DE3019080A1

DE3019080A1 - Druckschlauchleitung

Info

Publication number: DE3019080A1
Application number: DE19803019080
Authority: DE
Inventors: Manfred Prof Dr Olbertz
Original assignee: Universitaet Rostock
Current assignee: Universitaet Rostock
Priority date: 1979-06-01
Filing date: 1980-05-19
Publication date: 1980-12-11
Also published as: GB2051296A; JPS5631580A; DD147191A3; GB2051296B; BG40914A1; SU1225975A1

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine unterirdisch verlegte Druckschlauchleitung für den Flüssigkeitstransport zur Verwendung insbesondere bei Bewässerungsanlagen in landwirtschaftlich genutzten Kulturflächen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bekannt, metallische, keramische oder hochpolymere Werkstoffe für Druckrohrleitungen einzusetzen und derart zu bemessen, daß die Berstfestigkeit durch eine dem Förderdruck entsprechende Rohrwanddicke abgesichert wird. Bei Bewässerungsanlagen werden vorwiegend PVCh-, Asbestzement- oder Stahldruckrohrleitungen sowie dickwandige PE-Druckschlauchleitungen verschiedener Nennweiten, Druckstufen und Profilierungen in den Baugrund verlegt. Durch die dem Förderdruck entsprechende Wanddicke sind die bekannten Leitungen sehr materialaufwendig und kostenintensiv (LÖFFLER u.a.: Taschenbuch der Melioration - Projektierung, Berlin 1978; STRIEN, H., MERTSCHUNG, E. und NOTZOLD, G.: Handbuch für den Rohrleitungsbau, Berlin 1975).

Ziel der Erfindung

Es ist Ziel der Erfindung, den Kosten- und Materialaufwand für Bewässerungsanlagen zu senken.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei erdverlegten Druckleitungen die Notwendigkeit aufzuheben, den Innendruck mittels entsprechender Bemessung der Wanddicke abzufangen.

Erfindungsgemäß wird eine dünnwandig gehaltene Schlauchleitung beliebiger Länge und Nennweite mit hoher Dehnfähigkeit unterirdisch verlegt, wobei die Festigkeit des hochdehnfähigen Schlauchmaterials geringer ist, als bei dem aufgebrachten Druck erforderlich. Der hohe Druck in der Schlauchleitung wird durch das Erdreich aufgenommen.

Die Schlauchleitung dehnt sich bei Inbetriebnahme bis zu einem Druckausgleichquerschnitt aus; dieser stellt sich als Resultante aus dem Dehnungsdruck des Schlauches und dem erzeugten Gegendruck des in Grenzen komprimierbaren Bodenkörpers ein.

Die maximale Belastbarkeit der Druckschlauchleitung wird also nicht mehr, wie bei konventionellen Rohrleitungen, durch die Wandungsdicke, sondern durch die Dehnfähigkeit des dünnwandigen Schlauchmaterials in Verbindung mit der Widerstandskraft des umgebenden Bodenkörpers bestimmt. Voraussetzung ist eine entsprechend hohe Dehnfähigkeit der wasserundurchlässigen Schlauchhaut, so daß der im Schlauch herrschende Flüssigkeitsdruck verlustlos auf den Bodenkörper übertragen werden kann.

Durch die Wahl der Einbautiefe und die Feinheit des das Rohr umgebenden Erdstoffes oder Werkstoffes läßt sich der Betriebsdruck in ökonomisch bedingten Grenzen auf die für den Bewässerungsbetrieb notwendigen Werte (<= 1,0 MPa) steigern. Ferner kann durch Bepflanzung des verfüllten Schlauchgrabens die Druckfestigkeit durch die Wurzelausbreitung erhöht werden. Gegebenenfalls kann auch die Druckschlauchleitung mit einer Abdeckplatte zusätzlich geschützt werden.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1: den Zustand beim Einlegen des Schlauches in die Grabensohle auf 2 .3 cm Sandbettung

Fig. 2: den Zustand nach Verfüllen der Umgebung des mit 0.02 MPa vorgedrückten Schlauches

Fig. 3: den Betriebszustand nach Verfüllen des Grabens.

Gemäß Fig. 1 wird der Schlauch 1 im unbelasteten, schlaffen Zustand auf eine bereits in den Graben 2 eingefüllte Sandbettung 3 gelegt.

Gemäß Fig. 2 ist der untere Teil des Grabens 2 mit dem Sand 4 zum Schutze des Schlauches gegen Verletzung verfüllt. Der Schlauch 1 ist vorgespannt.

Gemäß Fig. 3 ist der Graben 2 mit Erdreich 5 aufgefüllt.

Der Schlauch 1 kann mit der zu transportierenden Flüssigkeit im vorgesehenen Förderdruck beschickt werden.

Claims

1. Druckschlauchleitung, die zum Flüssigkeitstransport, insbesondere bei Bewässerungsanlagen, unterirdisch verlegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeit des hochdehnfähigen Schlauchmaterials geringer ist, als bei dem aufgebrachten Druck erforderlich und daß der hohe Druck in der Schlauchleitung durch das Erdreich aufgenommen wird.

2. Druckschlauchleitung nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Ummantelung der Schlauchleitung und darüber befindlichem Erdreich eine Abdeckplatte angeordnet ist.

3. Druckschlauchleitung nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke der Verfestigung des Erdreiches über der Schlauchleitung eine Bepflanzung erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen