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Vorrichtung zum Abschleifen, insbesondere Flachschleifen der
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Oberflächen von Holzteilen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Abschleifen, insbesondere Flachschleifen der Oberflächen von Holzteilen, mit
einem zwischen zwei starren Stirnscheiben angeordneten Scheibenkörper aus elastischem
Werkstoff, der am Umfang mindestens teilweise von wenigstens einem endlosen Schleifband
umgeben ist.
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Durch die deutsche Patentanmeldung P 30 02 070.3 ist eine Schleifscheibe
zum Abschleifen profilierter Oberflächen von Holzteilen vorgeschlagen worden, deren
Scheibenkörper aus dastischem Werkstoff besteht und koaxial auf eine Tragbuchse
aufgeschoben ist, wobei auf der Tragbuchse zu beiden Seiten des elastischen Scheibenkörpers
diesen einfassende Stirnscheiben angeordnet sind. Der elastische Wikstordf für den
vorgeschlagenen Scheibenkörper ist weicher dehnbarer-Gummi. In die Umfangsfläche
des Scheibenkörpers können, im Querschnitt gesehen, die Profilkontur der abzuscblifenden
profilierten Oberflächen ergänzende Umrißformen eingearbeitet werden, womit
auch
ein auf die Umfangsfläche aufgelegtes Schleifband dieser Profilkontur folgt.
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Die vorgeschlagenen Schleifscheiben werden auf der Schleifspindel
einer Schleifmaschine befestigt.
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Die Ausbildung eines Scheibenkörpers aus elastischem erkstoff hat
den Vorteil, daß mit einem relativ hohen Schleifandruck gearbeitet werden kann.
Der Scheibenkörper weicht bei zu hohem Schleifandruck leichter zurück und reckt
sich bei zu geringem Andruck durch die Zentrifuglkraft an das Werkstück heran. Die
elastische Schleifscheibe hat außerdem den Vorteil, daß zwischen Werkstück und Schleifscheibe
keine Linienberührung gegeben ist, sondern bei höherem Schleifandruck eine Flächenberührung'.
Der 'Schleifandruck verteilt sich somit auf eine größere Oberfläche, woraus sich
der Vorteil ergibt, daß die Beanspruchung der einzelnen Schleifkörner des Schleifbandes
auch bei hohem Schleifandruck geringer ist. Die Schleifkörner können nicht aus der
Bindung brechen. Das "Brennen" der Schleifbänder wird vermieden.
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Bei der vorgeschlagenen Schleifscheibe zur Bearbeitung von profilierten
Kolzoberflachen sind die verwendeten Schleifbänder entweder aus mehreren Abschnitten
zusammengesetzt auf die profilierte Umfangsfläche des elastischen Scheibenkörpers
geklebt oder mit Randeinschnitten versehen und herum"elegt, so dal3 sie sich der
rrofilkontur ohne weiteres anpassen körmen.
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Beim Flachschleifen weist der elastische Scheibenkörper keine Profilkontur
in seiner Umfangsfläche auf. Die Umfangsfläche gleicht dem glatten Mantel eines
Zylinderkörpers.
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Umgibt ein aus einem Streifen durch Zusammensetzen der Enden gebildetes
endloses Schleifband den zylinderförmigen Scheibenkörper, so kann sich bei Rotation
des Scheibenkörpers sein elastischer Werkstoff durch die iehkräfte ausdehnen. Diese
Ausdehnung ist jedoch nur möglich, bis der größer werdende Durchmesser des Scheibenkörpers
die Weite des umgebenden Schleif bandes erreicht hat. Die wandungen des zylinderischen
Scheibenkörpers pressen sich somit von innen gegen das Schleifband, wodurch der
vom Schleifband umgebene Scheibenkörper zu einem starren und festen Element wird,
und die durch die Elastizität des Scheibenkörpers erreichbaren Vorteile für das
Abschleifen wieder verliert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile eines elastischen
Scheibenkörpers auch beim Flachschleifen nutzen zu können.
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Diese Aufgabe ist nach einer ersten Lösung dadurch gelöst worden,
daß das Schleifband elastisch ist.
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Durch die Elastizität des Schleifbandes bleibt auch die Elastizität
des Scheibenkörpers aus Gummi voll erhalten, da das Schleifband alle Durchmesseränderungen
des Scheibenkörpers während des Schleifens z. B. durch Fliehkräfte oder sich ändernden
Schleifandruck, mitmachen kann.
