DE10202186C2 - Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und EntsorgungsleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur
lagegenauen Fixierung von starren medienführenden Einrich
tungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und
Entsorgungsleitungen vor und zur Verfüllung mit Bettungsmate
rialien oder fließfähigen, auch selbstverdichtenden Füll
stoffen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 6.
Nach dem bekannten Stand der Technik, beispielsweise gemäß DE 30 19 080 A1,
werden erdverlegte Leitungen bei ihrer Verlegung
auf ein vorbereitetes Rohrauflager verbracht. Je nach Lei
tungsart, Rohrwerkstoff und den zu transportierenden Medien
werden unterschiedliche Anforderungen an das vorerwähnte
Rohrauflager gestellt. Die Auflagerausbildung selbst ist
maßgebend für die Gründung der Rohrleitung, für das Maß der
Setzung, die Größe der Auflagerspannungen und, bei Verlegung
von Einzelrohren besonders wichtig, für die Beschränkung der
Querkräfte in der Rohrverbindung als Kriterium für deren
Dichtigkeit.
In der Baupraxis wird die Herstellung eines regelgerechten
Auflagers, besonders das Unterstopfen im sogenannten Zwickel
bereich häufig vernachlässigt. Die Folgen sind zu verzeich
nende Baumängel auf der Grundlage unzulässiger Punkt- oder
Linienanordnungen mit entsprechender nicht gleichmäßig ver
teilter Kraftaufnahme.
Derartige Mängel führen zu Beschädigungen des Rohrkörpers oder
zur Undichtigkeit der Rohrverbindung. Die Rohrleitung erreicht
nicht die vorgesehene Lebensdauer und es sind kostenaufwendige
Sanierungsmaßnahmen oder sogar die Erneuerung notwendig.
Ein weiterer Nachteil der bekannten erdverlegten Rohrleitungen
besteht in der Tatsache, daß regelmäßig Gräben oder Kanäle
auszubilden sind, die, einen Arbeitsraum schaffend, begehbar
gestaltet werden müssen, was je nach Gelände bzw. Bodenbe
schaffenheit höhere Kosten nach sich zieht.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren sowie eine Anordnung zur lagegenauen, auch
spannungsfreien Fixierung von medienführenden Einrichtungen,
insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und
Entsorgungsleitungen anzugeben, welches bzw. welche es
ermöglicht, unzulässige Punkt- oder Linienlagerungen zu
vermeiden, so daß insgesamt die Qualität bei der Ausführung
entsprechender Arbeiten im Tiefbau erhöht werden kann, ohne
daß wesentlich höhere Aufwendungen bezogen auf eine regel
gerechte Ausführung nach dem Stand der Technik anstehen.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Ver
fahren nach den Schritten gemäß Patentanspruch 1 sowie mit
einer Anordnung gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 6,
wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestal
tungen und Weiterbildungen darstellen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einen durch ein
Verfüllmaterial aufweitbaren, mindestens feuchtigkeitsdurch
lässigen Schlauchkörper oder ein derartiges Schlauchband
vorzusehen, welches vor oder nach dem Verlegen der medienführenden
Einrichtungen, insbesondere rohrförmiger Ver- und
Entsorgungsleitungen in den Rohrgraben oder einen Rohrkanal
oder dergleichen natürliche oder künstliche längere Boden
vertiefung eingebracht wird.
Der Schlauchkörper oder das Schlauchband wird mit einem fließ
fähigen, auch selbstverdichtenden Stoff schrittweise, auch
gesteuert, gefüllt, so daß hierdurch Gewichtskräfte der
medienführenden Einrichtung, insbesondere einer Rohrleitung
oder eines Rohrleitungsabschnitts aufgenommen werden. Mit
fortschreitender Füllung wird die medienführende Einrichtung
mindestens teilweise auch seitlich abgestützt und lagefixiert.
Durch die Möglichkeit des Austretens des Überschußwassers
aufgrund der feuchtigkeitsdurchlässigen Ausführung des
Schlauchkörpers in den Graben oder Kanal hinein erfolgt eine
Verdichtung bzw. Vorverdichtung des Verfüllstoffs mit geziel
ter Frühbelastbarkeit. Die Austrittsmenge an Flüssigkeit ist
über eine geeignete Wahl der Durchlässigkeits-Eigenschaften
des Schlauchmaterials vorgeb- und damit einstellbar.
