DE102009053319A1 - Anordnung zum Sanieren schadhafter Rohrleitungen eines Kanalnetzes - Google Patents

Anordnung zum Sanieren schadhafter Rohrleitungen eines Kanalnetzes Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Sanieren schadhafter Rohrleitungen (11) eines Kanalsystems, bei dem innerhalb der schadhaften Rohrleitung (11) eine intakte Rohrleitung (13) angeordnet ist. Erfindungsgemäß wird die intakte innere Rohrleitung (13) aus einzelnen axial gestoßenen Rohrschüssen (14) gebildet, die aus einem Polymerbeton und/oder Hochleistungsbeton bestehen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Sanieren schadhafter Rohrleitungen eines Kanalnetzes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Bestehende Kanalnetze sind zu einem großen Teil bereits vor mehreren Jahrzehnten gebaut und seitdem ohne Unterbrechung genutzt worden. Im Zuge der Nutzung sind Bestandteile des Kanalsystems wie z. B. Rohre und Schächte einer ständigen mechanischen und chemischen Beanspruchung ausgesetzt, die einen allmählichen Verschleiß bedingt. Durch mechanischen Abrieb oder chemischen Angriff kommt es zu einer fortschreitenden Schwächung von Bauteilwandungen, was einerseits zu unerwünschten Undichtigkeiten im Kanalnetz führt, da abzuleitende Flüssigkeiten unbehandelt in das Erdreich und damit das Grundwasser gelangen. Andererseits ist davon die Statik der betroffenen Bauteile betroffen, mit der Folge einer verminderten Tragfähigkeit des Bauteils. Ab einem bestimmten Ausmaß der Schwächung ist das Bauteil den von außen einwirkenden Kräften nicht mehr gewachsen und es kommt zum Einsturz des Bauteils und damit Versagen des entsprechenden Abschnitts des Kanalnetzes. Es besteht also ein erheblicher Sanierungsbedarf bei den vorhandenen Kanalnetzen, um dessen Funktion weiter zu gewährleisten.
  • Eine erste praktizierte Methode zur Sanierung von Kanalnetzen besteht darin, im Bereich der Schadstelle in offener Bauweise, d. h. von der Geländeoberfläche ausgehend, einen Graben bis zum entsprechenden Rohrleitungsabschnitt auszuheben, den schadhaften Teil der Leitung durch einen intakten zu ersetzen und den Graben wieder aufzufüllen. Diese Vorgehensweise ist aufgrund der damit verbundenen Erdarbeiten sehr aufwändig. In besiedelten Gebieten führt diese Vorgehensweise zudem zu erheblichen Störungen der Umwelt infolge Straßensperrungen, Verkehrsumleitungen, Lärmemissionen und dergleichen.
  • Zur Vermeidung solcher negativen Auswirkungen wird daher oftmals eine grabenlose Bauweise bevorzugt, zu deren Durchführung auch schon Verfahren bekannt sind, bei denen in die schadhafte Rohrleitung ein intaktes Rohr eingebracht werden. Bei einer solchen Rohr-in-Rohr-Lösung wird abschnittsweise jeweils eine Haltung zwischen zwei Kanalschächten saniert, wobei ausgehend von einem Startschacht das intakte Rohr in Richtung des Zielschachts gepresst oder gezogen wird. So ist es beispielsweise bekannt, Rohrschüsse aus Kunststoff, beispielsweise aus PE-HD oder aus Steinzeug sukzessive in die schadhafte Leitung einzuschieben, wobei der jeweils neu hinzugefügte Rohrschuss die bereits verlegten Rohrschüsse um seine Länge weiter vorschiebt bis der Zielschacht erreicht ist.
  • Aufgrund der Flexibilität von Kunststoffrohren ist es auch möglich, diese noch vor ihrem Einbringen in die schadhafte Rohrleitung kraftschlüssig stumpf zu stoßen, um die dadurch erzeugte Endlosleitung dann kontinuierlich in die zu sanierende Rohrleitung einzuziehen.
