-
Die Erfindung betrifft eine Zerreißvorrichtung nach
-
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Zerreißvorrichtungen indieser Art sind z.B. im Zusammenhang mit Ballenpressen
für Altpapier bekannt, denen verteiltes und aufgelöstes Papiermaterial zugeführt
werden soll, damit nicht Ballen mit schweren zusammenhängenden Bestandteilen entstehen,
die dann leicht herausfallen. Die hierzu in weitem Umfang verwandten Maschinen bestehen
aus einem Großzerkleinerer in Form einer schnell umlaufenden Zerreißwalze, die von
oben über einen Einfüllschacht beschickt wird und in einen horizontalen Schacht
einspeist, an den sich eine Sammeleinrichtung anschließt, die üblicherweise in einem
Bandförderer besteht, grundsätzlich aber auch ein Behälter o. dgl. sein kann.
-
Die bestehenden Maschinen liefern bestimmungsgemäß eine zufriedenstellende
Grobzerkleinerung des Materials in der Weise, daß sich eine hinreichende Auflösung
für das Verpressen des Materials zu Ballen ergibt - sie versagen aber, wenn es darum
geht, Aktenmaterial bis zur erforderlichen Unentschlüsselbarkeit zu 2rkleinern,
wie es vor der weiteren Altpapierverwertung immer wieder gewünscht und versucht
wird.
-
Zur Aktenvernichtung gibt es zwar auch spezielle, entsprechend fein
arbeitende Maschinen mit Rollenmessern die Einzelblätter oder flache Stapel in schmale
Streifen zerteilen. Dabei bleibt die Rekonstruierbarkeit der Akte aber nicht ausgeschlossen
und insbesondere ist eine solche Aktenvernichtung mit hohem Arbeitsaufwand verbunden,
da nicht nur jegliche Metallteile vor dem Zerkleinern zu entfernen sind, sondern
auch und vor allem die Arbeitsleistung relativ gering ist und viel Bedienun szeit
erfordert.
-
Weiter ist schon versucht worden, leistungsfähige Zerreißmaschinen
in kompakter Form zu entwickeln, die mehrere schnell rotierende Zerreißstufen enthielten,
die mit- oder gegeneinanderlaufend"Hand in Hand" arbeite und dann mit hohem Durchsatz
ein fein zerrissenes Material liefern sollten. Diese Bemühungen haben jedoch zu
keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Gerade die Aktenvernichtung schafft besondere
Probleme, da hierbei üblicherweise ganze Ordner oder Ordnerladungen eingeworfen
werden, die den begrenzten Raum in einer solchen Maschine sehr schnell füllen und
diese damit verstopfen. Die Maschine muß dann geöffnet und umständlich vom Material
befreit werden. Daneben haben solche Versuche mit kompakten Maschinen auch noch
die Schwierigkeit gezeigt, daß einzelne Blätter zwar stark
beschädigt
werden aber beim Durchlauf durch die Maschine ihren Zusammenhang nicht völlig verlieren
und damit trotz der Bearbeitung noch lesbar bleiben.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zerreißvorrichtung zu schaffen,
die mit hoher Leistung und "vernichtendem" Ergebnis Akten zu zerkleinern ermögicht,
ohne das hier ein hoher Arbeitsaufwand und ein den meist nur gelegentlich auftretenden
Bedarfs fällen unangemessener maschinel e: Aufwand vorzusehen ist.
-
Diese Aufgabe wird von einer Zerreißvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 bezeichneten Art ausgehend mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
-
Eine solche Zerreißvorrichtung hat sich als ' überaus wirksam, leistungsfähig
und zuverlässig erwiesen, wobei dem Schacht in mehrerer Hinsicht eine besondere
Funktion zukommt. Zum einen bietet er einen Stauraum für das üblicherweise in kompakten
Stößen zugeführte Aktenmaterial, das sich schon nach der Großzerkleinerung in seinem
Volumen erheblich aufweitet, hierzu aber einen Stauraum findet, in den es mit der
Möglichkeit einer Ansammlung und langsameren Abfuhr zwischengespeichert bzw. hindurchgeführt
werden kann. Der Schacht
bewirkt auch eine Verteilung und Verwirbelung
des grobzerkleinerten Materials vor der Feinzerkleinerung, die jegliche Bedenken
zu zerstreuen geeignet ist, daß auch feiner zerteilte Unterlagen als "Puzzle" rekonstruiert
werden könnte, wenn die ursprüngliche Zuordnung nicht zerstört wird. Schließlich
behält der Schacht natürlPh seine herkömmliche Funktion als Zuführstation zum nachgeschalteten
Sammler oder Förderer.
-
Mit besonderem Vorteil wird vorgesehen, daß dem Feinzerkleinerer zum
Schachteingang hin ein zwischen zwei Stellungen bewegliches Leitglied vorgelagert
ist, welches in der einen Stellung eine direkte Verbindung zwischen Schachteingang
und -ausgang freigibt und diese in der anderen Stellung sperrt, womit die Wahlmöglichkeit
zwischen zwei Betriebsarten, nämlich der herkömmlichen Grob zerkleinerung (bei der
der Schacht lediglich eine Leit- und Transportfunktion hat) und der Feinzerkleinerur
g, bei der die vorbearbeiteten Materialien noch den Feinzerkleinerer passieren.
