DE19501736C1 - Verfahren zur Verbrennung von Klärschlamm und Anlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Verbrennung von Klärschlamm und Anlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von
Klärschlamm, bei dem der Klärschlamm mittels eines durch
ein Wärmeträgermedium beheizten Trockners getrocknet und
danach in einer Feuerung, insbesondere Zykloidfeuerung,
verbrannt wird, bei dem das Wärmeträgermedium durch die
Verbrennung erwärmt wird und bei dem die Rauchgase der
Feuerung einer Entstaubung und einer Rauchgasreinigung
unterzogen werden.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-Z.
BWK/TÜ/UXWELT/SPECIAL, Oktober 1993, S. E32-E43, insbes.
S. E40 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird das
getrocknete Klärschlammgranulat einer Zykloidfeuerung
dosiert zugeführt und in deren Drallströmung verbrannt.
Darüber hinaus werden auch die nicht kondensierbaren
Brüdenbestandteile zur thermischen Desodorierung in die
Brennkammer geleitet. Die aus der Brennkammer austretenden
Rauchgase strömen in einen Abhitzekessel, wo sie auf ca.
200°C abgekühlt werden. Der in dem Abhitzekessel erzeugte
Dampf wird als Heizdampf dem Trockner zugeführt. Hinter dem
Abhitzekessel ist ein Gewebefilter zum Abscheiden der
Klärschlammasche angeordnet und die von der Asche befreiten
Rauchgase werden dann einer Rauchgaswäsche unterzogen und
verlassen gereinigt die Anlage.
Unter einer Zykloidfeuerung wird in der Beschreibung und in
den Ansprüchen eine Feuerung verstanden, bei der Brennstoff
in einer Drallströmung verbrannt wird. Vorzugsweise wird in
die Verbrennung Wirbelluft zugeführt, wie dies in Bild 3
auf S. E36 dargestellt ist.
Bei dem bekannten Verfahren erfolgt in dem Abhitzekessel
eine Abkühlung auf 200°C, so daß die im Gewebefilter
abgezogene Filterasche mit Schadstoffen, insbesondere
kondensierbaren Schwermetallen und deren Verbindungen,
sowie Produkten unvollständiger Verbrennung, belastet ist.
Weiterhin ist aus der WO 90112249 ein Verfahren zur Verwertung von
Klärschlamm bekannt, bei dem der Klärschlamm zunächst im indirekten
Wärmetausch mit kondensierendem Dampf aus dem Wasser-Dampf
Kreislauf eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerkes
getrocknet wird, wobei die bei der Trocknung anfallenden Brüden in einen
der Feuerungsleistungszone des Dampferzeugers des
Kraftwerksprozesses nachgeschalteten Feuerraum zur Reduktion der in
der Feuerungsleistungszone gebildeten Stickoxide eingeleitet werden und
der getrocknete Klärschlamm verbrannt wird. Die die Kraftwerksfeuerung
verlassenden Abgase werden einer einstufigen Entstaubung unterzogen
und einer nicht näher beschriebenen Einrichtung zur Entfernung von SO₂
und gegebenenfalls NOx zugeführt. Die Zugabe eines basischen Additives
ist nicht erwähnt.
Besondere Ausführungsformen der in der vorstehend genannten DE-Z.
erläuterten Zykloidfeuerung sind in der DE 42 00 575 A1 erläutert.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
gattungsgemäßes Verfahren anzugeben, bei dem zumindest ein
Teil der auf die Verbrennung und die Gasreinigung
zurückgehenden Feststoffe im wesentlichen unbelastet aus
dem Verfahren herausgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Feuerung ein
basisches Additiv zugeführt wird, danach dem Rauchgas Wärme
für die Trocknung des Klärschlamms unter Abkühlung der
Rauchgase auf eine erste Temperatur oberhalb der
Kondensationstemperatur flüchtiger Schwermetalle entzogen
wird, danach eine erste Entstaubung erfolgt, danach dem
Rauchgas erneut Wärme unter Abkühlung des Rauchgases auf
eine tiefere, jedoch oberhalb der Kühlgrenztemperatur des
Rauchgases liegenden zweiten Temperatur entzogen wird, danach dem
Rauchgas weiteres basisches Additiv zugeführt und
anschließend das Rauchgas einer zweiten Staubabscheidung
zugeführt wird.
Vorzugsweise erfolgt die Abkühlung der Rauchgase vor der
Verbrennungstemperatur auf eine Temperatur von 420-470°C,
vorzugsweise 450°C, und die Abkühlung vor der weiteren
Zugabe von basischem Additiv auf eine Temperatur von 100-150°C,
wobei davon ausgegangen wird, daß in der Feuerung
eine Temperatur von 1000-1100°C, vorzugsweise 1050°C
herrscht.
