DE3025078A1 - Gereinigtes immunserumglobulin- praeparat - Google Patents
Gereinigtes immunserumglobulin- praeparatInfo
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Description
CUTTER LABORATORIES, INC., EMERYVILLE, CALIF. 94608
2200 Powell Street
Gereinigtes Immunserumglobulin-Präparat
Die Erfindung betrifft allgemein ein verbessertes Immunserumglobulin
(ISG)-Präparat, insbesondere ein ISG-Präparat, das im wesentlichen frei von vorhandener
Prekallikrein-aktivierender Aktivität (PKA) land von
PKA ist, die mit der Zeit aus einer speziellen PKA-Vorstufe gebildet wird.
Die Verabreichung von ISG an Patienten mit Agammaglobulinämie ist bekanntlich von großem klinischem Wert bei
der Behandlung der Komplikationen von Infektionskrankheiten. Leider begrenzt der gegenwärtige Darreichungsweg
durch intramuskuläre Injektion häufig ernsthaft die erreichbaren effektiven kreisenden Antikörperkonzentrationen.
Darüber hinaus ist die direkte intravenöse Inj ktion großer ISG-Dosen häufig auf Grund unerwünschter
vasomotorischer Reaktionen, die gelegentlich auftreten, nicht möglich. Der Ursprung dieser Reaktion wird gewöhnlich
der Anwesenheit von IgG-Aggregaten, die Komplement binden und eine anaphylaktische Reaktion auslösen, zugeschrieben.
Die mögliche Rolle der Kxninsystemkomponenten wurde bisher nicht in Erwägung gezogen, obwohl auf die
Anwesenheit von PKA in ISG hingewiesen worden ist.
Bisher lagen keine Anzeichen dafür vor, daß irgendwelche speziellen PKA-Vorstufen zur PKA-Aktivität in im Handel
erhältlichen ISG-Lösungen beitragen, überraschenderweise
wurde nun gefunden, daß sowohl existierende als auch potentielle PKA-Aktivität aus ISG-Lösungen durch Anwendung
von Ionenaustauschkontakt entfernt werden kann,
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wobei sowohl existierende PKA-Aktivität als auch eine Kallikrein-aktivierbare Vorstufe zu PKA, deren Anwesenheit
in solchen ISG-Lösungen bisher nicht bekannt war, entfernt werden. Einzelheiten des ISG-Reinigungsverfahrens
und das hierbei gebildete Produkt werden nachstehend beschrieben.
Das gereinigte ISG-Präparat ist eine wäßrige ISG-Lösung,
die sowohl von PKA als auch einer Kallikrein-aktivierbaren Vorstufe zu PKA, die als Faktor XII nachgewiesen worden
ist, frei ist. Die Reinigungsmethode besteht darin, daß eine ISG-Lösung, von der angenommen wird, daß sie PKA
und/oder Faktor XII enthält, mit einem Anionenaustauschmaterial unter Bedingungen, die genügen, um die Entfernung
von im wesentlichen der gesamten PKA und des Faktors XII aus der ISG-Lösung zu gewährleisten, in Berührung gebracht
wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen besteht das
Reinigungsverfahren darin, daß die ISG-Lösung mit einem Änionenaustauscherharz (z.B. einer QAE- oder DEAE-Sephadex-Packung)
unter Bedingungen, die genügen, um zu einer weniger als 1% der ursprünglichen Faktor-XII-Aktivität
enthaltenden ISG-Lösung zu führen, in Berührung gebracht wird.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildung beschrieben. Diese Abbildung zeigt das DEAE-Sephadex-Chromatogramm
einer frisch hergestellten Lösung von 5% ISG (Fraktion II, mit Aceton getrocknetes Pulver,
in Puffer aus 0,05 TRIS, 0,05 NaCl, pH 8,1 gelöst) und veranschaulicht die jeweiligen. Mengen von ISG (1) Faktor XII (2)
und PKA-Aktivität! 3), die unter den genannten Bedingungen
abgetrennt wurden.
In der Abbildung sind die Nummern der Fraktionen des Chromatogramms (x-Achse) gegen die Unterschiede
in der Absorption bei A 280 (erste y-Achse) bzw. die Aktivität von Faktor XII in mu/
ml (zweite y-Achse) bzw. die direkte PKA-Aktivität in mu/ml (dritte y-Achse) bzw. die molare
NaCl-Konzentration (vierte y-Achse) aufgetragen. Der Gradient der NaCl-Konzentration wird durch
Kurve 4 dargestellt. Aus der Abbildung ist ersichtlich, daß die isolierte pre-PKA-Fraktion erhebliche
Faktor XII-Aktivität aufweist, während sie gleichzeitig nur wenig PKA-Aktivität zeigt.
