DE3020912C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Artikels aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere eines
Behälters oder eines Teiles eines Behälters, bei dem ein im
wesentlichen ebener Rohling aus Kunststoff zur Bildung eines
oder mehrerer von geschlossenen, bandförmigen, eingespannten
Kunststoffabschnitten völlig umgebener Bereiche eingespannt
wird, bei dem gegen jeden Bereich ein Preßstempel gedrückt
wird, dessen Anlagefläche am Bereich kleiner ist als der
gesamte Bereich, wodurch sich ein geschlossenes, streifenför
miges Kunststoffgebiet zwischen den eingespannten Kunststoff
abschnitten und dem gegen den Preßstempel anliegenden Teil des
Bereiches bildet, dessen Kunststoff, der anfänglich eine
Temperatur aufweist, die unterhalb der Glasumwandlungstempe
ratur liegt, durch Ziehen gereckt wird, wobei ein Fließen im
Kunststoff und eine dadurch bedingte Orientierung des Kunst
stoffs in diesem Gebiet erfolgt.
Bei der Herstellung von Produkten aus thermoplastischen Kunststoffen geht
man meistens von einem in der Hauptsache ebenen Rohling aus. Hierbei wird
entweder ein Endprodukt im großen ganzen in einem Verformungsschritt ge
formt, oder es wird ein Vorformling für späteres Umformen zum Endprodukt
gebildet. Die Verformung des Rohlings erfolgt gem. gegenwärtig bekannten
Methoden entweder nach dem Blasformverfahren oder nach dem Thermoformverfah
ren. Beim Blasformverfahren erhält man in der Regel dicke Abschnitte im Bo
den. Beim Thermoformverfahren arbeitet man entweder mit sog. negativem oder
sog. positivem Thermoformen. Beim negativen Thermoformverfahren erhält man
einen dünnen Boden, während man beim positiven Thermoformverfahren einen
dicken Boden erhält.
Beim negativen Thermoformen wird eine warme Folie oder ein warmer Film über
Hohlräume gelegt, wonach der Werkstoff des Films bzw. der Folie durch äuße
ren Druck und inneren Unterdruck in die Hohlräume gedrückt und gesaugt wird.
Dies führt mit sich, daß der Werkstoff gestreckt und dünn wird, wenn er in
die jeweiligen Hohlräume eingesaugt wird. Wenn es sich bei dem Hohlraum um
einen Becher handelt, erhält man einen dünngestreckten Boden und eine zuneh
mende Wanddicke in Richtung zur Becherkante.
Beim positiven Thermoformen bildet die Becherform einen vorstehenden Körper,
und der Werkstoff des Films oder der Folie wird über diesen vorstehenden Kör
per gedrückt und gesaugt. Dies führt mit sich, daß der Werkstoff am Oberteil
des vorstehenden Körpers, d. h. Boden des Bechers, dick und im großen ganzen
ungestreckt verbleibt, während der Werkstoff zum Rand des Bechers hin an Dic
ke abnimmt.
Um beim negativen Thermoformen eine ausreichende Werkstoffdicke im Bodenteil
des Bechers zu erzielen, muß beim Ausgangswerkstoff eine ausreichende Dicke
gewählt werden. Um beim positiven Thermoformen eine ausreichende Dicke im
Randbereich des Bechers zu erzielen, was für die Stabilität des Bechers er
forderlich ist, muß ebenfalls ein Ausgangswerkstoff in ausreichender Dicke
gewählt werden. Beim negativen Thermoformen verbleiben die Werkstoffberei
che zwischen den geformten Bechern unbeeinflußt und werden anschließend,
nach Herstellung der eigentlichen Becher, abgetrennt. Beim positiven Thermo
formen wird der Werkstoff zwischen den Bechern in Vertiefungen eingezogen und
von den geformten Bechern abgetrennt. Beim positiven Thermoformen erhält man
somit Becherböden von im großen ganzen gleicher Dicke wie beim
Ausgangswerkstoff. Beide Formverfahren bedingen unnötig hohen
Werkstoffverbrauch, was bei der Massenherstellung von Artikeln
von wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art (DE-OS
26 43 489) findet im wesentlichen ein einziger Verformungs
schritt statt. Aus den gesamten Unterlagen der Entgegenhaltung
ergibt sich auch, daß die Verformung offenbar einen nur
verhältnismäßig geringen Umfang hat, das Verformen also nicht
bis zur Streckgrenze erfolgt. Aus diesem Grund haben die nach
dem vorbekannten Verfahren hergestellten Artikel nur eine
begrenzte Formstabilität.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem Artikel mit insgesamt
größerer Formstabilität hergestellt werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß ein Kunststoff
mit einer Kristallinität von weniger als 10% als Ausgangsma
terial verwendet wird, daß beim Ziehen so weit gereckt wird,
daß im Kunststoff eine Kristallinität zwischen 10% und 25%
erreicht wird, und daß der so gebildete Hohlkörper oder Teile
desselben durch eine Anzahl wiederholter Ziehvorgänge in
Axialrichtung unter gleichzeitiger Verringerung der Ausdehnung
in dazu senkrechter Richtung so verlängert wird, daß die
Wandstärke des gezogenen Kunststoffes im wesentlichen unver
ändert bleibt.
