DE3025078C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein verbessertes Immunserumglobin
(ISG)-Präparat, insbesondere ein ISG-Präparat, das im wesentlichen frei von
vorhandener Prekallikrein-aktivierender Aktivität (PKA) und von PKA ist, die mit
der Zeit aus einer speziellen PKA-Vorstufe gebildet wird.
Die Verabreichung von ISG an Patienten mit Agammaglobulinämie ist bekanntlich
von großem klinischem Wert bei der Behandlung der Komplikationen von
Infektionskrankheiten. Leider begrenzt der gegenwärtige Darreichungsweg durch
intramuskuläre Injektion häufig ernsthaft die erreichbaren effektiven kreisenden
Antikörperkonzentrationen. Darüber hinaus ist die direkte intravenöse Injektion
großer ISG-Dosen häufig auf Grund unerwünschter vasomotorischer Reaktionen, die
gelegentlich auftreten, nicht möglich. Der Ursprung dieser Reaktion wird gewöhnlich
der Anwesenheit von IgG-Aggregaten, die Komplement binden und eine
anaphylaktische Reaktion auslösen, zugeschrieben. Die mögliche Rolle der
Kininsystemkomponenten wurde bisher nicht in Erwägung gezogen, obwohl auf die
Anwesenheit von PKA in ISG hingewiesen worden ist.
In US 41 36 094 wird die Herstellung anderer Immunglobuline nach einem vielstufigen
Verfahren beschrieben.
Bisher lagen keine Anzeichen dafür vor, daß irgendwelche speziellen PKA-
Vorstufen zur PKA-Aktivität in im Handel erhältlichen ISG-Lösungen beitragen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sowohl existierende als auch potentielle
PKA-Aktivität aus ISG-Lösungen durch Anwendung von Ionenaustauschkontakt
entfernt werden kann,
wobei sowohl existierende PKA-Aktivität als auch eine
Kallikrein-aktivierbare Vorstufe zu PKA, deren Anwesenheit
in solchen ISG-Lösungen bisher nicht bekannt war, entfernt
werden. Einzelheiten des ISG-Reinigungsverfahrens
und das hierbei gebildete Produkt werden nachstehend
beschrieben.
Das gereinigte ISG-Präparat ist eine wäßrige ISG-Lösung,
die sowohl von PKA als auch einer Kallikrein-aktivierbaren
Vorstufe zu PKA, die als Faktor XII nachgewiesen worden
ist, frei ist. Die Reinigungsmethode besteht darin, daß
eine ISG-Lösung, von der angenommen wird, daß sie PKA
und/oder Faktor XII enthält, mit einem Anionenaustauschmaterial
unter Bedingungen, die genügen, um die Entfernung
von im wesentlichen der gesamten PKA und des Faktors XII
aus der ISG-Lösung zu gewährleisten, in Berührung gebracht
wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen besteht das
Reinigungsverfahren darin, daß die ISG-Lösung mit einem
Anionenaustauscherharz (z. B. einer QAE- oder DEAE-Sephadex-Packung)
unter Bedingungen, die genügen, um zu einer
weniger als 1% der ursprünglichen Faktor-XII-Aktivität
enthaltenden ISG-Lösung zu führen, in Berührung gebracht
wird.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
Abbildung beschrieben. Diese Abbildung zeigt das DEAE-
Sephadex-Chromatogramm einer frisch hergestellten Lösung
von 5% ISG (Fraktion II, mit Aceton getrocknetes Pulver,
in Puffer aus 0,05 TRIS, 0,05 NaCl, pH 8,1 gelöst) und
veranschaulicht die jeweiligen Mengen von ISG (1) Faktor XII (2)
und PKA-Aktivität (3), die unter den genannten Bedingungen
abgetrennt wurden.
In der Abbildung sind die Nummern der Fraktionen
des Chromatogramms (x-Achse) gegen die Unterschiede
in der Absorption bei A₂₈₀ (erste
y-Achse) bzw. die Aktivität von Faktor XII in mu/ml
(zweite y-Achse) bzw. die direkte PKA-Aktivität
in mu/ml (dritte y-Achse) bzw. die molare
NaCl-Konzentration (vierte y-Achse) aufgetragen.
