DE3028366C2 - Verfahren zur Trocknung von Zuckerrübenschnitzeln - Google Patents
Verfahren zur Trocknung von ZuckerrübenschnitzelnInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (DE-PS 27 31 285) wird als Verdampfungseinrichtung ein Mehrstufenverdampfer vorgeschlagen, der mit Sekundärdampf (Brüden) beheizt wird, der in der Safteindampfstation der Zuckerfabrik anfällt. Die Trocknungsbrüden aus der thermischen Trocknung der Preßschnitzel werden nicht entstaubt. Auch wird die in diesen Trocknungsbrüden enthaltene Restenergie nicht genutzt.
- Aus der Zeitschrift "Zuckerindustrie", Nr. 6 vom 20. 6. 1980, Seite 547 bis 553, insbesondere Abb. 1 auf Seite 549, ist es an sich bekannt, die Trocknungsbrüden im Anschluß an die Grobentstaubung in einer Naßentstaubungsanlage für Feinentstaubung zu reinigen und anschließend in einen Abgaskamin zu leiten. Obgleich in diesem Fall mit verhältnismäßig geringer Emission von Feinstaub zu rechnen ist, wird die in den Trocknungsbrüden enthaltene Restenergie nicht genutzt. Auch verursacht die Naßentstaubungsanlage zusätzlichen baulichen Aufwand.
- Aus der DE-OS 29 00 362 ist ein Verfahren an sich bekannt, die mit Staub hochbelasteten Trocknungsbrüden ohne Grobentstaubung unmittelbar der Sekundärseite eines auf der Primärseite mit Frischluft gespeisten Wärmeaustauschers zuzuführen. Am Ausgang der Sekundärseite ergeben sich mit dem Staub hochbelastetes Kondensat und Abluft mit dem Reststaubanteil. Die die Primärseite des Wärmeaustauschers verlassende erwärmte Frischluft wird als Vortrocknungsluft in einen Bunker eingeleitet und dient dort der Vortrocknung der Preßschnitzel, bevor diese in die thermische Trocknung gelangen. In dem Bunker nimmt die Vortrocknungsluft Staubanteile von den Preßschnitzeln auf. Eine Entstaubung der aus dem Bunker austretenden staubbeladenen Abluft findet aber nicht statt. Nachteilig sind hierbei der vergleichsweise aufwendige Wärmeaustauscher und die mangelhafte Gesamtentstaubung der Abluft sowohl nach der Sekundärseite des Wärmeaustauschers als auch nach dem Preßschnitzelbunker. Ferner bedingt die komplizierte Sonderausrüstung des Bunkers für die Zwecke der Preßschnitzelvortrocknung erheblichen baulichen Aufwand, der in keinem Verhältnis zu dem zu erwartenden Vortrocknungseffekt stehen dürfte.
- Aus dem Buch "Die Zuckerherstellung", 2. Auflage 1980, VEB Fachbuchverlag Leipzig, Seite 363 und 364, ist es an sich bekannt, allgemein Kondensatwärme durch Stufenentspannung und Wärmeübertragung z. B. mit Preßwasser zu nutzen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Staubemission bei der Schnitzeltrocknung und die Energiekosten für die Entwässerung der extrahierten Zuckerrübenschnitzel zu senken.
- Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch wird eine sehr wirksame, umweltfreundliche Gesamtentstaubung der Trocknungsbrüden einschließlich einer Naßentstaubung ohne zusätzliche Wasserzufuhr erreicht. Das mit Feinstaub beladene Kondensat kann in einer Kläranlage aufbereitet und z. B. in ein Absetzbecken zur Sedimentierung des Staubschlammes eingeleitet werden.
- Außerdem wird hier die Restenergie der Trocknungsbrüden in optimaler Weise zur Eindickung der mit den Preßschnitzeln zu vermischenden wasserentziehenden Stoffe ausgenutzt. Diese Maßnahme senkt den Energieverbrauch bei der Schnitzelentwässerung ganz erheblich. Als wasserentziehender Stoff kann z. B. Eisensulfat eingesetzt werden.
- Die Merkmale des Anspruchs 2 entlasten das Preßwasser, die Verdampfungseinrichtung und den mechanischen Abpreßvorgang, dem die gefilterten und nachfolgend eingedickten wasserentziehenden Stoffe wieder zugesetzt werden, von unerwünschten Feststoffen. Bei den abzufilternden Feststoffen handelt es sich im wesentlichen um Feinpülpe, die in den Abfall geht.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1 eine Vorwärmeinrichtung in schematischer Darstellung,
- Fig. 2 eine Verdampfungseinrichtung in schematischer Darstellung und
- Fig. 3 eine Entwässerungsanlage für Zuckerrübenschnitzel in schematischer Darstellung.