Es wird also einerseits im Gegensatz zum Stand der Technik so
weit gereckt, bis eine genau definierte Kristallinität er
reicht wird. Hierin erschöpft sich aber die Erfindung nicht.
Vielmehr erfolgt anschließend noch eine Anzahl wiederholter
Umformungsvorgänge, bei der die Außenabmessungen des Artikels
verändert werden, wobei allerdings die Wandstärke im
wesentlichen unverändert bleibt. Durch dieses zunächst unnötig
kompliziert erscheinende Verfahren wird in unvorhersehbarer
und überraschender Weise eine größere Formstabilität als beim
vorbekannten Verfahren erreicht.
Die Erfindung eignet sich vorzugsweise für die Herstellung von Artikeln aus
thermoplastischen Kunststoffen, vom Typ Polyester oder Polyamid. Beispiele
solcher Werkstoffe sind Polyäthylenterephthalat, Polyhexamethylen-Adipamid,
Polycaprolactam, Polyhexamethylen-Sebacamid, Polyäthylen-2,6- und 1,5-Naph
thalat, Polytetramethylen-1,2-Dioxybensoat und Copolymere von Äthylentereph
thalat, Äthylenisophthalat und ähnlichen Polymeren. Die Beschreibung der
nachstehenden Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf Polyäthylentereph
thalat, im weiteren mit PET bezeichnet, aber die Erfindung beschränkt sich
jedoch nicht ausschließlich auf die Anwendung weder dieses Werkstoffes noch
anderer, bereits genannter Werkstoffe, sondern sie eignet sich auch für vie
le andere thermoplastische Kunststoffe.
Zum besseren Verständnis der Problemstellung und der Erfindung werden nach
stehend einige charakteristische Eigenschaften des Polyesters Polyähtylen
terephthalat beschrieben. Aus dem Schrifttum, z. B. Properties of Polymers,
von D. W. van Krevelen, Elsevier Scientific Publishing Company, 1976, ist be
kannt, daß sich die Eigenschaften des Werkstoffes bei einer Orientierung
amorphen Polyäthylenterephthalats verändern. Einige dieser Veränderungen
sind in den Diagrammen, Abb. 14.3 und 14.4 auf den Seiten 317 und 319 im
Buch "Properties of Polymers" dargestellt. Die in nachstehender Diskussion
verwendeten Bezeichnungen entsprechen den Bezeichnungen im genannten Buch.
PET, ebenso wie viele andere thermoplastische Kunststoffe, läßt sich durch
Recken des Werkstoffes orientieren. Normalerweise erfolgt dieses Recken bei
einer Temperatur oberhalb der Glasumwandlungstemperatur Tg des Werkstoffes.
Durch die Orientierung verbessern sich die Festigkeitseigenschaften des Werk
stoffes. Aus dem Schrifttum geht hervor, daß beim Thermoplast PET eine Er
höhung des Reckverhältnisses Λ, d. h. Quotient zwischen Länge des gereckten
Werkstoffes und Länge des ungereckten Werkstoffes, auch eine Erhöhung der
Verbesserung der Werkstoffeigenschaften mit sich führt. Bei einer Erhöhung
des Reckverhältnisses Λ von ca. 2- bis etwas über 3mal liegen besonders gro
ße Veränderungen der Werkstoffeigenschaften vor. Hierbei verbessert sich die
Festigkeit in Orientierungsrichtung markant, während gleichzeitig die Dichte
δ ebenso wie die Kristallinität Xz ansteigt und die Glasumwandlungstempe
ratur Tg erhöht wird. Aus dem Diagramm auf S. 317 geht hervor, daß der Werk
stoff nach dem Recken, wobei Λ den Wert 3,1 annimmt, einer Kraft pro Flä
cheneinheit widersteht, die σ = 10 entspricht, und dies bei sehr geringer
Dehnung, während die Dehnung bei Λ = 2,8 wesentlich größer ist. Im weite
ren wird manchmal der Begriff "Schritt" verwendet, um einen Orientierungsver
lauf zu bezeichnen, der durch ein Recken bzw. eine Dickenverminderung von ca.
3mal erzielt wird, und bei dem oben angegebene, markante Verbesserungen der
Werkstoffeigenschaften eintreten.
Die oben angegebenen Diagramme zeigen Veränderungen, die man bei monaxialer
Orientierung des Werkstoffes erhält. Bei biaxialer Orientierung erhält man
ähnliche Effekte in beiden Orientierungsrichtungen. Die Orientierung erfolgt
in der Regel durch aufeinanderfolgende Reckungen.
