DE10202186C2 - Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen - Google Patents

Verfahren und Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur lagegenauen Fixierung von starren medienführenden Einrich­ tungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen vor und zur Verfüllung mit Bettungsmate­ rialien oder fließfähigen, auch selbstverdichtenden Füll­ stoffen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 6.
Nach dem bekannten Stand der Technik, beispielsweise gemäß DE 30 19 080 A1, werden erdverlegte Leitungen bei ihrer Verlegung auf ein vorbereitetes Rohrauflager verbracht. Je nach Lei­ tungsart, Rohrwerkstoff und den zu transportierenden Medien werden unterschiedliche Anforderungen an das vorerwähnte Rohrauflager gestellt. Die Auflagerausbildung selbst ist maßgebend für die Gründung der Rohrleitung, für das Maß der Setzung, die Größe der Auflagerspannungen und, bei Verlegung von Einzelrohren besonders wichtig, für die Beschränkung der Querkräfte in der Rohrverbindung als Kriterium für deren Dichtigkeit.
In der Baupraxis wird die Herstellung eines regelgerechten Auflagers, besonders das Unterstopfen im sogenannten Zwickel­ bereich häufig vernachlässigt. Die Folgen sind zu verzeich­ nende Baumängel auf der Grundlage unzulässiger Punkt- oder Linienanordnungen mit entsprechender nicht gleichmäßig ver­ teilter Kraftaufnahme.
Derartige Mängel führen zu Beschädigungen des Rohrkörpers oder zur Undichtigkeit der Rohrverbindung. Die Rohrleitung erreicht nicht die vorgesehene Lebensdauer und es sind kostenaufwendige Sanierungsmaßnahmen oder sogar die Erneuerung notwendig.
Ein weiterer Nachteil der bekannten erdverlegten Rohrleitungen besteht in der Tatsache, daß regelmäßig Gräben oder Kanäle auszubilden sind, die, einen Arbeitsraum schaffend, begehbar gestaltet werden müssen, was je nach Gelände bzw. Bodenbe­ schaffenheit höhere Kosten nach sich zieht.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren sowie eine Anordnung zur lagegenauen, auch spannungsfreien Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen anzugeben, welches bzw. welche es ermöglicht, unzulässige Punkt- oder Linienlagerungen zu vermeiden, so daß insgesamt die Qualität bei der Ausführung entsprechender Arbeiten im Tiefbau erhöht werden kann, ohne daß wesentlich höhere Aufwendungen bezogen auf eine regel­ gerechte Ausführung nach dem Stand der Technik anstehen.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Ver­ fahren nach den Schritten gemäß Patentanspruch 1 sowie mit einer Anordnung gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 6, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestal­ tungen und Weiterbildungen darstellen.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einen durch ein Verfüllmaterial aufweitbaren, mindestens feuchtigkeitsdurch­ lässigen Schlauchkörper oder ein derartiges Schlauchband vorzusehen, welches vor oder nach dem Verlegen der medienführenden Einrichtungen, insbesondere rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen in den Rohrgraben oder einen Rohrkanal oder dergleichen natürliche oder künstliche längere Boden­ vertiefung eingebracht wird.
Der Schlauchkörper oder das Schlauchband wird mit einem fließ­ fähigen, auch selbstverdichtenden Stoff schrittweise, auch gesteuert, gefüllt, so daß hierdurch Gewichtskräfte der medienführenden Einrichtung, insbesondere einer Rohrleitung oder eines Rohrleitungsabschnitts aufgenommen werden. Mit fortschreitender Füllung wird die medienführende Einrichtung mindestens teilweise auch seitlich abgestützt und lagefixiert. Durch die Möglichkeit des Austretens des Überschußwassers aufgrund der feuchtigkeitsdurchlässigen Ausführung des Schlauchkörpers in den Graben oder Kanal hinein erfolgt eine Verdichtung bzw. Vorverdichtung des Verfüllstoffs mit geziel­ ter Frühbelastbarkeit. Die Austrittsmenge an Flüssigkeit ist über eine geeignete Wahl der Durchlässigkeits-Eigenschaften des Schlauchmaterials vorgeb- und damit einstellbar.