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Schleifbänder bestehen aus einer lapier- oder Gewebelage, die einseitig
mit einer Schicht aus Schleifkörnern versehen ist.
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Da man die tragende Textil- oder rapierlage in sich selbt nicht elastisch
machen kann, weil dadurch die Schichtung der Schleifkörner zerstört würde, ist bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Maßnahme vorgesehen,
daß der Verbindungsbereich der Enden eines zu einem endlosen Schleifband zusammensetzbaren
Bandstreifens elastisch ausgebildet ist.
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Ein Schleifband kann beispielsweise aus mehreren streifenförmigen
Abschnitten zusammengesetzt werden, wobei jeweils die Trennstellen zwischen den
Abschnitten erfindungsgemäß elastisch sind. Eine bevorzugte Ausführungsform sieht
jedoch vor, daß ein endloses Schleifband aus einem Streifen gebildet wird, indem
dessen freie Enden miteinander verbunden werden, wobei der Verbindungsbereich elastisch
ist. Dieser eine elastische Bereich reicht aus, um die Vorteile des elastischen
Scheibenkörpers beim Flachschleifen voll nutzen zu können.
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Eine besonders einfache und somit vorteilhafte Ausbildung der elastischen
Verbindung sieht vor, daß das Schleifband im Stoßbereich seiner Enden eine einseitige
Laschenverbindung aufweist, deren Lasche aus elastischem ;.'erkstoff besteht. Als
Werkstoff für die Lasche kann Gummi oder Kunstsbff vorgesehen sein. Die Lasche wird
bei der Stoßverbindung der Enden eines Schleifbandes auf die Trägerlage geklebt.
Für eine sichere Klebeverbindung ist die elastische Lashe, z.B. aus Gummi,einseitig
mit einer textilen Beschichtune>, vorzugsweise Eaumwollvelour, versehen.
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Die Stoßfugen der erfindungsgemäß elastisch miteinander verbundenen
Enden eines Schleifbandes können lotrecht zu den Seitenkanten des Schleifbandes,
aber auch winkelig dazu, ausgerichtet sein.
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"ach einer zweiten Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe, für die
auch selbstständiger Schutz beansprucht wird, ist das Schleifband über eine zweite
achsparallel zum Scheibenkörper angeordnete, als elastisch spannende Spannrolle
ausgebildete Umlenkscheibe geführt Durch diese Maßnahme können auch die Vorteile
einer Schleifscheibe mit elastischem Scheibenkörper bei Schleifmaschinen genutzt
werden, bei denen ein übliches, nicht reckbares längeres Schleifband über eine zweite
Umlenkrolle geführt ist, so daß das Schleifband den Scheibenkörper nicht vollständig,
sondern nur teilweise umgibt.
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Ein sich durch die Fliehkraft ausdehPnder Scheibenkörper aus Gummi
spannt das Schleifband, bis die Reckgrenze des Schleif bandes erreicht ist. Dadurch,
daß die Spannrolle nachgiebig ist, kann sich der Sheibenkörper aus Gummi noch weiter
ausdehnen, ohne daß sich die eingestellte Spannung des Schleifbandes weitererhöht,
so daß die Vorteile des Flachschleifens mit elastischen Scheibenkörpern in jeder
Betriebssituation bei derartigen Maschinen mit Umlenkrollen genutzt werden können.
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Vorzugsweise ist als Spannelement ür das Schleifband eine der Spannrolle
zugeordnete Feder vorgesehen. Durch diese Feder wird die Durchmesseranderung des
sich ausreckenden oder zusammenziehenden elastischen Scheibenkörpers während des
Schleifbetriebes ausgeglichen, und außerdem eine der Betriebssicherheit dienende
gleichmäßige Spannung des Schleifbands ermöglicht,
was eine sichere
Anlage des Schleifbands am Scheibenkörper ermöglicht. Selbstverständlich liegt es
im Rahmen der Erfindung auch ein elastisches endloses Schleifband bei schinen mit
nicht nachgiebigen, sondern lediglich justierbaren Umlenkprolin zu verwenden, wenn
die Vorteile eines elastischen Scheibenkörers der Schleifscheibe genutzt werden
sollen.
