-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schürfleiste für
-
Schneeräumfahrzeuge, welche am unteren Rand des Pflugs oder der Pflugschar
des Schneeräumfahrzeuges angeordnet und aus Kunststoff hergestellt ist.
-
Derartige Schürfleisten erstrecken sich im wesentlichen über die Gesamtlänge
des Pflugs bzw. der Pflugschar eines Schneeräumfahrzeuges und sind zumeist über
Schraubverbindungen an der Vorderfläche des Pflugs befestigt.
-
Im Zusammenhang mit diesen Schürfleisten ist die Fertigung aus Kunststoff
bekannt, wobei diese Leisten üblicherweise mit Abstand zur zu räumenden Bodenfläche
(etwa 10 mm über dem Boden) gefahren werden, so daß mit diesen Kunststoffschürfleisten
maßgeblich Schnee und Matsch geräumt wird.
-
Ein unmittelbares Aufliegen einer Kunststoffschürfleiste auf der zu
räumenden Bodenfläche wurde bislang weitgehend deswegen vermieden, weil man bei
Räumeinsätzen bis in Geschwindigkeitsbereichen von 70 - 80 km/h Schädigungen aufgrund
übermäßiger Wärmeentwicklung im Kontaktbereich der Schürfleiste feststellte. Dies
führte zu einer kurzen Lebensdauer und demzufolge zu einem häufigen Austausch der
Kunststoffschürfleisten bei Betrieb des Räumfahrzeuges.
-
Aus diesem Grund ist man zur Verwendung von sandwichartigen, aus Stahl/Gummi/Stahl
zusammengesetzten Schürfleisten, sogenannten S-und M-Leisten übergegangen, die mit
Kontakt zur Bodenfläche gefahren und damit zum Abkratzen von auf der Bodenfläche
anhaftenden Eisschichten verwendet werden. Allerdings besitzen diese Stahlschürfleisten
ein erhebliches Gewicht und rufen beträchtliche Bremsmomente hervor, so daß größere
Antriebskräfte erforderlich sind. Zudem führen diese Stahl-Schürfleisten zu
teils
erheblichen Zerstörungen der Straßenoberflächen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schürfleiste aus er Kunststoff
derart weit/zu verbessern, daß der Abrieb der Leiste bei Kontakt mit der zu räumenden
Oberfläche minimiert und Schädigungen infolge von übermäßigen Wärmeentwicklungen
weitgehend vermieden werden. Gleichzeitig soll diese Verbesserung mit baulich einfachen
Maßnahmen erzielt werden.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schürfleiste
aus Polyurethan mit eingegossenen Glasfasern hergestellt ist.
-
Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß eine derartig aufgebaute
Schürfleiste außerordentlich gute Wärmeabfuhreigenschaften besitzt, so daß eine
derart aufgebaute Kunststoffleiste auch bei größten Einsåtzgeschwindigkeiten des
Schneeräumfahrzeuges in Kontakt mit der zu räumenden Oberfläche gefahren werden
kann. Die guten Wärmeabfuhreigenschaften, die maßgeblich auf die Verwendung von
Glasfasern zurückzuführen sind, vermindern die Gefahr von hitzebedingten Schädigungen
im Kontaktbereich der Schürfleiste. Dies führt dazu, daß die Schürf leiste im Vergleich
zu bekannten Leisten relativ lange eingesetzt werden kann.
-
Zugleich wirken die Glasfasern stabilitätserhöhend, so daß auch eine
stoßfeste Schürfleiste geschaffen worden ist.
-
Gegenüber der Stahl-Schürfleiste ist der Vorteil beibehalten, daß
die Kunststoffleiste leicht baut und demzufolge leicht über die Bodenfläche verfahrbar
ist, und daß insbesondere wegen des geringen Reibungskoeffizienten geringere Bremskräfte
auftreten.
-
Erfindungsgemäß dient das Polyurethan als Bindemittel, mit dem die
Glasfasern getränkt werden, wobei der Einbau von so viel Glasfasern als möglich
in der Schürfleiste angestrebt wird. Eine zweckmäeige Zusammensetzung einer Schürfleiste
umfaßt etwa 60 - 80 % Glasfasern und Rest Polyurethan, wobei vorzugsweise 70 % Glasfasern
im Polyurethan eingegossen sind. Eine gute Durchtränkung des Glasfasermaterials
wird mit einer Glasfasermatte mit einem Flächengewicht von 400 - 500 g/m2 und zwar
vorzugsweise 450 g/m2 erreicht, wobei diese Verhältnisse .in Richtung des oben angegebenen
Bestrebens wirken, nämlich so viel Glasfaser als möglich in der Schürfleiste einzubetten.
-
In besonders vorteilhafter Weise sind in der Schürfleiste Schleifmittelkörnchen
eingegossen. Derartige Schleifmittelkörnchen können gerundete Flächen aufweisen,
insbesondere Kügelchen darstellen, wobei jedoch vorzugsweise zackige Körnchen bevorzugt
werden, da dies aufgrund der vergrößerten Oberfläche die Einbindung in das Polyurethan
verstärkt. Diese Schleifmittelkörnchen sind verantwortlich für das besonders abriebfeste
Verhalten der erfindungsgemäßen Schürfleiste. Zweckmäßigerweise werden als Schleifmittelkörnchen
Quarzkies oder Korund verwendet.
