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Beschichtete Mehrlagengewebe mit Ab-standhalterfäden und
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Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft- beschichtete
Mehrlagengewebe mit Äbstandhalterfäden und Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Mehrlagengewebe mit Abstandhalterfäden sind bekannt, ebenso ist es
bekannt, sie auf ihren Außenseiten zu beschichten, um sie so flüssigkeits- und gasdicht
zu machen. So beschreibt das deutsche Gebrauchsmuster Nr. 74 04 162 eine Isolierplane,
die aus einem beidseitig beschichteten Doppelgewebe mit Abstandhalterfäden besteht;
aus der DE-OS 27 14 '901 sind Wärmeaustauscherelemente bekannt, die aus einem auz
beiden Seiten beschichteten Abstandhaitergewebe bestehen, -das Anschlüsse für die
Zu- und Abloitung eines Wärmeübertragungsmediums besitzt. Aus der DE-OS 21 4-8 401
sind füllbar Hohlartikel aus mit Gummi oder Gummiersatzstoffen beschichteten Geweben
bekannt. Dabei enthält der Hohlartikel ein sowohl mit der Oberbahn -als auch mit
der Unterbahn verbundenes Doppelgewebe, welches die -jeweilige Hohlartikelhöhe bestimmende,
eingewebte oder eingeflochtene Polfäden aufweist. Die Wärmeaustauscherelemente und
die füllbaren -Hohlartikel weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie im Inneren, besonders
an den Polfäden, nichtbeschichtet sind, und daß somit - je nach in das das-Innere
gebrachterFlüssigkeit - die Fäden von der Flüssigkeit angegriffen werden können.
Außerdem weisen die bekannten beschichteten Doppelgewebe oft eine nicht ausreichende-Haftung
zwischen Fäden und Beschichtungsmaterial auf.
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Die Erfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, verbesserte beschichtete
Mehrlagengewebe mit Abstandhalterfäden zur Verfügung zu stellen.
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Dies wurde dadurch erreicht, daß die Abstandhalterfäden mit Beschichtungsmasse
überzogen sind. Xtorzugsweise sind auch die Fäden der Mehrlagengewebe mit Beschichtungsma-sse
überzpgen.
Ganz besonders bevorzugt werden Mehrlagengewebe, die auch auf ihren Außenseiten
flüssigkeits- und gasdicht beschichtet sind.
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Solche Mehrlagengewebe werden vorteilhaft hergestellt, indem man Mehrlagengewebe
mit Abstandhalterfäden in eine flüssige Beschichtungsmasse taucht und somit die
Abstandshalterfäden damit überzieht.
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Danach wird vorzugsweise überschüssige Beschichtungsmasse entfernt.
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Die erfindungsgemäßen beschichteten Mehrlagengewebe, deren Abstandhalterfäden
mit Beschichtungsmasse überzogen sind, werden vorteilhaft zur Herstellung von Wärmeaustauscherelementen
verwendet.
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Als Beschichtungsmaterial kommt eine Vielfalt von Massen infrage,
z.B. Polyvinylchlorid, natürlichenoder synthetischer Kautschuk,wie Polychloropren,
Butylkautschuk, Polyurethan, Fluorkautschuk. Ebenso können die Außenseiten des Mehrlagengewebes
mit Folien kaschiert werden, beispielsweise aus Metallen oder aus Kunststoffen.
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Die Mehrlagengewebe bestehen vorzugsweise aus synthetischen Polymeren,
beispielsweise aus Polyestern, Polyamiden, Pols acrylnitril oder Polytetrafluorethylen;
sie können aber ebenfalls weitgehend aus Glas oder'aus natürlichen Faser-und Fadenmaterialien
bestehen. Dasselbe trifft für die Abstandhalterfäden zu, für die allerdings bevorzugt
Monofile aus synthetischen Polymeren verwendet werden.
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Die Abstandhalterfäden werden mit einer Beschichtungsmasse überzogen.
