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Die Erfindung betrifft einen Schüttgutförderer nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist allgemein in Fertigungsbetrieben üblich, Kratzförderer oder Gelenkplattenförderer zum Abfördern von Metallspänen zu benutzen. Kratzförderer besitzen ein Band aus offengelenkigen angetriebenen Ketten, die mit in gleichen Abständen angebrachten querstehenden Platten versehen sind, wobei das Band unter einem Trichter vorbeizieht und die zusammengekratzten Späne zu einer Sammelstelle bringt. Gelenkplattenförderer besitzen eine endlose, angetriebene Spurkette, an der eine Reihe von einheitlichen quadratischen oder rechteckigen Platten gelenkig aneinander befestigt sind, die unter einer Zuführstelle vorbeibewegt werden, dort die Späne aufnehmen und diese zu einer Sammelstelle fördern. Diese bekannten Vorrichtungen sind jedoch zum Spanfördern grundsätzlich entsprechend der Spangröße und -menge ausgelegt, und es ist notwendig, jede Abmessung dann zu verkleinern, wenn geringere Spanmengen wirtschaftlich abzufördern sind. Bisherige Lösungen für ein universelles Spanfördersystem mit jeweils angepaßter Kapazität haben sich als zu kostspielig erwiesen.
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Aus der GB-PS 2 38 369 ist bereits ein Schüttgutförderer mit einem länglichen, offenen Führungstrog bekannt, an dessen Boden eine zu einer Längsbewegung antreibbaren Kette verläuft, welche das im unmittelbaren Bereich der Kette befindliche Schüttgut durch Reibungsmitnahme fördert. Nachteilig ist bei diesem bekannten Förderer, daß nur relativ kleine Schüttgutmengen, welche sich nicht in zu großem Abstand von der Kette befinden, durch Reibung mitgenommen werden. Da der Trog nach oben offen ist, kann lockeres Schüttgut beim Durchziehen der Kette nach oben ausweichen. Bei dem aus der US-PS 25 56 182 bekannten Förderer gelangt eine einzige, in einem Rohrkörper verlaufende Endloskette mit einer Vielzahl von kreisförmigen Scheiben zum Einsatz, die zusammen mit dem Rohrinnendurchmesser Transporträume zur zwangsweisen Mitnahme des Fördergutes bilden. Der Nachteil dieser bekannten Lösung ist, daß die Transportvorrichtung eine aufwendige Konstruktion mit einer Vielzahl von angepaßten Mitnahmeelementen aufweist.
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Aus der DE-AS 10 36 753 ist ein gattungsfremder Förderer bekannt, der das Fördergut auf einem Gliederband transportiert und von einem Rüttelmechanismus beaufschlagt wird. Dieser Förderer mit einem das Schüttgut tragenden Gliederband erweist sich für den Transport von Spänen als zu aufwendig und groß im Aufbau.
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Aus der DE-PS 6 02 550 ist eine Fördervorrichtung bekannt, bei der ein Deckband für Schüttgut auf einer Förderrutsche aus mehreren in Längsrichtung benachbart verlaufenden und miteinander verbundenen Rundgliederketten verwendet ist. Weiterhin zeigt die US-PS 11 41 461 einen Förderer, bei dem an einer Transportvorrichtung einseitig befestigte Kettenabschnitte über das zu fördernde Gut in einem offenen Trog hinwegschleifen. Bei diesen beiden bekannten Förderern ist für die Förderung von Spänen nachteilig, daß die beweglichen Kettenabschnitte das Fördergut auf dem Transportkanal verteilen und nicht zwangsweise weiterbefördern.
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Das Ziel der Erfindung besteht darin, einen Schüttgutförderer der im Oberbegriff des Patentanspruchs genannten Gattung zu schaffen, der in einfacher und kompakter Bauweise Späne auch in großen Mengen zwangsläufig und möglichst gleichmäßig fördert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 vorgesehen.
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Vorteilhaft ist hierbei, daß die gegenseitige Verzahnung der Metallspäne miteinander und mit der Kette dazu führt, daß sich innerhalb des Stahlrohres vermittels der Einfülltrichter ein kontinuierlich zusammengeballter Kern bildet, der zusammenhängend durch das Stahlrohr gefördert wird.
