-
Verfahren zum Dosieren von rieselfähigen SchUtt-
-
gütern, vorzugsweise von Futtermitteln bei der Tierhaltung Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Dosieren von rieselfähigen Schüttgutem,
vorzugsweise von Futtermitteln bei der Tierhaltung, für'eine Vielzahl einzelner
Stationen, bei welchem Verfahren die Dosiermenge portionsweise den einzelnen Stationen
zugeteilt wird.
-
Besonders in der Tierhaltung besteht das Bedürfnis, die Futtermittelmenge
für Tiere selbsttätig und für jedes Tier separat zuzuteilen. Dies ist einerseits
aus Rationali s ierungsgründen erforderlich, und andererseits ist man daran interessiert,
die Futtermittelaufnahme der einzelnen Tiere kontrol-Lieren zu können.
-
Zu diesem Zweck ist es bereits bekannt, die Futtermittelmenge über
entsprechend der Anzahl der Tiere
vorgesehenen Dosiervorrichtungen
zu bemessen und zu den gewünschten Fütterungszeiten den einzelnen Tieren zuzuteilen.
-
Bei den bekannten Dosiervorrichtungen wurden, besonders wenn es sich
um eine Vielzahl von Tieren handelt, für die je eine Dosiervorrichtung zur Fütterung
vorhanden sein mußte, aus Kostengründen bereits die Portionierorgane (Schieber,
Schnecken und dergl.) gruppenweise miteinander gekoppelt, damit sie mittels eines
einzigen Antriebsorgans gemeinsam betätigbar waren.
-
Diese Art Vorrichtungen, und für jedes Tier separat betätigbare komplette
Dosiervorrichtungen sind, unabhängig von einem kostenmäßig orientierten Einsatz,
außerhalb des Bereiches der Klein- und Kleinsttierhaltung durchaus zufriedenstellend
bei ihrem Einsatz. In dem Bereich der Klein- und Kleinsttierzucht, die überwiegend
wissenschaftlichen Untersuchungen dient, sind diese Dosiervorrichtungen ungeeignet,
da hier Portionsmengen von wenigen Gramm mit geringsten Abweichungen allen Tieren
gleichmäßig zugeteilt werden müssen, was hier durch die Fertigungstoleranzen der
Dosierkammern
und Portionierorganen der einzelnen Dosiervorrichtungen
schon zu nicht mehr vertretbaren Abweichungen der zuzuteilenden Dosiermengen zueinander
führt.
-
Aufgabe der Erfindung war es daher, für dieses Einsatzgebiet eine
Dosierung von Futtermitteln zu ermöglichen, die eine unterschiedliche Zuteilung
der Dosiermengen von Tier zu Tier aufgrund von Fertigungstoleranzen zwischen den
einzelnen eingesetzten Dosiervorrichtungen ausschließt.
-
Diese Aufgabe wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst,
daß die Schättgutmenge mittels einer Portioniervorrichtung portioniert wird, und
das die portionierte Schüttgutmenge den einzelnen Stationen über einen Zentralverteiler,
mittels welchem die Stationen schrittweise angesteuert werden, zugeteilt wird.
-
An jeder Station kann beispielsweise ein Tier gefüttert werden, und
zwar wird allen die Futtermenge von demselben Portionierer bemessen, die dann von
dem Zentralverteiler aufgenommen wird, und dieser den einzelnen Stationen zuführt.
Auf diese Weise sind toleranzbedingte Mengenunterschiede der einzelnen
Futterportionen
ausgeschlossen.
-
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
daß pro Transportschritt des Zentralverteilers über die Portioniervorrichtung eine
beliebig einstellbare Anzahl von Schättgutportionen zugeteilt wird.
-
Hierdurch wird ermöglicht, daß z.B. der einen Station während eines
Ansteuervorganges ein mehrfaches der Portioniermenge zugeteilt werden kann, einer
anderen Station, die von dem Zentralverteiler angesteuert wird, im Extremfall keine
Portionsmenge zugeteilt wird. Das ist für den Fall wichtig, wenn die in den einzelnen
Stationen gehaltenen Versuchstiere unterschiedliche Futterportionen erhalten sollen,
oder wenn die eine oder die andere Station nicht besetzt werden soll.