Dadurch werden sie gegen den Angriff durch die in die beschichteten Mehrlagengewebe
cinzubringenden Medien, beispielsweise gegen Wasser, geschützt, ferner wird die
Haftung zwischen der Beschichtung auf den Außenseiten des
Mehrlagengewebes
und dem textilen Material erhöht und das Abheben der äußeren Schicht durch den Innendruck
erschwert.
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In den meisten Fällen sind neben den Abstandhalterfäden auch die Fäden
oder Fasern der Mehrlagengewebe mit Beschichtungsmasse überzogen, vorzugsweise mit
dem gleichen Beschichtungsmaterial.
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Die Herstellung der beschichteten Mehrlagengewebe erfolgt vorteilhaft
nach folgenden Verfahren: das Mehrlagengewebe wir-d durch eine.Imprägnierwanne geleitet,
die die flüssige Beschichtungsmas.se enthält.
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Als Hilfe für das intensive Eindringen der Beschichtungsmasse in das
Gewebe können folgende -Maßnahmen dienen: Herstellen eines weniger dichten Gewebes,
Verwendung von dünnen Beschlchtungspasten. Lassen die Mehrlagengewebebahnen eine
offen& Gewebekonstruktion nicht zu, so muß Sorge dafür getragen werden, daß
die Beschichtungsmasse mit Hilfe von Pumpen oder Saugsystemen in das Innere des
Mehrlagengewebes gelangt.
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Vorzugsweise führt man das Mehrlagengewebe nach der in Figuren 1-3
angegebenen Art.
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In den Figuren, die Schemazeichnungen sind, bedeutet 1 Wanne, 2 Beschichtungsmasse,
3 Umlenkwalze,4 Quetschwalzenpaar, 5 Mehrlagengewebebahn.
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Zweckmäßig ist es, das Mehrlagengewebe 5 nach dem Tauchen durch die
Uinlenkwalze 3 senkrecht aus der Wanne 1 mit der Beschichtungsmasse 2 zu den Quetschwalzen
4 zu führen, die waagerecht nebeneinander angeordnet sind (siehe Figur 1).
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-Auf diese Weise erreicht man einen natürlichen Rückfluß des Beschichtungsmaterials
2 zur Wanne 1 hin. Ein oder mellrere Quetschwalzenpaare sind bei dickflüssigen Beschichtungsmassen
sehr von Nutzen, um es-in das Gewebe innere zu
drücken und um über-schüssiges
Beschichtungsmaterial zurückzuhalten.
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In der Ausführungsform nach Figur 2 ist eine Walze des Quetschwalzenpaares
4 als Tauchwalze ausgebildet. Sie nimmt aus der Wanne 1 Beschichtungsmaterial 2
mit und überträgL- es auf das Me1irlagengew-be 5.
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Nach Figur 3 sind die beiden-Quetschwalzen 4 übereinander angeordnet.
Dadurch ist zwar der Rückfluß des Beschichtungsmaterials im Vergleich zur Ausführungsform
nach Figur 1 etwas erschwert, dafür wird aber das Beschichtungsmaterial gründlichrin
das Mehrlagengewebe eingebracht.
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Das Entfernen von überschüssigem Beschichtungsmaterial kann statt
durch Abquetschen auch durch Anblasen oder durch Zentrifugieren erfolgen. Dabei
werden die Mehrlagengewebe mechanisch weniger belastet als-durch das Abquetschen.
Zweckmäßig ist es, zum Beschichten der Abstandhalterfäden dasselbe Material zu verwenden,
das auch später zur Beschichtung der Obe'rflächen des'Mehrlagengewebes verwendet
werden soll. Es wirkt dann haftvermittelnd; beispielsweise hat es sich besonders
bewährt, ein slehrlagengewebe mit PVC zu tränken, das dann auf den Außenseiten mit
PVC beschichtet wurde.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können ferner vorteilhaft die
bekannten Haftvermittlersysteme zur Erhöhung der Haftung zwischen Beschichtung und
Mehrlayengewebe eingesetzt werden.