  • Eine weitere Möglichkeit der Sanierung besteht darin, einen sogenannten Inliner in die schadhafte Leitung einzubringen. Solche Inliner besteht aus einem flexiblen, schlauchartigen und mit Epoxidharz getränkten Gewebe oder Vlies, das nach Einbringen in die schadhafte Rohrleitung mit dieser entlang deren Innenumfangs in Anlage gebracht wird. Mit dem Aushärten des Epoxidharzes erlangt der Inliner seine Festigkeit und ersetzt auf diese Weise die schadhafte Rohrleitung.
  • Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Möglichkeit zur Kanalsanierung anzugeben, bei der bereits während oder nach der Sanierungsmaßnahme die Tragfähigkeit des sanierten Kanalabschnitts sichergestellt ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Verschleiß aufgrund mechanischer und chemischer Beanspruchung zu reduzieren.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Obwohl man zunächst meinen könnte, dass Betonrohre aufgrund ihrer massiven Ausbildung und Steifigkeit nicht für eine Rohr-in-Rohr-Sanierung geeignet sind, speziell im Bereich kleinerer Querschnitte, wo nur begrenzter Platz zur Verfügung steht und infolge notwendiger Rohrwanddicken und Ringspalte zwischen den Rohren die Fließquerschnittsverluste beachtlich sind, so hat die Erfindung doch gezeigt, dass durch Ausbildung der inneren Rohrleitung eines Rohr-in-Rohr-Systems aus Hochleistungsbeton oder Polymerbeton diese Bedenken überwunden und sogar beachtliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik erlangt werden können.
  • Die mit obigen Materialien hergestellten Rohrschüsse wirken sich bereits während der Durchführung der Sanierungsmaßnahme vorteilhaft aus. So können die einzelnen Rohrschüsse aufgrund der hohen Druckfestigkeit hohe Kräfte beim Einziehen bzw. Einschieben der Rohrschüsse aufnehmen. Die Erfindung ermöglicht daher auch die Sanierung langer Haltungen zwischen zwei Schächten, bei denen sich die Druckspannungen mit zunehmender Anzahl an Rohrschüssen kumulieren. Auch erlauben die hochfesten Rohrschüsse ein Überdrücken von Hindernissen in der schadhaften Rohrleitung, so dass allein durch Erhöhung der Vorschubkraft, also mit sehr wenig Mehraufwand, Hindernisse überwunden werden können. Stillstandszeiten infolge solcher Behinderungen werden daher weitgehend vermieden. Ein weiterer Vorteil liegt in der sofortigen Aufnahme von Kräften aus dem umgebenden Erdreich, so dass mit dem Einschieben der inneren Rohrleitung eine sofortige Sicherung in diesem Bereich hergestellt ist. Auch im Gebrauchszustand übernimmt die erfindungsgemäße innere Rohrleitung einer sanierten Haltung sofort die volle Erd- und Verkehrslast.
  • Die hohen Festigkeiten eines Hochleistungsbetons bzw. Polymerbetons eröffnen zudem die Möglichkeit, die Wandstärke der inneren Rohrleitung zu verringern, ohne die Tragfähigkeit der Rohrleitung zu gefährden. Die dadurch mögliche Vergrößerung des Innendurchmessers der inneren Rohrleitung trägt dazu bei, dass dimensionsbedingte Verluste der Abflussleistung der Haltung minimiert werden.
  • Da die Ausbildung der Rohrschüsse der inneren Rohrleitung aus Hochleistungs- oder Polymerbeton zu verhältnismäßig biegesteifen Bauteilen führt, ist vorgesehen die maximale Länge eines Rohrschusses in Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten zu begrenzen. Das führt zwar zu einer Erhöhung des Arbeitsaufwands bei der Sanierung, bietet aber den Vorteil einer höheren Gelenkigkeit beim Einschieben der inneren Rohrleitung in die zu sanierende Rohrleitung und einer besseren Handhabbarkeit der Rohrschüsse vor Ort.
