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Vorrichtung zum Betäuben von Schlachtschweinen
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BESCHREIBUNG Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betäuben
von Schlachtschweinen für eine SchlachtstraBe in einem Schlachthaus, wobei die Tiere
in einem Betäubungsförderer durch eine Betäubungsstation befördert und dabei mittels
elektrischen Stromes betäubt werden.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen zum Betäuben von Schlachttieren
mittels elektrischen Stromes bekannt.
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Eine allgemein bekannte und verbreitete Vorrichtung dieser Art besteht
aus einem zangenartigen Handgerät, wobei die Zangenbacken als Elektroden -ausgebildet
und elektrisch voneinander isoliert sind. Das Gerät wird wie eine beidhändige Zange
von einer Bedienungsperson angewendet. Zur Betäubung der am Anfang der SchlachtstraBe
in eine Betäubungsbox geführten Schlachttiere wird die Zange hinter den Ohren den
Nacken übergreifend angesetzt und
zugedrückt, wobei die Zufuhr des
Betäubungsstroms eingeschaltet wird.
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Ein solches Gerät ist zwar sehr einfach und für kleinere Schlachtbetriebe
auch brauchbar. Es gewährleistet jedoch nicht ein absolut qual freies Betäuben der
Tiere und ist auch nicht ganz gefahrlos für die Bedienungsperson. Um die Betäubungszange
im Nacken der Tiere mit sicherem Griff anzusetzen, bedarf es großer manueller Geschicklichkeit.
Dennoch ist es nicht ganz zu vermeiden, daß bei der Unruhe der Tiere in der Betäubungsbox
der Zangengriff nicht richtig sitzt, so daß das Tier einen schmerzl ichen und nicht
betäubenden Stromstoß erhält. So ist das Betäuben der in einer Betäubungsbox auf
dem Boden stehenden und sich mehr oder weniger stark bewegenden Tiere eine schwere
körperliche Arbeit mit grosser seel ischer Belastung, die sich besonders in einer
Groß-Schlachtanlage nachteilig für ein sicheres und qualfreies Betäuben der Tiere
auswirkt.
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Um diese Arbeit zu erleichtern, ist auch bereits eine dynamische Betäubungsstation
bekannt geworden, durch die die Tiere in ihrer normalen aufrechten Körperhaltung
fixiert hindurchtransportiert und dabei mittels elektrischen Stromes betäubt werden.
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Dieser sogenannte Betäubungsförderer besteht aus zwei parallel nebeneinander
angeordneten V-förmig'zueinander gerichteten und gegeneinander laufenden Förderbändern,
zwischen deren einander zugekehrten Rändern ein Spalt vorgesehen ist, der mindestens
so breit ist, wie die Beine der stärksten Schlachtschweine.
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Die Tiere laufen über einen Zwangsweg in den Betäubungsförderer hinein,
wo sie mit den Beinen in den Spalt zwischen den Förderbändern treten. Sie werden
ohne Bodenberührung In der von den beiden Förderbändern gebilde-
ten
Rinne gewissermaßen durch die Betäubungsstation getragen. Dabei erfolgt die Betäubung
in an sich bekannter Weise mittels eines Handgerätes, z.B. einer "elektrischen Zange".
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Diese Arbeit wird zwar durch den vorbeschriebenen Betäubungsförderer
erheblich erleichtert, weil die Bewegungsmöglichkeiten der Tiere weitgehend eingeschränkt
sind.
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Ganz ruhig gehalten werden -können die Tiere jedoch auch in einem
solchen Betäubungsförderer nicht. Bei den Versuchen der Tiere, sich aus dieser Zwangslage
zu befreien, können sie heftige Kopfbewegungen ausführen, die das Ansetzen eines
elektrischen Betäubungs-Handgerätes sehr erschweren. So ist auch das Betäuben der
Tiere mit einem Handgerät in einem Betäubungsförderer noch immer eine anstrengende
Arbeit, die große Konzentration erfordert. Fehl leistungen sind nicht auszuschließen.
Die Wiederholungsmöglichkeiten bei mißlungenen Betäubungsversuchen sind jedoch durch
den ständig weiterlaufenden Betäubungsförderer sehr eng begrenzt. Wenn aber ein
Tier unbetäubt den Betäubungsförderer am ausgangsseitigen Ende verläßt, so kann
damit nicht nur eine Tierquälerei, sondern auch eine erhebliche Störung des Schlachtablaufes
verbunden sein.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Betäuben von Schlachttieren mittels elektrischen Stromes für eine Schlachtstraße
in einem Schlachthaus zu schaffen, bei der die vorbeschriebenen Mängel. beseitigt
sind. Insbesondere soll die schwere manuelle Arbeit durch technische Mit-tel ersetzt
und Fehl leistungen bei der Betäubung weitgehend ausgeschlossen werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von
einer
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Vorrichtung durch Merkmale gemäß dem Kennzeichen der Ansprüche 1 bis 9 vervollkommnet
ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sie beispielsweise wiedergebenden
Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die gesamte Vorrichtung gemäß der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2 eine Stirnansicht des ausgangsseitigen Endes der Vorrichtung; Fig. 3 eine
Seitenansicht der über dem Betäubungsförderer angeordneten Betäubungseinrichtung
in vergrösserter Darstellung.