Nach der ersten Abkühlung wird in der ersten Entstaubung
eine Mischung aus Flugstaub und dem zumindest teilweise
abreagierten basischen Additiv abgeschieden. Dieser Staub
weist im wesentlichen keine kondensierten Schwermetalle und
deren Verbindungen auf. So liegen im wesentlichen keine
Produkte unvollständiger Verbrennung vor, da die
Schwermetalle erst bei niedrigeren Temperaturen
auskondensieren bzw. die Produkte unvollständiger
Verbrennung sich erst im Zuge einer de novo-Synthese
zurückbilden. Folglich kann dieses Produkt z. B. als
Bodenverbesserer oder als Zuschlagsstoff in der Bau- oder
Baustoffindustrie eingesetzt werden. Auf diese Weise wird
der Klärschlamm zumindest teilweise verwertet. Nur der bei
der zweiten Entstaubung abgezogene Staub, der praktisch
alle kondensierten Schwermetalle enthält, jedoch kaum
Organika, muß entsorgt werden.
Sollte noch nach der Zufuhr von weiterem Additiv nach der
zweiten Entstaubung ein Restgehalt an Staub, sauren
Schadgaskomponenten, nicht kondensiertem Quecksilber und
Organika vorhanden sein ist es zweckmäßig, noch ein
Feinreinigungsfilter nachzuschalten.
Die Unteransprüche 2-9 betreffen weitere Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Anlage zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-9.
Erfindungsgemäß ist die Anlage dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung für die Zufuhr eines basischen Additivs
zur Feuerung vorgesehen ist, daß der Staubabscheidung eine
weitere Wärmesenke und dieser eine weitere Einrichtung für
die Zufuhr von basischem Additiv nachgeschaltet ist und daß
der weiteren Einrichtung eine filternde Staubabscheidung
nachgeschaltet ist.
Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Verfahrensführung mit indirekter
Klärschlammtrocknung und
Fig. 2 eine Verfahrensführung mit direkter
Klärschlammtrocknung.
Mechanisch vorentwässerter Schlamm mit einem
Trockensubstanzgehalt oberhalb 20% TS, bevorzugt jedoch
oberhalb 25% TS (Massenprozent), wird einem Bunker 1
aufgegeben. Von dort erfolgt die dosierte Förderung des
Schlamms mit Hilfe einer Schlammpumpe 2, die z. B. als
Kolbenpumpe, Exzenterschneckenpumpe ausgeführt sein kann,
in einen indirekt beheizten Trockner 3. Falls ein
Dünnschlamm mit 3-5% TS verwertet werden soll, so ist dem
Trockner eine mechanische Vorentwässerung, z. B. ein
Dekanter vorzuschalten.
Als Trockner 3 ist ein Pflugscharmischer dargestellt,
dessen Doppelmantel 3a mit Dampf beheizt ist. Während des
Trocknungsvorganges wird der Schlamm ständig aufgewirbelt
und zerteilt. Die Verweilzeit des Schlammes ist so
eingestellt, daß der Schlamm auf über 80% TS, vorzugsweise
85-92% TS, gebracht wird. Dieser Trockner arbeitet auch
optimal, wenn der Klärschlamm im Zuge der Trocknung die
Leimphase durchläuft. Hierdurch ist eine Rückvermischung
des Klärschlamms mit bereits getrocknetem Schlamm vor
Eintritt in den Trockner nicht erforderlich. Die Leimphase
ist durch einen TS-Gehalt von 50-60% TS bestimmt,
innerhalb dessen der Klärschlamm so stark zum
Zusammenkleben neigt, daß die meisten Trocknertypen
einschließlich eines Scheibentrockners einen solchen
Schlamm nicht verarbeiten können. Daher benötigen solche
Systeme die auch in der DE-Z. S. E40, Bild 6 dargestellte
Trockenschlammrückführung, die hier entfallen kann. Außer
mit Dampf kann ein indirekt beheizter Trockner auch noch
mit erwärmtem Thermoöl oder mit Rauchgasen betrieben
werden. Es kommt nur darauf an, daß die Trocknung indirekt
erfolgt.