Damit wird insbesondere der typische Fall berücksichtigt, daß die Aktenvernichtung
oder sonstige Feinzerkleinerung nur gelegentlich oder zeitweilig anfällt und daß
die Feinzerkleinerung -abgesehen von der für diese aufgewendeten Energie -ansonsten
zum Verpressen von Ballen weder nötig noch nützlich ist.
-
Mit ganz besonderem Vorteil stellt ein erfindungsgemäßer Schacht mit
Feinzerkleinerer einen Auswechselschacht für einen herkömmlichen Hohlschacht mit
gleichen Anschlußmaßen an Schachteingang und -ausgang dar, so daß eine Nachrüstung
herkömmlicher Zerreißvorrichtungen mit einem WFeinzerkleinererschacht" möglich ist
wie auch grundsätzlich der umgekehrte Weg für Betriebsfälle, in denen das Interesse
an Aktenvernichtungen u. dgl.
-
entfällt. Weiterhin ist der Vorteil der Stantdisierung der Maße für
die Herstellung gegeben.
-
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprücharund der nachfolgenden Beschreibung, in deren Ausführungsbeispiel der
Gegenstand der Erfindung näher erläutert ist.
-
In der einzigen Figur der Zeichnung findet sich schematisch-schnittbildlich
eine Seitenansicht einer Zerreißanlage.
-
Die insgesamt mit 1 bezeichnete Zerreißanlage umfaßt eine insgesamt
mit 2 bezeichnete Zerreißvorrichtung, einen der Zerreißvorrichtung 2 vorgeschalteten
Grobzerkleinerer 3 und einem Bandförderer 4, welcher quer zur Ausrichtung des Schachts
in einem Unterflur-Kanal 5 verläuft.
-
Der Grobzerkleinerer 3 enthält eine schnell rotierende Zerreißwalze
6 mit wenigen, im wesentlichen in Achsrichtung verlaufends Zahnreihen 7, die in
der Zeichnung nur im Profil dargestellt sind. Diese Zahnreihen arbeiten mit gezahnten
Gegenstücken 8 und 9 zusammen, um von oben über einen iELlschacht 10 eingeworftnes
Material zu zerreißen, sobald es zwischen die Zähne gerät. Dieses alles ist bekannter
Art, wobei es sich versteht, daß die Zahl der Zähne nicht etwa auf die dargestellte
Zahl festgelegt ist und die Zahnreihenteilung in Umfangsrichtung, die Verteilung
der Gegenstücke diesen gegenüber und die axiale Ausrichtung bisweilen zur Vermeidung
von Stoßbelastungen abgewandelt wird.
-
Der Förderer 4 und seine Anordnung ist wie der Grobzerkleinerer bekannt.
Ferner gehört es zum Stand der Technik, daß beide durch einen Schacht, nämlich einen
waagerecht verlaufenden Schacht verbunden sind, der im wesentlichen durch einen
Tunnel aus Stahlblech gebildet ist. Die dargestellte Zerreißvorrichtung stimmt mit
diesem in den wescntlichen AnschZußmaßen und in den Grundabmessungen überein. Das
hat insbesondere den Vortei2 daß die Zerreißvorrichtung 2 als Nachrüstteil für herkömmliche
Zerreißanlagen geliefert werden kann und auch eine Umrüstung in entgegengesetzter
Richtung möglich ist. Als vorteilhaft ist aber auch zu bewerten, daß hier
erprobte
Dimensionierungen jedenfalls für einen wahlweisen Grobzerkleinerer-Betrieb beibehalten
werden.
-
Die Zerreißvorrichtung 2 weist ein Gehäuse aus Stahlblech auf, daß
oberseitig bei 11 und 12 sowie bei 13 mit einer verstärkten Stahlblechplatte geschlossen
ist und auch an den im wesentlichen vertikalen Rücken-und Seitenflächen 14, 15 geschlossen
ist, um die Führung des Materials (und der sich von den Walzen ergebendenGebläseluft)
vom Einfüllstutzen 10 bis zum Förderer 4 geschlossen zu halten. Zur Führung können
auch noch Boden- und Leitbleche 16,17,18 vorgesehen sein.
-
Damit verbleiben an der Zerreißvorrichtung 2 freie öffnungen am Schachteingang
17 und Schachtausgang 18.