Den hier beschriebenen Feststellungen liegt die untersuchung
der verschiedensten ISG-Lösungen auf Anwesenheit von Kininkomponenten zu Grunde. Die Untersuchungen wurden
durchgeführt, um diese Komponentenbeziehungen und die mögliche Bildung von vasoaktiven Stoffen zu verstehen.
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Es wurde angenommen, daß die Identifizierung dieser Komponenten
eine notwendige Voraussetzung dafür ist, eine Methode zu ihrer Entfernung und zur Herstellung einer
ISG-Lösung, die frei von unerwünschten vasoaktiven Mitteln ist, zu finden.
Es war bekannt, daß ein signifikantes Maß von PKA-Aktivität
gelegentlich in ISG-Lösungen beobachtet worden war«
Die beobachtete Veränderlichkeit der Höhen der Aktivität und eine augenscheinliche Neigung zu erhöhter Aktivität
nach Lagerung löste eine Untersuchung der Zeitabhängigkeit des Auftretens von PKA-Aktivität in frisch hergestellten
ISG-Lösungen aus. Wenn die ISG-Lösung bei 37°C inkubiert
wurde, zeigte sie eine allmählich zunehmende Höhe der PKA-Aktivität. Obwohl die Geschwindigkeit des Auftretens
dieser Aktivität gering war, wurde festgestellt, daß sie über einen Zeitraum von mehreren Tagen bestehen blieb»
Nach 7 Tagen bei 37°C zeigte sich ein mehr als 1Ofacher
Anstieg der Höhe dieser Aktivität.
Um zu ermitteln, ob dieses allmähliche Auftreten der PKA-Aktivität das Ergebnis einer allmählichen Aktivierung
von Komponenten des K'ininsystems über den Zeitraum der Untersuchung war, wurden die Wirkungen des Zusatzes von
exogenen Enzymen untersucht. Die Ergebnisse der Inkubation von ISG-Lösungen zusammen mit PKA oder Kallikrein sind
nachstehend in Tabelle I genannt.
In der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen bedeuten u/ml = Einheiten pro Milliliter und mu/ml =
Millieinheiten pro Milliliter.
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Tabelle I Erzeugte PKA (mu/ml)
Zeit bei Mit Kalli- Mit Kalli- Mit PKA Puffer
37°C krein behan- krein behan- behandelt Kontrolle
delt delt (10 mu/ml) (0,45 u/ml) 0,23 u/ml)
15 | Min. | 50 | ,9 |
75 | Min. | 142 | ,7 |
165 | Min. | 209 | ,6 |
376 | Min. | 254 | |
24 | Std. | 246 | ,7 |
4 | Tage | - | |
7 | Tage | - |
31 ,8 112,4 179,3 237,5 245,2
22,9
32,4
36,1
57,8
109,8
179,1
174
21,7
28,0
43,9
52,9
108,7
212,4
219,9
PKA ist wirkungslos in der Hervorbringung weiterer Bildung von PKA-Aktivität, jedoch beschleunigt Kallikrein
drastisch das Auftreten von PKA. Diese hohe Geschwindigkeit der PKA-Erzeugung ist von der zugesetzten Kallikreinmenge
abhängig, jedoch wurde in jedem Fall ein ähnlicher Grad der Aktivierung erreicht. Ferner waren die endgültigen
Höhen der PKA-Aktivität, die nach Inkubation mit Kallikrein erreicht wurden, mit der Höhe vergleichbar,
die erreichbar ist, wenn ISG allein während einer viel längeren Zeit inkubiert wird. Diese D.aten ließen darauf
schließen, daß in ISG-Lösungen ein Vorrat ("pool") von PKA-Vorstufenmaterial vorhanden ist. Die
Fähigkeit von Kallikrein, diese Vorstufe zu PKA zu aktivieren, ließ auf die mögliche Identität dieser Komponente
mit dem auch als Hageman-Faktor bekannten Faktor XII schließen, und dies wurde versuchsweise bestätigt, indem
die Höhen von Faktor XII und PKA vor und nach der Behandlung mit Kallikrein gemessen wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II genannt.
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Vor der Behandlung Nach der Behandlung mit Kallikrein mit Kallikrein
Konzentration
des Faktors XII 0,7 u/ml 0,0 u/ml
des Faktors XII 0,7 u/ml 0,0 u/ml
PKA-Konzentration 0,136 u/ml 3,6 u/ml
Konzentrationen des Faktors XII (durch Gerinnungsbestimmung) und PKA-Konzentrationen der "Pre-PKA" enthaltenden
vereinigten Fraktionen aus der Chromatographie der pulverförmigen Fraktion II an DEAE-Sephadex.