- In Fig. 1 ist eine Vorwärmeinrichtung 1 mit einer Vorwärmkammer 2 und einer Heizkammer 3 dargestellt. Der Vorwärmkammer 2 wird ein anzuwärmendes strömfähiges Medium durch eine Leitung 4 zugeführt und daraus nach Anwärmung über eine Leitung 5 abgeführt. Der Heizkammer 3 werden über eine Leitung 6 die Trocknungsbrüden einer in Fig. 3 schematisch dargestellten Schnitzeltrocknungsanlage 7 zugeführt. Diese Trocknungsbrüden enthalten außer dem den in die Schnitzeltrocknungsanlage 7 eingebrachten Preßschnitzeln entzogenen Wasserdampf noch die Feuerungsabgase der Schnitzeltrocknungsanlage 7 und gegebenenfalls Abgase der Feuerung der Dampferzeugungsanlage der Zuckerfabrik. Diese Feuerungsabgase werden gelegentlich als Mischgase von z. B. 180°C den Feuerungsgasen der Schnitzeltrocknungsanlage 7 zugemischt, deren Verbrennungstemperatur z. B. bei 1700°C liegt. Durch Zumischung von Frischluft oder solchen Feuerungsabgasen wird am Einlaß einer Trockentrommel 33 eine Gastemperatur von 800 bis 1000°C eingestellt. Die Trocknungsbrüden treten aus der Leitung 6 mit einer Temperatur von z. B. 120°C in die Heizkammer 3 ein und besitzen einen Staubanteil von z. B. 150 mg/Nm3 feucht (Normalkubikmeter, bezogen auf feuchtes Abgas). Die Trocknungsbrüden kondensieren in der Heizkammer 3. Der überwiegende Feinstaubanteil der Trocknungsbrüden wird an das Kondensat gebunden und in dem Kondensat suspendiert durch eine Leitung 8 in ein Absetzbecken 9 einer Kläranlage 10 ausgetragen. Das Abgas verläßt die Heizkammer 3 durch eine Leitung 11 mit einem verhältnismäßig sehr geringen restlichen Feinstaubanteil von etwa 20 bis 40 mg/Nm3 feucht , Rest Invertgase. Die Leitung 11 führt zu einem nicht im einzelnen dargestellten Abgaskamin.
- In den nachfolgenden Zeichnungsfiguren sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszahlen versehen.
- Fig. 2 zeigt eine Verdampfungseinrichtung 12 mit einer Verdampfungskammer 13, der über eine Leitung 14 ein zu verdampfendes oder einzudickendes strömfähiges Medium zugeführt wird. Nach der Verdampfung wird der dampfförmige Anteil des Mediums durch eine Leitung 15 aus der Verdampfungskammer 13 abgezogen. Es handelt sich dabei z. B. um Brüden, die zur Rückgewinnung von Wasser einem nicht gezeichneten Kondensator zugeführt werden. Bei Einsatz der Verdampfungseinrichtung 12 zum Eindicken des strömfähigen Mediums wird das in der Verdampfungskammer 13 eingedickte Medium durch eine Leitung 16 entnommen.
- In Fig. 3 ist eine Entwässerungsanlage 17 für Zuckerrübenschnitzel schematisch dargestellt. Die aus der Zuckerherstellung anfallenden extrahierten Rübennaßschnitzel werden über ein Transportelement 18 in eine erste mechanische Schnitzelpresse 19 eingebracht. Das anfallende Preßwasser wird normalerweise über eine Leitung 20 zur Extraktion zurückgeführt. Die Preßschnitzel gelangen über ein Transportelement 21 in ein Mischgerät 22, wo sie mit wasserentziehenden Stoffen, z. B. Melasse oder Salzen, vermischt werden, die den Preßschnitzeln Wasser entziehen sollen. Bei dem in Fig. 3 gezeichneten Beispiel wird durch eine Leitung 23 dem Mischgerät 22 Zentrifugenablaufmelasse zugeführt.
- Das in dem Mischgerät 22 hergestellte Gemisch aus Preßschnitzeln und Stoffen gelangt über ein Transportelement 24 in eine zweite mechanische Schnitzelpresse 25. Das darin anfallende Preßwasser enthält einen Teil der zugesetzten Stoffe in gelöster Form und außerdem Feststoffe, insbesondere Feinpülpe suspendiert. Dieses Preßwasser wird durch eine Leitung 26 in ein Filter 27 eingegeben, wo die Feststoffe abgetrennt und durch eine Leitung 28 ausgetragen und dem Abfall zugeführt werden. Der flüssige Bestandteil des Preßwassers hingegen gelangt über die Leitung 14 in die Verdampfungskammer 13 der Verdampfungseinrichtung 15, während die eingedickten Stoffe, in dem vorerwähnten Beispiel die Melasse, über die Leitung 16 in die Leitung 23 und damit in das Mischgerät 22 eingegeben werden.
