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Traktor mit Kabine Die Erfindung betrifft einen Traktor oder dergleichen
mit einer Kabine, die mit mindestens einem vorderen verschiebbaren Seitenfensterteil
und mit einem um eine Schwenkachse nach vorre hochklappbaren Frontfenster versehen
ist, sowie mit einer Fronteingangstür.
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Traktoren dieser Art haben sich in letzter Zeit zunehmend durchgesetzt,
da der durch die Fronteingangstür ermöglichte Zugang zur Kabine von vorne und auch
die bei Bedarf hochklappbare Frontscheibe sich in der Praxis als vorteilhaft erwiesen
haben. So kommt es dem Fahrer eines solchen Traktors beispielsweise sehr entgegen,
wenn er bei warmem Wetter die Frontscheibe hochklappen oder auch das Seitenfenster
durch Verschieben zumindest teilweise öffnen kann.
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Diesen positiven Gesichtspunkten stehen allerdings einige Nachteile
gegenüber. So stellt die Verbindung bzw. der Übergang zwischen den in einem Rahmen
an der Kabine befestigten Seitenfenstern und dem hochklappbaren Frontfenster ein
bisher nicht befriedigend gelöstes Problem dar. Kritisch ist die angesprochene Verbindung
nicht nur aufyrund der Tatsache, daß sowohl das Frontfenster als auch die Seitenfenster
nicht starr, sondern beweglich ausgebildet sind. Ungünstig wirkt sich auch die an
sich vorteilhafte Fronteingancjstür aus, die in der Regel nur bis zur unteren Kante
der geschlossenen Frontscheibe reicht. Um bei hochgeklappter Frontscheibe problemlos
einsteigen zu können, muB natürlich auch oberhalb der Froneingangstür ausreichend
Platz gegeben sein, d.h., die Seitenfenster
dürfen sich nicht zu
weit nach vorn erstrecken, um den Einstieg nicht zu behindern, und es muß iiusreichend
Platz zwischen den Seitenfenstern und dem Frontfenster gegeben sein.
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Bei bekannten Traktoren der eingangs genannten Art (Prospekt "Dieteg
Kabine FPK 8000") ist an dem vorderen senkrecht verlaufenden Rahmenteil der Seitenfenster
schon ein sogenanntes Keilstück oder Dreieckstuch befestigt worden, welches verformbar
ausgebildet ist und ein Klarsichtfenster aus Plexiglas enthält. Dieses Keilstück
kann bei geschlossener Kabine an die Fronteingangstür angeknöpft werden und ist
in seinen äußeren Abmessungen so gewählt, daß der Bereich zwischen dem Seitenfenster
und dem Frontfenster auf relativ einfache Weise überbrückt und geschlossen werden
kann.
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Die Verwendung des bekannten Keilstücks hat sich in der Praxis aber
als nachteilig erwiesen. Bescnders ungünstig ist der störende Umstand, daß die Rundumsicht
des Fahrers durch das Keilstück behindert wird, welches fa nur zum Teil durchsichtig
ist, da das Klarsichtfenster ratmenartig durch lichtundurchlässiges Material wie
PVC oder dErgleichen umgeben ist. Der Fahrer-kann zwar nach vorne und zur Seite
blicken, der Bereich dazwischen ist dagegen-egen des Keilstücks nur schwer zu überschauen.
Bei der Arbeit mit dem Traktor sind aber gute Sichtverhältnisse ohne Einengung des
Blickfeldes von entscheidender Bedeutung.
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Ein weiterer Nachteil besteht bei den bisher bekannt gewordenen Traktoren
darin, daß die Keilstücke hinderlich beim Ein - und Ausstieg in die Kabine sind.
Zunächst muß dcs Keilstück erst einmal von der Fronteingangstür losgeknöpft werden,
damit diese überhaupt geöffnet werden kann. Aber auch danach füllt
das
Keilstück immer noch einen Teil des für den Einstieg benötigten Bereiches aus, weil
es nach wie vor fest mit dem Rahmen des Seitenfensters verbunden ist. Beim Einstieg
stellt das nachgiebige Dreieckstuch somit ein ärgerliches Hindernis dar und Iiuß
jedesmal mit der Hand zur Seite bewegt werden.