Verbesserte Werkstoffeigenschaften, entsprechend denen, die man bei dem nach
dem oben definierten "Schritt" erhält, erhält man auch dann, wenn ein amor
pher Werkstoff bis zum Fließen gereckt wird und der Werkstoff vor dem Fließen
eine Temperatur hat, die unter der Glasumwandlungstemperatur Tg liegt. Bei
einem Zugstab ergibt sich in der Fließzone eine Durchmesserverminderung um
das ca. 3fache. Beim Ziehen wird die Fließzone kontinuierlich in den amor
phen Werkstoff hineinversetzt, während gleichzeitig der Werkstoff, der bereits
den Fließzustand durchgemacht hat, die Zugkräfte des Prüfstabs ohne hinzukom
mende, verbleibende Reckung aufnimmt.
Gemäß der Erfindung werden, ausgehend von einem in der Hauptsache ebenen Roh
ling aus amorphem Werkstoff oder mit einer Kristallinität von weniger als 10%,
Elemente hergestellt, die aus einem Randteil und einem Becherteil bestehen.
Durch einen Ziehvorgang wird der Werkstoff in ringförmigen Abschnitten des
Rohlings in den Fließzustand versetzt. Hierbei entsteht der Becherteil. Bei
gewissen Anwendungen steht die radiale Ausbreitung des Bechers in solchem Ver
hältnis zur axialen Ausbreitung, daß eine Herstellung des Bechers in einem ein
zigen Ziehschritt nicht möglich ist. Gemäß der Erfindung erhält man die ge
wünschten Verhältnisse durch eine Anzahl Umziehvorgänge des Bechers, wobei
der Durchmesser des Bechers bei jedem Umziehvorgang vermindert wird, während
die Werkstoffdicke im großen ganzen beibehalten bleibt.
Gemäß der Erfindung erhält man ein Element, das aus einem Randteil und einem
Becherteil besteht, wobei der Werkstoff vorzugsweise im gesamten Boden des
Becherteils (Bechers) im großen ganzen gleichmäßig dick und orientiert ist.
In einer bestimmten Ausführungsform der Erfindung besteht außerdem der Werk
stoff im Bodenteil des Bechers völlig oder teilweise aus Werkstoff von glei
cher Dicke wie der Werkstoff der Wand. Obrige Werkstoffabschnitte besitzen
Dicke und Werkstoffeigenschaften des Ausgangswerkstoffes. Bei bestimmten
Anwendungsfällen ist der Boden im großen ganzen völlig eben, während bei an
deren Anwendungsfällen der Boden aus Teilen besteht, die im Verhältnis zur
Becherachse axial versetzt sind. Hierbei werden bei bestimmten Ausführungs
formen ringförmige Randabschnitte im Anschluß an den unteren Rand der Wand
gebildet, während bei anderen Ausführungsformen mittige Bodenabschnitte wei
ter vom oberen Öffnungsrand des Elements versetzt sind.
Das Element besteht aus einem Randteile, der einen im Verhältnis zum Randteil
versenkten Körper umgibt. Der Werkstoff im Randteil ist hauptsächlich amorph
oder hat eine Kristallinität von weniger als 10%. Der Körper hat einen Wand
teil und einen Bodenteil. Der Wandteil besteht aus Werkstoff, der bei einer
Temperatur unterhalb der Glasumwandlungstemperatur Tg bis zum Fließen gezogen
worden ist, und bei dem die Kristallinität zwischen 10 und 25% beträgt.
In der Grundausführung des Elements besteht der Boden aus hauptsächlich amor
phem Werkstoff oder aus Werkstoff mit einer Kristallinität unter 10%. In Aus
führungsformen der Erfindung besteht der Boden wahlweise aus Werkstoff, der
bei einer Temperatur unter der Glasumwandlungstemperatur Tg und bei einer
Kristallinität zwischen 10 und 25% bis zum Fließen gezogen worden ist, d. h.
aus Werkstoff mit Eigenschaften, die in der Hauptsache mit den Werkstoffei
genschaften des Wandteils des Elements übereinstimmen oder aus Werkstoffab
schnitten, die bis zum Fließen gezogen worden sind, abwechselnd mit Werkstoff
abschnitten mit in der Hauptsache amorphem Werkstoff oder Werkstoff mit einer
Kristallinität von weniger als 10%. In bestimmten Ausführungsformen sind die
bereits genannten Werkstoffgebiete in axialer Richtung im Verhältnis zum un
teren Rand des Wandteils verschoben.
Bei der Herstellung eines Elements wird ein in der Hauptsache flacher Rohling
aus thermoplastischem Kunststoff und mit einer Kristallinität von weniger als
10% und mit einer Temperatur unterhalb der Glasumwandlungstemperatur Tg
zwischen Gegenhaltern eingespannt, so daß sich ein Gebiet bildet, das völlig
von den eingespannten Werkstoffabschnitten umschlossen ist. Gegen dieses Ge
biet wird ein Preßwerkzeug angesetzt, dessen Anliegefläche kleiner ist als
die Fläche des Gebietes. Hierbei entsteht zwischen den eingespannten Werk
stoffabschnitten des Rohlings und dem Teil des Gebietes, der gegen die Preß
vorrichtung anliegt, ein geschlossenes, streifenähnliches Werkstoffgebiet.