Die speziellen Materialen und Bestimmungsmethoden, die
beim Reinigungsprozeß und zur Bestätigung der Anwesenheit des Faktors XII angewandt wurden, werden nachstehend
beschrieben.
Materialien und Methoden
MES, Trizma^-Base (für die Herstellung von Tris-HCl verwendet)
, Benzoylargininäthylester von Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri, U.S.A.
p-Aminobenzamidin, C-Aminocapronsäure, Dithiothreit und
Jodacetamid von Aldrich Chem. Co., Milwaukee, Wisconsin.
DEAE-Sephadex, Concanavalin A-Sepharose, Sepharose CL-4B von Pharmacia Inc., Piscataway, New Jersey, U.S.A.
Plasma mit Faktor XII-Mangel von George King Laboratories,
Overland Park, Kansas, U.S.A.
Thrombofax-Reagens (Rinderhirn-Cephalin) von
Ortho Diagnostics, Inc., Raritan, New Jersey, U.S.A.
Das Prekallikrein(PK)-Substrat wurde hergestellt, indem
frisch gewonnenes citriertes menschliches Plasma bei Raumtemperatur der weitgehenden Diafiltration gegen 0,05-molare
Tris-HCl, pH 8,0, unterworfen und dann durch eine im gleichen Puffer äquilibrierte Säule von DEAE-Sephadex
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geleitet wurde. Die ungebundenen Fraktion, die den größeren Teil der PK-Aktivität enthielten, wurden zusammengegossen
und chargenweise mit Concanavalin A-Sepharose 2 Stunden bei Raumtemperatur adsorbiert. Die Concanavalin A-Sepharose
wurde dann auf dem Büchnertrichter abgetrennt und mit Tris-Puffer gewaschen. Das gebundene PK wurde dann
mit dem gleichen Puffer, der 0,2 M a-Methyl-D.glucosid
enthielt, eluiert. Das durch diese Behandlung erhaltene PK-Substrat war im wesentlichen frei -von Aktivierung, da
nach 24 Stunden bei Raumtemperatur keine spontane Bildung von Kallikrein stattfand.
PKA wurde aus der von Cutter Laboratories, Inc., Berkeley, California, bezogenen Cohn-Fraktion II hergestellt.
Die pastenförmige frische Fraktion III wurde in 0,05-molarem Tris-HCl-Puffer bei pH 8,0 gelöst, und die
Lösung wurde chargenweise an DEAE-Sephadex, das im
gleichen Puffer äquilibriert war, adsorbiert. Das DEAE-Sephadex wurde auf einem Glasfrittentrichter entfernt
und mit weiterem Ausgangspuffer und abschließend mit Ausgangspuffer, der 0,5 M NaCl enthielt, gewaschen. Die
mit dem 0,5 M NaCl enthaltenden Puffer erhaltenen, die PKA enthaltenden Waschflüssigkeiten wurden durch Ultrafiltration
konzentriert und mit PBS-Puffer (0,05 M NaH3PO4, 0,15 M NaCl, pH 7,5) durch Diafiltration ausgetauscht.
Sepharose CL-4B (Pharmacia) wurde mit Cyanbromid bei
pH 11,0 und Raumtemperatur aktiviert, und c-Aminocapronsäure
wurde über Nacht an das aktivierte Harz bei pH 9,5 gekuppelt. Nach gutem Waschen wurde der pH-Wert auf 5,6
eingestellt, und das Material wurde kurz vor der Zugabe von p-Aminobenzamidin mit Carbodiimid behandelt.
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Dieses Enzym wurde wie folgt hergestellt: Das gereinigte Prekallikreinpräparat wurde mit einer katalytischen Menge
der konzentrierten PKA bei Raumtemperatur gemischt, worauf man die Umwandlung in Kallikrein bis zur Vollendung
fortschreiten ließ. Dieses Gemisch wurde dann auf die in 0,05 Tris-HCl, pH 8,0, äquilibrierte Benzamidin-ΕACA-Sepharose-Säule
aufgegeben. Nach kurzer Wäsche mit dem Puffer wurde mit linearem Arginingradienten gearbeitet.
