOL-Streifen - unterschiedlicher Anzahlsind in eine
starke Folienhülle eingesiegelt. Die Gesamtdicke der neuen Verbundfolie (PA/PE)
beträgt 240 m.
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Praktische Durchführbarkeit der Schottungsarbeiten Die Belegung mit
PALUSOI, Beuteln erfolgt nach dem Grundsatz jeweils die Kabel und die Kabelpritschenholme
nahezu völlig von PALUSOL zu umgeben und die Größe der Restspalten im gesamten Schottbereich
zu minimieren.
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Dabei verlaufen die breiten Achsen der P.-Beutel annähernd waagerecht:-
in unmittelbarer Nähe zu den Innenwänden des Bodens und Deckels des Schottkastens
- zwischen den einzelnen Kabellagen oder bei nur einer Kabellage zwischen dieser
und der Innenseite des Deckels, annähernd senkrecht: - zwischen den einzelnen Kabeln
einer Kabelebene - und im Holmbereich entlang der seitlichen Begrenzungen der Wanne
von Holm bis Unterkante Deckel.
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Eventuell vorhandene Kabelbündelungen bzw. -Befestigungen werden im
unmittelbaren Arbeitsbereich - auf einer Schottseite- aufgelöst bzw. entfernt.
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Von diesem Arbeitsbereich aus werden die P.-Beutel in das Schott hineingeschoben.
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Zuerst werden die Leiterholme durch P.-Beutel "abgedichtet'l.
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Danach wird die unterste Lage (Gehäuseboden) durch P.-Beutel hergestellt,
wobei die breiten Seiten der P.-Beutel insgesamt annähernd waagerecht verlaufen;
diese PALUSOLLage ist gleichzeitig "Auflage" für die unterste Kabellage.
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Nun werden die Verdrängungsräume bzw. Zwickel zwischen den einzelnen
Kabeln der untersten Kabelebene durch annähernd hochkant eingeschobene PSS ausgefüllt.
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Unmittelbar über der ersten Kabellage entsteht die zweite Lage von
P.-Beuteln.
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Bei mehrlagiger Kabelanordnung wiederholen sich die obengenannten
Arbeiten.
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Nach dem Auffüllen der Abschottung können vorhandene Restspalte problemlos
durch nachträgliches Einschieben von Beuteln verringert werden.
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Am Schluß werden die Stirnseiten der Abschottung durch Asbestschaumstoff
abgedichtet; abschließend können durch einen tberzug aus Silikonmasse die Schott
stirnseiten zusätzlich abgedichtet werden.
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Die Nachrüstbarkeit der Kapsel ist auf einfachste Art und Weise möglich.
Die Umstellung auf PALUSOL-Streifen-Schläuche wirkt sich auch hier besonders vorteilhaft
aus.
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Die Abdichtungen an den Schott stirnseiten können leicht entfernt
werden. In jedem gewünschten Bereich der Abschottung lassen sich die Beutel durch
einfaches Herausziehen ebenfalls sehr leicht entfernen und können ebenso einfach
wieder in die restlichen Verdrängungsräume eingeschoben werden. Das Schott ist dann
sofort wieder funktionstüchtig.
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Sowohl für den temporären als auch für den endgültigen baulichen Brandschutz
können dieselben Beutel verwendet werden. Dadurch ist ein Höchstmaß an Sicherheit
schon während der Bauphase möglich.
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In der Zeichnung ist die Rinne 1 aus Stahlblech mit abgekanteten Rändern
2 in einer Montagezeichnung in der Wand 3 dargestellt. Der Deckel 4 mit abgekanteten
Rändern 5 wird mittels Schrauben an der Rinne 1 befestigt. Durch die Rinne 1 können
eine Kabelleiter 6 und Kabel 7 geführt sein, die allseitig und raumfüllend mit Streifenpaketen
8 umgeben werden. In der Zeichnung sind nur einige
dargestellt.
Die Stirnseiten der Kapsel (1,4) sind mit Asbestschaumstoff-Platten 9 verkleidet,
die mit Silikonkautschuk abgedichtet werden können.
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Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
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