Der Gradient der NaCl-Konzentration wird durch
Kurve 4 dargestellt. Aus der Abbildung ist ersichtlich,
daß die isolierte pre-PKA-Fraktion erhebliche
Faktor XII-Aktivität aufweist, während sie gleichzeitig
nur wenig PKA-Aktivität zeigt.
Den hier beschriebenen Feststellungen liegt die Untersuchung
der verschiedensten ISG-Lösungen auf Anwesenheit
von Kininkomponenten zu Grunde. Die Untersuchungen wurden
durchgeführt, um diese Komponentenbeziehungen und die
mögliche Bildung von vasoaktiven Stoffen zu verstehen.
Es wurde angenommen, daß die Identifizierung dieser Komponenten
eine notwendige Voraussetzung dafür ist, eine
Methode zu ihrer Entfernung und zur Herstellung einer
ISG-Lösung, die frei von unerwünschten vasoaktiven
Mitteln ist, zu finden.
Es war bekannt, daß ein signifikantes Maß von PKA-Aktivität
gelegentlich in ISG-Lösungen beobachtet worden war.
Die beobachtete Veränderlichkeit der Höhen der Aktivität
und eine augenscheinliche Neigung zu erhöhter Aktivität
nach Lagerung löste eine Untersuchung der Zeitabhängigkeit
des Auftretens von PKA-Aktivität in frisch hergestellten
ISG-Lösungen aus. Wenn die ISG-Lösung bei 37°C inkubiert
wurde, zeigte sie eine allmählich zunehmende Höhe der
PKA-Aktivität. Obwohl die Geschwindigkeit des Auftretens
dieser Aktivität gering war, wurde festgestellt, daß sie
über einen Zeitraum von mehreren Tagen bestehen blieb.
Nach 7 Tagen bei 37°C zeigte sich ein mehr als 10facher
Anstieg der Höhe dieser Aktivität.
Um zu ermitteln, ob dieses allmähliche Auftreten der
PKA-Aktivität das Ergebnis einer allmählichen Aktivierung
von Komponenten des Kininsystems über den Zeitraum der
Untersuchung war, wurden die Wirkungen des Zusatzes von
exogenen Enzymen untersucht. Die Ergebnisse der Inkubation
von ISG-Lösungen zusammen mit PKA oder Kallikrein sind
nachstehend in Tabelle I genannt.
In der vorliegenden Beschreibung und den Ansprüchen bedeuten
u/ml = Einheiten pro Milliliter und mu/ml =
Millieinheiten pro Milliliter.
PKA ist wirkungslos in der Hervorbringung weiterer Bildung
von PKA-Aktivität, jedoch beschleunigt Kallikrein
drastisch das Auftreten von PKA. Diese hohe Geschwindigkeit
der PKA-Erzeugung ist von der zugesetzten Kallikreinmenge
abhängig, jedoch wurde in jedem Fall ein ähnlicher
Grad der Aktivität erreicht. Ferner waren die endgültigen
Höhen der PKA-Aktivität, die nach Inkubation mit
Kallikrein ereicht wurden, mit der Höhe vergleichbar,
die erreichbar ist, wenn ISG allein während einer viel
längeren Zeit inkubiert wird. Diese Daten ließen darauf
schließen, daß in ISG-Lösungen ein Vorrat ("pool") von
PKA-Vorstufenmaterial vorhanden ist. Die
Fähigkeit von Kallikrein, diese Vorstufe zu PKA zu
aktivieren, ließ auf die mögliche Identität dieser Komponente
mit dem auch als Hageman-Faktor bekannten Faktor XII
schließen, und dies wurde versuchsweise bestätigt, indem
die Höhen von Faktor XII und PKA vor und nach der
Behandlung mit Kallikrein gemessen wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II genannt.
Konzentrationen des Faktors XII (durch Gerinnungsbestimmung)
und PKA-Konzentration der "Pre-PKA" enthaltenden
vereinigten Fraktionen aus der Chromatographie der
pulverförmigen Fraktion II an DEAE-Sephadex.
Die speziellen Materialien und Bestimmungsmethoden, die
beim Reinigungsprozeß und zur Bestätigung der Anwesenheit
des Faktors XII angewandt wurden, werden nachstehend
beschrieben.
