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Filmkassetten dieser Art, bei denen der Film in der Kamera zwischen
einer kameraseitigen Bildbühne und einer am Kameradeckel federnd gelagerten Filmandruckplatte
in einem sogenannten geschlossenen oder ggfs. auch offenen Filmkanal geführt wird,
also nicht, wie z. B. bei 110-Kassetten und 110-Kameras, zwischen Kassettenrückwand
und Bildbühne oder, wie bei 126-Kassetten und 126-Kameras, zwischen Kassettenrückwand
und vorderem Kassettenbildfensterrahmen liegt, sind in verschiedenen, jeweils nur
in relativ geringen Stückzahlen in den Handel gebrachten Varianten bekannt. Alle
eben genannten Kassetten-Kamera-Kombinationen haben den Nachteil, daß beim Einlegen
der Kassette in die Kamera sich erstere zwar an Stufen oder in Nuten an oder nahe
der Bildbühne der Kamera abstützt, jedoch die Kassette nicht gegenüber der Bildbühne
zentriert wird. Bei den Kassettentypen, bei denen der Film an der Kassettenrückwand
oder zwischen Kassettenrück- und -frontseite geführt wird, findet eine gewisse Ausrichtung
des Films zur Kassette
statt, so daß die geschilderte stufen- oder
nutenförmige Kassetten lage an der Kamera ausreichen mag.
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Durch die DE-OS 2116 033 ist es bei einer Kassette dieser beschriebenen
Art außerdem bekannt, ein Paar von in Nuten der Kamera eingreifenden, kassettenseitigen
Vorsprüngen an ihren freien Enden zueinander symmetrisch anzuschrägen, so daß sie
bei gegenüber der Bildbühne zu hohem oder zu niedrigem Einsetzen der Kassette diese
in die richtige Höhe verschieben, wodurch die Vorsprünge dann von selbst in ihre
Nuten finden. Bei in die Kamera eingesetzter Kassette sind jedoch diese angeschrägten
Enden der Vorsprünge wirkungslos. Eine Kameraanordnung der eingangs genannten Art
ist durch die DE-AS 11 85 053 bekannt, wobei komplementäre Vorsprünge und Ausnehmungen
an Andruckplatte, Kassette und Kamerabildbühne vorgesehen sind, die bei in die Kamera
eingesetzter Kassette in zur Bildbühne parallelen Ebene ineinandergreifen. Die Zentrierung
der Kassette hängt dabei von der Fertigungsgenauigkeit dieser Vorsprünge und Ausnehmungen
ab, wobei diese zur Vermeidung von Verklemmungen nicht zu toleranzarm gefertigt
werden dürfen.
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Bei den Kassetten der eingangs genannten Gattung liegt der Film jedoch
frei und nur durch die Lage der Filmwickel in den Kassettenkammern gegenüber dem
Steg ausgerichtet zwischen beiden Filmkammern. Wenn hier nun auch noch die Kassette
mit Spiel gegenüber der kameraseitigen Bildbühne in die Kamera eingelegt wird, so
besteht die Gefahr, daß die Bildfelder für die einzelnen Aufnahmen in einem Maße
unterschiedliche Lagen auf dem Film aufnehmen können, das sich bei der heute üblichen
automatischen Filmverarbeitung störend auswirkt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kassette der
eingangs genannten Art und/oder eine zu deren Verwendung geeignete Kamera so auszugestalten,
daß eine im wesentlichen unverrückbare, im wesentlichen toleranzfreie Zentrierung
der Kassette in der Kamera nicht nur beim Einsetzen der Kassette, sondern auch in
deren Betriebsstellung erreicht wird, wobei die genau herzustellenden Elemente zur
Ausrichtung kameraseitig vorgesehen werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Kassette der eingangs
genannten Art gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte
Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Durch die erfindungsgemäßen komplementären Zentrierflächen an Kassette
und Kamera gleitet die Kassette beim Hineinlegen in den kameraseitigen Kassettenraum
längs der Zentrierflächen automatisch in ihre gegenüber der Bildbühne ausgerichtete
Stellung.