-
In einer Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
Vorrichtung vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zulaufäffnungen
der einzelnen Stationen auf dem Umfang der sich in einem konstanten Abstand um ein
Zentrum schrittweise bewegenden Auslaufnase des Zentralverteilers angeordnet sind,
und daß die Portioniervorrichtung oberhalb des Zentralverteilers in einem gemeinsamen
Schüttgutzulaufrohr, das an einem Schüttgutvorratsbehälter
angeschlossen
ist, zwischengeschaltet ist.
-
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
der schrittweise Vorschub des Zentralverteilers mittels eines Zahnringes, in welchen
eine am Zentralverteiler vorgesehene Sperrklinkenanordnung nach jedem Schritt fortschreitend
einrastet, bestimmbar ist, und daß als Antriebsorgan zum Rotieren des Zentralverteilers
ein Hubmagnet vorgesehen ist.
-
Die Hubkomponente des Hubmagneten läßt sich vorteilhafterweise gleichzeitig
für die Betätigung der an der Portioniervorrichtung erforderlichen Schieberanordnung
zum Portionieren der Schüttgutmenge vorsehen. Jedoch muß hierbei eine Einschränkung
der Einsatzmöglichkeit hingenommen werden, da mit jedem Transportschritt des Zentralverteilers
auch die Portioniervorrichtung betätigt wird, so daß das Mehrfachbeschicken oder
das Nichtbeschicken einer Station unmöglich ist.
-
Mit jedem Transportschritt des Zentralverteilers kann also auch nur
eine Portion den einzelnen Stationen zugeteilt werden. Das setzt aber voraus, daß
die Betätigungsrichtung der Schieberanordnung der des Hubmagneten entspricht. Dies
ist beispielsweise
bei Portioniervorrichtungen mit halbschaligen
Schiebern der Fall, die bei Betätigen aus dem Schättgutzulaufrohr portionsweise
die Futtermittelmenge abgreifen, und diese zuteilen. Zur Betätigung solcher Vorrichtungen
läßt sich entweder die Schieberanordnung oder das Schüttgutzulaufrohr, in welchem
die Schieber gelagert sind, verschieben.
-
Zweckmäßigerweise wird weiter vorgeschlagen, daß mit der Betätigung
der Schieberanordnung der Portioniervorrichtung durch Verschieben des Schüttgutzulaufrohres
dieses gleichzeitig so geführt ist, daß es als Störorgan in den Schättgutvorratsbehälter
einschiebbar ist. Derartige Störorgane sind erforderlich, um am Auslauf des Schättgutvorratsbehälters
eine"Brückenbildung" des Futtermittels zu vermeiden, die sonst einen Ausfluß des
Futtermittels verhindern würde.
-
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
das als Antriebsorgan für den Zentralverteiler ein Schrittmotor vorgesehen ist,
und daß die Betätigung der Schieberanordnung der Portioniervorrichtung über ein
separates Antriebsorgan erfolgt.
-
Die Erfindung wird anhand des gezeichneten Ausführungsbeispiels erläutert:
Es zeigt Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Seitenschnitt In der Figur
ist mit 1 in seiner Gesamtheit die Portioniervorrichtung bezeichnet, bestehend aus
den beiden in dem Schüttgutzulaufrohr 2 gelagerten halbschaligen Schiebern 3 und
4, die mittels der beiden Gelenkstangen 5 und 6 ortsfest angeordnet sind.
-
Als Betätigungsorgan für die Portioniervorrichtung ist die Magnetspule
7 vorgesehen, in welche das Schüttgutzulaufrohr 2, in dem die Schieber 3 und 4 gelagert
sind, eintaucht, und entsprechend der Erregung der Magnetspule 7, das Schüttgutzulaufrohr
2 vertikal verschiebt, und dadruch die Schieber 3, 4 öffnet bzw. schließt.