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Durch die Verwendung von elastischen Schleifscheiben in Verbindung
mit elastischen Schleifbändern bzw. federnden Umlenkrollen, lassen sich bei einfachsten
Umrüstarbeiten, die Schleifleistungen herkömmlicher BlachschleifEaschinen nachtr$gich
wesentlich erhöhen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung darge -stellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Schleifscheibe
mit elastischem Scheibenkörper im Schnitt, Fig. 2 eine schematische Seitenansicht
der Schleifscheibe gemäß Fig. 1 während des Betriebs, Fig. 3 einen Teilschnitt durch
eine Stoßverbindung der Enden eines Schleifbands und Fig. 4 die schematische Seitenansicht
einer Schleifvorrichtung mit Schleifscheibe und Umlenkrolle für das Schleifband,
bei der die zweite Lösung der gestellten Aufgabe zur Anwendung kommt.
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In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Schleifscheibe schematisch dargestellt.
Die Schleifscheibe weist eine zentrische Tragbuchse 1 auf, mit welcher sie auf eine
nicht dargestellte Schleifspindel aufgeschoben wird. Auf der einen Seite ist die
Tragbuchse 1 mit einem fest angeordneten Flansch 1a versehen.
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Auf der gegenüber liegenden Seite hat die Tragbuchse einen Gewindeabschnitt
Ib, auf den ein Schraubring 2 aufschraubbar ist0 Der zylinderische Abschnitt der
Tragbuchse hält einen Scheibenkörper 4 aus Gummi sowie zwei am Scheibenkörper beidseitig
anliegende aufgeschobene Stirnscheiben 'ja und 3b, die nach dem Aufschieben von
dem aufgesetzten Schraubring 2 gegen den Flansch 1a der Tragbuchse gedrückt und
somit axial festgehalten werden Jede der Stirnscheiben 3a und 3b weist einander
zugekehrte Haltestifte 7 auf, welche in durchlaufende Bohrungen 8 im Scheibenkörper
4 vorstehen.
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Die Umfangsfläche des Scheibenkörpers trägt einen anliegenden Ring
aus Schleifband 6.
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In Fig. 2 ist eine Seitenansicht des mit Schleifband 6 versehenen
Schleifscheibe gemäß Fig. 1 dargestellt. Gleiche Bau -teile sind mit gleichen Bezugszahlen
versehen.
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Mit 5 ist ein Werkstück bezeichnet, welches bei rotierender-Schleifscheibe
flach geschliffen wird. Drehbewegung der Schleifscheibe und Vorschub des Werkstücks
5 sind durch Pfeile ange -deutet.
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Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß der Anlagebereich zwischen
Schleifband 6 und Werkstück 5 flächig ist und sich somit der Schleifenandruck auf
diese Fläche verteilt, wodurch ein Verbrennen des Schleifbandes vermieden wird.
Wiederum ist die Schleifleistung wesentlich höher, da bei gleicher Beanspruchung
des Schleifbandes, wegen der größeren Auflagefläche, mit höherem Schleifandruck
gearbeitet werden kann.
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Das Schleifband 6 ist durch eine Stoßverbindung seiner Enden zu einem
den Scheibenkörper 4 umgebenden endlosen Ring zusammengesetzt. Die Stoßfuge ist
mit 8 bezeichnet.
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In Fig. 3 ist eine vergrößerte Teilansicht der Stoßfuge 8 im Schnitt
dargestellt. Die beiden Enden des aus Trägerlage 9 und Schleifkornbeschichtung 10
bestehenden Schleifbandes sind stumpf zusammengestoßen und durch Aufkleben einer
Verbindungslasche 11 aus Gummi miteinander verklebt. Ein derartiges endloses Schleifband
kann Durchmesseränderungen elastisch auf -fangen. Reckt sich der mit einem solehen
Schleifband versehende Scheibenkörper 4 aus Gummi durch angreifende Zentrifugalkräfte
bei seiner Rotation, so wird'auch die Verbidungslasche 11 aus Gummi des Schleifbandes
mitgereckt.
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Ein elastisches Schleifband entsprechend der in Fig. 3 gezeigten
Ausführung kann auch bei Schleifmaschinen eingesetzt werden, bei denen das Schleifband
nur einen Teil des Seheibenkörpers 4 umgibt und über eine zweite achsparallel dazu
angeordnete Umlenkrolle 12 läuft.
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Gemäß einer zweiten erfindungsgemäßen Lösung kann jedoch auch der
Vorteil eines elastischen Scheibenkörpers 4 bei mit Umlenkrollen für die Schleifbänder
versehenen Maschinen genutzt werden, wenn das Schleifband nicht elastisch ist. In
einem solchen Fall wird ein übliches Schleifband 13 über eine Umlenkrolle 12 geführt,
die durch eine Feder nachgiebig gelagert ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
eine Druckfeder 14 vorgesehen.