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Dabei kommt es für die Ausrichtung der Kassette ganz überwiegend darauf
an, daß die kameraseitigen Zentrierflächen gegenüber der Bildbühne eine exakte Lage
haben, so daß eine genaue Fertigung nur kameraseitig und nicht bei der als Massenartikel
möglichst preisgünstig herzustellenden Kassette notwendig ist. Bei den Kassetten
kann daher die Herstellung der Zentrierflächen mit der bei Kunststoff heute üblichen
Genauigkeit erfolgen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand von
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische, auseinandergezogene,
teilweise aufgebrochene Darstellung einer erfindungsgemäßen Kassette und einer zugeordneten,
geöffneten, erfindungsgemäßen Kamera, F i g. 2 einen Schnitt durch eine andere erfindungsgemäße
Kassetten- Kamera-Ausgestaltung, F i g. 3 eine Ansicht der Bildbühne und des Kassettenraums
der Kamera nach Fig. 2; Fig.4 eine Ansicht der Kassette nach Fig.2, und zwar ihrer
der Bildbühne der Kamera- zuzuwendenden Seite, Fig.S einen Schnitt durch eine geringfügig
gegenüber F i g. 2 geänderte Ausgestaltung einer weiteren erfindungsgemäßen Kassetten-Kamera-Ausgestaltung.
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Gemäß den Figuren besteht eine Rollfilmkassette aus einer Filmvorratskammer
1, einer Filmaufwickelkammer 2 und einem dazwischen angeordneten Steg 3, wobei der
Steg 3 infolge seiner rahmenartigen Ausbildung an der Kassettenfront- und -rückseite
je ein Fenster 8, 4 freiläßt, das einen in der Kassette befindlichen Film 5 über
mindestens die Länge einer an einer Kamera 6 vorgesehenen Bildbühne 7 und über die
gesamte Filmbreite freigibt. Zwischen den Filmkammern 1,2 und dem Steg 3 ist je
ein lichtdichtes Filmmaul 9, 10 vorgesehen, durch das der Film 5 aus der bzw. in
die jeweilige Kammer 1, 2 tritt. Die Lagerung des Filmvorratswickels in der Vorratskammer
1 und der Antrieb des Films bzw. seine Aufwicklung und die dazu erforderlichen Mittel
in bzw. an der Aufwickelkammer 2 sind in den Figuren weggelassen worden, weil hier
abhängig von der Filmperforation und der Filmlänge jede hierfür geeignete, bekannte
Vorrichtung Verwendung finden kann. So kann der Vorratswickel lose gerollt oder
auf eine Spule gewickelt in der Vorratskammer 1 untergebracht sein. Wenn es sich
um kürzere Filmstücke handelt, kann der Film in an sich z. B. bei sogenannten RAPID-Kassetten
bekannter Weise in die Aufwickelkammer 2 mittels eines Perforades eingeschoben und
dort lose gerollt werden. Es ist aber auch möglich, den Film auf irgendeine bekannte
Weise auf einer von außen drehbaren Filmspule in der Vorratskammer aufzuwickeln,
wobei eine Klauenverbindung zwischen Antrieb und Spule vorgesehen sein kann oder
mit der Spule ein durch einen Zahnradantrieb antreibbares Zahnrad verbunden sein
kann.
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Der Vorteil der Kassette 1, 2, 3 liegt darin, daß beim Einlegen der
Kassette in den entsprechend geformten Kassettenraum 11, 12 einer zugeordneten Kamera
6 die Filmvorderseite direkt auf der Bildbühne 7 zur Auflage kommt und durch eine
Filmandruckplatte 13, die über Andruckfedern 14 mit dem Kameradeckel 15 federnd
verbunden ist, an die Bildbühne 7 angedrückt und dort in Planlage gehalten wird.
Somit kann bei diesem Kassettentyp durch die Bildung eines geschlossenen Filmkanals
7, 13 eine wesentlich bessere und exaktere Filmlage in der Kamera 6 erzielt werden
als bei Kassetten mit Kassettenrückwand. Trotzdem ist es zweckmäßig, noch zusätzliche
Kassettenandrückfedern 16 am Deckel 15 vorzusehen, die die Kassette 1, 2, 3 gegen
die für sie im Kassettenraum vorgesehenen Auflageflächen drücken.
