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Die Erfindung betrifft einen DrehmomentschlUssel, im we-
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sentlichen bestehend aus einem Biege stab, der einerseits mit einem
Schlüsselkopf und andererseits mit einem Handgriff versehen ist, sowie einer Kontakteinrichtung,
die über eine elektrische Stromquelle bei Erreichen eines auf wenigstens einer Skala
einstellbaren Drehmoments ein optisches und/oder akustisches Signal abgibt.
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Ein aus der DE-OS 19 26 156 bekannter DrehmomentschlUssel dieser Art
ist mit einem quer zur Längserstreckung des Biege stabs verlaufenden Skalenkörper
versehen, der mit einem längsverschiebbaren und arretierbaren Anschlag ausgerüstet
ist. Ferner ist am SchlUsselkopf ein stabförmiger Zeiger befestigt, dessen freies
Ende beim Festziehen eines Schraubteils (Mutter oder Schraube) nach Erreichen des
zuvor auf der Skala eingestellten Drehmomentwerts am Anschlag anliegt. Hierbei wird
ein von einer Batterie gespeister elektrischer Stromkreis geschlossen, wodurch eine
Lampe aufleuchtet und/oder ein Summer ertönt. Dies signalisiert der Bedienungsperson,
daß der eingestellte Drehmomentwert nunmehr aufgebracht und das Schraubteil daher
nicht weiter festzuziehen ist.
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Da der Skalenkörper quer zur Längserstreckung des Biegestabs verläuft,
ist mit dem bekannten Drehmomentschlüssel nicht nur unhandlich zu arbeiten, sondern
dieser beansprucht hierbei auch viel Platz. Darüber hinaus wäre bei der bekannten
Anordnung des Skalenkörpers für einen größeren Drehmoment-Meßbereich ein sich verhältnismäßig
lang erstreckender Skalenkörper erforderlich, was Jedoch aus vorerwähnten Gründen
ungünstig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Drehmomentschlüssel der
eingangs genannten Gattung mit geringstem Teile- und Fertigungsaufwand räumlich
gedrungen auszubilden, wobei das zum Festziehen eines Schraubteils aufzubringende
Drehmoment über einen verhältnismäßig großen Bereich angezeigt werden soll.
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Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß mit dem
Schlüsselkopf in parallelem Abstand zum Biege stab ein sich etwa längs diesem erstreckendes
Aufnahmeteil verbunden ist, das mit einem in Längsrichtung des Biegestabs verschiebbaren
Schieber versehen ist, der auf der dem Biege stab zugekehrten Seite eine Kontaktzunge
trägt, die in Ruhelage des Biegestabs im Abstand von diesem vorgesehen ist.
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Durch das erfindugsgemäß sich längs des Biege stabs erstreckende Aufnahmeteil
ist das beim Festziehen eines Schraubteils aufzubringende Drehmoment vorteilhafterweise
über einen großen Anzeigebereich zu erfassen, wobei dennoch der Drehmomentschlüssel
sehr handlich gestaltet ist und ein vergleichsweise geringes Gewicht hat.
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Da nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen ist, den zwischen
dem Biegestab und der Kontaktzunge vorhandenen Abstand einstellbar zu verändern,
ist bei sehr groß eingestelltem Abstand ein relativ großer Drehmoment-Anzeigebereich
zu erfassen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den UnteransprUchen
gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt: Fig. 1 eine Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssels,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Drehmomentschlüssel besteht im
wesentlichen aus einem ein kreisförmiges Querschnittsprofil aufweisenden Biege stab
1 und einem Aufnahmeteil, das als ein Rohr 2 ausgebildet und etwa so lang ist wie
der Biegestab 1. An diesem ist einerseits ein Handgriff 3 und andererseits ein SchlUsselkopf
4 angebracht, an dem auch das Rohr 2 befestigt ist, das den Biege stab 1 mit Radialspiel
umgibt. Das Rohr 2 ist mit einem sich achsparallel zum Biege stab 1 erstreckenden
Längsschlitz 5 versehen, der sich von der Befestigungsstelle des Rohrs 2 am Schlüsselkopf
4 ausgehend bis nahe zu dessen freiem Ende erstreckt, wobei ein Endteil 2' verbleibt.
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Der Drehmomentschlüssel weist ferner einen Schieber 6 auf, der das
Rohr 2 ringförmig umgibt und auf diesem in Längsrichtung des Biege stabs 1 entsprechend
den Richtungen des Doppelpfeils a verschiebbar ist. Der Schieber 6 ist mit einem
in den Längsschlitz 5 eingreifenden Gleitzapfen 7 versehen, der eine dem Biege stab
1 zugekehrte Auflagefläche 7' aufweist. Auf dieser ist eine rechteckförmige, aus
Federstahl bestehende Kontaktzunge 8 an einem ihrer Endabschnitte mittels einer
Schraube 9 so festgeschraubt, daß sie parallel zum Biege stab 1 verläuft. Am gegenuberliegenden,
freien Endabschnitt der Kontaktzunge 8 befindet sich ein Kontaktnocken 8', der in
Ruhelage des Biege stabs 1 in einem Abstand b von
diesem angeordnet
ist. In ein senkrecht zur Längserstreckung des Biege stabs 1 im Schieber 6 vorgesehenes
Innengewinde ist eine mit einer Anzeigenase 10' versehene Stellschraube 10 eingeschraubt,
die gegen den freien Endabschnitt der Kontaktzunge 8 wirkt. Der Schieber 6 hat ferner
eine Ausnehmung 11, in die eine Batterie 12 eingesetzt ist, deren einer Pol - üblicherweise
der Minuspol - mit dem aus Metall bestehenden Schieber 6 in elektrisch leitender
Verbindung steht, also an "Masse" angeschlossen ist, während ihr anderer Pol, nämlich
der Pluspol über ein nicht gezeigtes isoliertes Kabel zu einer am Schieber 6 angeordneten
Signalleuchte 13 und/ oder einem nicht gezeigten, ebenfalls am Schieber 6 vorgesehenen
Summer führt. Die Signalleuchte 13 und der Summer stehen andererseits in bekannter
Weise mit der nassen des Drehmomentschiebers in elektrisch leitender Verbindung.