-
Eine Fraktion, also Körnung von durchschnittsweise 6'- 12 mm und zwar
insbesondere von 10 mm hinsichtlich des Quarzkieses ist zweckmäßig. Diese Korngröße
gewährleistet zum einen einen ausreichend großen Zwischenraum zwischen den einzelnen
Körnern zur Harzaufnahme und damit Intensivierung der Einbindung der Körner in die
Schürfleiste und zum anderen eine relativ große Verschleißlänge von im Durchschnitt
etwa 5 mm pro Korn.Vorteilhaft ist schließlich die Eingliederung von Stahlplatten
in die Schürfleiste, zweckmäßigerweise deren Anbringung an der Vorder- bzw. Rückseite
der Leiste,
wodurch die Gebrauchseigenschaften der Schürf leiste
noch weiter verbessert werden.
-
Besonders zweckmäßig sind Schleifmittelkörnchen und die Glasfasern
schichtweise in die Schürfleiste eingebracht, wobei die Glasfaserschichten zur Abführung
der beim Räumvorgang im Bereich der Bodenfläche der Schürfleiste gebildeten Wärme
dienen.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Figur beschrieben, die schematisch eine geschnittene perspektivische Ansicht einer
Schürfleiste zeigt.
-
In der Figur ist die Schürfleiste mit 1 gekennzeichnet.
-
In die Schürfleiste 1 sind Glasfasern eingegossen, wobei in der Figur
mehrere Schichten von Glasfasern 2 dargestellt sind. Darüberhinaus können in die
Schürfleiste 1 auch Schleifmittelkörnchen 3 eingegossen sein, wobei zweckmäßigerweise
die Glasfaserschichten 2 und die Schichten aus Schleifmittelkörnchen 3 geschichtet
sind.
-
Gemäß der bevorzugt dargestellten Ausführungsform erfolgt die Schichtung
senkrecht zur Bodenkontaktfläche 4 der Schürfleiste 1, mit welcher die Schürfleiste
im Räumbetrieb auf der Straßenoberfläche aufliegt. Die Schichten erstrecken sich
dabei über die Länge der Schürfleiste.
-
Wie aus der Figur hervorgeht, sind in der Schürfleiste in etwa im
Bereih der Mitte Bohrungen 5 angebracht, die zur Befestigung der Schürfleiste 1
am nicht näher dargestellten Pflug bzw. Pflugschar mittels üblicher Schraubenverbindungen
dienen.
-
Die Schürfleiste gemäß der Erfindung weist als Bindemittel Polyurethan
auf, in welches die Glasfasern eingegossen sind. Zweckmäßi-gerweise wird eine Glasfasermatte
verwendet, die mit dem Polyurethan getränkt wird. Als Schleifmittelkörnchen werden
zweckmäßigerweise Quarzkies oder Korund verwendet, wobei eine Korngröße von 6 -
12 mm und zwar insbesondere von 10 mm erwünscht ist.
-
Diese Größenverhältnisse erlauben ausreichend Zwischenraum zwischen
den einzelnen Kügelchen für das als Bindemittel dienende Polyurethan, so daß hierdurch
eine sehr intensive Einbindung der Körnchen bzw. Kügelchen in die Schürfleiste erreicht
wird. Diese Einbindung kann noch dadurch erhöht werden, daß die Körnchen zackig
ausgebildet sind, so daß sie eine große Oberfläche aufweisen und insbesondere formschlußartig
im Polyurethan eingebettet werden können.
-
Zur Herstellung der Schdrfleiste nach der Erfindung wird das Polyurethan
auf etwa 1200 C erwärmt. In gleicher Weise wird ein geeigneterHärterfür das Polyurethan
auf 1200 C erwärmt. Auf einer Heizfläche wird die Form für die Schürfleiste vorbereitet
und wird dann das Polyurethan mit dem Härter in die auf der erwärmten Heizfläche
aufliegende Form vergossen. In die Form wird schließlich die Glasfaser eingelegt
und mit dem Polyurethan durchtränkt.
-
Nach Aushärtung ist die Schürfleiste fertiggestellt.
-
Sollen in die Schürfleiste Quarzkies und/oder Korund eingebaut werden,
so werden diese gleichfalls, gegebenenfalls schichtweise zusammen mit den Glasfasern
in die Form eingebracht.
-
Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel wird eie hinsichtlich
der Durchtränkung mit Polyurethan optimale
Glasfasermatte mit einem
Flächengewicht von 450 g/m2 verwendet, wobei die Schürfleiste zu 70 % aus Glasfaser
und Rest Polyurethan besteht. Bei einem weiter besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist in dieser Zusammensetzung noch ein Anteil von 10 % Quarzkies mit einer Körnung
von 10 mm vorgesehen.
-
Die erfindungsgemäße Schürfleiste ist außerordentlich stabil und abriebfest,
besitzt gute Wärmeabfuhreigenschaften und zeichnet sich durch ein geringes Gewicht
aus. Obgleich die erfindungsgemäße Schürfleiste sehr steif ist, gewährleistet ihr
Aufbau eine ausreichende Elastizität, so daß Brüche auch bei stärksten Stoßbeanspruchungen
ausgeschlossen sind.
-
Leerseite