  • Der maximale Außendurchmesser der inneren Rohrleitung ist durch den Innendurchmesser der zu sanierenden Rohrleitung begrenzt. Aufgrund glatter Oberflächen mit geringem Reibbeiwert und der vorhandene Festigkeiten der inneren Rohrleitung ist eine Annäherung der Außenabmessung an den Innendurchmesser der zu sanierenden Rohrleitung in hohem Maße möglich. So ist selbst unter Einhaltung eines notwendigen Ringspalts zwischen den beiden Rohrleitungen ein Verhältnis des Innendurchmessers der inneren Rohrleitung zum Innendurchmesser der äußeren Rohrleitung von bis zu 85% möglich. Die damit einhergehende höhere Reibung induziert beim Einschieben höhere Druckspannungen, die jedoch von den einzelnen Rohrschüssen aufgrund ihrer Festigkeit aufgenommen werden können. Dadurch lassen sich größere Fliesquerschnitt mit einer entsprechend besseren Abflussleistung realisieren. Dies eröffnet eine Anwendung der Rohr-in-Rohr-Sanierung auch bei klein dimensionierten sanierungsbedürftigen Rohrleitungen, beispielweise mit einer Nennweite von DN 300.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Stoßfuge zwischen zwei benachbarten Rohrschüssen ein Druckübertragungsring vorgesehen. Dieser hilft örtliche Spannungsspitzen auf die gesamte druckübertragende Stirnfläche der Rohrschüsse gleichmäßig zu verteilen, was angesichts der erfindungsgemäß verwendeten Materialien und damit anwendbaren höheren Druckkräfte von besonderer Relevanz ist. In diesem Zusammenhang wirkt sich auch der vergleichsweise niedrige E-Modul von Epoxidharz als Bindemittel für den Polymerbeton positiv aus, da dadurch ebenfalls Lastumlagerungen im Bereich der Stoßfuge ermöglicht und Spannungsspitzen vermieden werden.
  • Zur Abdichtung der Stoßfuge ist erfindungsgemäß vorgesehen, einen die gesamte Fuge umlaufenden, muffenförmigen Stahlring anzuordnen, der an seiner inneren dem Beton zugewandten Seite mit einer Dichtung ausgestattet ist. Der Stahlring ragt mit seiner halben axialen Länge über das Ende eines Rohrschusses hinaus und übernimmt dadurch beim Stoßen zweier Rohrschüsse gleichzeitig die Funktion einer axialen Führung, wodurch ein absatzloser Anschluss der Rohrschüsse untereinander gewährleistet ist. Um ein behinderungsfreies Einschieben der Rohrschüsse in die zu sanierende Rohrleitung zu ermöglichen, weisen die einzelnen Rohrschüsse ferner im Bereich des Stahlringes zu dessen Aufnahme einen Rücksprung in der Mantelfläche auf. Die Tiefe des Rücksprungs entspricht dabei der Dicke des Stahlrings, so dass insgesamt auch im Fugenbereich eine bündig verlaufende Oberfläche der inneren Leitung gegeben ist.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, die innere Rohrleitung über ihre Wanddicke mehrlagig auszubilden. So kann beispielsweise der äußere Bereich des Rohres von einem Hochleistungsbeton gebildet sein, während dessen Innenseite von einer Lage Polymerbeton gebildet ist. Diese Materialpaarung nützt einerseits die gute Beständigkeit des Polymerbetons gegen chemische Angriffe sowie die hohe Festigkeit des Hochleistungsbetons zur Abtragung äußerer Kräfte. Zur Herstellung eines monolithischen Rohrkörpers und damit innigen Verbunds der Lagen untereinander werden die Lagen derartiger Rohre vorteilhafterweise nass-in-nass betoniert.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
  • Es zeigt
  • 1 einen Längsschnitt durch eine zu sanierende Haltung eines Kanalnetz,
  • 2 einen Längsschnitt durch einen Rohrschuss als Teil der erfindungsgemäßen Anordnung,
  • 3 einen Stirnansicht auf den in 2 dargestellten Rohrschuss,
  • 4 ein Detail im Bereich der Stoßfuge zweier Rohrschüsse, und die
  • 5a bis 6b den Ablauf einer erfindungsgemäßen Sanierung schadhafter Rohrleitungen.