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Die vorteilhafte Anordnung nach Anspruch 2 erlaubt das Ablaufen des an den Spänen anhaftenden Bohröls zu dem der Abwurfseite gegenüberliegenden Ende des Stahlrohres. Die Anbringung eines Exzenter-Schüttelmechanismus gemäß Anspruch 3 bewirkt, daß die an den außerhalb des Stahlrohres rücklaufenden Ketten haftenden Metallspäne vollständig abgeschüttelt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert, in der Zeichnung zeigt
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Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Spanförderer,
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Fig. 2 eine Seitenansicht des Spanförderers nach Fig. 1,
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Fig. 3 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1,
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Fig. 4 eine vergrößerte Teilansicht, in Richtung des Pfeiles V in Fig. 2 gesehen,
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Fig. 5 einen Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 2, in Pfeilrichtung gesehen,
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Fig. 6 eine vergrößerte Ausschnittdarstellung, in Richtung des Pfeiles VII in Fig. 2 gesehen,
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Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 6,
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Fig. 8 einen Teil der in dem Spanförderer nach Fig. 2 und 3 verwendeten Kette, und
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Fig. 9 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Ansicht, in Richtung des Pfeiles X in Fig. 2 gesehen.
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Ein Spanförderer 10 besitzt nach der Zeichnung ein Stahlrohr 13. Eine Vielzahl von Öffnungen 14 ist an den notwendigen Stellen an der Oberseite des Stahlrohres 13 vorgesehen, und an den Öffnungen 14 sind Einfülltrichter 15 befestigt. Antriebseinrichtungen 20 bzw. Spanneinrichtungen 40 sind an den beiden Enden des Stahlrohres 13 angebracht. In dem Stahlrohr 13 ist eine Vielzahl von endlosen Rundgliederketten 17 gemäß Fig. 5 parallel zueinander verlegt. Es werden normale Rundgliederketten gemäß Fig. 8 verwendet. Die Form und die Abmessungen der Rundgliederketten 17 kann wahlweise in bezug auf den Durchmesser des Stahlrohres 13 und der Menge der zu fördernden Späne ausgewählt werden. Bevorzugterweise werden Kettenglieder mit einem kurzen Durchmesser von 15 bis 25 mm und mit einem langen Durchmesser von 20 bis 40 mm verwendet. Verbindungsflansche 55 und 57 dienen dazu, das Stahlrohr 13 aus mehreren Stücken zusammenzusetzen bzw. den Anfangs- und Schlußabschnitt des Rohres anzusetzen. Der Spanförderer 10 wird durch eine Vielzahl von Stützen 11 gehalten, die durch abnehmende Länge dafür sorgen, daß das Stahlrohr 13 leicht schräg gestellt wird, damit an dem von der Abwurfseite für die Späne abgelegenen Ende das an den Spänen anhaftende Schneid- oder Bohröl wiedergewonnen werden kann. Die an einem Ende des Stahlrohres 13 angebrachte Antriebseinrichtung 20 besteht aus einem Antriebsmotor 19, einem Untersetzungsgetriebe 23 und einer Antriebswalze 29, die die Antriebsleistung des Antriebsmotors 19 über Antriebsriemen 21 und 25 erhält und an die Rundgliederketten 17 weitergibt. Die Antriebswalze 29 (Fig. 3) besteht aus Reihen von Walzenkörpern 29 B, die an beiden Seiten des Endgehäuses 26 von Lagern 29 A gehalten werden. Jeder Walzenkörper 29 B ist mit zahnartigen Oberflächenausbildungen 29 C versehen, um auf die Kettenglieder eine starke Zugkraft zu übertragen. Eine Riemenscheibe 29 D wird von dem Untersetzungsgetriebe 23 her über den Antriebsriemen 25 angetrieben und nimmt die aus den Walzenkörpern 29 B bestehende Antriebswalze 29 mit. Als geeignete Antriebsgeschwindigkeit für die Rundgliederketten 17 hat sich eine solche von 5 m/min erwiesen. Wie Fig. 3 zeigt, ist das Antriebsgehäuse 26 mit dem Stahlrohr 13 mittels einer Flanschverbindung 53 verbunden. Das Endgehäuse 26 ist nach unten offen zum Abwurf der Späne in einen Spänebehälter oder in eine andere Lager- oder Zwischenlagereinrichtung.
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Die Spanneinrichtung 40 am anderen Ende des Stahlrohres 13 besteht aus einer ersten Spannwalze 43 und einer Umlenkwalze 49 in einem Gehäuse 51, das mittels einer Flanschverbindung 55 am anderen Ende des Stahlrohres 13 angebracht ist.