Eine Antriebsvorrichtung verschiebt danach die Preßvorrichtung im Verhältnis
zum Gegenhalter bei weiterem Anliegen der Preßvorrichtung gegen das Gebiet.
Hierbei wird der Werkstoff in dem streifenähnlichen Gebiet so gestreckt, daß
ein Fließen des Werkstoffes auftritt, wobei der Werkstoff orientiert wird,
während gleichzeitig die Dicke des Werkstoffes bei PET um das ca. 3fache ver
mindert wird. Beim Streckvorgang wird der Wandteil des Elements geformt.
Bedingt dadurch, daß der Umkreis der Anliegefläche der Preßvorrichtung klei
ner ist als der innere Umkreis der Einspannvorrichtungen, wird der Werkstoff
im Anschluß an den Rand der Preßvorrichtung der größten Beanspruchung ausge
setzt, weshalb das Fließen des Werkstoffes normalerweise hier beginnt. Die
sich hieraus ergebende Wirkung wird dadurch noch verstärkt, daß der Übergang
zwischen Anliegefläche der Preßvorrichtung und Seitenwänden der Preßvorrich
tung verhältnismäßig scharfkantig ausgeführt wird. Wenn das Fließen eingetre
ten ist, wird das Gebiet für das Fließen des Werkstoffes nach und nach in Rich
tung zu den Einspannvorrichtungen verschoben. Bei bestimmten Anwendungsbei
spielen wird der Preßvorgang unterbrochen, wenn die Fließzone bei den Preß
vorrichtungen angelangt ist. Bei anderen Anwendungsbeispielen setzt der Preß
vorgang fort, wobei ein erneutes Fließen des Werkstoffes im Anschluß an die
Kanten der Preßvorrichtung stattfindet und von diesen Gebieten zur Mitte des
Werkstoffes hin versetzt wird. Wenn der gesamte Werkstoff, der gegen die An
liegefläche der Preßvorrichtung anliegt, ein Fließen durchgemacht hat, wird
bei bestimmten Anwendungsbeispielen der zwischen den Einspannvorrichtungen
liegende Werkstoff, der sich am nächsten am inneren Umkreis der Einspannvor
richtungen befindet, für einen weiteren Ziehvorgang ausgenutzt. Um dies zu
ermöglichen, ist normalerweise eine etwas erhöhte Temperatur bei diesem Werk
stoff erforderlich. Die Ausgangstemperatur liegt jedoch noch immer unter der
Glasumwandlungstemperatur Tg.
Bei einigen Anwendungsbeispielen ist eine beschleunigte Abkühlung des gezoge
nen Werkstoffes erforderlich. Hierbei ist das Preßwerkzeug vorzugsweise mit
einer Kühlvorrichtung versehen, die so angeordnet ist, daß die Gebiete des
Werkstoffes, die während des Ziehens des Werkstoffes fließen, gegen die Kühl
vorrichtung anliegen.
Bei bestimmten Anwendungen läßt man das Fließen des Werkstoffes im Anschluß
an die Einspannvorrichtungen beginnen. Dies wird dadurch erzielt, daß die
Einspannvorrichtungen mit Erwärmungsvorrichtungen versehen werden, die die
Temperatur der Werkstoffabschnitte erhöhen, wo das Fließen beginnen soll.
Die Temperatur beim Werkstoff liegt jedoch noch immer unterhalb der Glasum
wandlungstemperatur Tg des Werkstoffes. Wenn der Fließzustand eingetreten
ist, verläuft dieser weiter in Richtung zur Anliegefläche der Preßvorrich
tung und in vorkommenden Fällen am Übergang zwischen den Seitenwänden und
der Anliegefläche der Preßvorrichtung vorbei. Zur Sicherstellung, daß die
Einspannvorrichtungen den Rohling in den zukünftigen Randabschnitten des Ele
ments festhalten, werden die Einspannvorrichtungen in der Regel mit Kühlvor
richtungen versehen.
Der Gedanke der Erfindung umfaßt auch die Möglichkeit, durch eine Reihe von
hintereinander angeordneten Ziehvorgängen sowohl im Wandteil als auch im Bo
denteil des Körpers Werkstoffabschnitte zu erzielen, die abwechselnd aus Werk
stoffabschnitten bestehen, die bis zum Fließen gezogen sind und auf diese Wei
se eine verminderte Wanddicke erhalten haben, und ungezogenen Werkstoffab
schnitten, die ihre Wanddicke beibehalten haben. Bei im Bodenteil des Körpers
gelegenen Werkstoffabschnitten erfolgt bei bestimmten Anwendungsbeispielen
im Zusammenhang mit dem Ziehvorgang eine Verschiebung des Werkstoffes auch in
der Axialrichtung des Körpers.