Der Schlauchkörper kann in den Graben oder Kanal vorzugsweise so eingebracht werden, daß dieser im später gefüllten Zustand im Bereich des jeweiligen Rohrschafts zum Liegen kommt, wodurch die Möglichkeit eines Abschottens in Verlegerichtung besteht.
Nach dem Einbringen des Schlauchkörpers in den Graben oder Kanal erfolgt eine mindestens teilweise Füllung des Schlauchkörpers. Hiernach werden der oder die jeweiligen Abschnitte der medienführenden Einrichtung in den Graben abgelassen und positioniert. Mit Verfüllfortschritt werden die medienführenden Einrichtungen auch seitlich gehalten und auf diese Weise wie gewünscht fixiert.
Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, nacheinander mehrere medienführende Einrichtungen übereinander anzuordnen. Hierfür werden auch die seitlich an der Graben- oder Kanalwandung befindlichen Abschnitte des Schlauchkörpers Zug um Zug gefüllt, so daß diese sowohl mit der Graben- oder Kanalwandung als auch der Außenfläche der medienführenden Einrichtung, diese fixierend, in Kontakt kommen.
Mittels der Erfindung kann nun in besonders vorteilhafter Weise fließfähiger, selbstverdichtender Füllstoff, z. B. Weimarer Bau-Mörtel (eingetragene Marke) zum Einsatz kommen und es besteht der Vorteil der Abschottung des Leitungsgrabens in Verlegerichtung, so daß ein abgegrenzter Bereich für die Wiederfüllung ausgebildet ist.
Der Schlauchkörper ist ein aufweitbarer elastischer oder plastischer, wasserdurchlässiger, reißfester z. B. Textil- oder Kunststoff-Materialkörper, der wie dargelegt vor oder nach der Verlegung der Rohre im leeren, entspannten Zustand in den Rohrgraben auf die Grabensohle eingebracht wird.
Dieser schlauchförmige z. B. Textilkörper wird mit dem erwähnten fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllstoff von einem oder beiden Schlauchende(n) her befüllt. Dabei erfolgt in vorgegebenen Grenzen eine Aufweitung des Schlauches, und zwar in Abhängigkeit von der Füllhöhe, die sich im Bereich der Grabensohle oder weiter die Grabenwand hinauf bewegen kann. Entsprechend der Schwerkraftwirkung nimmt der elastische Schlauchkörper an der Grabensohle eine annähernd halbellip­ tische Form an, die zur Aufnahme der Gewichtskräfte der zu verlegenden Rohre oder Rohrstränge geeignet ist. Außerdem tritt wie vorerwähnt beim Verfüllen mit dem fließfähigen Stoff das Überschußwasser in den Graben hinein aus, so daß sich in gewünschter Weise die Frühbelastbarkeit des gesamten Systems erhöht.
Bei der Durchführung der Schlauchverfüllung sind mehrere Varianten denkbar, wobei bezüglich der Lagezuordnung zum zu verlegenden Rohrkörper der Rohrschaft, d. h. der Bereich außerhalb der Muffen, der geeignetste Bereich ist.
Eine, erste Möglichkeit besteht darin, nach dem Ablassen des leeren, unbelasteten Schlauchkörpers das Rohr in den Graben einzubringen und durch ein geeignetes System zusammenzufügen und in der gewünschten Lage zu halten. Im Anschluß wird die Verfüllung vorgenommen und das Rohr bis zum Erreichen der Tragfähigkeit des Systems Schlauchkörper-Verfüllstoff in der jeweiligen Position gehalten.