Die Kallikrein enthaltenden Fraktionen wurden zusammengegossen, auf pH 6,0 eingestellt (mit 0,1 M MES-Puffer,
pH 6,0, ausgetauscht) und durch Ultrafiltration auf 4,5 BAEE u/ml eingeengt. Die Ausbeute nach der Ultrafiltration
betrug 9 3% und die spezifische Aktivität 16,8 BAEE-Einheiten pro A380. Dieses Material wird als
äußerst rein angegeben. Das SDS-PAGE des Präparats zeigte eine einzelne Bande vom Molekulargewicht 85.000.
Die Bestimmung auf PKA war eine gekoppelte Bestimmung, bei der das durch eine begrenzte Menge PKA aus Prekallikrein
gebildete Kallikrein durch Anfangsgeschwindigkeitsbestimmung mit BAEE bestimmt wird. Das Prekallikrein-Substrat
(.50Λ) und die auf PKA zu testende Probe (25Λ) werden zusammen bei 37°C inkubiert. Nach 5 Minuten wird ein aliquoter
Teil von 25A abgenommen und mit 2 ml 0,05 mM BAEE in PBS-Puffer, pH 8,0, bei 370C gemischt, und die Hydrolysengeschwindigkeit
wurde kontinuierlich bei 253 mM in einem Spektrophotometer mit thermostatisiertem Küvettenhalter
bei 37°C registriert.
Bei der Bestimmung wurde festgestellt, daß die Konzentration
des Prekallikreinsubstrats so weit über dem K -Wert für das PKA-Enzym lag, daß die Geschwindigkeit der Umwandlung
von Prekallikrein in Kallikrein von scheinbar (pseudo) erster Ordnung in Prekallikrein ist. Die Gleichung
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für die Berechnung der PKA-Konzentrationen
PK
PKA (u/ml) = 3/t In
PVKt
setzt somit eine Reaktionsgeschwindigkeit voraus, die der
PK-Konzentration sowie der konstanten PKA-Konzentration proportional ist.
In dieser Gleichung ist "3" der Verdünnungsfaktor für die
Probe im Inkubationsgemisch, t die Inkubationszeit, die konstant bei 5 Minuten gehalten wurde, K. die nach der
bestimmten Inkubationszeit gebildete Kallikreinmenge, d.h. die ΔA253/Min., und PKQ ist die Ausgangskonzentration
von Prekallikrein.
Diese Bestimmung ist empfindlich für PKA-Konzentrationen von 2 mu/ml und äußerst genau unterhalb eines Umsatzes
von 60% PK in K.
Bestimmung der Pre-PKA-Äktivität (Faktor XII)
Die Bestimmung der Vorstufe von aktivem PKA erfolgt durch Inkubation von 0,9 ml Probe und 0,1 ml Kallikrein
mit einer Konzentration von 4,5 BAEE-Einheiten/ml bei 37°C während einer genügenden Zeit, um vollständige Um-Wandlung
in das aktive Enzym zu ermöglichen. Die Ergebnisse zeigten, daß etwa 400 Minuten die zulässige Mindestzeit
sind. Nach dieser Inkubation wurden aliquote Teile von 25Λ entnommen und der Bestimmung auf PKA in üblicher
Weise unterworfen. Da nachweisbare Kallikrein-Aktivität in die Proben überführt wird, muß der gemesseneAa„^3-Wert
durch Subtraktion dieses Hintergrundes korrigiert werden, bevor der PKA-Gehalt berechnet wird.
Der Faktor XII wurde auf seine Fähigkeit, die Gerinnuiigszeit
von kongenital-defizientem Plasma zu korrigieren,
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in einem Fibrometer^ unter Verwendung eines normalen
gesammelten Plasmas als Kontrolle geprüft.
Abtrennung von Pre-PKA aus der Immunglobulinfraktion von Immunserumglobulin
Eine 5%ige ISG-Lösung (200 ml) wurde an DEAE-Sephadex bei
pH 8,1 in einem Puffer, der aus 0,05 M Tris-HCl und 0,05 M NaCl bestand, chromatographiert. Fraktionen von
7,5 ml wurden aufgefangen. Unter diesen Bedingungen wird der hauptsächliche Proteinpeak des Immunglobulins nicht
von der Säule zurückbehalten, wie die Abbildung zeigt. Ein Peak von Kallikrein-aktiviertem Pre-PKA wurde jedoch
durch die Säule gebunden und in einem Salzgradienten in einer Gesamtkonzentration von 0,22 M NaCl eluiert. Es
zeigte sich, daß diese Elutionseigenschaften den bereits
für den Faktor XII genannten ähnlich waren.