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Die erste Spannwalze 43, die in dem Gehäuse 51 gelagert ist, ermöglicht die Einstellung der Spannung der endlosen Rundgliederketten 17 durch Anziehen oder Lösen einer Mutter 45 an einem Gewindebolzen 47. Ein Ölsumpf 60 für ablaufendes Öl und eine Ablaufleitung 59 sind an der Unterseite des Gehäuses 51 vorgesehen. Die Umlenkwalze 49 (Fig. 4) besteht aus einer Reihe von Walzenkörpern 49 B, die zu beiden Seiten des Gehäuses 51 mittels Lagern 49 A gelagert sind. Jeder Walzenkörper 59 B ist mit einer Ringnut 49 C versehen, in der eine endlose Rundgliederkette 17 läuft.
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Ein Exzenter-Schüttelmechanismus 35 ist in einem an der Unterseite des Stahlrohres 13 in der Nähe der Antriebseinrichtung 20 angebrachten Gehäuse 31 enthalten und wird durch den Antriebsmotor 19 über einen Riemen 37 und ein Antriebsrad 35 D angetrieben. Die baulichen Einzelheiten sind in den Fig. 6 und 7 gezeigt. Ein drehbar in dem Gehäuse 31 über Lager 35 A gelagerte Exzenterplatte 35 B ist an der Ober- und Unterseite gerundet und exzentrisch an einer Welle 35 E mittels einer Stiftschraube 35 C gehalten, so daß er bei einer Drehbewegung der Welle 35 E exzentrisch umläuft. Zweite Spannwalzen 33, die ebenfalls im Gehäuse 31 mit einem Lager 33 A gelagert sind (Fig. 9), besitzen jeweils einen Walzenkörper 33 B. Der Walzenkörper 33 B ist mit einer Ringnut für die endlosen Rundgliederketten 17 versehen. Die Nuten brauchen nicht wie bei der Walze 49 B profiliert sein. Sie können glatt ausgeführt sein, und nur mit ihrem Umfang an den endlosen Ketten 17 anliegen. Als Stoßzahl für den Exzenter werden sechs Stöße pro Sekunde bevorzugt.
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Längs des Kettenweges sind im Rücklauf Stützwalzen 39 und Haltestützwalzen 41 angebracht, um ein Durchhängen der Rundgliederketten 17 zu vermeiden. Die Haltestützwalzen 41 sind ähnlich den zweiten Spannwalzen 33 ausgeführt, um ein Gegeneinanderschlagen der Rundgliederketten 17 zu vermeiden.
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Im Betrieb des Spanförderers 10 werden bei der Metallbearbeitung erzeugte Metallspäne durch (nicht gezeigte) Sammeleinrichtungen gesammelt und in die jeweiligen Einfülltrichter 15 eingeworfen. Eine Menge zusammenhängender Metallspäne wird in Pfeilrichtung (Fig. 2) beim Lauf der endlosen Rundgliederketten 17 mitgeführt und an der Unterseite des Endgehäuses 26 abgeworfen. Die einfallenden Metallspäne bewegen sich also als kontinuierlicher, zusammengeballter Kern in dem geschlossenen Stahlrohr 13, der durch die Rundgliederketten 17 mitgenommen wird. Die von den Metallspänen befreiten endlosen Rundgliederketten 17 laufen um die Antriebswalze 29 und gelangen zu dem Exzenter- Schüttelmechanismus 35, wo der feine, an den Rundgliederketten 17 hängende Spanabrieb durch die Oszillationsbewegung des Exzenterschüttelmechanismus 35 abgeschüttelt wird, um zu verhindern, daß der Abrieb wieder zum Fördertrum zurückgelangt. Die frei gewordenen Kettenglieder laufen dann in Fig. 3 nach rechts unterhalb des Stahlrohres 13, werden dort von den Stützwalzen 39 und den Haltestützwalzen 41 getragen und kehren in das Stahlrohr 13 zur Mitnahme weiterer Metallspäne zurück.
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Die Umlenkwalze 49 in der Spanneinrichtung 40 leitet die Rundgliederketten 17 zu der ersten Spannwalze 43, die jeweils für den gewünschten Zweck durch Betätigung der Mutter 45 an dem Gewindebolzen 47 eingestellt ist.
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Bei arbeitendem System läuft mit den Metallspänen mitgerissenes Schneid- bzw. Bohröl im Stahlrohr 13 ab und fließt infolge der leichten Schrägstellung des Stahlrohres 13 über die Ablaufleitung 59 zum Ölsumpf 60.