In einer weiteren Variante wird die Verfüllung unmittelbar nach dem Einbringen des Schlauchkörper vorgenommen. Erst im Anschluß daran wird das Rohr in den Leitungsgraben abgelassen und mit einem geeigneten, z. B. Hydrauliksystem auf dem verfüllten Schlauch gleitend zusammengefügt. Die gewünschte Endpositionierung des Rohres entsprechend der zu realisie­ renden Vorgaben erfolgt mit geeigneten mechanischen Vorrich­ tungen.
Die Aushärtegeschwindigkeit und die Enddruckfestigkeit des fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllstoffs läßt sich in Grenzen über eine Variation der Rezeptur einstellen. Hierdurch wird es möglich Eigenschaften zu erreichen, die denjenigen des umgebenden, gewachsenen Bodens gleichen oder auf die Eigen­ schaften des Bettungsmaterials für die anschließende Ver­ füllung der Leitungszone abgestimmt sind.
In dem Fall, wenn die vorerwähnten fließfähigen, selbstver­ dichtenden Verfüllstoffe in Kombination mit dem Schlauchkörper zum Verlegen Anwendung finden, können Graben- oder Kanal­ breiten minimiert werden, da kein begehbarer Arbeitsraum erforderlich ist. Hier erweist sich die Möglichkeit der Abschottung durch entsprechende Durchmessergestaltung des Schlauchkörpers von Vorteil. Es verhindert nämlich der Schlauchkörper, daß der fließfähige Verfüllstoff in den Verlegebereich, z. B. in die Muffe hinein verlaufen kann, so daß insgesamt eine abschnittsweise Verfüllung des Leitungs­ grabens möglich wird.
Bei der Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen wird also von einem reißfesten, aufweitbaren, elastischen oder plastischen Schlauchkörper oder von einem solchen Schlauchband ausgegangen, welcher bzw. welches mindestens eine Öffnung zum Einbringen eines fließfähigen Verfüllmaterials nach Art eines Bodenmörtels aufweist.
Das Schlauchmaterial besitzt eine vorgebbare Flüssigkeits- Durchlässigkeit und/oder eine Struktur, die das Durchdringen von Feinstpartikeln respektive Feinstkornanteilen ermöglicht.
Die Dehnbarkeit des Schlauchmaterials ist mindestens so groß gewählt, daß unter der Gewichtskraft des eingebrachten Ver­ füllmaterials keine Zerstörung oder Beschädigung desselben eintritt.
Auch ist alternativ eine kissenförmige Ausbildung des Schlauchkörpers denkbar, wobei Breiten- und Längenabmessungen des Kissens auf die Sohle oder Sohlenabschnitte des jeweiligen Verlegegrabens abgestimmt sind und das Kissen mindestens eine Füllöffnung aufweist.
Das Kissen kann auch mindestens einen bis zum Grabenrand hinreichenden Füllrüssel umfassen. In einer weiteren Alter­ native besitzt das Kissen mindestens einen Auslaßrüssel, wobei der Auslaßrüssel eines Kissens mit dem Füllrüssel eines weiteren, im Graben hintereinander angeordneten Kissens ver­ bindbar ausgeführt ist.
Bevorzugt kann das Schlauchkörpermaterial umweltneutral verrottend, insbesondere als Textil- oder Kunststoffgewirk oder -gewebe ausgebildet sein.
Mittels der Erfindung ist es möglich, daß Rohrauflager ent­ sprechend der statischen Berechnungen entfallen können, da eine solche Funktion durch das oder den gefüllten Schlauch­ körper übernommen wird, wobei lediglich sicherzustellen ist, daß entsprechende statische Mindestanforderungen an die Geometrie der Grabensohle erfüllt werden. Bei Sicherung dieser Anforderungen ist im Vergleich zum bekannten Stand der Technik kein Bodenaustausch notwendig. Auch vereinfacht sich eine Verlegung in steinigem oder felsigem Untergrund.