Schließlich befindet sich am Schieber 6 eine membranförmige Blattfeder 14, die einerseits
auf der Oberfläche des Rohrs 2 aufliegt und sich andererseits mit Vorspannung gegen
den Schieber 6 abstützt, so daß dieser in Jeder Schiebestellung mit hohem Kraftschluß
fixiert ist.
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An den Randbereichen des Längsschlitzes 5 befindet sich auf dem Rohr
2 jeweils eine Skala mit unterschiedlichen Drehmoment-Wertangaben. Im vorliegenden
AusfUhrungsbeispiel weist die untenliegende Skala eine von 0-12, die obenliegende
Skala dagegen eine von 4-45 reichende Ziffernfolge, Jeweils in Nm, auf. Selbstverständlich
kann entsprechend der Dimensionierung des Biegestabs 1, sowie der Länge des Rohrs
2 auch jede andere Ziffernfolge für Drehmomentwerte vorgesehen werden. Wenn die
Anzeigenase 10' der Stellschraube 10 nach-oben auf I weist, sind die Drehmoment-Wertangaben
4-45 Nm der obenliegenden
Skala relevant, während bei auf II weisender
Anzeige-0 nase 10' (Stellschraube 10 um 180 im Uhrzeigersinn gedreht) die Drehmoment-Wertangaben
0-12 der untenliegenden Skala gelten. In der Anzeigestellung I (Ausgangsstellung)
liegt die Kontaktzunge 8 an der Stellschraube 10 federnd an, während die Kontaktzunge
8 bei Drehung der Stellschraube 10 im Uhrzeigersinn in die Anzeigestellung II zum
Biege stab 1 hin verlagert und dadurch das Maß b verkleinert wird. Wenn die Stellschraube
10 entgegen dem Uhrzeigersinn in Anzeigestellung I gedreht wird, federt die Kontaktzunge
8 in ihre Ausgangslage zurück. Die Stellschraube 10 ist zweckmäßigerweise mit nicht
gezeigten Anschlägen versehen, die nur ihre Drehung zwischen den Anzeigestellungen
I und II zulassen, wobei ihr Gewinde eine hierfür abgestimmte Steigung aufweist.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssels ist folgende:
Zum Festziehen eines Schraubteils - das eine Schraube oder eine Mutter sein kann
- wird in das im Schlüsselkopf 4 angeordnete Vierkant in bekannter Weise ein passendes
Werkzeug eingesetzt und dieses auf das Schraubteil gesetzt. Sodann wird der zum
Festziehen des Schraubteils aufzubringende Drehmomentwert durch Verschieben des
Schiebers 6 in den Pfeilrichtungen a eingestellt, wobei die Vorderkante 6.' des
Schiebers 6 sich an oder zwischen den Ziffern einer der beiden Skalen befindet.
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Nunmehr wird der Drehmomentschlüssel am Handgriff 3 gefaßt und in
Pfeilrichtung c bewegt, wobei mit zunehmender, auf das Schraubteil aufgebrachter
Vorspannkraft sich der Biege stab in seinem Mittelbereich so weit durchbiegt, bis
er bei Erreichen des auf der Skala eingestellten
Drehmomentwerts
am Kontaktnocken 8' der Kontaktzunge 8 anliegt. Infolge des hierdurch geschlossenen
elektrischen Stromkreises leuchtet die Signallampe 13 auf und/ oder - entsprechend
der vorhandenen elektrischen Schaltung - vom Summer wird ein akustisches Signal
abgegeben.
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Dies signalisiert der Bedienungsperson, daß das Schraubteil nicht
weiter festzuziehen ist. Da die Bedienungsperson daraufhin den Handgriff3losläßt,
wird der Biegestabldurch Eigenspannung entgegen der Pfeilrichtung c in seine Ausgangslage
zurückverlagert und der zwischen dem Biege stab 1 und der Kontaktzunge 8 bestehende
elektrische Kontakt unterbrochen.
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Die Richtigkeit der Anzeige eines auf dem erfindungsgemäusen Drehmomentsohlüssel
einstellbaren Drehmomentwerts läßt sich von Zeit zu Zeit dadurch überprüfen, daß
bei auf 0 Nm zurückgeschobenem Schieber 6 - wobei der Gleitzapfen 7 am Endteil 2'
des Rohrs 2 anliegen kann - und in die Anzeigestellung II gedrehter Stellschraube
1Q, zwischen dem Kontaktnocken 8 der Kontaktzunge 8 und dem Biege stab 1 ein Kontrollstück
aus elektrisch leitendem Material mit definierter Dicke angeordnet wird, so daß
die Signalleuchte 13 aufleuchtet; es ist auch denkbar, das Kontrollstück unlösbar
am Biege stab 1 anzubringen.