Außerdem wurde auch ein Peak der PKA-Aktivität während des Salzgradienten eluiert. Diese Aktivität erwies sich
als Salzkonzentration von 0,32 bis 0,34 M und war vom Peak des Pre-PKA-Materials gut getrennt. Die Bindung sowohl
der PKA-Fraktion als auch der Pre-PKA-Fraktion an DEAE-Sephadex hatte absolut vollständige Entfernung dieser
Aktivitäten vom ISG zur Folge. Dies wird durch die Abbildung und die nachstehende Tabelle III für ein frisch
gelöstes ISG-Präparat deutlich gemacht. Eine Änderung der Reinheit der elektrophoretischen Wanderung von ISG als
Folge der Chromatographie an DEAE-Sephadex wurde durch Immunelektrophorese gegen ganzes Antihumanserum nicht
beobachtet.
Vor der Ionenaustausch-
chromatographie 25O mu/ml 22 mu/ml
Nach dem Ionenaustausch <2 mu/ml <2 mu/ml
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Der Paktor XII oder "Pre-PKA" wurde durch Behandlung mit
Kallikrein während einer zur vollständigen Aktivierung von PKA genügenden Zeit bestimmt.
Die durch Chromatographie an DEAE-Sephadex teilweise gereinigte Pre-PKA-Fraktion wurde auf Faktor XII-Aktivität
durch einen Gerinnungsversuch unter Verwendung von Plasma,
dem der Faktor XII fehlte, getestet. Aus der Abbildung ist ersichtlich, daß die isolierte Pre-PKA-Fraktion
erhebliche Faktor XII-Aktivität aufweist, während sie gleichzeitig nur wenig PKA-Aktivität zeigt. Die Identität
des Pre-PKA mit Faktor XII wurde durch Immunelektrophorese gegen ein spezifisches Antiserum gegen Humanfaktor XII
bestätigt.
Nach Inkubation des Faktors XII mit Kallikrein während einer genügend langen Zeit, um vollständige Aktivierung
zu PKA sicherzustellen, wurde im wesentlichen keine Gerinnungsaktivität beobachtet. Die erreichte Höhe der PKA-Aktivität
ist somit auf eine direkte Umwandlung des Faktors XII in PKA durch Kallikrein zurückzuführen. Dies stimmt mit
der Aktivierungssequenz für das Kininsystem überein.
Wie vorstehend dargelegt, ermöglichte die Feststellung, daß sowohl PKA als auch der Faktor XII sich an DEAE-Sephadex
bei pH 8,0 binden, die Abtrennung dieser beiden Aktivitäten von der größeren IgG-Fraktion
von ISG. Dies hat die Herstellung von ISG zur Folge, das im wesentlichen frei von PKA-Aktivität und, was vielleicht
noch wichtiger ist, frei von der Fähigkeit zur späteren Bildung von PKA aus dem Faktor XII ist. Es ist zu bemerken,
daß auch andere bekannte Änxonenaustauscherharze verwendet werden können (z.B. wurde mit QAE-Sephadex
ähnliche Ergebnisse erhalten).
Die Anmelderin glaubt, daß das gereinigte ISG-Präparat
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gemäß der Erfindung sich für die intravenöse Verabreichung eignet, so daß die Notwendigkeit der chemischen Modifizierung
von ISG für die intravenöse Anwendung ausgeschaltet wird.
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Leerseite
Claims (7)
1. Gereinigtes Immunserumglobulinpräparat, das im wesentlichen
frei von Faktor XII und Prekallikrein-aktivierender Aktivität (PKA) ist.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Faktors XII, gemessen als potentielle
PKA und falls überhaupt vorhanden, weniger als etwa 2 mu/ml beträgt.
3. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dat
.die Menge von PKA, falls überhaupt vorhanden, weniger als etwa 2 mu/ml beträgt.
4. Verfahren zur Entfernung des Faktors XII aus Immunserumglobulinpräparaten,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Präparat mit einem Anionenaustauschermaterial unter
Bedingungen, die genügen, um im wesentlichen vollständige Entfernung des Faktors XII sicherzustellen, in Berührung
bringt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Immunserumglobulinpräparat der Anionenaustauschchromatographie
unterwirft.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anionenaustauschchromatographie bei einem
pH-Wert von etwa ^7,2 durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entfernung bei einer Gesamtionenkonzentration
durchführt, die geringer ist als die Konzentration, die sich bei der Elution des Faktors XII aus dem Anionenaustauscherharz
einstellt.
J. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Ionenart NaCl in einer Konzentration von weniger als etwa 0,2 M bei einem pH-Wert von etwa 8,1 verwendet.
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030066/069$
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