MES, Trizma®-Base (für die Herstellung von Tris-HCl verwendet),
Benzoylargininärthylester von Sigma Chemical Co.,
St. Louis, Missouri, U.S.A.
p-Aminobenzamidin, ε-Aminocapronsäure, Dithiothreit und
Jodacetamid von Aldrich Chem. Co., Milwaukee, Wisconsin.
DEAE-Sephadex, Concanavalin A-Sepharose, Sepharose CL-4B
von Pharmacia Inc., Piscataway, New Jersey, U.S.A.
Plasma mit Faktor XII-Mangel von George King Laboratories,
Overland Park, Kansas, U.S.A.
Thrombofax-Reagens (Rinderhirn-Cephalin) von
Ortho Diagnostics, Inc., Raritan, New Jersey, U.S.A.
Das Prekallikrein(PK)-Substrat wurde hergestellt, indem
frisch gewonnenes citriertes menschliches Plasma bei Raumtemperatur
der weitgehenden Diafiltration gegen 0,05-molare
Tris-HCl, pH 8,0, unterworfen und dann durch eine im
gleichen Puffer äquilibrierte Säule von DEAE-Sephadex
geleitet wurde. Die ungebundenen Fraktionen, die den größeren
Teil der PK-Aktivität enthielten, wurden zusammengegossen
und chargenweise mit Concanavalin A-Sepharos 2 Stunden
bei Raumtemperatur adsorbiert. Die Concanavalin A-Sepharose
wurde dann auf dem Büchnertrichter abgetrennt und
mit Tris-Puffer gewaschen. Das gebundene PK wurde dann
mit dem gleichen Puffer, der 0,2 M α-Methyl-D.glucosid
enthielt, eluiert. Das durch diese Behandlung erhaltene
PK-Substrat war im wesentlichen frei von Aktivierung, da
nach 24 Stunden bei Raumtemperatur keine spontane Bildung
von Kallikrein stattfand.
PKA wurde aus der von Cutter Laboratories, Inc.,
Berkeley, California, bezogenen Cohn-Fraktion II hergestellt.
Die pastenförmige frische Fraktion III wurde in
0,05-molarem Tris-HCl-Puffer bei pH 8,0 gelöst, und die
Lösung wurde chargenweise an DEAE-Sephadex, das im
gleichen Puffer äquilibriert war, adsorbiert. Das DEAE-
Sephadex wurde auf einem Glasfrittentrichter entfernt
und mit weiterem Ausgangspuffer und abschließend mit
Ausgangspuffer, der 0,5 M NaCl enthielt, gewaschen. Die
mit dem 0,5 M NaCl enthaltenden Puffer erhaltenen, die
PKA enthaltenden Waschflüssigkeiten wurden durch Ultrafiltration
konzentriert und mit PBS-Puffer (0,05 M
NaH₂PO₄, 0,15 M NaCl, pH 7,5) durch Diafiltration ausgetauscht.
Sepharose CL-4B (Pharmacia) wurde mit Cyanbromid bei
pH 11,0 und Raumtemperatur aktiviert, und ε-Aminocapronsäure
wurde über Nacht an das aktivierte Harz bei pH 9,5
gekuppelt. Nach gutem Waschen wurde der pH-Wert auf 5,6
eingestellt, und das Material wurde kurz vor der Zugabe von
p-Aminobenzamidin mit Carbodiimid behandelt.
Dieses Enzym wurde wie folgt hergestellt: Das gereinigte
Prekallikreinpräparat wurde mit einer katalytischen Menge
der konzentrierten PKA bei Raumtemperatur gemischt,
worauf man die Umwandlung in Kallikrein bis zur Vollendung
fortschreiten ließ. Dieses Gemisch wurde dann auf die in
0,05 Tris-HCl, pH 8,0, äquilibrierte Benzamidin-EACA-
Sepharose-Säule aufgegeben. Nach kurzer Wäsche mit dem
Puffer wurde mit linearem Arginingradienten gearbeitet.