Von dem geformten Element wird der Randteil entfernt; und das Element wird
durch eine Anzahl von Ziehvorgängen umgeformt. Diese Ziehvorgänge erfolgen
bei einer Temperatur unterhalb der Glasumwandlungstemperatur Tg und bewirken
eine Verminderung des Durchmessers des Bechers, während sich der Körper gleich
zeitig in Axialrichtung verlängert. Der Ziehvorgang bewirkt eine ausschließ
liche Umverteilung des Werkstoffes, ohne daß ein Fließen eintritt.
Der nach Abschluß des Ziehvorgangs gebildete Becher hat am einen Ende eine Öff
nung, während er am anderen Ende einen Bodenteil aufweist. In Abhängigkeit
von der Formung des Elements besteht der Bodenteil völlig oder teilweise aus
amorphem Werkstoff oder aus unorientiertem Werkstoff. Im erstgenannten Fall
behält somit der Bodenteil die Dicke des Ausgangsstoffes im amorphen Gebiet
bzw. in den amorphen Gebieten bei. Der amorphe Werkstoff ist dazu geeignet,
als Befestigungswerkstoff zum Anschweißen hinzukommender Teile am Becher zu
dienen. Dieser Bedarf wird z. B. dann vorliegen, wenn der Becher als Behäl
ter verwendet wird und der Bodenteil des Bechers gleichzeitig den Bodenteil
des Behälters darstellt. Hierbei ist es zweckmäßig, einen äußeren Fuß am Be
hälter anzuschweißen. Der auf beschriebene Weise geformte Becher besitzt
einen Öffnungsteil, der nach eventuellem Nacharbeiten vorzugsweise so bear
beitet wird, daß sich eine umgebördelte Kante ergibt, wobei die Stabilität
der umgebördelten Kante durch Erhitzen bis zur maximalen Kristallisations
temperatur des Werkstoffes erhöht wird. Die umgebördelte Kante eignet sich
hierdurch vorzüglich zum Zusammenfalzen z. B. mit einem losen Deckel aus ge
eignetem Werkstoff, z. B. Metall.
In einem anderen Anwendungsbeispiel wird der Ziehvorgang am Becher unterbro
chen, so daß Teile des Bechers verglichen mit dem Ausgangsdurchmesser einen
verringerten Durchmesser aufweisen. Durch Entfernen des Bodens in diesem
Teil mit kleinerem Durchmesser, Aufweiten der gebildeten Kante und Stabili
sierung der Mündung, die auf in vorherigem Abschnitt beschriebene Weise ent
standen ist, erhält man einen Mündungsteil, der sich zum Anbringen z. B. eines
Verschlusses oder eines Kronenkorkens eignet. Der andere, noch geöffnete
Teil des Bechers wird beispielsweise, auf ähnliche Weise wie bereits beschrie
ben, mit einem Deckelspiegel verschlossen.
Aus dem Gesagten geht hervor, daß die Kombination eines Ziehens bis zum
Fließen zwecks Erhalten eines Elements und Umziehen des Bechers des gebilde
ten Elements viele wahlweise Möglichkeiten zur Formung verschiedener Arten
von Artikeln bietet. Ein auf oben beschriebene Weise hergestellter Artikel
ist somit nicht ausschließlich zur Anwendung als Behälter geeignet, sondern
viele andere Anwendungen sind möglich.
Eine nähere Beschreibung der Erfindung erfolgt im Anschluß an eine Anzahl
von Abbildungen, wobei
Abb. 1-2 wahlweise Ausführungsformen von für Umformen geeigneten Bändern
zeigen,
Abb. 3 ein Element mit einem Bodenteil des Körpers aus hauptsächlich
amorphem Werkstoff bestehend zeigt,
Abb. 4-10 im Prinzip Vorrichtungen zum Ziehen des Elements zeigen,
Abb. 11 einen Teil einer Vorrichtung zum Umziehen des Bechers des Ele
ments zeigt,
Abb. 12 den Becher des Elements vor dem Umziehen zeigt,
Abb. 13 den Becher des Elements teilweise umgezogen zeigt,
Abb. 14 den Becher des Elements völlig umgezogen zeigt,
Abb. 15 den Becher des Elements mit dem teilweise umgezogenen Teil des
Bechers gem. Abb. 15 erneut umgezogen zeigt,
Abb. 16 einen aus einem Becher gem. Abb. 15 hergestellten Behälter zeigt,
Abb. 17-19 die Gegenstücke zu den Abbildungen 12-14 zeigen, wobei der Boden
teil des Bechers Abschnitte aus amorphem Werkstoff aufweist.
In Abb. 1-2 erkennt man ein Band oder einen Rohling 14′, 14″ aus thermopla
stischem Kunststoff, wobei man die Bänder oder Rohlinge von oben sieht. In
den Abbildungen sind ringförmige Werkstoffgebiete 16′, 16″ bzw. 17′, 17″ dar
gestellt. Weiterhin ist ein Werkstoffgebiet 15′, 15″ angegeben, das von dem
früheren ringförmigen Werkstoffgebiet 17′, 17″ umgeben ist. Das Werkstoffge
biet 16 bezeichnet das Gebiet, das beim Ziehen des Rohlings zwischen den Ein
spannvorrichtungen 30 a-b (siehe Abb. 4) eingespannt wird. Das Werkstoffge
biet 15 bezeichnet das Gebiet, das beim Ziehen des Rohlings gegen die Preß
fläche 21 der Preßvorrichtung 20 (s. Abb. 4) anliegt. Das Werkstoffgebiet 17
bezeichnet das Gebiet, das beim Ziehen des Rohlings in den Fließzustand ge
bracht wird.