Der Schlauchkörper kann in den Graben oder Kanal vorzugsweise
so eingebracht werden, daß dieser im später gefüllten Zustand
im Bereich des jeweiligen Rohrschafts zum Liegen kommt,
wodurch die Möglichkeit eines Abschottens in Verlegerichtung
besteht.
Nach dem Einbringen des Schlauchkörpers in den Graben oder
Kanal erfolgt eine mindestens teilweise Füllung des
Schlauchkörpers. Hiernach werden der oder die jeweiligen
Abschnitte der medienführenden Einrichtung in den Graben
abgelassen und positioniert. Mit Verfüllfortschritt werden die
medienführenden Einrichtungen auch seitlich gehalten und auf
diese Weise wie gewünscht fixiert.
Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, nacheinander mehrere
medienführende Einrichtungen übereinander anzuordnen. Hierfür
werden auch die seitlich an der Graben- oder Kanalwandung
befindlichen Abschnitte des Schlauchkörpers Zug um Zug
gefüllt, so daß diese sowohl mit der Graben- oder Kanalwandung
als auch der Außenfläche der medienführenden Einrichtung,
diese fixierend, in Kontakt kommen.
Mittels der Erfindung kann nun in besonders vorteilhafter
Weise fließfähiger, selbstverdichtender Füllstoff, z. B.
Weimarer Bau-Mörtel (eingetragene Marke) zum Einsatz kommen
und es besteht der Vorteil der Abschottung des Leitungsgrabens
in Verlegerichtung, so daß ein abgegrenzter Bereich für die
Wiederfüllung ausgebildet ist.
Der Schlauchkörper ist ein aufweitbarer elastischer oder
plastischer, wasserdurchlässiger, reißfester z. B. Textil- oder
Kunststoff-Materialkörper, der wie dargelegt vor oder nach der
Verlegung der Rohre im leeren, entspannten Zustand in den
Rohrgraben auf die Grabensohle eingebracht wird.
Dieser schlauchförmige z. B. Textilkörper wird mit dem
erwähnten fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllstoff von
einem oder beiden Schlauchende(n) her befüllt. Dabei erfolgt
in vorgegebenen Grenzen eine Aufweitung des Schlauches, und
zwar in Abhängigkeit von der Füllhöhe, die sich im Bereich der
Grabensohle oder weiter die Grabenwand hinauf bewegen kann.
Entsprechend der Schwerkraftwirkung nimmt der elastische
Schlauchkörper an der Grabensohle eine annähernd halbellip
tische Form an, die zur Aufnahme der Gewichtskräfte der zu
verlegenden Rohre oder Rohrstränge geeignet ist. Außerdem
tritt wie vorerwähnt beim Verfüllen mit dem fließfähigen Stoff
das Überschußwasser in den Graben hinein aus, so daß sich in
gewünschter Weise die Frühbelastbarkeit des gesamten Systems
erhöht.
Bei der Durchführung der Schlauchverfüllung sind mehrere
Varianten denkbar, wobei bezüglich der Lagezuordnung zum zu
verlegenden Rohrkörper der Rohrschaft, d. h. der Bereich
außerhalb der Muffen, der geeignetste Bereich ist.
Eine, erste Möglichkeit besteht darin, nach dem Ablassen des
leeren, unbelasteten Schlauchkörpers das Rohr in den Graben
einzubringen und durch ein geeignetes System zusammenzufügen
und in der gewünschten Lage zu halten. Im Anschluß wird die
Verfüllung vorgenommen und das Rohr bis zum Erreichen der
Tragfähigkeit des Systems Schlauchkörper-Verfüllstoff in der
jeweiligen Position gehalten.
In einer weiteren Variante wird die Verfüllung unmittelbar
nach dem Einbringen des Schlauchkörper vorgenommen. Erst im
Anschluß daran wird das Rohr in den Leitungsgraben abgelassen
und mit einem geeigneten, z. B. Hydrauliksystem auf dem
verfüllten Schlauch gleitend zusammengefügt. Die gewünschte
Endpositionierung des Rohres entsprechend der zu realisie
renden Vorgaben erfolgt mit geeigneten mechanischen Vorrich
tungen.