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Nach dem überziehen der Abstandhalterfäden und'auch der übrigen Fäden
des Mehrlagengewebes mit Beschichtungsmaterial und gegebenenfalls Entfernen von
überschüssigem Beschichtungsmaterial schließt sich einer der bekannten Trockenpro-zesse
an. Zur Erzielung der endgültigen, glatten Gewebeoberfläche und zum Abdichten wird
das Mehrlagengewebe in
bekannten Beschichtungsprozessen weiterbehandelt.
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Eine ebenfalls wertvolle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrlagengewebes
erhält man, wenn- man beim-Webvorgang Abstandhalterfäden einsetzt, die bereits mit
dem gewünschten Beschichtungsmaterial ummantelt sind. Dabei erübrigt sich dann die
Anwendung des erfindungsgemäBen Verfahrens, sofern man für eine durchgreifende Beschichtung
der Oberflächen des Mehrlagengewebes sorgt, so daß auch die dort liegenden Fäden
und/oder Fasern vollständig vom Beschichtungsmaterial bedeckt sind-.
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Die erfindungsgemäßen beschichteten Mehrlagengewebe werden mit Erfolg
zur flerstellung von flexiblen Wärmeaustauscherelementen benutzt, indem Anschlüsse
für Zu- und Abteilung eines Wärmeaustauschermediums angebracht werden. Die Mehrlavenqewebe
zeichnen sich durch eine hervorragende Beständigkeit gegenüber dem Wärmeaustauschmedium
aus, beispielsweise gegenüber warmem Wasser, das bei hohen Temperaturen, beispielsweise
bei 800C, eine merkliche Hydrolysewirkung auf die Mehrlagengewebe ausübt, insbesondere
auf unbeschichtete Abstandhalterfäden.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
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Ein Obergewebe aus 8 Kettfäden/cm aus Polyethylenterephthalat-Filamentgarn,
1109 dtex , normalschrumpfende Type und 8 Monofil-Schußfäden/cm aus Polyethylenterephthalat,-Durchmesser
0,30 mm, schrumpfarme Type und-ein-ebensolches Untergewebe wurden durch 4 schrumpfarme
Bindekett-Monofilamente/cm, Durchmesser 0,30 mm-miteinander verbunden. Dieses beschriebene
unbeschichtete Rohgewebe neigte dazu, daß sich Ober und Untergewebe gegeneinander
verschieben. Um dies zu vermeiden,- wurden die durchgewebten Gewebekanten bei der
Wciterverarbeitllncr nicht - entfernt.
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Das beschriebene Roh-Doppelgewabe wurde nach der in Figur 1
dargestellten
Weise durch einen Trog mit PVC-Beschichtungspaste geleitet, darin umgelenkt und
von den beiden Quetschwalzen 4 senkrecht nach oben abgezogen. Nach dem Abquetschen
waren sämtliche Fäden des Rohgewebes mit einem überzug aus PVC b-edeckt. Die Ware
wurde getrocknet. Um die PVC-Paste auszugelieren, wurde bei -oberhalb 1800C mit
einem Infrarotstrahler behandelt.
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Bedingt durch die Tatsache, daß die Multifilkette aus normalschrumpfendem
Material und die Monofil-Bindekette aus schrumpfarmem Material bestand, vcrgrößerte
sich der Abstand zwischen Ober- und Untergewebe.
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Durch den Thermofixierprozeß erhielt das Doppelgewebe seine endgültige
Form, die gleichzeitig durch das Austrocknen der PVC-Paste fixiert wurde.
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Die beiden Außenseiten des Doppelgewebes wurden dann zum Erzielen
einer glatten Oberfläche und zum Dichtmachen durch Rakeln mit PVC-Paste wie üblich
beschichtet.
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Das erhaltene Doppelgewebe, bei dem auch die Abstandhalterfäden (Bindekett-Monofilamente)
beschichtet waren, zeichnete sich durch eine hervorragende Hydrolysebeständigkeit
aus.
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