- Das Mischungsverhältnis von Preßschnitzeln in dem Transportelement 21, Zentrifugenablaufmelasse in der Leitung 23 und eingedickter Melasse in der Leitung 16 kann je nach den technologischen Gegebenheiten und Anforderungen durch an sich bekannte, nicht gezeichnete Mittel hergestellt und eingehalten werden.
- Die Rübennaßschnitzel in dem Transportelement 18 haben z. B. 8 Gew.-Prozent TS, während die Preßschnitzel in dem Transportelement 21 etwa 20 bis 25 Gew.-Prozent TS aufweisen. In der zweiten Schnitzelpresse 25 werden Preßschnitzel erzeugt und über ein Transportelement 29 in einen Schnitzelvorratsbunker 30 eingegeben, die z. B. 35 bis 45 Gew.-% TS besitzen und den größeren Teil der zugemischten wasserentziehenden Stoffe gebunden enthalten. Diese Preßschnitzel werden über eine Leitung 31 aus dem Schnitzelvorratsbunker 30 in eine um eine Längsachse 32 umlaufende Trockentrommel 33 der Schnitzeltrocknungsanlage 7 eingegeben. Einzelheiten der Schnitzeltrocknungsanlage 7 können dem eingangs erwähnten Prospekt W 351 679 1000 A der Anmelderin entnommen werden.
- In einem Heizgaserzeuger 34 der Schnitzeltrocknungsanlage 7 wird Heizgas erzeugt und im Gleichstrom mit den durch die Leitung 31 eingetragenen Preßschnitzeln durch die Trockentrommel 33 geschickt. Den in dem Heizgaserzeuger 34 erzeugten Heizgasen können durch die gestrichelt eingezeichnete Leitung 35 Feuerungsabgase einer nicht gezeichneten Dampferzeugungsanlage der Zuckerfabrik zugemischt werden. Am Einlaß der Trockentrommel 33 beträgt die Gastemperatur 800 bis 1000°C.
- Die auf diese Weise thermisch nachgetrockneten Preßschnitzel werden durch eine Leitung 36 aus einem Auffanggehäuse der Schnitzeltrocknungsanlage 7 ausgetragen, während die Trocknungsbrüden in Richtung eines Pfeiles 38 durch einen Brüdenventilator 39 abgesaugt und durch eine Grobentstaubungsanlage 40 gedrückt werden. Die noch mit Feinstaub beladenen Trocknungsbrüden verlassen die Grobentstaubungsanlage 40, werden in der Leitung 6 gesammelt und gelangen durch die Leitung 6 in die Heizkammer 3 der Verdampfungseinrichtung 12.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Zuckerrübenschnitzeln hohen Trockensubstanzgehalts, mit folgenden Schritten:
a) Die aus der Zuckerherstellung anfallenden Rübennaßschnitzel werden mechanisch zu Preßschnitzeln abgepreßt,
b) die Preßschnitzel werden in einem oder mehreren nachfolgenden Arbeitsgängen jeweils mit einem oder mehreren ihnen Wasser entziehenden Stoffen vermischt und erneut mechanisch abgepreßt,
c) das bei jedem erneuten mechanischen Abpressen anfallende, einen Teil der wasserentziehenden Stoffe gelöst und Feststoffe enthaltende Preßwasser wird in einer Verdampfungseinrichtung behandelt,
d) die in der Verdampfungseinrichtung rückgewonnenen wasserentziehenden Stoffe werden zur erneuten Vermischung mit Preßschnitzeln gemäß Schritt b) rückgeführt, und
e) die nach dem letzten mechanischen Abpressen erhaltenen Preßschnitzel werden thermisch getrocknet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der thermischen Schnitzeltrocknung entstehenden Trocknungsbrüden einer Grobentstaubung unterzogen werden,
und daß die die Grobentstaubung verlassenden, mit Feinstaub beladenen Trocknungsbrüden in eine Heizkammer der Verdampfungseinrichtung eingeleitet und darin kondensiert werden, wobei der überwiegende Feinstaubanteil an das Kondensat gebunden und nur der restliche Feinstaubanteil mit dem Abgas abgeführt werden.
und daß die die Grobentstaubung verlassenden, mit Feinstaub beladenen Trocknungsbrüden in eine Heizkammer der Verdampfungseinrichtung eingeleitet und darin kondensiert werden, wobei der überwiegende Feinstaubanteil an das Kondensat gebunden und nur der restliche Feinstaubanteil mit dem Abgas abgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemäß Schritt c) anfallende Preßwasser vor seiner Einleitung in die Verdampfungseinrichtung zur Abtrennung der Feststoffe gefiltert wird.
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