Die Aushärtegeschwindigkeit und die Enddruckfestigkeit des
fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllstoffs läßt sich in
Grenzen über eine Variation der Rezeptur einstellen. Hierdurch
wird es möglich Eigenschaften zu erreichen, die denjenigen des
umgebenden, gewachsenen Bodens gleichen oder auf die Eigen
schaften des Bettungsmaterials für die anschließende Ver
füllung der Leitungszone abgestimmt sind.
In dem Fall, wenn die vorerwähnten fließfähigen, selbstver
dichtenden Verfüllstoffe in Kombination mit dem Schlauchkörper
zum Verlegen Anwendung finden, können Graben- oder Kanal
breiten minimiert werden, da kein begehbarer Arbeitsraum
erforderlich ist. Hier erweist sich die Möglichkeit der
Abschottung durch entsprechende Durchmessergestaltung des
Schlauchkörpers von Vorteil. Es verhindert nämlich der
Schlauchkörper, daß der fließfähige Verfüllstoff in den
Verlegebereich, z. B. in die Muffe hinein verlaufen kann, so
daß insgesamt eine abschnittsweise Verfüllung des Leitungs
grabens möglich wird.
Bei der Anordnung zur lagegenauen Fixierung von
medienführenden Einrichtungen wird also von einem reißfesten,
aufweitbaren, elastischen oder plastischen Schlauchkörper oder
von einem solchen Schlauchband ausgegangen, welcher bzw.
welches mindestens eine Öffnung zum Einbringen eines
fließfähigen Verfüllmaterials nach Art eines Bodenmörtels
aufweist.
Das Schlauchmaterial besitzt eine vorgebbare Flüssigkeits-
Durchlässigkeit und/oder eine Struktur, die das Durchdringen
von Feinstpartikeln respektive Feinstkornanteilen ermöglicht.
Die Dehnbarkeit des Schlauchmaterials ist mindestens so groß
gewählt, daß unter der Gewichtskraft des eingebrachten Ver
füllmaterials keine Zerstörung oder Beschädigung desselben
eintritt.
Auch ist alternativ eine kissenförmige Ausbildung des
Schlauchkörpers denkbar, wobei Breiten- und Längenabmessungen
des Kissens auf die Sohle oder Sohlenabschnitte des jeweiligen
Verlegegrabens abgestimmt sind und das Kissen mindestens eine
Füllöffnung aufweist.
Das Kissen kann auch mindestens einen bis zum Grabenrand
hinreichenden Füllrüssel umfassen. In einer weiteren Alter
native besitzt das Kissen mindestens einen Auslaßrüssel, wobei
der Auslaßrüssel eines Kissens mit dem Füllrüssel eines
weiteren, im Graben hintereinander angeordneten Kissens ver
bindbar ausgeführt ist.
Bevorzugt kann das Schlauchkörpermaterial umweltneutral
verrottend, insbesondere als Textil- oder Kunststoffgewirk
oder -gewebe ausgebildet sein.
Mittels der Erfindung ist es möglich, daß Rohrauflager ent
sprechend der statischen Berechnungen entfallen können, da
eine solche Funktion durch das oder den gefüllten Schlauch
körper übernommen wird, wobei lediglich sicherzustellen ist,
daß entsprechende statische Mindestanforderungen an die
Geometrie der Grabensohle erfüllt werden. Bei Sicherung dieser
Anforderungen ist im Vergleich zum bekannten Stand der Technik
kein Bodenaustausch notwendig. Auch vereinfacht sich eine
Verlegung in steinigem oder felsigem Untergrund.
Durch Kombination bzw. Anwendung des fließfähigen selbstver
dichtenden Verfüllstoffs zur Füllung des Schlauchkörpers
treten keine punkt- oder linienförmigen Auflagerungen des
Rohres oder Rohrstrangs oder Hohllagerungen auf, mit der
Folge, daß die Belastungen des Rohres verringert werden und
die Verlegequalität insgesamt steigt. Mit anderen Worten wird
bei Verlegung und Verfüllung eines Rohrgrabens das Beschä
digungspotential infolge ungenügender Ausbildung des Auflagers
und einer regelwidrigen Herstellung der Leitungszone rohrwerk
stoffunabhängig nahezu ausgeschlossen. Durch eine Lagefixie
rung im Bereich des Rohrschafts bei zusammengefügten Rohr
leitungen erfolgt bei üblicher Positionierungstechnik mittels
Laser eine wesentlich höhere Lagegenauigkeit.