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Sind diese kameraseitigen Auflageflächen in bekannter Weise als parallel
zu den Seiten der Bildbühne 7 angeordnete Stufen oder Nuten ausgebildet, so müssen
sie, um ein Verklemmen der Kassette in der Kamera zu vermeiden, so viel Luft haben,
daß Kassette und Film nicht mehr exakt auf die Bildbühnen- oder Bildfeldmitte ausgerichtet
sind. Daher soll mit der vorliegenden Erfindung eine Möglichkeit einer exakten selbsttätigen
Zentrierung der Kassette in der Kamera, und zwar weitgehend ohne Gefahr eines Verklemmens
der
Kassette in der Kamera geschaffen werden.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 wird der Steg durch zwei
parallel zu den Filmlängskanten 5a, 5b außerhalb derselben verlaufende Rippen 3a,
3b gebildet. Sie bilden zusammen mit den filmmaulseitigen Begrenzungen der Kammern
1,2 einen Rahmen mit den Fenstern 4, 8, innerhalb denen der Film 5 freiliegt Die
Rippen 3a, 3b weisen gegen die Aufnahmerichtung bzw.
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die dem Aufnahmenstrahlengang zugewandte Filmebene entgegengesetzt
gleich geneigte Schrägflächen 3c, 3d auf, von denen in Fig. I nur die eine Schrägfläche
3c an der Rippe 3b sichtbar ist. Die Schrägflächen 3c, 3d erstrecken sich nahezu
über die ganze Rippenlänge. An jedem Rippenende bzw. Ende der Schrägflächen 3c,
3d, also am Übergang der Rippen 3a, 3b in die Kammern 1, 2, sind gegen die Schrägflächen
3c, 3d abgewinkelte, dachkantartig angeordnete, weitere kleine Prismenflächen 3e,
3'; 3g, 3h vorgesehen. Dabei sind die Prismenflächen 3e und 3f bzw. 3g und 3h zueinander
symmetrisch ausgebildet in bezug auf die Längsmittellinie der Fenster 4,8 oder der
Bildbühne 7 oder des durch sie definierten Bildfeldes 17 oder des Films 5. Welche
Symmetrielinie man hierbei wählt, ist im Einzelfall eine Frage der Zweckmäßigkeit
Andererseits sind die Primenflächen 3e und 3g bzw. 3f und 3h zueinander symmetrisch
ausgebildet m bezug auf die Quermittellinie der Fenster 4,8 bzw. der Bildbühne 7
oder des durch sie definierten Bildfeldes 17. Diese Schräg- bzw.
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Prismenflächen 3c bis 3h bilden somit Zentrierflächen.
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die, wenn sie an komplementären Zentrierflächen seitlich der Bildbühne
7 der Kamera 6 beim Einsetzen der Kassette 1, 2, 3 in die Kamera 6 gleiten, zu einer
selbsttätigen, exakten Ausrichtung der Kassette gegenüber der Bildbühne der Kamera
führen.
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Daher weist eine zugeordnete Kamera 6 gemäß F i g. 1 längs beider
Seiten der Bildbühne 7 Schächte 18a, 18b auf, deren Böden als zu den Schrägflächen
3c, 3d komplementäre Schrägflächen 18c, 18dausgebildet sind.
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Die Schachtwände 18d, 18t; 18g, 18h am Ende der Schächte 18a, 18b
sind so abgewinkelt, daß in der Draufsicht auf die Schächte und die Rippen in Aufnahmerichtung
deren Formen komplementär sind, also die Rippen 3a, 3b in die zugeordneten Schächte
18a, 18b gleiten können. Hierdurch entstehen zwischen den Schrägflächen 18c, 18dund
den Schachtwänden 18e bis 18h an jedem Schachtboden den Rippen 3a, 3b entsprechende
dachkantartige Verschneidungen. Die Zentrierflächen 18c bis 18h an der Kamera lassen
sich mit großer Genauigkeit und exakter Zuordnung zur Bildbühne 7 bzw. zum Bildfeld
17 herstellen. Selbst wenn die zugeordneten Zentrierflächen 3c bis 3h an der Kassette
nur mit der bei Kunststoffteilen üblichen Spritzgenauigkeit hergestellt werden,
gleiten sie beim Einsetzen der Kassette 1,2,3 in den Kassettenraum 11, 12, 18 an
dessen genauen Zentrierflächen 18c bis 18h entlang in eine genau auf die Bildbühne
7, 17 ausgerichtete Lage. Beim Schließen des Deckels 15 drücken die Zusatzandruckfedern
16 dann noch die Kassette 1, 2, 3 mit deren Zentrierflächen 13c bis 13h gegen die
kameraseitigen Zentrierflächen 18cbis 18h,so daß sich die zentrierte Kassette nicht
aus den Schächten 18a, 18b, z. B. bei Stößen oder Erschütterungen, herausverschieben
kann. Andererseits kann sie sich infolge der Schrägen der Zentrierflächen nicht
im Kassettenraum 11,12,18 verklemmen.
