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A. Freiherr v0 Seld Entwicklungsing enieur 6239 Kriftel, Pommernweg
3 Patentschrift 1Langlaufrollschuh1,.
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Die Erfindung betrifft einen Rollschuh, der auch auf wenig glattem
Pflaster und ungepflegten, kiesigen und sandigen Radwegen verwendbar ist, leicht
rollt und an jeden Halbschuh paßt.
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Bei konventic nellen Rollschuhen sind die Räder relativ klein im Durchme
ser, sodaß ihre zylindrischen Laufflächen unter halb der Plattform liegen und die
Oberseite der Räder soweit von der Unte:seite der Plattform entfernt ist2 daß sich
die Plattform be Kurvenfahrt seitwärts neigen kann, ohne den Radumfang zu be rühren,
Demzufolge 1 egt die Plattform immer um eine Distanz über den Radachsen, die größer
ist als der RadraciusO Weil die Vorderachse.möglicllst unter dem Ballen des Vorderfußes
liegend muß, um ein anatomisch günstiges Abheben des Rollschuhes vom Boden zu ermöglichn,
wird die Unterstützung des Fußes sofort unstabil, sob:lld die Plattform nach vorne
geneigt wird, denn bei der Neigung wandert die tiefliegende Vorderachse stark nach
hinten aus.
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Da bei dieser Bauart jede Vergrößerung der Raddurchmesser zu einer
größeren Plattformhöhe führt, bleibt man bei kleinen Durchmessern und führt die
Räder neuerdings als relativ lange Walzen aus, um die Auflagebreite zu vergrößern
und ein seitliches Umknicken des Fußes zu verhindern. Moderne Rollschuhe sind über
diese Walzenrollen gemessen, breiter als die Plattform und als der Schuh des Läufers.
In der Praxis hat sich ergeben, daß diese Überbreite keineswegs beim Laufen. stört,
weil der Läufer unbewußt dabei einen ausreichenden Abstand der Füße voneinander
einhält, Zum Bremsen der Fahrt ist bei konventionellen Rollschuhen ein Reibklotz,
ein sogenannter Stopper, unter der vorderen Spitze der Plattform montiert, der sich
beim Bremsen aus höherer Geschwindigkeit als Notbehelf erweist, denn seine Wirkung
ist schwer zu kontrollieren, weil sie von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit abhängt0
Zudem muß man den Rollschuh, dessen Stopper man betätigt, genau hinter die Spur
des Rollschuhes setzen, auf dem man rollt, damit der Stopper den Läufer nicht seitlich
herum zieht.
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Ein Nachteil von konventionellen Rollschuhen ist, daß der Schuh auf
der Plattform in Laufrichtung der Räder befestigt wird. Um beim Lauf Vortrieb zu
erhalten, müssen die Rollschuhe in einem mehr oder weniger großem Winkel schräge
auswärts rollen. Der Läufer ist gezwungen, seinen Fuß anatomisch ermüdend nach ausabwärts
zu verdrehen, um den richtigen Rollwinkel zu erhalten.
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Bisher.gibt es wenige zufriedenstellende Bindungen, um den Schuh des
Läufers in richtiger Lage auf der Plattform festzuhaltenO Insbesondere verursachen
alle vorderen Bindungen, die quer über den Rist des Fußes laufen, auch wenn sie
relativ breit und weich gefüttert sind, bald unerträgliche Schmerzen. Auch hintere
Bindungen, die hufeisenförmig die Ferse umgreifen und das Fußgelenk mit einem Riemen
umschlingen, passen selten zur vorhandenen Breite des Schuhabsatzes und sind wenig'angenehm
am Fuß.
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Man hilft sich, indem man für jeden Läufer individuelle Schuhgrößen
bereithält und anbietet, die jeweils auf die Plattform fest aufgeschraubt werden.
Die Nachteile sind, daß ein Rollschuhpaar stets nur von einem einzigen Läufer benutzt
werden kann. Andere Familienmitglieder mit anderer Schuhgröße sind gezwungengen,
sich ebenfalls ein Paar Rollschuhe mit ihnen passenden Schuhen zu kaufen und die
Händler müssen neben den Rollschuhen noch ein reichsortiertes Lager an Schuhgrößen
führen und bereithalten.
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Besonders unangenehm ist, daß der Läufer, dessen Schuh am Rollschuh
verschraubt ist, entweder ein Paar Reserveschuhe zum Wechseln mitführen muß oder
gezwungen ist, mit den Rollschuhen am Fuß in Geschäfte und Wohnungen einzutreten,
damit Verkehrsmittel zu benutzen oder Treppen .u ersteigen, weil er barfuß geht,
wenn er sie auszieht.
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Bisher fehlte eine Bindung, die an jeden Halbschuh paßt, ob groß oder
klein, schmal oder breit, die den Schuh genau an der richtigen Stelle der Plattform
ordentlich festhält, dazu so angenehm am Fuß ist, daß man sie kaum spürt und die
in Sekundenschnelle an-oder ablegbar ist.