Durch Kombination bzw. Anwendung des fließfähigen selbstver­ dichtenden Verfüllstoffs zur Füllung des Schlauchkörpers treten keine punkt- oder linienförmigen Auflagerungen des Rohres oder Rohrstrangs oder Hohllagerungen auf, mit der Folge, daß die Belastungen des Rohres verringert werden und die Verlegequalität insgesamt steigt. Mit anderen Worten wird bei Verlegung und Verfüllung eines Rohrgrabens das Beschä­ digungspotential infolge ungenügender Ausbildung des Auflagers und einer regelwidrigen Herstellung der Leitungszone rohrwerk­ stoffunabhängig nahezu ausgeschlossen. Durch eine Lagefixie­ rung im Bereich des Rohrschafts bei zusammengefügten Rohr­ leitungen erfolgt bei üblicher Positionierungstechnik mittels Laser eine wesentlich höhere Lagegenauigkeit.
Der Schlauchkörper kann je nach Anwendungszweck aus unter­ schiedlichen Materialien bestehen, solange die Kriterien der Aufweitbarkeit bzw. Plastizität und Reißfestigkeit erfüllt werden. Denkbar sind neben Textilien und Kunststoffen hier auch Gummimaterialien.
Eine Verlegung des Schlauchkörpers kann U-förmig im Leitungs­ graben erfolgen, wobei der Schlauch auf der Grabensohle aufliegt, ohne bis an oder über die Seiten des Grabens zu reichen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, daß der Schlauch bzw. Schlauchkörper über die Grabenwände bzw. Verbauwände hinausreicht, um ein leichteres Verfüllen zu ermöglichen. Durch die breite Varianz der Einstellbarkeit der Eigenschaften des fließfähigen selbstverdichtenden Verfüllstoffs kann eine Anpassung an ganz unterschiedliche Verfüllgegebenheiten erfolgen, ohne das Prinzip der Erfindung zu verlassen. Die Überschußwasser-Abgabe durch die feuchtigkeitsdurchlässige Struktur des Schlauchbands oder -körpers führt zu einer wünschenswerten Frühbelastbarkeit mit entsprechenden Vorteilen bei der Verlegung.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei­ spiels sowie unter Zuhilfenahme einer Figur näher erläutert werden.
Die Figur zeigt hierbei eine Schnittdarstellung durch einen Rohrgraben in verschiedenen Phasen der Füllung eines einge­ brachten Schlauchkörpers.
Ein Verlegegraben wie in der Figur dargestellt, umfaßt eine Grabensohle 1 sowie Grabenwände 2.
Bei einer ersten Verlegevariante wird der Schlauchkörper 3 so in den Graben eingebracht, daß sowohl die Grabensohle 1 als auch die Grabenwände 2 über den entsprechenden Verlegeab­ schnitt ver- bzw. bedeckt werden. Nachdem der Schlauchkörper 3 in den Graben verbracht wurde, beginnt das Verfüllen über mindestens einen vorgesehenen Öffnungsbereich 4 des Schlauch­ körpers 3. Das Verfüllmaterial weitet den Schlauchkörper 3 zunächst im Bereich der Grabensohle 1 auf, wobei entsprechend der Schwerkraftrichtung der Schlauchkörper 3 an der Graben­ sohle 1 eine annähernd halbelliptische Form annimmt, die zur Aufnahme der Gewichtskräfte der zu verlegenden Rohre 5 besonders geeignet ist. Beim Verfüllen mit dem fließfähigen Verfüllstoff tritt enthaltenes Überschußwasser aus, wodurch die Frühbelastbarkeit des Systems erhöht wird.
Nach einer Mindestverfüllmenge wird das zu verlegende Rohr 5 mit üblichen Mitteln in den Graben verbracht, wobei das fließfähige Verfüllmaterial, das sich im unteren Bereich des Schlauchkörpers 3, nämlich der Grabensohle 1 befindet, ein Auflager bildet, welches frei von unzulässigen Punkt- oder Linienkräften, die ansonsten auf das Rohr wirken, ist.
