DE302183C

DE302183C -

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Publication number: DE302183C
Application number: DENDAT302183D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES-

'PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 302183 -■ KLASSE Ale. GRUPPE

AKTIEBOLAGET LJUNGSTRÖMS ÄNGTURBIN ■ .INSTOCKHOLM₅ScHWEDEn.

. - '. Schmiervorrichtung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1918 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiervorrichtung für solche Lager, bei denen das . öl unter Druck den im Lager befindlichen Schmiernuten zugeführt wird. Das Neue besteht hauptsächlich darin, daß die Schmiernuten unter Vermittlung einer Zweigleitung mit einem Ölbehälter oberhalb des Lagers verbunden sind, so daß, solange die Schmierpumpe, welche das öl unter Druck zuführt,

in Tätigkeit ist, das öl außer in die Schmiernuten auch- in einen oberhalb des Lagers befindlichen Vorratsbehälter gepreßt wird und denselben gefüllt erhält, daß aber, sobald die Schmierpumpe aufhört, dem Lager Öl zuzu-

führen, aus dem Vorratsbehälter das öl selbst-. tätig dem Lager behufs weiterer Schmierung zugeführt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der neuen Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, welche ein Achslager im Längenschnitt darstellt. ' - ,

In der Zeichnung bezeichnet 1 die Welle und 2 das Lager, welches zweckmäßig mit in achsialer Richtung verlaufenden Schmiernuten 3 versehen₍ ist. Nach dem Lager bzw. nach den Schmiernuten 3 führt das von der ölpumpe kommende ölzuführungsrohr 4. Von den Schmiernuten 3 führt ein Rohr 5 zu einem höher als das Lager 2 gelegenen Behälter 7 und mündet dort in eine Düse 6 aus, welche durch das Gefäß 7 hindurch in ein oberhalb des Gefäßes 7 befindliches Schmiergefäß 8 eingeführt ist. Am Boden des Gefäßes 7 ist die Düse mit öffnungen 9 versehen derart, daß durch diese öffnungen das Innere des Gefäßes 7 mit dem Rohr 5 in Verbindung steht. Von dem Gefäß 8 führt, ein am oberen Ende mit·. Uberlaufrand versehenes Rohr 10 nach dem Raum 11, welcher das Lager 2 an beiden Stirnflächen und zum Teil an der Außenfläche umgibt und mit der Saugleitung der Ölpumpe in Verbindung steht. Das Überlaufende des Rohres 10 ragt etwa bis zur halben Höhe in das Schmiergefäß 8 hinein. Die Bohrung in der oberen Wandung des Gefäßes 7, durch welche das Rohr 10 hindurchgeführt ist, ist größer als der Durchmesser dieses Rohres, so daß durch den entstehenden ringförmigen Schlitz die Gefäße 7 und 8 miteinander in Verbindung stehen.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende:

Wenn die ölpumpe in Betrieb gesetzt wird, wird das öl durch das Druckrohr 4 in die Schmiernuten 3 hineingepreßt, gleichzeitig wird es auch durch das mit den Schmiernuten 3 in Verbindung stehende Rohr 5 aufwärts steigen, wodurch die Behälter 7 und 8, und zwar letzterer bis zur Höhe des Überlaufrohres, mit öl gefüllt werden. Solange durch

die ölpumpe das öl zugeführt wird, ist also das Gefäß 7 vollständig und das Gefäß 8 bis zu dem Randabfluß des Rohres 10 mit Schmieröl gefüllt. Wenn das Öl im Rohr 5 sich mit großer Geschwindigkeit aufwärts bewegt, So wirkt das Rohr 6 wie ein Injektor oder eine Saugdüse, so daß das öl vom Boden des Behälters 7 durch die öffnungen 9 mitgerissen wird. Ein Teil dieser Ölmenge fließt selbstverständlich wieder in den Behälter 7 zurück, ein anderer Teil aber wird durch das Rdhr 10 abgeleitet. Auf diese Weise wird es verhindert, daß am Boden des Behälters 7 eine Schicht von altem zähflüssigen öl oder Schmutz sich lagert. Eine solche ölschicht oder Schmutz könnte leicht die beabsichtigte Wirkung der ganzen Vorrichtung unmöglich machen. Das über den oberen Rand des Rohres 10 aus dem Schmiergefäß 8 - abfließende überschüssige öl gelangt in den Raum 11, welcher mit der Saugleitung der Ölpumpe in Verbindung steht, so daß also das öl der Pumpe wieder zugeführt wird. Wenn aus irgendeiner Ursache; z. B. durch die Zerstörung der Kupplung,

welche die ölpumpe mit dem Motor verbindet, der Ölzufluß durch Rohr 4 aufhört, so hört auch der unter Druck erfolgende Zufluß von öl zur Leitung 5 auf. Das Öl fließt alsdann infolge der höheren Lage des Behälters 7 durch die Löcher 9 und das Rohr 5 nach den Schmiernuten 3 des Lagers und schmiert das Lager weiter, obschon die Schmierpumpe äußer Betrieb gesetzt ist. Diese Schmierung ist besonders wichtig bei Turbomaschinen, weil bei diesen den Lagern immer öl zugeführt werden muß, da die Lager, wenn der ölzufluß auch nur einige Sekunden aufhört, beschädigt werden. Die vorliegende Erfindung bringt $uch bei Turbinen den Vorteil mit sich, daß, söiern das Anlaßventil selbsttätig geschlossen Wird, beispielsweise wegen des plötzlichen Stillstandes der ölpumpe, die Turbinenlager während der ganzen Zeit, bis die Turbine zum Stillstand kommt, weiter geschmiert werden. Falls das ölzuführungsrohr 4 zerstört oder undicht werden sollte, wirkt ebenfalls die Schmiervorrichtung.

Claims

Patent-Ansprüche: '

i. Schmiervorrichtung mit ölvorratsbehälter, bei welchem das Schmieröl dem Lager durch eine Schmierpumpe oder ähnliche Vorrichtung unter Druck zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit den Schmiernuten. (3) des Lagers der oberhalb des Lagers angebrachte Behälter (7) derart verbunden ist, daß, solange der ölzufluß durch die Schmierpumpe nach dem Lager stattfindet, auch der Vorratsbehälter (7) mit öl gefüllt bleibt, daß aber, sobald der Zufluß durch die Schmierpumpe aufhört, das öl selbsttätig aus dem Vorratsbehälter" nach dem Lager strömt und dasselbe weiterhin schmiert. ■ 2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von den Lagerschmiernuten (3) nach dem Vorratsbehälter (7) führende Rohr .[$ .in eine Düse (6) einmündet, die wt ein über dem Behälter (7) angebrachtes Gefäß (8) geführt und mit öffnungen (9) versehen ist, welche aus dem unteren Teil des Behälters (7) in die Düse (6) führen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.