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Die geschilderten Nachteile - Einengung der Rundumsicht und EinstiegsJehinderung
- konnten bisher nicht in zufriedenstellendem Maße beseitigt werden. Hinzu kommt
noch, daß das Klarsichtfenster durch Verschleiß bald undurchsichtig und sehr leicht
beschädigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenn Nachteile
zu vermeiden und einen Traktor zu schaffen, bei dem bei hochgeklappter Frontscheibe
ein problemloser Einstieg ermöglicht und die Rundumsicht für den Fahrer ve--bessert
wird.
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D-e Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei dem Traktor der eingangs vorausgesetzten
Gattung dadurch, daß das verschiebbare Seitenfensterteil über eine Gelenkverbindung
mit dem hochklappbaren Frontfenster derart gekuppelt ist, daß das Seitenfensterteil
beim Hochklappen des Front fensters nach hinten und beim Herunterklappen nach vorne
auf das Frontfensl~er zu verschoben wird, und daß das verschiebbare Seitenfensterteil
mit seiner vorderen hante beim geschlossenen Frontfenster an diesem anliegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Traktor ist das weiter on erwähnte nachteilige
Keilstück nicht mehr erforderlich, vi?lmehr kann sich das vordere Seitenfensterteil
direkt bis zum Frontfenster erstrecken, wenn dieses sich in seiner heruntergeklappten
Stellung befindet. Gegenüber den bisher bekannt Traktoren wird auf diese Weise eine
erheblich verbesserte Rundumsiclit erzielt, da praktisch nur noch der Frontfnnsterrahmen
als nicht durchlässiger Bereich verbleibt.
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Beim Hochklappen der Frontscheibe wird das vordere Seitenfensterteil
infolge der Gelenkverbindung nach-hinten verschoben, da die Schwenkbewegung des
Frontfensters in eine Verschiebebewegung des Seitenfensterteils umgewandelt wird.
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Somit schafft das zurückgeschobene Seitenfen';terteil bei geöffneter
Fronteingangstür ausreichend Platz Für einen unbehinderten Einstieg in die Kabine.
im übrigen ist die Rundumsicht auch bei hochgeklapptem Front fenster in idealer
Weise gewährleistet, da infolge des nicht mehr benötigten Keilstücks keinerlei Sichtbehinderung
vorhanden ist.
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Die angesprochene Gelenkverbindung durch die das Seitenfensterteil
beim Hochklappen des Frontfencters nach hinten - und beim erunterklappen nach vorne
- verschoben wird, kann in zweckmäßiger Weise aus einer Stange bestehen, die mit
ihren beiden Enden über je ein Kugelgelenk mit dem Frontfenster bzw. mit dem verschiebbaren
Seitenfenstcrteil verbunden ist. Der Verbindungspunkt der Stange mit dem Frontfenster
ist oberhalb dessen Schwenkachse gelegen, also ir einem Bereich des Frontfensters,
der beim Hochschwenken eire nach hinten gerichtete Bewegung ausführt.
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Die Befestigung des Kugelgelenks der Stange an dem verschiebbaren
Seitenfensterteil erfolgt in xorteilhafter Weise mit Hilfe eines Gummipuffers, welcher
zwischen dem Kugelgelenk und dem Seitenfensterteil angeorcnet ist und eine Schwingungsdämpfung
sowie'einen geringe Ausgleich von Toleranzen bewirkt. Da das andere Kugelgelenk-der
Stange in zweckmäßiger Ausgestaltung nicht an dem eigertlichen Frontfenster selbst,
sondern an dem FrontfensterrEhhmen bzw. an der Frontfensteraufhängung befestigt
ist, karn hier auf einnn besonde en eummipuffer verzichtet werden.