  • In 1 ist im Überblick ein zwischen zwei Kanalschächten 1 und 2 verlaufender, auch als Haltung 3 bezeichneter Abschnitt eines zu sanierenden Kanalnetzes dargestellt. Die Schächte 1 und 2 bestehen aus einem Schachtunterteil 4, das den Schachtboden mit Gerinne umfasst. Nach oben schließen sich mehrere Schachtringe 5 an, von denen der letzte im Regelfall einen mit der Geländeoberfläche 7 bündig verlaufenden Schachtdeckel 6 trägt. Die Schächte 1 und 2 sind von Erdreich 8 umgeben.
  • Oberhalb des Schachtbodens münden Schachtzuläufe 9 und Schachtabläufe 10 in die Schächte 2 und 3, um eine die Schächte 1 und 2 verbindende Rohrleitung 11 anzuschließen. Die Rohrleitung 11 besteht aus einer Anzahl von Muffenrohren 12, deren Spitzende jeweils in das Muffenende des benachbarten Muffenrohres 12 eingeschoben ist. Die Nennweite der Rohrleitung 11 beträgt im vorliegenden Beispiel DN 300; die Länge einer solchen Haltung 3 variiert und liegt beispielsweise in einem Bereich von 30 m bis 50 m. Die Rohrleitung 11 ist über ihre gesamte Länge schadhaft und weist beispielsweise starke Korrosionsschäden im Sohlbereich auf (siehe 5a) und Bedarf daher der Sanierung.
  • Weiter zeigt 1 eine innerhalb der schadhaften Rohrleitung 11 verlaufende, zu deren Sanierung bestimmte intakte innere Rohrleitung 13 zu einem Zeitpunkt kurz vor Fertigstellung. Die Rohrleitung 13 setzt sich aus einer Anzahl stumpfgestoßener, dicht aneinander anschließenden Rohrschüsse 14 zusammen.
  • Eine mögliche Ausgestaltung der Rohrschüsse 14 ist in den 2 und 3 dargestellt. In 2 sieht man einen Rohrschuss 14 mit Längsachse 15. Der Rohrschuss 14 besitzt im vorliegenden Beispiel einen kreisförmigen Querschnitt mit einem Außendurchmesser von etwa 276 mm und einem Innendurchmesser von etwa 220 mm. Daraus ergibt sich eine Wandstärke von etwa 28 mm. Die Länge des Rohrschusses 14 beträgt im vorliegenden Beispiel 600 mm. Diese Maßangaben betreffen lediglich ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und können selbstverständlich variieren und sind auf die Umstände des jeweiligen Anwendungsfalls abzustimmen. An den Enden des Rohrschusses 14 sieht man zudem einen umlaufenden Rücksprung 16 in der Mantelfläche 17, dessen Bestimmung unter 4 näher erläutert ist.
  • Zur Herstellung der einzelnen Rohrschüsse 14 wird erfindungsgemäß ein Hochleistungsbeton oder Polymerbeton mit mineralischem Zuschlag verwendet. Die Sieblinie des Zuschlags ist dabei so gewählt, dass sich eine porenarme, schwindfreie und wasserdichte Matrix ergibt. Als Bindemittel des Polymerbetons hat sich beispielsweise Epoxidharz als geeignet herausgestellt. Zur Steigerung des Lastabtragungsverhaltens können die einzelnen Rohrschüsse 14 auch bewehrt sein, beispielsweise mit zur Achse 15 parallelen Bewehrungsstäben oder in den Rohrschaft eingebetteten Bewehrungsmatten oder aber durch Zugabe von Fasern in die Matrix aus Zuschlag und Bindemittel. Neben Stahl als Material für die Bewehrung liegen auch Kunststoffbewehrungen im Rahmen der Erfindung.
  • Die einzelnen Rohrschüsse 14 werden werkseitig im Rüttelverfahren hergestellt und härten in der Schalung aus. Die dadurch mögliche Serienfertigung bei gleichbleibenden Ausgangsbedingungen gewährleistet eine hohe Gefügedichte bei exakter Maßgenauigkeit und Oberflächengüte.