Die Kallikrein enthaltenden Fraktionen wurden zusammengegossen,
auf pH 6,0 eingestellt (mit 0,1 M MES-Puffer,
pH 6,0, ausgetauscht) und durch Ultrafiltration auf
4,5 BAEE u/ml eingeengt. Die Ausbeute nach der Ultrafiltration
betrug 93% und die spezifische Aktivität
16,8 BAEE-Einheiten pro A₂₈₀. Dieses Material wird als
äußerst rein angegeben. Das SDS-PAGE des Präparats zeigte
eine einzelne Bande vom Molekulargewicht 85.000.
Die Bestimmung auf PKA war eine gekoppelte Bestimmung, bei
der das durch eine begrenzte Menge PKA aus Prekallikrein
gebildete Kallikrein durch Anfangsgeschwindigkeitsbestimmung
mit BAEE bestimmt wird. Das Prekallikrein-Substrat
(50λ) und die auf PKA zu testende Probe (25λ) werden
zusammen bei 37°C inkubiert. Nach 5 Minuten wird ein aliquoter
Teil von 25λ abgenommen und mit 2 ml 0,05 mM BAEE
in PBS-Puffer, pH 8,0, bei 37°C gemischt, und die Hydrolysengeschwindigkeit
wurde kontinuierlich bei 253 mM in
einem Spektrophotometer mit thermostatisiertem Küvettenhalter
bei 37°C registriert.
Bei der Bestimmung wurde festgestellt, daß die Konzentration
des Prekallikreinsubstrats so weit über dem Km-Wert
für das PKA-Enzym lag, daß die Geschwindigkeit der Umwandlung
von Prekallikrein in Kallikrein von scheinbar
(pseudo) erster Ordnung in Prekallikrein ist. Die Gleichung
für die Berechnung der PKA-Konzentrationen
setzt somit eine Reaktionsgeschwindigkeit voraus, die der
PK-Konzentration sowie der konstanten PKA-Konzentration
proportional ist.
In dieser Gleichung ist "3" der Verdünnungsfaktor für die
Probe im Inkubationsgemisch, t die Inkubationszeit, die
konstant bei 5 Minuten gehalten wurde, Kt die nach der
bestimmten Inkubationszeit gebildete Kallikreinmenge,
d. h. die ΔA₂₅₃/Min., und PKo ist die Ausgangskonzentration
von Prekallikrein.
Diese Bestimmung ist empfindlich für PKA-Konzentrationen
von 2 mu/ml und äußerst genau unterhalb eines Umsatzes
von 60% PK in K.
Die Bestimmung der Vorstufe von aktivem PKA erfolgt
durch Inkubation von 0,9 ml Probe und 0,1 ml Kallikrein
mit einer Konzentration von 4,5 BAEE-Einheiten/ml bei
37°C während einer genügenden Zeit, um vollständige Umwandlung
in das aktive Enzym zu ermöglichen. Die Ergebnisse
zeigten, daß etwa 400 Minuten die zulässige Mindestzeit
sind. Nach dieser Inkubation wurden aliquote Teile
von 25λ entnommen und der Bestimmung auf PKA in üblicher
Weise unterworfen. Da nachweisbare Kallikrein-Aktivität
in die Proben überführt wird, muß der gemessene ΔA₂₅₃-Wert
durch Subtraktion dieses Hintergrundes korrigiert
werden, bevor der PKA-Gehalt berechnet wird.
Der Faktor XII wurde auf seine Fähigkeit, die Gerinnungszeit
von kongenital-defizientem Plasma zu korrigieren,
in einem Fibrometer® unter Verwendung eines normalen
gesammelten Plasmas als Kontrolle geprüft.
Eine 5%ige ISG-Lösung (200 ml) wurde an DEAE-Sephadex bei
pH 8,1 in einem Puffer, der aus 0,05 M Tris-HCl und
0,05 M NaCl bestand, chromatographiert. Fraktionen von
7,5 ml wurden aufgefangen. Unter diesen Bedingungen wird
der hauptsächliche Proteinpeak des Immunoglobulins nicht
von der Säule zurückbehalten, wie die Abbildung zeigt.
Ein Peak von Kallikrein-aktiviertem Pre-PKA wurde jedoch
durch die Säule gebunden und in einem Salzgradienten in
einer Gesamtkonzentration von 0,22 M NaCl eluiert. Es
zeigte sich, daß diese Elutionseigenschaften den bereits
für den Faktor XII genannten ähnlich waren.