Der Trockenschlamm wird nach Austritt aus dem Trockner 3 in
einen Pufferbehälter 4 abgeworfen. Von dort erfolgt die
Aufgabe mit Hilfe eines Dosierorgans 5, das in der Fig. 1
als motorisch angetriebene Austragsschnecke dargestellt
ist, in eine Zykloidbrennkammer 6. Der Zykloidbrennkammer
wird über ein Gebläse 7 und eine Leitung 7a Primärluft PL
so zugeführt, daß die Primärluft verdrallt über den unteren
Brennkammerkonus 6a in die Brennkammer eintritt. Der
Brennkammer ist ein Anfahr- und Stützbrenner 8 sowie eine
Sekundärluftversorgung 9 einschließlich eines Gebläses 10
zugeordnet. Die Verbrennung erfolgt selbstgängig, d. h. der
Brenner 8 ist üblicherweise außer Betrieb.
Der Sekundärluft SL wird über einen Injektor 11a ein
basisches Additiv, vorzugsweise Kalkhydrat, aus einem Silo
12 zugegeben. Auf diese Weise wird eine erste trockene
Rauchgasreinigungsstufe realisiert, da in der Brennkammer 6
eine sehr ausgeglichene Temperaturverteilung vorliegt,
vorzugsweise im Bereich von 900-1050°C. Bei dieser
Temperaturverteilung ist eine sehr gute Einbindung von
sauren Schadgaskomponenten, insbesondere SOx, unter Bildung
der entsprechenden Calziumverbindungen erreichbar.
Die Rauchgase durchströmen dann zusammen mit der bei der
Verbrennung gebildeten Flugasche und dem zumindest
teilweise abreagierten Additiv einen Abhitzekessel 13, der
in einen Wasserdampf-Kreislauf 14 mit Vorlauf 14a und
Rücklauf 14b einschließlich einer Kreislaufpumpe 15 und
einer Trommel 16 in der aus der Fig. 1 ersichtlichen Weise
mittels einer Zufuhrleitung 13a von Trommel 16 und einer
Abfuhrleitung 13b zur Trommel 16 eingeschaltet ist.
Bevorzugt wird die Ausbildung des Abhitzekessel als
Sattdampf-Rauchrohrkessel, wie es in der Fig. 1 dargestellt
ist. Der Doppelmantel 3a des Trockners wird mit Dampf
beaufschlagt und das sich bildende Kondensat über die Pumpe
15 zur Trommel zurückgeführt.
Nach Abkühlung der Rauchgase in dem Abhitzekessel 13 auf
eine erste Temperatur, vorzugsweise 450°C durchströmen die
Rauchgase einen Staubabscheider, der vorzugsweise als
Hochtemperaturzyklon 17 ausgebildet ist. In dem
Hochtemperaturzyklon 17 werden 90%, bevorzugt aber noch
mehr der mitgeführten Mischung aus Flugs taub und
abreagiertem Additiv als erstes Produkt 18 abgeschieden.
Dieses Produkt enthält praktisch keine kondensierten
Schwermetalle und deren Verbindungen, sowie keine Produkte
unvollständiger Verbrennung.
Auf die Hochtemperaturentstaubung im Zyklon 17 folgt ein
Wärmetauscher 19, in dem Wärme auf Wasser, Dampf, Luft oder
dergleichen übertragen wird. Z. B. kann Wasser des dem
Abhitzekessel 13 zugeordneten Wasserdampf-Kreislaufs
vorgewärmt werden.
Das beispielsweise in dem Wärmetauscher 19 auf 200°C
abgekühlte Rauchgas wird danach einer Quenche 20
zugeleitet, mit deren Hilfe unter Zusatz von Frischwasser
21 das Rauchgas auf die Betriebstemperatur einer
nachgeschalteten zweiten trockenen Rauchgasreinigungsstufe
abgekühlt wird. Die Betriebstemperatur dieser
Rauchgasreinigungsstufe liegt oberhalb der
Kühlgrenztemperatur (adiabatische Sättigungstemperatur) der
Rauchgase, bevorzugt im Bereich von 100-150°C. Zur Bildung
der zweiten trockenen Rauchgasreinigungsstufe wird über
einen ebenfalls vom Gebläse 10 beaufschlagten Injektor 11b
über Leitung 22 basisches Additiv, vorzugsweise
Calziumhydrat, stromauf eines Gewebefilters 23 eingeblasen.
Die zweite Rauchgasreinigungsstufe stellt bezüglich der
sauren Schadgaskomponenten und des Stoffes eine
Feinreinigung dar. In dem Gewebefilter 23 bildet sich aus
den abgeschiedenen Feststoffen eine Filterhilfsschicht. Die
aufgrund der Quenchung erfolgte Wasseranreicherung im
Rauchgas ist für die Abscheideleistung des Gewebefilters 23
förderlich.