In Abb. 3 erkennt man ein Element 10, bestehend aus einem Randteil und einem
Körper 13. Der Körper wiederum besteht aus einem Wandteil 18 und einem Bo
denteil 11. In der Abbildung besteht der Wandteil aus gezogenem Werkstoff
von verminderter Dicke im Verhältnis zur Dicke des Ausgangswerkstoffes. Der
Bodenteil 11 besteht aus Werkstoff, der bei Beibehaltung seiner Werkstoffei
genschaften in Axialrichtung des Körpers verschoben ist. Weiterhin ist ein
Gebiet 19 angegeben, in dem zum Randteil 12 gehörender Werkstoff in den Fließ
zustand versetzt worden war.
In Abb. 4-8 erkennt man eine Reihe von Einspannvorrichtungen 30, die den Roh
ling 14 fixieren. Zwischen den Einspannvorrichtungen 30 befindet sich eine
Preßvorrichtung 20 mit einer Preßfläche 21. In Abb. 4 befindet sich die Preß
vorrichtung 20 in einer Stellung, wo sich die Preßfläche 21 unmittelbar an der
oberen Oberfläche des Rohlings 14 befindet. Abb. 5 zeigt die Preßvorrichtung
nach unten verschoben, wobei das Fließen des Werkstoffs begonnen hat. In Abb. 6
erfolgte das Verschieben der Preßvorrichtung so weit, daß sich ein Element
gem. Abb. 3 gebildet hat. In Abb. 7 wurde die Preßvorrichtung noch weiter ver
schoben, wobei ein weiteres Fließen des Werkstoffes stattgefunden hat. Hier
bei ist ein Element 10′ entstanden, dessen Körper 13′ einen Bodenteil 11′ auf
weist, der in seinen mittigen Abschnitten aus amorphem, ungezogenem Werkstoff
besteht, der von gezogenem, orientiertem Werkstoff umgeben ist, bei dem ein
Fließen stattgefunden hat. In Abb. 8 schließlich wurde die Preßvorrichtung 20
so weit verschoben, daß praktisch der gesamte Werkstoff im Bodenteil 11″ des
Körpers 13″ ein Fließen durchgemacht hat. Hierbei hat sich ein Element 10″
gebildet, bei dem sowohl der Wandteil als auch der Bodenteil des Körpers da
durch eine verminderte Wanddicke aufweist, daß der Werkstoff im Fließzustand
gewesen ist und gleichzeitig eine Orientierung erhalten hat.
In Abb. 9-10 ist eine wahlweise Ausführungsform der Einspannvorrichtungen
33 a-b dargestellt, die mit Kühlkanälen 31 und Erwärmungskanälen 34 versehen
sind. In den Abbildungen ist nur die Zulaufleitung für die Erwärmungskanäle
dargestellt, während die Ablaufleitung für die Erwärmungskanäle in den Abbil
dungen hinter der Zulaufleitung liegt und durch den nach oben gerichteten Pfeil
angedeutet ist. Sowohl die Kühlkanäle als auch die Erwärmungskanäle sind durch
plattenähnliche Abdeckungen 35 abgedeckt, deren andere Oberfläche gleichzeitig
die Anliegefläche der Einspannvorrichtungen für das Einspannen des Rohlings
darstellt. Eine Isolierung 32 trennt den gekühlten Bereich der Einspannvor
richtungen vom erwärmten Bereich. Bei bestimmten Anwendungen dienen auch die
Erwärmungskanäle als Kühlkanäle.
Die Abbildungen zeigen weiterhin eine wahlweise Ausführungsform einer Preßvor
richtung 20 a, auch diese mit Kühlkanälen 22 versehen. Die Kühlkanäle sind
durch einen Kühlmantel 23 abgedeckt, der gleichzeitig die äußere Anliegeflä
che der Preßvorrichtung zum Werkstoff während dessen Ziehvorgang darstellen.
Abb. 9 zeigt eine Stellung der Preßvorrichtung, die der Stellung in Abb. 5
entspricht, und Abb. 10 zeigt eine Stellung der Preßvorrichtung, die der Stel
lung in Abb. 8 entspricht. Die Preßvorrichtung hat eine rotationssymmetrisch
gewölbte Fläche, die so geformt ist, daß der Werkstoff beim Ziehen im Fließ
bereich immer gegen den Kühlmantel anliegt, während der Werkstoff, der noch
nicht im Fließzustand war, völlig ohne Anliegen gegen irgendeine Vorrichtung
im Bereich zwischen Preßvorrichtung und Einspannvorrichtung ist.