-
Dem Schachteingang 17 folgt zunächst ein leerer Schachtbereich und
danach ein von einem Leitglied 19 in Form einer rechteckigen Tafelplatte in der
Weise überstreichbarer Bereich, daß diese Tafelplatte um eine hochgelegene waagerechte,
gehäusefeste Achse 20 nahe dem rückseitigen Ende des Leitglieds auf- und niedergeschwenkt
werden kann. In der dargestellten unter n Stellung liegt das Leitglied 19 mit einem
dem Schachteingang 17 zugewandten Randbereich 21 unterseitig an der Schachtwandung,
d. h. hier am Bodenblech 16 an und schließt den Schacht dort ab, so daß der Schachtverlauf
nach
oben gerichtet ist auf einen am hinteren oberen Teil der Zerreißvorrichtung angeordneten
Feinzerkleinere 22 zu. Vor diesem wird ein zunächst waagerechter und dann schräg
ansteigender Stauraum 23 gebilet, in den das vom schnell rotierenden und eine Gebläsewirkung
entfaltenden Grobzerkleinerer 3 kommende Material unter Verteilung und Verwirbelung
hineingeschleudert wird und eine Verzögerung bzw. Speicherung insoweit erfährt,
als der Feinzerkleinerer dieses Material nicht sofort abnimmt. Die Verteilung und
Verwirbelungim Stauraum 23 ist insbesondere bei der Aktenvernichtung überaus zweckmäßig,
um die sich nach der Feinzerkleinerung ergebenden Stücke jeglicher Zusammenfügbarkeit
zu entziehen. Der Stauraum 23 als solcher ist aber schlechthin nützlich und notwenidg,
um die sich bei Einwurf kompakten Materials in den Grobzerkleinerer 3 ergebende
Masserung und die bei der Vorzerkleinerung auftretende Volumenaufweitung aufzufangen
und somit sowohl ein unverarbeitetes Hinausquetschen des Materials wie auch einen
sonst leicht durch Rückstau auftretenden Rückauswurf in den Einfülltrichter 10 und
nicht zuletzt ein resufaliren der Anlage durch Verstopfung zu vermeiden Der Feinzerkleinerer
22 weist eine schnell rotierende Zahnwalzt? 23 aul, die mit einem gezahnten feststehez
n Gegenstück zusammenwirkt. insoferji bestehen hier deutliche
Gemeinsamkeiten
mit dem Grobzerkleinerer 3.
-
Zweckentsprechend weist der Feinzerkleinerer eine sehr viel größere
Zahl von Zähnen auf, die in Umfangsrichtung und/oder Achsrichtung dichter stehen
und auch kleiner sein können. Die vorzugsweise in Umfangsreihen angeordneten Zähne
weisen axiale Abstände auf, in die das Gegenstück 24 mit einer auf Lücke gesetzten
Zahnung eingreift, um eine intensive Scherwirkung zu erzeugen und ein unverarbeitetes
Durchlaufen von Material zwischen der Zahnwalze 23, der Platte 13 und der Rückwand
14 auszuschlieBen.
-
Es versteht sich, daß im Bedarfsfalle auch mehrere Gegenstücke nach
Art des Gegenstücks 24 um den Umfang der Zahnwalze 23 herum verteilt angeordnet
sein können, um die Verarbeitung erforderlichenfalls zu intensivieren Es versteht
sich auch, daß die sägezahnartige Anstellung der Zähne an der Zahnwalze und die
Ausrichtung des Gegenstücks 24, insbesondere hinsichtlich seiner Zahnung an die
Drehrichtung angepaßt ist, die mit einem Pfeil 25 sich als Drehrichtung im Uhrzeigersinn
ausweist.
-
Diese Drehrichtung ist an den vorgesehenen Materialfluß angepaßt und
zwar in einem fördernden Sinne, in dem die Zahnwalzeals mitläufig arbeitet. Die
Schleuder-und Gebläsewirkung der Zahnwalze soll - ähnlich wie beim Grobzerkleinerer
mit tangentialer Materialabfuhr - zum
Förderer 4 hin auswerfen.
Die Zahnwalze 23 soll aber auch dann das Material wirksam einziehen können, wenn
es infolge einer Stoßbeaufschiagung der Anlaqe zu einem Stau im Stauraum 23 kommt
und das Material nicht direkt bis auf die Zahnwalze fliegt, sondern durch gleichmäßige
Schleuder- und Gebläsedruck des Grobzerkleinerers vorgeschoben wird.
-
Wie in der Zeichnung durch einen Schwenkpfeil 26 und eine strickpunktierte
Linie 27 angedeutet, kann das Leitglied 19 eine zweite hochgeschwenkte Stellung
einnehmen, um an seinem Randbereich 21 mit der oberen Schachtwand 11,12 abzuschließen.
Dann liegt der Feinzerkleinerer 22 in einem toten Abteil der Zerreißvorrichtung
und das Leitglied 19 öffnet und leitet den direkten Durchgang vom Schachteingang
17 zum Schachtausgang 18 zum Förderer 4 hin. Dann ist die Zerreißanlage auf reinen
Grobzerkleinerungsbetrieb umgestellt, wie er für viele einfachere Anwendungen, insbesondere
für die Erfordernisse des Ballenpressens ausreicht. Die Zahnwalze 23 kann stillgesetzt
werden, was keiner besonderen Erläuterung der Bedienungseinrichtungen und der Stell-
und Antriebseinrichtungen für die Walzen, den Förderer und/oder das Leitglied bedarf
- dieses alles kann bekannter Art sein.
-
Leerseite