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Der weitaus größte Nachteil konventioneller Rollschuhe ist der geringe
Durchmesser ihrer Rollen, denn es genügt schon etwas Kies, ein Steinchen auf dem
Radfahrweg, eine kleine Strecke mit Kopfsteinpflaster bei einerAusfahrt oder nur
eine kleine Vertiefung im Pflaster, um den Läufer zum Stolpern und in die Gefahr
des Fallens zu bringen Damit ist der Läufer auf die Benutzung eines nur erstklassigen,
völlig ebenen, sauberen und festen Untergrundes beschränkt Bei konventionellen Rollschuhen
fehlt bisher jede Federung, sodaß sich jede Erschütterung durch Unebenheiten der
Fahrbahn auf das Fußgelenk überträgt.
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Die geschilderten Probleme werden in erster Linie durch die Verwendung
großer Räder, deren Umfang die Plattformhöhe überragt und durch die Anwendung einer
neuen Bindung gelöst, sowie durch konstruktive Details ergänzt.
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Die wichtigsten dieser Details sind die besondere Konstruktion der
Räder mit einem inneren Nabenteil kleinen Durchmessers und die wirksame, spurhaltende
Bremse.
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Die Abbildung 1 zeigt eine Aufsicht auf ein Erfindungsbeispiel mit
angeschnalltem Halbschuh.
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Die Abbildung 2 zeigt das gleiche Beispiel in Seitenansicht0 Die Abbildung
3 zeigt das gleiche Beispiel in Unteransicht.
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Die Abbildung 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein ähnliches Beispiel
ohne Gummibereifung, Die Abbildung 5 zeigt einen Querschnitt durch das Beispiel
nach Abbildung 4 mit Schnitt durch die Radlagerung.
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In den Abbildungen werden gleiche Bezugszeichen verwendet, Beschreibung0
Die Plattform 1 wird durch eine unterlegte U-Schiene 2 verstärkt, die gemeinsam
mit den Sockeln 3 der Radsteuerung 4 mit der Plattform verschraubt ist0 Die im Prinzip
konventionelle Radsteuerung unterscheidet sich dadurch, daß das Gummigelenk 5 als
Scheibenfeder mit konischen Stirnflächen ausgebildet ist und daß die Radachse 6
so weit oben liegend an der Radsteuerung 4 angebracht ist, daß gerade ausreichend
Raum für die Kurvenneigung der Plattform 1 verbleibt0 Zudem liegt die Achse 6 so
dicht neben der Lenkschiäge X - X, daß die Plattform nur wenig seitlich bei der
Kurvenneigung auswandert.
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Statt der üblichen Laufrollen hat dieser Rollschuh relativ große Räder,
die nicht unter, sondern neben der Plattform :aclfen, Zu diesem Zweck erhalten die
Räder 7 eine spezielle Lagerung, die aus einem äußerem Radialkugellager 8, welches
auch die Seitenführung übernimmt, und aus einem innerem Nadellager 9 besteht, dessen
Nabe geringen Durchmessers noch unter der Plattform Platz hat0 Die Nabe 10 ist in
das Lagergehäuse des Radiallagers 8 eingeschraubt und hält das Lager 8 fest0 Das
Lagergehäuse 11 ist am Außenumfang gerändelt und erhält dadurch drehfesten Kontakt
mit dem in einer Kokille darauf aufgepreßtem Außenrad 120 Die Größe des Raddurchmessers
liegt bei unbereiften Rädern bei 5, 5 Zoll, bei Rädern mit Gummireifen bei 6 Zoll,
Sie sollte 5 Zoll nicht unter- und 7 Zoll nicht überschreiten0 Die Radbreite hat
eine auch für feste Sandwege ausreichende Tragfläche0 Für beide Radtypen ist die
gleiche Kokille zur Herstellung verwendbar, wobei nur der Außenring der Kokille
auszutauschen ist, denn die Radumfänge sind gleich, In den Umfang des bereiften
Rades ist lediglich eine Nute 13 mit steilen Flanken eingelassen, die dem Reifen
14 seitlichen Halt gibt.
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Die Umfänge der Räder überragen die Plattform um etwa ein Drittel
ihres Durchmessers in der Höhe über dem Boden. Als Bereifung sind solche elastischen
Materialien vorzuziehen, die eine geringe Hysterese haben und einkommende Kräfte
zum größten Teilfedernd zurückgeben.