Die Erwärmung des Werkstoffes mit Hilfe der Erwärmungskanäle 34 dient dem
Zweck, die Fließwilligkeit des Werkstoffes zu erhöhen. Die Erwärmung wird
jedoch insofern begrenzt, daß die Temperatur des Werkstoffes immer die Glas
umwandlungstemperatur Tg unterschreitet. Durch die Erwärmung ist es möglich,
den Ziehvorgang des Werkstoffes ein Stück in das Gebiet zwischen den Backen
der Einspannvorrichtungen fortsetzen zu lassen, die in Abb. 10 dargestellt
sind. Eine andere, wahlweise Anwendung, wobei die erhöhte Fließwilligkeit
des Werkstoffes ausgenutzt wird, ergibt sich dadurch, daß man beim Ziehvor
gang den Anfangsbereich für das Fließen des Werkstoffes zum Gebiet neben den
inneren Kanten der Einspannvorrichtungen lenkt. Wenn das Fließen stattgefun
den hat, verschiebt sich die Fließzone nach und nach in Richtung von den Ein
spannvorrichtungen weg zum Boden der Preßvorrichtung, nach und nach wie die
Preßvorrichtung in den Abbildungen nach unten verschoben wird. Hierdurch wird
erzielt, daß sich das Fließen immer in der gleichen Richtung fortpflanzt, wo
bei der Neubeginn des Fließens vermieden wird, der bei Anwendung der Ausfüh
rungsform der Erfindung stattfindet, die in den Abb. 4-8 dargestellt
ist.
Abb. 11 zeigt eine Vorrichtung zum wiederholten Ziehen des früher gebildeten
Elements. In der Abbildung, die nur einen Teil der Vorrichtung erkennen läßt,
findet man einen Preßdorn 40, einen Gegenhaltering 41, einen Ziehring 42 und
einen Wandteil 18 beim Element, wobei sich der Wandteil im Umformen befindet.
Weiterhin erkennt man den Boden 11″ beim Körper 13 des Elements. Der Zieh
ring 42 ist mit einer Kalibriervorrichtung 43 ausgeführt, die die Dicke des
erneut gezogenen Werkstoffes in Wandteil 18 bestimmt.
In Abb. 12 erkennt man einen mit der Preßvorrichtung 20 a gem. Abb. 9 geformten
Elementkörper 50, bei dem der Randteil des Elements aus dem Körper hergestellt
ist. In Abb. 13 wurde der Umformvorgang des Körpers 50 mit Hilfe einer Vor
richtung gem. Abb. 11 eingeleitet. Der Umformvorgang ist so weit fortgeschrit
ten, daß ein aus einem in der Hauptsache zylindrischen größeren Teil mit einem
dem Durchmesser des Körpers 50 übereinstimmenden Durchmesser und einem kürze
ren Teil 59 von geringerem Durchmesser bestehender Körper 51 entstanden ist.
In Abb. 14 ist der Umformvorgang abgeschlossen, wobei ein in der Hauptsache
zylindrischer Körper 52 mit gleichem Durchmesser wie beim kürzeren Teil in
Abb. 13 entstanden ist.
Abb. 15 zeigt einen Körper 53, dessen kürzerer Teil 59 zwecks weiterer Vermin
derung des Durchmessers beim kürzeren Teil 59′ mit Hilfe einer Vorrichtung
gem. Abb. 11 umgeformt worden ist. Zwischen dem kürzeren zylindrischen Teil
59′ und dem größeren Teil des Körpers 53 findet man einen Übergang 58.
In Abb. 16 erkennt man einen aus einem Körper 53 gem. Abb. 15 hergestellten
flaschenähnlichen Behälter 70. Der Bodenteil des kürzeren Teiles 59′ wurde
abgetrennt und durch einen Verschluß 55, z. B. eine Kapsel, ersetzt. Die beim
Abtrennen des Bodenteils entstandenen Mündungskanten wurden ausgeweitet und
umgebördelt, wonach der Werkstoff in den umgebördelten Werkstoffgebieten durch
die Erwärmung des Werkstoffes bis zur Kristallisationstemperatur vorzugsweise
eine erhöhte Kristallinität angenommen hat. Auf diese Weise erhält die Mün
dungskante eine erhöhte Festigkeit, so daß sie sich gut für ein Verschließen
des Behälters, z. B. durch eine Kapsel oder einen Kronenkorken, eignet. Der
bereits genannte Übergang zwischen dem kürzeren Teil und dem größeren Teil
des Körpers bildet nun eine Flaschenbrust 58′. Die Abbildung läßt auch erken
nen, wie ein Deckelspiegel 56 nach Befüllen des Behälters
am anderen Ende des Behälters 70 fixiert wird. Durch das Ausweiten, Um
bördeln und Erwärmen des Werkstoffes erhält man auch hier Werkstoffabschnitte,
die z. B. zum Zusammenfalzen mit dem Deckelspiegel zwecks Verschließen des Be
hälters geeignet sind.