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Der an sich bekannte Betäubungsförderer besteht im weseitlichen aus
zwei in einem Maschinengestell 1 parallel nebeneinander angeordneten Förderbändern-2,
3 , deren Förderflächen V-förmig zueinander geneigt sind und die gegeneinander laufen.
Zwischen ihren einander zugekehrten unteren Rändern verbleibt ein offener Spalt,
der so breit ist, daß die Beine auch von größeren Schlachtschweinen darin Platz
haben. Die beiden Förderbänder 2, 3 bilden mit ihren Förderflächen eine etwa waagerechte
Rinne mit V-förmigem Querschnitt.
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Die Schlachttiere laufen über eine als Zwangsweg ausgebildete Rampe
4 in den Betäubungsförderer hinein. Dabei treten sie in den zwischen den Förderbändern
2, 3 befindlichen Spalt, wodurch sie den Boden unter den Füßen verlieren. Die Körper
werden zwischen den Förderbändern 2, 3 zum anderen Ende des Betäubungsförderers
getragen.
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Dort werden mit Schl ingketten versehene Förderhaken an
den
Hinterbeinen der betäubten Tiere befestigt, wonach diese von einem Aufzug 5 zu einer
über die Entblutestrecke führenden Hängebahn aufgezogen werden.
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Über dem Betäubungsförderer ist eine in Längsrichtung verlaufende
Führungsbahn 6 mit einem darin in Längsrichtung beweglichen Führungskörper 7 angeordnet.
An dem Führungskörper 7 ist ein in die Förderrinne des Betäubungsförderers hineinragendes
Paar von Elektroden um eine quer zur Führungsbahn 6 verlaufende Achse 9 schwenkbar
und mit dem Führungskörper 7 in Förderrichtung der Tiere vor und zurück beweglich
gelagert. Der Führungskörper 7 ist mit einem in der Führungsbáhn 6 parallel zu dieser
angeordneten Zylindertrieb 10, 10a kraftschlüssig verbunden. Eine zweckmäßige Anordnung
des Zylindertriebes 10, 10a besteht darin, daß der Zylinder 10-an einem Festpunkt
11 angeordnet ist, wobei die Kolbenstange 10a mit dem Führungskörper 7 verbunden
ist.
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Der Zylindertrieb 10, 10a erfüllt zwei Funktionen: Bei der Bewegung
des Führungskörpers in Förderrichtung der Tiere wird die Kolbenstange 10a aus dem
Zylinder 10 ausgezogen. Dabei läßt sich ein Widerstand 8ins-tellbarer Größe erzeugen,
der der Kraft entgegenwirkt, mit der der Führungskörper 7 mit den Elektroden 8 durch
die zu betäubenden Tiere durch die Führungsbahn 6 geschoben wird.
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Die zweite und wesentlichste Funktion des Zylindertriebes 10, 10a
besteht darin, den Führungskörper' 7 mit den Elektroden 8 jeweils nach der Betäubung
eines Tieres, während der sich der Führungskörper 7 mit den Elektroden 8 in Förderrichtung
bewegt, wieder in die Ausgangsstellung zurückzuholen.
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Die Elektroden 8 sind als in-Ausgangsstellung nach nah unten gerichtete
Flügel ausgebi.ldet, die In einem nach hinten offenen Winkel zueinander angeordnet
sind und zwischen sich einen Spalt freilassen, dessen Breite
etwa
der Kopfbreite eines Schlachtschweines in der Kopfmitte entspricht.
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Auf dem Führungskörper 7 ist ein mitlaufender Zylindertrieb 12, 12a
befestigt, dessen Kolbenstange an einem Hebelarm 13 eines Kniehebels angreift, dessen
zweiter Hebelarm von einer die Elektroden 8 tragenden Halterung 14 gebildet wird.
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Auch dieser mitlaufende Zylindertrieb 12, 12a erfüllt zwei Funktionen:
Wenn die Tiere an die Elektroden 8 gelangen, schwenken sie diese hoch. Dabei wird
die Kolbenstange 12a gegen einen einstellbaren Widerstand in den Zylinder 12 eingeschoben.
Die zweite Funktion des mitlaufenden Zylindertrlebs 12, 12a besteht darin, daß nach
erfolgter Betäubung und Passieren eines Tieres die Elektroden 8 wieder in die Ausgangsstellung
nach unten geschwenkt werden.
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Durch die Widerstände, die sowohl der linearen Bewegung der Elektroden,
als auch deren Schwenkbewegung entgegenwirken, wird gewährleistet, daß die Elektroden
während des Betäubungsvorganges fest an den Kopf- oder Halsseiten der Tiere anliegen.
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An dem Führungskörper 7 oder einer mit diesem verbundenen Halterung
ist ein in der Zeichnung nicht dargestell.
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ter, in eine Phase der Betäubungsstrom-Zuleitung eingebauter, an sich
bekannter Elektroschalter vorgesehen, der mit einem Betätigungsorgan an einer vorgegebenen
Stelle in den Schwenkbereich der Elektroden 8 oder eines mit den Elektroden schwenkenden
Bautells, beispielsweise des Kniehebels 13 eingrelft. Dadurch wird gewährleistet,
daß die Elektroden 8 erst in einer ganz bestimmten Stellung, in der ein festes Anliegen
am Tierkörper gewährleistet ist, mit dem Betäubungsstrom beaufschlagt werden.