  • 4 zeigt den Fugenbereich zweier aufeinanderfolgender, stumpfgestoßener Rohrschüsse 14. Man sieht einen zwischen den sich axial gegenüberliegenden ringscheibenförmigen Stirnflächen 18 eingeklemmten Druckring 19, der im vorliegenden Beispiel aus Neopren besteht und die gesamte Stoßfuge umläuft. Der Druckring 19 dient in erster Linie zur Weitergabe und Verteilung des Druckes, der beim Vorschub der einzelnen Rohrschüsse 14 entsteht. Gleichzeitig kann der Druckring 19 bei geeigneter Materialwahl auch eine dichtende Funktion übernehmen und dient auf diese Weise als erste Barriere für den Austritt der abzuleitenden Flüssigkeit aus der Rohrleitung 13.
  • Ferner ist in 4 ein Stahlring 20 dargestellt, der den Stoßbereich muffenförmig umgibt und dabei die von den beiden Rücksprüngen 16 gebildete Gesamtausnehmung ausfüllt. Der Stahlring 20 ist im Bereich seines Innenumfangs, also an der dem Beton zugewandten Seite, mit einer Dichtung 27 beschichtet, die mit radialem Druck an der Außenseite des Rohrschusses 14 anliegt und so den Fugenbereich sicher dichtet.
  • Der Stahlring 20 ist ein eigenes Bauteil, das nach Fertigstellung der Rohrschüsse 14 einseitig im Spannsitz auf einen Rohrschuss 14 aufgebracht wird. In diesem Zustand steht der Stahlring 20 mit seiner halben Länge über das stirnseitige Ende 18 des Rohrschusses 14 über. Erst mit dem Zusammenstecken der einzelnen Rohrschüsse 14 zur Rohrleitung 13 wird der Stahlführungsring 20 auch auf das andere Ende eines Rohrschusses 14 aufgeschoben, was die in 4 dargestellte Situation ergibt.
  • Das Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung wird nachfolgend anhand der 5a bis 5c beschrieben.
  • 5a zeigt einen Teilbereich, der in 1 dargestellten sanierungsbedürftigen Leitung 11 und stellt somit die Ausgangssituation dar. An das in der Darstellung linke Ende der Leitung 11 schließt der in den 5a bis 5c nicht dargestellte Schacht 1 an, dem somit die Funktion eines Startschachts zukommt.
  • Der Sohlbereich 21 der Leitung 11, der am stärksten mechanischen und chemischen Einwirkungen ausgesetzt ist, weist zahlreiche Sohlausbrüche 28 auf, wodurch die Rohrwandung und damit die Statik der Rohrleitung 11 stark geschwächt ist. Es droht daher die Undichtigkeit der Rohrleitung 11 und im schlimmeren Falle sogar deren Einsturz.
  • In 5b ist der Vorgang des Einbringens der einzelnen Rohrschüsse 14 in die Rohrleitung 11 dargestellt. Dies geschieht mit einer in 1 dargestellten Ziehvorrichtung 22, die sich aus einer über dem Zielschacht 2 aufgeständerten Winde 23, einer am Grund des Schachts 2 befestigten Umlenkrolle 24 sowie einem Zugseil 25 zusammensetzt.
  • Zunächst wird ein Rohrschuss 14 in fluchtende Position mit der Rohrleitung 11 gebracht. Dann wird das Zugseil 25 durch den oder die Rohrschüsse 14 durchgefädelt und an einer sich auf dem schachtseitigen Ende des Rohrschusses 14 abstützenden Traverse 26 befestigt. Über die Seilwinde 23 wird dann ein Einziehen des Rohrschusses 14 um den Betrag seiner Länge ausgeführt. Gleiches wird mit nachfolgenden Rohrschüssen 14 wiederholt, bis eine intakte Rohrleitung 13 innerhalb der schadhaften Rohrleitung 11 hergestellt ist. Dieser Zustand zeigt 5c.
  • Die 6a und 6b betreffen eine erfindungsgemäße Variante, bei der der Sohlbereich 21 der Rohrleitung 11 durch Einbringen einer Füllmasse 29 egalisiert wird. Dadurch wird der Gefahr vorgebeugt, dass sich ein Rohrschuss 14 während des Vorschiebens an den Sohlausbrüchen 28 verkantet.