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Kamera und Kassette nach F i g. 1 haben also verschiedene, sehr beachtliche
Vorteile. Zum einen ist der Film 5 in einem geschlossenen Filmkanal 7, 13 geführt
und hat daher die bestmögliche Lage gegenüber dem nicht gezeigten Objektiv. Aber
auch bei Vorhandensein eines offenen Filmkanals zwischen Bildbühne und Filmandruckplatte
ist diese Anordnung aus den nachfolgenden Gründen vorteilhaft. Zum andern ist nämlich
trotz des im Bildbühnenbereich frei zugänglichen Films 5 und trotz des notwendigen
Spiels zwischen den Kassettenkammern 1, 2 und den zugeordneten Kassettenräumen 11,
12 die Kassette selbst im Bildbühnenbereich der Bildbühne 7 und dem Bildfeld 17
der Kamera 6 automatisch exakt zugeordnet. Weiterhin ist hierfür nur eine exakte
Ausbildung kameraseitiger Teile und nicht der Kassettenteile notwendig. Schließlich
kann sich die Kassette infolge der schrägen Zentrierflächen nicht im kameraseitigen
Kassettenraum verklemmen, sondern fällt beim Kippen der geöffneten Kamera von selbst
wieder aus dem Kassettenraum heraus.
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Natürlich gibt es für die Form der komplementären Zentrierflächen
an Kassette und Kamera viele Möglichkeiten, die nicht alle gezeigt werden können.
In den F i g. 2 bis 5 sind jedoch beispielhaft weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten
gezeigt. Hierbei erstreckt sich der Steg 3 rahmenartig im rückwärtigen und im aufnahmeseitigen
Kassettenbereich, wobei an der Kassettenrückseite und an der Kassettenvorderseite
ausreichend große Fenster 4, 8 vorgesehen sind, so daß der Film im Stegbereich freiliegt
und auf der kameraseitigen Bildbühne 7 aufliegen und durch die Andruckplatte 13
gegen diese gedrückt werden kann. Die Filmführung ist also trotz des vorderen, das
Fenster 8 bildenden Rahmens genauso gut wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1,
da auf die Filmlage in der Kamera weder der vordere noch der hintere Rahmen einen
Einfluß hat.
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An dem vorderen, durch den Steg 3 gebildeten, das Fenster 8 aufweisenden
Rahmen ist nun eine Pyramidenstumpffläche 19 nach vorne vorstehend vorgesehen, während
in der Kamera 6 die Bildbühne 7 von einem Schacht umgeben ist, der durch eine komplementäre
Hohlpyramidenstumpffläche 20 begrenzt ist. Auch hier gleiten beim Einsetzen einer
Kassette 1, 2, 3 in die Kamera 6 die Schrägflächen der komplementären Pyramidenstümpfe
19, 20 ineinander, so daß die Kassette hierbei exakt uns automatisch gegenüber der
Bildbühne 7 ausgerichtet wird.
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Gemäß F i g. 5 sind gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.
2 bis 4 nur Pyramidenstumpf und Hohlpyramidenstumpf gegeneinander vertauscht. Zur
Lösung der gestellten Aufgabe wäre es aber nicht notwendig, als Zentrierflächen
jeweils volle Pyramidenstümpfe vorzusehen, sondern es würden auch Teilflächen von
Pyramidenstümpfen, z. B. deren Eckbereiche völlig ausreichen. Schließlich könnten
auch Kegelstumpfflächen oder Teile davon als Zentrierflächen verwendet werden, insbesondere
wenn die Kassette in zueinander senkrechten Lagen in verschiedenen Kameratypen verwendbar
sein soll. Auch wäre es beispielsweise möglich, prismatische Rippen und Schächte
entsprechend den Rippen 3a, 3b und Schächten 18a, 18b statt parallel zur Filmlänge
quer zur Filmlänge und parallel zu den Filmmäulern 9, 10 aufnahmeseitig vom Film
vorzusehen. Des weiteren müssen sich die prismatischen Rippen und Schächte nicht
über die ganze Steg- oder Bildbühnenlänge erstrecken.