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Als gnstig hat sich eine Stange mit einer Langen-Vrstelimöglichkeit,
z.B. in Form eines sogcnannn Spannschlosses oder eine Gewindestange erwiesen, durch
welche sich die
die Gesantlange der Stange leicht verändern läßt,
so daf3 Toleranzcn ausgeglichen werden können.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise Ansicht
eines Traktors mit einer Kabine, dessen Frontfenster sich im geschlossenen Zustand
befindet, Fig. 2 eine Ansicht ähnlich der in Fig. 1, jedoch mit nicht geschlossenem
Frontfenster, Fig. 3 die Ansicht eines für eine Gelenkverbindung verwendeten Spannschlosses,
und Fig. 4 die Befestigung eines Kugelgelenks an einem verschiebbaren Seitenfensterteil.
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Der zur besseren Übersicht nur teilweise dargestellte Traktor ist
mit einer Kabine 1 mit einem vorderen,verschiebbaren Seicenfensterteil 2 und einem
unbeweglichen Seitenfcllster 30 v-rsehen. Das Seitenfensterteil 2 ist versclliebl)ar
in einem Seitenrahmen 32 gelagert, der auch das hintere Setenfenster 33 trägt. Letzteres
ist zusätzlich noch durch die vertikale Ralmenleiste 28 gehalten. Die Abmessungen
des verschiebbaren Seitenfensterteils 2 sind so gewählt, daß es das hintere S>itenfenster
etwas überlappt, wie an dem hintel-en Rand 26 dBs verschiebbaren Seitenfenstlrteils
2 zu erkennen ist.
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Die Kabine 1 ist an ihrer Vorderseite mit einem verschwenkbaren Frontfenster
10 versehen, welches in einem Frontfensterrahmen 12 eingefaßt ist. Um das llochklappen
des Frontfensters 10 um eine Schwenkachse 22 zu Erleichtern, befindet sich am unteren
Ende des Frontfensterrahmens 12 ein Handgriff P. Der Frontfensterrahmen 12 ist ari
seinen beiden äußeren Enden durch Haltebügel 20 gehalten, die starr an einem nicht
dargestellten, an sich bekannten S:cherheitsbügel befestigt sind. Die Befestigung
an den Haltel>ügeln ist drehbar ausgelegt, so daß das Frontfenster 10 um die
in der gedanklichen Vorstellung angenommene Schwenkacllse 22 sowohl hochals auch
heruntergeklappt werden kann.
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In der Darstellung in Fig. 1 befindet sich das Frontfenster 10 in
seiner geschlossenen Stellung, wobei das verschiebbare Seitenfensterteil 2 mit seiner
vorderen, schräg verlaufenden Kante 24 an einer Gummidichtung 14 des Frontfensterrahmens
12 anliegt, so daß die Kabine 1 verschlossen ist. Im Bereich der Haltebügel 22 ist
noch eile elastisch ausgebildete Abdeckung 6 vorgesehen, um diesen Bereich wasserdicht
zu verschließen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Abdeckung 6 in der Fig.
2 nicht dargestellt. Der soweit beschriebene traktor mit den nur schematisch argedeuteten
Kotflügeln 34 besitzt schließlich noch eine Fronteingangstür 52, durch die ein Fahrer
von vorne in die Kabine einsteigen kannr wenn das Frontfenster hochgeklappt und
die Fronteingangstür geöffnet wird. Bekanntlich sind bei Traktoren die Kabinen erheblich
breiter als der in den Zeichnungen nicht dargestellte Motorblock iusgebildet, wodurch
die erwähnte Möglichkeit eines Einstiegs von vorne durch die Fronteingangstür 52
geschaffen wird.
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Das verschiebbare Seit-enfellsterteil 2 und der Frontfensterrahmen
12 siriL sind über eine starre Gelenkverbindung 4 miteinander verbundn. Gemäß einer
bevorzugten Ausfüh---ungsform wird die Ge1.enkvtrbin-- ng 4 durch ein Spannschloß
iit zwei Stanzen 36, 38 und dem Bügel 44 gebildet. Solche Spannschlösser
sind
an sich bekannt, so daß hier auf eine nähere Erläuterung verzichtet werden kann.