  • Wie aus 6b ersichtlich ist, kann der Ringspalt 30 zwischen der Rohrleitung 11 und Rohrleitung 13 mit einem Vergussmaterial verpresst werden, wodurch ein zur Aktivierung der Tragkraft der inneren Rohrleitung 13 erforderlicher Kraftschluss zwischen dem Erdreich 8 und der Rohrleitung 13 erzeugt wird.

Claims (18)

  1. Anordnung zum Sanieren schadhafter Rohrleitungen (11) eines Kanalsystems, bei dem innerhalb der schadhaften Rohrleitung (11) eine intakte Rohrleitung (13) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die intakte innere Rohrleitung (13) aus einzelnen axial gestoßenen Rohrschüssen (14) besteht, die aus einem Polymerbeton und/oder Hochleistungsbeton bestehen.
  2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der einzelnen Rohrschüsse (14) der inneren Rohrleitung (13) ≤ 100 cm ist, vorzugsweise ≤ 60 cm.
  3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der inneren Rohrleitung (13) mindestens 70%, vorzugsweise 80%, des Innendurchmessers der äußeren Rohrleitung (11) beträgt.
  4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke der einzelnen Rohrschüsse (14) der inneren Rohrleitung (13) zwischen 15 mm und 30 mm liegt, vorzugsweise etwa 25 mm beträgt.
  5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stoßfuge zwischen zwei axial benachbarten Rohrschüssen (14) der inneren Rohrleitung (13) ein Druckring (19) zur Druckübertragung angeordnet ist.
  6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckring (19) dichtende Eigenschaften besitzt.
  7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßfuge zwischen zwei axial benachbarten Rohrschüssen (14) der inneren Rohrleitung (13) von einem muffenartigen Ring (20) überdeckt ist, der fest auf den Enden beider Rohrschüsse (14) sitzt.
  8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (20) an seiner dem Rohrschuss (14) zugewandten Innenseite eine Dichtung (27) aufweist.
  9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (20) in einem Rücksprung (16) in der Mantelfläche der Enden der Rohrschüsse (14) angeordnet ist.
  10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfestigkeit des Hochleistungsbetons und/oder Polymerbetons ≥ 100 N/mm2 ist.
  11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegezugfestigkeit des Hochleistungsbetons und/oder Polymerbetons ≥ 10 N/mm2 ist, vorzugsweise ≥ 20 N/mm2 ist.
  12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltzugfestigkeit des Hochleistungsbetons und/oder Polymerbetons ≥ 10 N/mm2 ist.
  13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugfestigkeit des Hochleistungsbetons und/oder Polymerbetons ≥ 10 N/mm2 ist.
  14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der E-Modul des Hochleistungsbetons und/oder Polymerbetons ≥ 20 000 N/mm2 und ≤ 30 000 N/mm2 ist, vorzugsweise etwa 26 000 N/mm2 beträgt.
  15. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschüsse (14) der inneren Rohrleitung (13) über die Dicke ihrer Rohrwandung zumindest zweilagig aufgebaut sind, mit einer Lage aus Hochleistungsbeton und einer Lage aus Polymerbeton, die kraftschlüssig miteinander verbunden sind, vorzugsweise monolithisch ausgebildet sind.
  16. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymerbeton als Bindemittel Epoxidharz aufweist.
  17. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrschüsse (14) der inneren Rohrleitung (13) eine Bewehrung aufweisen, vorzugsweise aus Stäben, Geweben oder Fasern.
  18. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, gekennzeichnet durch ein Füllung des Ringspalts (30) zwischen der schadhaften äußeren Rohrleitung (11) und der inneren Rohrleitung (13).
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DE102014106875A1 (de) * 2014-05-15 2015-11-19 INVERTEC Management GmbH & Co. KG Korrosionsschutzbeschichtetes Bauteil oder System mit einer darauf angeordneten mechanischen Schutzschicht sowie Verfahren zum Aufbringen, Ausbessern oder Verbinden einer mechanischen Schutzschicht auf einem Bauteil oder einem System.

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