Der Schlauchkörper kann je nach Anwendungszweck aus unter
schiedlichen Materialien bestehen, solange die Kriterien der
Aufweitbarkeit bzw. Plastizität und Reißfestigkeit erfüllt
werden. Denkbar sind neben Textilien und Kunststoffen hier
auch Gummimaterialien.
Eine Verlegung des Schlauchkörpers kann U-förmig im Leitungs
graben erfolgen, wobei der Schlauch auf der Grabensohle
aufliegt, ohne bis an oder über die Seiten des Grabens zu
reichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß der Schlauch
bzw. Schlauchkörper über die Grabenwände bzw. Verbauwände
hinausreicht, um ein leichteres Verfüllen zu ermöglichen.
Durch die breite Varianz der Einstellbarkeit der Eigenschaften
des fließfähigen selbstverdichtenden Verfüllstoffs kann eine
Anpassung an ganz unterschiedliche Verfüllgegebenheiten
erfolgen, ohne das Prinzip der Erfindung zu verlassen. Die
Überschußwasser-Abgabe durch die feuchtigkeitsdurchlässige
Struktur des Schlauchbands oder -körpers führt zu einer
wünschenswerten Frühbelastbarkeit mit entsprechenden Vorteilen
bei der Verlegung.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spiels sowie unter Zuhilfenahme einer Figur näher erläutert
werden.
Die Figur zeigt hierbei eine Schnittdarstellung durch einen
Rohrgraben in verschiedenen Phasen der Füllung eines einge
brachten Schlauchkörpers.
Ein Verlegegraben wie in der Figur dargestellt, umfaßt eine
Grabensohle 1 sowie Grabenwände 2.
Bei einer ersten Verlegevariante wird der Schlauchkörper 3 so
in den Graben eingebracht, daß sowohl die Grabensohle 1 als
auch die Grabenwände 2 über den entsprechenden Verlegeab
schnitt ver- bzw. bedeckt werden. Nachdem der Schlauchkörper 3
in den Graben verbracht wurde, beginnt das Verfüllen über
mindestens einen vorgesehenen Öffnungsbereich 4 des Schlauch
körpers 3. Das Verfüllmaterial weitet den Schlauchkörper 3
zunächst im Bereich der Grabensohle 1 auf, wobei entsprechend
der Schwerkraftrichtung der Schlauchkörper 3 an der Graben
sohle 1 eine annähernd halbelliptische Form annimmt, die zur
Aufnahme der Gewichtskräfte der zu verlegenden Rohre 5
besonders geeignet ist. Beim Verfüllen mit dem fließfähigen
Verfüllstoff tritt enthaltenes Überschußwasser aus, wodurch
die Frühbelastbarkeit des Systems erhöht wird.
Nach einer Mindestverfüllmenge wird das zu verlegende Rohr 5
mit üblichen Mitteln in den Graben verbracht, wobei das
fließfähige Verfüllmaterial, das sich im unteren Bereich des
Schlauchkörpers 3, nämlich der Grabensohle 1 befindet, ein
Auflager bildet, welches frei von unzulässigen Punkt- oder
Linienkräften, die ansonsten auf das Rohr wirken, ist.
Mit fortschreitendem Verfüllen (gestrichelte und strichpunk
tierte Darstellung in der Figur) ändert sich die Füllhöhe im
Schlauchkörper 3, und zwar nunmehr auch entlang der Graben
wände 2 von der Grabensohle 1 nach oben. Hierbei erfährt das
Rohr 5 bzw. der jeweilige Rohrabschnitt eine seitliche
Klemmung und weitere Fixierung.
Es besteht nunmehr auch die Möglichkeit, über dem bereits
verlegten Rohr 5 ein weiteres Rohr 5.1 anzuordnen, das
ebenfalls über den mit Verfüllstoff versehenen Schlauchkörper
3 gehalten wird.
Bei einer weiteren technologischen Möglichkeit der Schlauch
verfüllung kann der leere, unbelastete Schlauchkörper 3 in den
Graben verbracht werden, wonach der jeweilige Rohrabschnitt 5
in den Graben abgesenkt und dort so lange gehalten wird, bis
über eine anschließende Verfüllung des Schlauchkörpers 3 die
notwendige Tragfähigkeit des Systems Schlauchkörper-Verfüll
stoff erreicht ist.