Mit fortschreitendem Verfüllen (gestrichelte und strichpunk­ tierte Darstellung in der Figur) ändert sich die Füllhöhe im Schlauchkörper 3, und zwar nunmehr auch entlang der Graben­ wände 2 von der Grabensohle 1 nach oben. Hierbei erfährt das Rohr 5 bzw. der jeweilige Rohrabschnitt eine seitliche Klemmung und weitere Fixierung.
Es besteht nunmehr auch die Möglichkeit, über dem bereits verlegten Rohr 5 ein weiteres Rohr 5.1 anzuordnen, das ebenfalls über den mit Verfüllstoff versehenen Schlauchkörper 3 gehalten wird.
Bei einer weiteren technologischen Möglichkeit der Schlauch­ verfüllung kann der leere, unbelastete Schlauchkörper 3 in den Graben verbracht werden, wonach der jeweilige Rohrabschnitt 5 in den Graben abgesenkt und dort so lange gehalten wird, bis über eine anschließende Verfüllung des Schlauchkörpers 3 die notwendige Tragfähigkeit des Systems Schlauchkörper-Verfüll­ stoff erreicht ist.
Bei der beschriebenen Variante des Einbringens des oder der Rohre 5 nach dem Verfüllen des Schlauches können Rohrab­ schnitte mit z. B. Hydrauliksystemen auf dem verfüllten Schlauchkörper 3 leicht gleitend verschoben und positioniert und auf diese Weise über übliche Muffen zusammengefügt werden. Hierbei ist von Vorteil, daß das austretende Überschußwasser zusammen mit Feinstkornpartikeln eine Art Gleitschicht bildet, die es ermöglicht, die gewünschte Positionierung der Rohre oder Rohrabschnitte ohne unzulässig hohen Kraftaufwand zu erreichen.
Die Aushärtegeschwindigkeit und die Enddruckfestigkeit des fließfähigen selbstverdichtenden Füllstoffs, bevorzugt herge­ stellt wie in den deutschen Patentanmeldungen 198 51 256 A1 und 100 36 176 A1 offenbart, läßt sich über die mögliche Variation der Rezeptur einstellen. Hierdurch können Eigen­ schaften erreicht werden, die denjenigen des umgebenden, gewachsenen Bodens gleichen bzw. die auf das verwendete Bettungsmaterial für die Verfüllung der Leitungszone abge­ stimmt sind.
Vorteilhaft ist die kombinierte Verwendung der Schlauchkörper mit fließfähigen selbstverdichtenden Füllstoffen, wodurch es gelingt, Grabenbreiten zu minimieren, da kein begehbarer Arbeitsraum erforderlich ist. Durch eine geeignete Durch­ messer- und Breitengestaltung des Schlauchkörpers 3 ist darüber hinaus eine Abschottung des Leitungsgrabenabschnitts in Verlegerichtung realisierbar, wodurch verhindert wird, daß der fließfähige selbstverdichtende Verfüllstoff in den Ver­ legebereich z. B. zur Muffe hin verlaufen kann.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform des Schlauchkörpers 3, der die seitlichen Grabenwände einschließt bzw. darüber hinaus bis zu Böschung 6 reicht. Bei dieser Ausführungsform kann vor dem Restverfüllen des Grabens ein Umschlagen der Schlauch­ körperenden respektive der Öffnungsbereiche 4 hinein in den Graben erfolgen und anschließend die Restverfüllung vorge­ nommen werden.
Bei einem weiteren, figürlich nicht dargestellten Ausführungs­ beispiel reicht der Schlauchkörper 3 nur bis in den Bereich der Grabensohle und überdeckt diese. Auch hierbei ist eine ausreichende Lagefixierung ohne Auftreten störender Punkt­ kräfte gewährleistet.