Abb. 17-19 zeigt Gegenstücke zu Abb. 12-14. Die Abbildungen lassen erken
nen, wie ein aus dem Körper 11′ gem. Abb. 7 geformter Elementkörper bei gleich
zeitiger Verminderung des Durchmessers des Körpers eine axiale Verlängerung
erhält und einen in der Hauptsache völlig zylindrischen Körper 61 bildet, des
sen Bodenteil aus einem Werkstoffabschnitt 62 aus hauptsächlich amorphem Werk
stoff besteht. Während des Umformvorgangs ergibt sich eine Zwischenform des
Körpers, die in Abb. 18 mit 60 bezeichnet ist.
In der Ausführungsform, bei der ein Körper gebildet wird, der
ein amorphes Bodengebiet umfaßt, erhält man ein Werkstoffgebiet, das sich
als Befestigungswerkstoff zum Anschweißen hinzukommender Teile für den Körper
eignet. Durch eine Kristallinisierung des Werkstoffes erhält man ein äußerst
formbeständiges Gebiet, wodurch sich die Möglichkeit bietet, den Behälter zur
Aufbewahrung von Flüssigkeiten unter Druck, z. B. kohlsäureversetzten Geträn
ken, zu verwenden, ohne daß die Gefahr einer Verformung des Bodenteils vor
liegt. Auch das Ersetzen der dargestellten,
ebenen Ausführungsform des Bodenteils durch eine konvexe oder konkave Fläche,
je nach den besonderen Wünschen, die entsprechend den einzelnen Anwendungs
fällen vorliegen, ist möglich.
Eine Anzahl von Kombinationen von
Ziehvorgängen kann stattfinden, wobei sich auch abwechselnd Gebiete mit gezogenem
und ungezogenem Werkstoff bilden. Der Körper besteht beispielsweise aus Wand
teilen mit Absätzen, die ungezogenen Werkstoff enthalten, während der Bodenteil
aus Abschnitten besteht, z. B. ringförmigen, die ungezogenen Werkstoff enthal
ten, und die im Verhältnis zur unteren Kante des Wandteils in Axialrichtung
des Körpers versetzt sind.
Gemäß weiterer Ausführungsformen
erfolgt das Ziehen des Körpers des Elements durch eine Anzahl
aufeinanderfolgender Ziehvorgänge, wobei für jeden Ziehvorgang die Anliegeflä
che der Preßvorrichtung abnimmt. Hierdurch wird erreicht, daß, insbesondere
wenn sich die Preßvorrichtung in Richtung zur Anliegefläche hin verjüngert,
die Breite des Werkstoffgebietes 15 darauf abgestimmt wird, wie weit der Zieh
vorgang fortgeschritten ist.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines Artikels aus thermoplasti
schem Kunststoff, insbesondere eines Behälters oder eines
Teiles eines Behälters, bei dem ein im wesentlichen ebener
Rohling aus Kunststoff zur Bildung eines oder mehrerer von
geschlossenen, bandförmigen, eingespannten Kunststoffab
schnitten völlig umgebener Bereiche eingespannt wird, bei
dem gegen jeden Bereich ein Preßstempel gedrückt wird,
dessen Anlagefläche am Bereich kleiner ist als der gesamte
Bereich, wodurch sich ein geschlossenes, streifenförmiges
Kunststoffgebiet zwischen den eingespannten Kunststoffab
schnitten und dem gegen den Preßstempel anliegenden Teil
des Bereiches bildet, dessen Kunststoff, der anfänglich
eine Temperatur aufweist, die unterhalb der Glasumwand
lungstemperatur liegt, durch Ziehen gereckt wird, wobei
ein Fließen im Kunststoff und eine dadurch bedingte
Orientierung des Kunststoffs in diesem Gebiet erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kunststoff mit einer
Kristallinität von weniger als 10% als Ausgangsmaterial
verwendet wird, daß beim Ziehen so weit gereckt wird, daß
im Kunststoff eine Kristallinität zwischen 10% und 25%
erreicht wird, und daß der so gebildete Hohlkörper oder
Teile desselben durch eine Anzahl wiederholter Ziehvor
gänge in Axialrichtung unter gleichzeitiger Verringerung
der Ausdehnung in dazu senkrechter Richtung so verlängert
wird, daß die Wandstärke des gezogenen Kunststoffes im
wesentlichen unverändert bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ziehvorgang für das Fließen so weit fortgesetzt wird, bis
im wesentlichen das gesamte Kunststoffgebiet einem Fließen
ausgesetzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der eingespannten Kunststoffabschnitte so
gewählt wird, daß das Fließen des Kunststoffes beim Ziehen
bis in die eingespannten Abschnitte hineinreicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff unmittelbar vor dem Ziehvorgang Raum
temperatur hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff im Gebiet des Fließens zumindest
während des Ziehvorganges zusätzlich gekühlt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ziehvorgang bis zu einer
Kristallinität im gestreckten Material von 12 bis 20%
durchgeführt wird.
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