Die im Gewebefilter abgeschiedenen Feststoffe können über
eine Zellradschleuse 24 und eine Rückführleitung 25 zurück
in den Rauchgasstrom vor dem Gewebefilter 23 rezirkuliert
werden. Ein Teilstrom 26 wird ausgeschleust. Dieser enthält
praktisch alle kondensierten Schwermetalle, jedoch kaum
Organika. An die zweite trockene Rauchgasreinigungsstufe
schließt sich ein Aktivkoksfilter 27 an, der bezüglich
Staub und sauren Schadgaskomponenten eine
Polizeifilterfunktion erfüllt. Hinsichtlich Quecksilber und
Organika wird die Feinreinigungsfunktion erfüllt. Anstelle
eines Aktivkoksfilters kann auch ein Zeolithfilter
eingesetzt werden. Wegen der geringen Belastung kann das
Filtermaterial des Filters 27 in mehr oder weniger langen
Intervallen ausgetauscht werden. Es wird regeneriert oder
im Falle des Aktivkoks kann auch an eine Mitverbrennung in
der Feuerung 6 gedacht werden.
An den Filter 27 schließt sich ein Saugzuggebläse 28 an,
das die Rauchgase an einem nicht dargestellten Kamin
zuführt.
Die bei der Trocknung entstehenden Brüden können gemäß Bild
6 der S. E40 der vorgenannten DE-Z. behandelt. Es ist
jedoch zweckmäßiger, zur Vermeidung eines extra zu
behandelnden Kondensats die Brüden über eine Leitung 29
direkt der Feuerung 6 zuzuführen.
Bei der gezeigten Ausführungsform wird das Additiv für die
zweite Reinigungsstufe zwischen Quenche 20 und Gewebefilter
23 aufgegeben. Es kann jedoch auch sinnvoll sein, das
zweite Additiv zwischen dem Wärmetauscher 19 und der
Quenche 20 zuzugeben.
Bei der gezeigten Ausführungsform wird die Sekundärluft
über Leitungen 9a und 9b gestuft zugeführt.
Selbstverständlich ist es auch möglich, neben den Produkten
18 und 26 noch Grobasche 30 aus der Zykloidbrennkammer
selbst abzuziehen, falls der Verbrennungsprozeß so geführt
wird, daß sich Grobasche bildet.
Als Wärmeträger für eine indirekte Klärschlammtrocknung
kann zumindest ein Teilstrom der die Feuerung verlassenden
Rauchgase, mittels der Rauchgase durch Wärmetausch
erzeugter Dampf oder mittels der Rauchgase durch
Wärmetausch erwärmte Luft eingesetzt werden.
Auch ist es möglich, daß als Wärmeträgermedium für eine
direkte Klärschlammtrocknung ein Kreislaufgas eingesetzt
wird, vorzugsweise Luft und/oder bei der Trocknung
entstehende Brüden, das durch Wärmetausch mit dem
Rauchgasen erwärmt wird.
Eine Ausführungsform für die Verfahrensführung mit direkter
Klärschlammtrocknung soll anhand der Fig. 2 beschrieben
werden. In der Fig. 2 sind soweit als möglich für gleiche
technische Gegenstände die gleichen Bezugszeichen
übernommen worden.
Bei der Verfahrensführung gemäß Fig. 2 wird der Klärschlamm
mittels der Schlammpumpe 2 einer Schnecke 29 zugeführt und
tritt aus dieser in einen Fließbetttrockner 30 ein. In dem
Fließbett 30a des Fließbetttrockners 30 wird die
Schlammschicht direkt von einem in einem Kreislauf 31
geführten Wärmeträgermedium durchströmt und damit
getrocknet, das im wesentlichen aus den bei der Trocknung
entstehenden Brüden besteht. Die Brüden werden über eine
Brüdenabzugsleitung 31a einem Gewebefilter 32 zugeführt, in
dem sie entstaubt werden. Von dort werden sie über eine
einen Brüdenkompressor 33 und einen Wärmetauscher 34
enthaltende Kreislaufleitung 31b zum Fließbetttrockner 30
zurückgeführt. Der Wärmetauscher 34 ist in den Wasser-
Dampf-Kreislauf 14 anstelle des indirekten Wärmetrockners 3
eingeschaltet. Mit Hilfe des Dampfes des Wasser-Dampf
Kreislaufes 14 werden die im Brüdenkompressor 33
komprimierten Brüden auf die erforderliche
Trocknungstemperatur gebracht.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, kann eventuell über ein
Gebläse 35 Frischluft in den Brüdenkreislauf 31 stromauf
des Wärmetauschers 34 eingespeist werden.