Bezugszeichenliste
1
Grabensohle
2
Grabenwand
3
Schlauchkörper
4
Öffnungsbereich des Schlauchkörpers
5
;
5.1
Rohr oder Rohrabschnitt
6
Böschung

Claims (12)

1. Verfahren zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen vor und zur Verfüllung mit Bettungsmaterialien oder fließfähigen, auch selbstverdichtenden Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - ein durch ein Verfüllmaterial aufweitbarer, mindestens feuchtigkeitsdurchlässiger Schlauchkörper oder ein Schlauchband vor oder nach dem Verlegen der medien­ führenden Einrichtungen, insbesondere rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen in den Rohrgraben oder Rohr­ kanal eingebracht wird;
  • - der Schlauchkörper oder das Schlauchband mit einem fließfähigen Stoff schrittweise, auch gesteuert, gefüllt wird und hierdurch Gewichtskräfte der medien­ führenden Einrichtung aufgenommen werden, wobei mit fortschreitender Füllung die medienführende Einrichtung mindestens teilweise seitlich abstütz- und lagefixier­ bar ist; und daß
  • - durch Austreten des Überschußwassers in den Graben oder Kanal hinein eine Verdichtung oder Vorverdichtung des Verfüllstoffs mit gezielter Frühbelastbarkeit eintritt, wobei die Austrittsmenge der Flüssigkeit über die Durchlässigkeits-Eigenschaften des Schlauchmaterials einstellbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauchkörper in den Graben oder Kanal vorzugsweise so eingebracht wird, daß dieser im später gefüllten Zustand im Bereich des jeweiligen Rohrschafts zum Liegen kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine abschnittsweise Verfüllung mittels Schlauchkörper erfolgt, wobei der weitere Verlegebereich frei von Ver­ füllmaterial bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einbringen des Schlauchkörpers in den Graben oder Kanal eine mindestens teilweise Füllung des Schlauch­ körpers erfolgt und hiernach der oder die jeweilige(n) Abschnitt(e) der medienführenden Einrichtung in den Graben abgelassen wird/werden, wobei mit Verfüllfortschritt die medienführende Einrichtung auch seitlich gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß nacheinander mehrere medienführende Einrichtungen überein­ ander angeordnet werden und hierfür auch die seitlich an der Graben- oder Kanalwandung befindlichen Abschnitte des Schlauchkörpers Zug um Zug gefüllt werden, so daß diese sowohl mit der Graben- oder Kanalwandung als auch der Außenfläche der medienführenden Einrichtung, diese fixierend, in Kontakt kommen.
6. Anordnung zur lagegenauen Fixierung von medienführenden Einrichtungen, insbesondere erdverlegter rohrförmiger Ver- und Entsorgungsleitungen vor und zur Verfüllung mit Bettungsmaterialien oder fließfähigen, auch selbstverdichtenden Füllstoffen, gekennzeichnet durch einen reißfesten, aufweitbaren, elastischen oder plasti­ schen Schlauchkörper oder ein solches Schlauchband mit mindestens einer Öffnung zum Einbringen eines fließfähigen Verfüllmaterials nach Art eines Boden- oder Baumörtels, wobei das Schlauchmaterial eine flüssigkeitsdurchlässige und/oder von Feinstpartikel durchdringbare Struktur aufweist.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnbarkeit des Schlauchmaterials mindestens so groß gewählt ist, daß unter der Gewichtskraft des eingebrachten Verfüllmaterials keine Zerstörung oder Beschädigung ein­ tritt.
8. Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine kissenförmige Ausbildung des Schlauchkörpers, wobei Breiten- und Längenabmessungen des Kissens auf die Sohle oder Sohlenabschnitte eines Verlegegrabens abgestimmt sind und das Kissen mindestens eine Füllöffnung aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen mindestens einen bis zum Grabenrand reichenden Füllrüssel umfaßt.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen mindestens einen Auslaßrüssel aufweist, wobei der Auslaßrüssel eines Kissens mit dem Füllrüssel eines weiteren Kissens verbindbar ausgeführt ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlauchkörpermaterial umweltneutral verrottend, insbesondere ein Textil- oder Kunststoffgebilde ist.
12. Verwendung von Weimarer-Bau-Mörtel (eingetragene Marke) als Material zum Füllen des Schlauchkörpers, des Schlauchbands oder Kissens gemäß dem Verfahren oder der Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche.
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