Bei der beschriebenen Variante des Einbringens des oder der
Rohre 5 nach dem Verfüllen des Schlauches können Rohrab
schnitte mit z. B. Hydrauliksystemen auf dem verfüllten
Schlauchkörper 3 leicht gleitend verschoben und positioniert
und auf diese Weise über übliche Muffen zusammengefügt werden.
Hierbei ist von Vorteil, daß das austretende Überschußwasser
zusammen mit Feinstkornpartikeln eine Art Gleitschicht bildet,
die es ermöglicht, die gewünschte Positionierung der Rohre
oder Rohrabschnitte ohne unzulässig hohen Kraftaufwand zu
erreichen.
Die Aushärtegeschwindigkeit und die Enddruckfestigkeit des
fließfähigen selbstverdichtenden Füllstoffs, bevorzugt herge
stellt wie in den deutschen Patentanmeldungen 198 51 256 A1
und 100 36 176 A1 offenbart, läßt sich über die mögliche
Variation der Rezeptur einstellen. Hierdurch können Eigen
schaften erreicht werden, die denjenigen des umgebenden,
gewachsenen Bodens gleichen bzw. die auf das verwendete
Bettungsmaterial für die Verfüllung der Leitungszone abge
stimmt sind.
Vorteilhaft ist die kombinierte Verwendung der Schlauchkörper
mit fließfähigen selbstverdichtenden Füllstoffen, wodurch es
gelingt, Grabenbreiten zu minimieren, da kein begehbarer
Arbeitsraum erforderlich ist. Durch eine geeignete Durch
messer- und Breitengestaltung des Schlauchkörpers 3 ist
darüber hinaus eine Abschottung des Leitungsgrabenabschnitts
in Verlegerichtung realisierbar, wodurch verhindert wird, daß
der fließfähige selbstverdichtende Verfüllstoff in den Ver
legebereich z. B. zur Muffe hin verlaufen kann.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform des Schlauchkörpers 3,
der die seitlichen Grabenwände einschließt bzw. darüber hinaus
bis zu Böschung 6 reicht. Bei dieser Ausführungsform kann vor
dem Restverfüllen des Grabens ein Umschlagen der Schlauch
körperenden respektive der Öffnungsbereiche 4 hinein in den
Graben erfolgen und anschließend die Restverfüllung vorge
nommen werden.
Bei einem weiteren, figürlich nicht dargestellten Ausführungs
beispiel reicht der Schlauchkörper 3 nur bis in den Bereich
der Grabensohle und überdeckt diese. Auch hierbei ist eine
ausreichende Lagefixierung ohne Auftreten störender Punkt
kräfte gewährleistet.
1
Grabensohle
2
Grabenwand
3
Schlauchkörper
4
Öffnungsbereich des Schlauchkörpers
5
;
5.1
Rohr oder Rohrabschnitt
6
Böschung
Claims (12)
1. Verfahren zur lagegenauen Fixierung von
medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter
rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen vor und zur
Verfüllung mit Bettungsmaterialien oder fließfähigen, auch
selbstverdichtenden Füllstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein durch ein Verfüllmaterial aufweitbarer, mindestens feuchtigkeitsdurchlässiger Schlauchkörper oder ein Schlauchband vor oder nach dem Verlegen der medien führenden Einrichtungen, insbesondere rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen in den Rohrgraben oder Rohr kanal eingebracht wird;
- - der Schlauchkörper oder das Schlauchband mit einem fließfähigen Stoff schrittweise, auch gesteuert, gefüllt wird und hierdurch Gewichtskräfte der medien führenden Einrichtung aufgenommen werden, wobei mit fortschreitender Füllung die medienführende Einrichtung mindestens teilweise seitlich abstütz- und lagefixier bar ist; und daß
- - durch Austreten des Überschußwassers in den Graben oder Kanal hinein eine Verdichtung oder Vorverdichtung des Verfüllstoffs mit gezielter Frühbelastbarkeit eintritt, wobei die Austrittsmenge der Flüssigkeit über die Durchlässigkeits-Eigenschaften des Schlauchmaterials einstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlauchkörper in den Graben oder Kanal vorzugsweise
so eingebracht wird, daß dieser im später gefüllten
Zustand im Bereich des jeweiligen Rohrschafts zum Liegen
kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine abschnittsweise Verfüllung mittels Schlauchkörper
erfolgt, wobei der weitere Verlegebereich frei von Ver
füllmaterial bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach Einbringen des Schlauchkörpers in den Graben oder
Kanal eine mindestens teilweise Füllung des Schlauch
körpers erfolgt und hiernach der oder die jeweilige(n)
Abschnitt(e) der medienführenden Einrichtung in den Graben
abgelassen wird/werden, wobei mit Verfüllfortschritt die
medienführende Einrichtung auch seitlich gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
nacheinander mehrere medienführende Einrichtungen überein
ander angeordnet werden und hierfür auch die seitlich an
der Graben- oder Kanalwandung befindlichen Abschnitte des
Schlauchkörpers Zug um Zug gefüllt werden, so daß diese
sowohl mit der Graben- oder Kanalwandung als auch der
Außenfläche der medienführenden Einrichtung, diese
fixierend, in Kontakt kommen.