Ein Teil der Brüden (verdampfte Wassermenge und eventuell
zugeführte Luft) wird über eine Leitung 36 der
Zykloidbrennkammer 6 unter Zwischenschaltung eines
Wärmetauschers 37 zugeführt. Der Wärmetauscher 37 ist
vergleichbar mit dem Wärmetauscher 19. In dem Wärmetauscher
37 wird die nach der Staubabscheidung 17 aus den Rauchgasen
zu entnehmende Wärme auf die der Zykloidbrennkammer 6
zuzuführenden Brüden übertragen.
Die am Gewebefilter abgeschiedenen Feststoffe können über
eine Leitung 38 unter Zwischenschaltung eines
Pufferbehälters 39 und einer Förderschnecke 40 ebenfalls
der Schnecke 29 aufgegeben werden, um die Konsistenz des im
Trockner zuzuführenden Klärschlammes (Leimphase)
einzustellen.
Zu diesem Zwecke wäre es auch denkbar, einen Teil des den
Trockner 30 verlassenden Trockengutes über Leitung 41
zurückzuführen. (Eine solche Rückführung von Trockengut vor
den Eingang des Trockners wäre auch bei der
Verfahrensführung gemäß Fig. 1 (vor Trockner 3) denkbar).
Anstelle eines Fließbetttrockners können auch andere direkt
trocknende Trockner eingesetzt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Verbrennung von Klärschlamm, bei dem der
Klärschlamm mittels eines durch ein Wärmeträgermedium beheizten
Trockners getrocknet und danach in einer Feuerung, insbesondere
Zykloidfeuerung, verbrannt wird, bei dem das Wärmeträgermedium
durch die Verbrennung erwärmt wird und bei dem die Rauchgase der
Feuerung einer Entstaubung und einer Rauchgasreinigung
unterzogen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuerung ein basisches Additiv zugeführt wird, danach dem
Rauchgas Wärme für die Trocknung des Klärschlamms unter
Abkühlung der Rauchgase auf eine erste Temperatur oberhalb der
Kondensationstemperatur flüchtiger Schwermetalle entzogen wird,
danach eine erste Entstaubung erfolgt danach dem Rauchgas erneut
Wärme unter Abkühlung des Rauchgases auf eine tiefere, jedoch
oberhalb der Kühlgrenztemperatur des Rauchgases liegende zweite
Temperatur entzogen wird, danach dem Rauchgas weiteres
basisches Additiv zugeführt und anschließend das Rauchgas einer
zweiten Staubabscheidung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Temperatur im Bereich von 400-500°C, weiter bevorzugt
420-470°C und die zweite Temperatur im Bereich von 100-150°C
liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Wärmeträgermedium für eine indirekte Klärschlammtrocknung
zumindest ein Teilstrom der die Feuerung verlassenden Rauchgase,
mittels der Rauchgase durch Wärmetausch erzeugter Dampf oder
mittels der Rauchgase durch Wärmetausch erwärmte Luft eingesetzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmeträgermedium
für eine direkte Klärschlammtrocknung ein Kreislaufgas eingesetzt
wird, vorzugsweise Luft und/oder bei der Trocknung des
Klärschlammes entstehende Brüden, das durch Wärmetausch mit
dem Rauchgas erwärmt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der bei der Trocknung des Klärschlammes
anfallenden Brüden der Feuerung zugeführt werden.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
für die erste Staubabscheidung ein Zentrifugalabscheider eingesetzt
wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur zweiten Staubabscheidung ein Gewebefilter unter Ausbildung
einer Filterhilfsschicht eingesetzt wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach der zweiten Staubabscheidung die Rauchgase über einen Filter
aus Aktivkoks oder Zeolith geführt werden.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abkühlung auf die zweite Temperatur durch einen Wärmetausch
mit einem gasförmigen oder flüssigen Wärmeträgermedium erfolgt
und danach die Rauchgase mit einem Quenchmedium, insbesondere
Wasser, gequencht werden.
10. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine erste Einrichtung (9) für die Zufuhr eines basischen Additivs zur
Feuerung (6) vorgesehen ist, daß einem ersten Staubabscheider (17)
eine zweite Wärmesenke (19; 37) und dieser eine zweite Einrichtung
(22) für die Zufuhr von basischem Additiv nachgeschaltet ist und daß
der weiteren Einrichtung ein zweiter Staubabscheider (23)
nachgeschaltet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweiten Wärmesenke (19) eine Quenche (20) nachgeschaltet ist
und die Zufuhr des weiteren basischen Additives stromauf oder
stromab der Quenche erfolgt.
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