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Bremse: Quer zur Laufrichtung ist, hoch am Außenzylinder 15 des vorderen
Gummigelenkes 5 der Achse 6 gelagert, ein mitschwenkender Bremsbügel 16 aufgehängt,
an dessen vorderem Ende ein Bremsrad 17 gelagert ist, das unter der Spitze der Plattform
über dem Boden :schwebt Die Arme des Bügels 16 haben rückwärtige Verlängerungen
18, an denen, quer angeordnet, eine Bremsschiene 19 befestigt ist, die sich an die
Umfänge der Vorderräder anlegt, wenn das vordere Bügelende durch Kontakt des Bremsrades
17 mit dem Boden angehoben wird, wozu der Rollschuh nach vorn gekippt werden muß0
Ein auf Scheerung beanspruchter Schwingmetallgummi 20 ist an der Rückseite des Gelenkzylinders
15 befestigt und greift an der Bremsschiene 19 an, sodaß er den Bügel 16 am Herabfallen
hindert, ihn in der Schwebe hält und beim Bremsen abwärts ausfedert.
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Beim Bremsen hält das auf dem Boden laufende Bremsrad 17, auch wenn
die Vorderräder radieren sollten, die Spur.
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Bindung.
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Die Plattform ist den Umrissen der größten zu bindenden Schuhgrößen
angepaßt0 Sie hat an ihrer Außenkante zwei feste Positionierungsbacken für den Schuh0
Der vordere feste Backen 23 verläuft schräge zur Laufrichtung0 Der hintere feste
Backen 24 steht nur wenig schräge und nimmt den Schub des Schuhes nach außen auf.
In Längsrichtung wird die Position des Schuhes durch einen inneren, verstellbaren
Vorderbacken 25 festgelegt, der schräge steht und mit dem anderen Vorderbacken 2.3
einen Winkel bildet, der die Schuhspitze umfaßt. Liegt der Schuh an diesen drei
Backen an, so steht die Mittellinie des Schuhes, je nach seiner Umrißform, um 4
bis 60 nach innen von der Laufrichtung der Räder abweichend auf der Plattform.
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Von der yorderen Innenecke der Plattform ausgehend, weist die Plattform
zwei diagonal verlaufende Reihen von Bohrungen oder Schlitzen auf, in die eine Schraube
und ein Stift des verstellbaren Vorderbackens 25 eingreift. Eine Flügelmutter 26
dient der Feststellung des Backens 25 von unten aus. Je nach der Schuhgröße und
Breite wird der Backen 25 umgesetzt. Für ganz kleine Schuhe läßt er sich um 1800
drehen. Dabei bleibt die Ferse des Schuhes bei jeder Schuhabmessung ungefähr auf
dem gleichen Platz auf der Plattform, An der vorderen Außenecke der Plattform, dicht
vor dem festem Vorderbacken 23, ist ein Schlitzblech 27 fest montiert, Eine zweite
Serie von Schlitzen 28 befindet sich in dem festem Vorderbacken 23, etwa über der
Vorderachse angeordnete Etwa mittig des Radstandes.
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ist an der Außenkante der Plattform ein weiteres Schlitzblech 29
schwenkbar montierte Kurz hinter der Raastandsmitte ist an der Innenkante der Plattform
ein fester Haken 30 angebracht0 Ein kräftiger Gummiriemen von 18 bis 20 mm Breite
ist im Schlitzblech 27, bei sehr kleinen Schuhen in den Schlitzen 28, festgesetzt.
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Der elastische Riemen 31 verläuft von vorne außen diagonal über den
Vorderschuh zur Innenseite des Fußgelenkes und abwärts zum
rder
Ferse Haken 30, unter den er verhaktist, und anschließend von innen her aufwärts
um die Oberkante des Halbschuhes geschlungen, zur Außenseite, von wo er wieder abwärts
geführt, im schwenkbarem Schlitzblech?in der Länge eingestellt, verankert ist.
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Der so geführte elastische Riemen 31 ist angenehm am Fuß, schiebt
den Schuh nach vorne gegen die Vorderbacken 23 und 25, preßt ihn gegen den hinteren
Außenbacken 24 und zieht ihn fest auf die Plattform. Zum Anschnallen des Rollschuhes
scl iebt man den Schuh unter das vordere Riementeil und läßt dann die hintere Riemenschlaufe
um die Ferse schnappen. Zum Ablegen streift man die hintere Schlaufe herab und zieht
den Fuß vollends mit dem Schuh aus der Bindung heraus.
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Zum Transport der Rollschuhe hakt man den Riemen 31 vom Haken 30 ab
und benutzt ihn als bequemes Tragban5O Der Stand des Läufers und der Sitz des Schuhes
auf der Plattform wird dadurch verbessert, daß die Plattform um ca 1, 1/2 Grad von
hinten nach vorne geneigt ist und über der Vorderachse beginnend, zur Spitze hin
mit ungefähr 110 Anstieg der Wölbung der Schuhsohle angepaßt ist.
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Neben der Verwendbarkeit mit jeder Schuhbekleidung sind vor allem
die allgemeine Straßengängigkeit, auch auf rauhem Pflaster, die gute Standsicherheit,
die bessere Bremse und die erreichbaren höheren Geschwindigkeiten wesentliche Vorteile
dieses neuen Rollschuhtypso 10 Patentansprüche.
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