Außerdem wurde auch ein Peak der PKA-Aktivität während
des Salzgradienten eluiert. Diese Aktivität erwies sich
als Salzkonzentration von 0,32 bis 0,34 M und war vom Peak
des Pre-PKA-Materials gut getrennt. Die Bindung sowohl
der PKA-Fraktion als auch der Pre-PKA-Fraktion an DEAE-Sephadex
hatte absolut vollständige Entfernung dieser
Aktivitäten vom ISG zur Folge. Dies wird durch die Abbildung
und die nachstehende Tabelle III für ein frisch
gelöstes ISG-Präparat deutlich gemacht. Eine Änderung der
Reinheit der elektrophoretischen Wanderung von ISG als
Folge der Chromatographie an DEAE-Sephadex wurde durch
Immunelektrophorese gegen ganzes Antihumanserum nicht
beobachtet.
Der Faktor XII oder "Pre-PKA" wurde durch Behandlung mit
Kallikrein während einer zur vollständigen Aktivierung
von PKA genügenden Zeit bestimmt.
Die durch Chromatographie an DEAE-Sephadex teilweise gereinigte
Pre-PKA-Fraktion wurde als Faktor XII-Aktivität
durch einen Gerinnungsversuch unter Verwendung von Plasma,
dem der Faktor XII fehlte, getestet. Aus der Abbildung
ist ersichtlich, daß die isolierte Pre-PKA-Fraktion
erhebliche Faktor XII-Aktivität aufweist, während sie
gleichzeitig nur wenig PKA-Aktivität zeigt. Die Identität
des Pre-PKA mit Faktor XII wurde durch Immunelektrophorese
gegen ein spezifisches Antiserum gegen Humanfaktor XII
bestätigt.
Nach Inkubation des Faktors XII mit Kallikrein während
einer genügend langen Zeit, um vollständige Aktivierung
zu PKA sicherzustellen, wurde im wesentlichen keine Gerinnungsaktivität
beobachtet. Die erreichte Höhe der PKA-Aktivität
ist somit auf eine direkte Umwandlung des Faktors XII
in PKA durch Kallikrein zurückzuführen. Dies stimmt mit
der Aktivierungssequenz für das Kininsystem überein.
Wie vorstehend dargelegt, ermöglichte die Feststellung,
daß sowohl PKA als auch der Faktor XII sich an DEAE-
Sephadex bei pH 8,0 binden, die Abtrennung
dieser beiden Aktivitäten von der größeren IgG-Fraktion
von ISG. Dies hat die Herstellung von ISG zur Folge, das
im wesentlichen frei von PKA-Aktivität und, was vielleicht
noch wichtiger ist, frei von der Fähigkeit zur späteren
Bildung von PKA aus dem Faktor XII ist. Es ist zu bemerken,
daß auch andere bekannte Anionenaustauscherharze
verwendet werden können (z. B. wurde mit QAE-Sephadex
ähnliche Ergebnisse erhalten).
Die Anmelderin glaubt, daß das gereinigte ISG-Präparat
gemäß der Erfindung sich für die intravenöse Verabreichung
eignet, so daß die Notwendigkeit der chemischen Modifizierung
von ISG für die intravenöse Anwendung ausgeschaltet
wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung des Faktors XII aus Immunserumglobulin
präparaten,
dadurch gekennzeichnet,
daß man das Präparat einer Anionenaustauscherchromatographie unterwirft,
die man bei einer NaCl-Konzentration von weniger als etwa 0,2 M bei
einem pH-Wert von etwa 8,1 durchführt.
2. Gereinigtes Immunserumglobulinpräparat hergestellt gemäß Anspruch 1, das
im wesentlichen frei vom Faktor XII und Präkallikrein-aktivierender Aktivität
(PKA) ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Faktors
XII, gemessen als potentielle PKA, weniger als etwa 2 mu/ml beträgt.
3. Präparat nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge von PKA weniger als etwa 2 mu/ml beträgt.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MILES, INC., ELKHART, IND., US |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: MUELLER, G., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ASS., 5 |
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: A61K 37/04 |
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D2 | Grant after examination | ||
8331 | Complete revocation |