-
Das Schüttgutzuloufrohr 2 ist dabei gleitend an dem SchüttgutvorratsbehäIter
8 so gelagert, daß das obere Ende gleichzeitig bei jedem Aufwärtshub als Störorgan
in das dort vorrätige Schüttgut eintaucht, um über dem Auslauf 9 die "Brückenbildung"
des Schüttgutes zu vermeiden.
-
io zeigt den Zentralverteiler mit der Gleitschräge 16 und der Auslaufnase
11, der um die Achse 12 drehbar gelagert ist. Die Achse 12 taucht ihrerseits
in
die Magnetspule 13 ein, bei deren Erregung ein Vertikalhub des Zentralverteilers
lo hervorgerufen wird. Eine an der Achse 12 angeordnete Sperrklinkenanordnung 14
rastet nach jedem Hub fortschreitend von Zahn zu Zahn in die Zahnlücken des Zahnringes
15 ein, wodurch die Rotation des Zentralverteilers 1o bestimmt wird.
-
Unterhalb der Auslaufnase 11 befinden sich die Zulauföffnungen 19,
und zwar in einer Teilung, die der des Zahnringes 15 entspricht.
-
Die dargestellte Vorrichtung weist für die Portioniervorrichtung 2
und für den Zentralverteiler lo voneinander getrennt betätigbare Betätigungsorgane
in Form von Magnetspulen 7 bzw. (3 auf, so daß unabhängig voneinander ein beliebiger
Betätigungsrhytmus über eine zentrale Steueranlage einstellbar ist.
-
Wirkungsweise: Über die Portioniervorrichtung 1 wird entsprechend
dem Kammervolumen, das aus den beiden halbschaligen Schiebern 3 und 4 gebildet wird,
die Schüttgutmenge portioniert, und im freien Fall dem Zentralverteiler
lo
zugefUhrt. Über die Gleitschräge 16, die trichterförmig in Richtung Auslaufnase
11 gekrümmt ist, gleitet die portionierte Schüttgutmenge zur Auslaufnase T1 und
wird über diese der Station zugeführt, über deren Zulauföffnung 19 sich die Auslaufnase
11 gerade befindet. Entsprechend dem eingestellten Taktverhältnis zwischen der Portioniervorrichtung
1 und dem Zentralverteiler lo können beliebig viele Schüttgutportionen einer Station
zugeführt werden, bevor der Zentralverteiler lo einen Schritt weitergeschaltet wird,
und die Auslaufnase 11 über der Zulauföffnung 19 der nächsten Station steht.
-
Zum Weiterschalten des Zentralverteilers 1o wird dieser mittels der
Magnetspule!3 angehoben, so daß die Klinken 17 und 18 der Sperrklinkenanordnung
14 mit dem Zahnring 15 außer Eingriff gelangen. Beim Absenken des Zentralverteilers
1o stehen die Klinken 17 und 18 so, daß sie auf der Flanke eines Zahnes des Zahnringes
15 abwärtsgleiten und auf diese Weise die Auslaufnase 11 in die nächste Beschickungsposition
drehen. Das Taktverhältnis zwischen der Portioniervorrichtung 1 und dem Zentralverteiler
lo läßt sich von einem Transportschritt des Zentralverteilers lo zum anderen beliebig
variieren. Um den gewünschten Rhytmus und das
Taktverhältnis präzise
durchführen zu können, sind entsprechende, an sich bekannte, Steuerungseinrichtungen
vorgesehen. Diese Portionier- und Zuteilvorrichtung ermöglicht es durüberhinaus,
die Tiere auf einen unterschiedlichen Tagesrhytmus (weniger oder mehr als 24 Stunden)
umzustellen, ohne daß ein Tierpfleger für die Fütterung sich ebenfalls der Belastung
der Rhytmusumstellung unterwerfen muß.
-
Leerseite