6. Anordnung zur lagegenauen Fixierung von
medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter
rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen vor und zur
Verfüllung mit Bettungsmaterialien oder fließfähigen, auch
selbstverdichtenden Füllstoffen,
gekennzeichnet durch
einen reißfesten, aufweitbaren, elastischen oder plasti
schen Schlauchkörper oder ein solches Schlauchband mit
mindestens einer Öffnung zum Einbringen eines fließfähigen
Verfüllmaterials nach Art eines Boden- oder Baumörtels,
wobei das Schlauchmaterial eine flüssigkeitsdurchlässige
und/oder von Feinstpartikel durchdringbare Struktur
aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dehnbarkeit des Schlauchmaterials mindestens so groß
gewählt ist, daß unter der Gewichtskraft des eingebrachten
Verfüllmaterials keine Zerstörung oder Beschädigung ein
tritt.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7,
gekennzeichnet durch
eine kissenförmige Ausbildung des Schlauchkörpers, wobei
Breiten- und Längenabmessungen des Kissens auf die Sohle
oder Sohlenabschnitte eines Verlegegrabens abgestimmt sind
und das Kissen mindestens eine Füllöffnung aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kissen mindestens einen bis zum Grabenrand reichenden
Füllrüssel umfaßt.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Kissen mindestens einen Auslaßrüssel aufweist, wobei
der Auslaßrüssel eines Kissens mit dem Füllrüssel eines
weiteren Kissens verbindbar ausgeführt ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Schlauchkörpermaterial umweltneutral verrottend,
insbesondere ein Textil- oder Kunststoffgebilde ist.
12. Verwendung von Weimarer-Bau-Mörtel (eingetragene
Marke) als Material zum Füllen des Schlauchkörpers, des
Schlauchbands oder Kissens gemäß dem Verfahren oder der
Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10202186A DE10202186C2 (de) | 2001-08-14 | 2002-01-22 | Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10139785 | 2001-08-14 | ||
DE10202186A DE10202186C2 (de) | 2001-08-14 | 2002-01-22 | Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10202186A1 DE10202186A1 (de) | 2003-03-13 |
DE10202186C2 true DE10202186C2 (de) | 2003-12-24 |
Family
ID=7695337
Family Applications (1)
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DE10202186A Expired - Fee Related DE10202186C2 (de) | 2001-08-14 | 2002-01-22 | Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen |
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---|---|
DE (1) | DE10202186C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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DE202016003369U1 (de) | 2016-05-27 | 2016-08-01 | IAB - Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH | Auflagerkissen mit aktivierbarer Füllung für erdverlegte Rohrleitungen |
US11339909B2 (en) | 2018-07-31 | 2022-05-24 | Allan John Edwards, IV | Pipeline protection and leveling device |
DE102020103331A1 (de) * | 2020-02-10 | 2021-08-12 | Technische Universität Darmstadt | Verfahren zur Errichtung eines Rohrleitungsabschnittes eines Rohrsystems sowie Rohrleitungsabschnitt eines Rohrsystems in einem Wärmenetz |
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-
2002
- 2002-01-22 DE DE10202186A patent/DE10202186C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3019080A1 (de) * | 1979-06-01 | 1980-12-11 | Univ Rostock | Druckschlauchleitung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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