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Die Gelenkverbindung 4 ist über ein erstes Kugelgelenk 40 mit dem
Frontfensterrahmen 12 und über ein zweites Kugelgelenk 42 mit dem verschiebbaren
Seitenfensterteil 2 verbunden. Wie die Darstellung in Fig. 4 verdeutlicht, ist zwischen
dem Kugelkopf 46 des Kugelgelenks 42 und dem verschiebbar-n Seitenfensterteil 2
ein Gummipuffer 48 vorgesehen um eine Bzanspruchung der Scheibe des Seitenfensterteils
2 durch Schwingungen zu vermeiden. In vorteilhafter Ausgestaltung verläuft die Gelenkverbindung
4 innerhalb der Kabine 1, s(z daß sich die Befestigungsmutter 50 an der Außenseite
des Seitenfensterteils befindet. Ggfs. kann diese Mutter 50 noch mit einer Gummikappe
54 abgedeckt werden.
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Mit ihrem anderen Ende ist die Gelenkverbindung 4 über das Kugelgelenk
40 direkt an dem Frontfensterrahmen 12 befestigt, so daß hier kein besonderer Gummipuffer
erforderlich ist. Die Darstellung in Fig. 2 zeigt, daß das Kugelgelenk 40 an einer
solchen Stelle mit dem Frontfensterrahrnen 12 verbunden ist, die sich oberhalb dessen
Drehpunktes bzw.
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der Schwenkachse 22 befindet, denn der oberhalb der Schwenkachse 22
befindliche Bereich des Frontfensterrahmens 12 führt beim Hochilappen des Frontfensters
10 eine Bewegung aus, die eine nach hinten gerichtete Komponente aufweist, und die
dazu ausgenutzt wird, das Seitenfensterteil 2 entsprechend nach hinten zu verschieben.
Umgekehrt bewegt sich das Seitenfensterteil 2 wieder nach vorne, wenn das Frontfenster
10 heruntergekkappt wird.
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Der oberhalb des Kotflügels 34 befindliche waagerecht verlaufende
Teil des Seitenrahmens 32 erstreckt sich nicht voljständig entlang der gesamten
unteren Kante des verschiebbaren Seitenfensterteils 2, nln den Einstieg durch die
Frontfin(3angstiSr 52 nicht zu bt in trn, wenn das Seite
fensterteil
2 nach hinten verschoben worden ist. Um dennoch die Kabine 1 bei heruntergeklapptem
Frontfenster vollständig abschließen zu können, ist das Seitenfensterteil 2 in seinem
vorderen Bereich mit einem Hilfsrahmen 16 versehen, an dem eine Verkleidung 18 befestigt
ist, die den waagerecht verlaufenden Teil des Seitenrahmens praktisch bis zum Frontfenster
hin verlängert, wenn dieses heruntergeklappt ist.
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Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, wird die Verk]eidung 18 beim Hochschwenken
des Frontfensters 2 zusammen mit dem Seitenfensterteil 2 nach hinten verschoben,
so daß in erwünschter Weise auch im Bereich des waagerecht verlaufenden Seitenrahmens
32 keine Einstiegsbehinderung vcrliegt.
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Im übrigen kommt es bei Traktoren meistens vor, daß die Gesamtbreite
des Frontfensters schmaler als der Abstand der auf der linken und rechten Seite
der Kabine befindlichen Seitenfenster voneinander ist. Auch dann läßt sich aber
die Erfindung bohne weiteres realisieren, indem der vordere dem Frontfenster zugewandte
Teil des verschiebbaren Seitenfensterteils sozusagen abgeknickt wird, um einen Anschluß
an den Rahmen des Frontfensters zu erzielen. Ggfs. kann man den angesprochenen vorderen
Teil des Seitenfensters mit einem nach innen auf den Frontfensterrahmen zu verlaufenden
Zusatzteil versehen. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile - ausgezeichnete
Rundumsicht und keine Behinderung beim Fronteinstieg in die Kabine - werden durch
solche oder ähnliche Abwandlungen nicht beeinträchtigt.