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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verlegung von Rohrleitungen
in Gräben, zu deren Verfüllung flüssig
eingestellter selbsterhärtender Verfüllbaustoff
eingesetzt wird, bestehend aus einem horizontalen Querträger
und einem daran angeordneten axial verschiebbaren vertikalen Stützarm
mit einer verschiebbaren Haltevorrichtung für das zu verlegende
Rohr.
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Eine
derartige Vorrichtung ist aus der
DE 10 2006 013 410 B4 bekannt.
Diese befaßt sich mit der Problematik, daß Großrohre
bei einer Grabenverfüllung mit flüssig eingestellten
Baustoffen einen großen Auftrieb entwickeln, der dem doppelten
Auftrieb von Wasser entspricht, da das Material eine Dichte von
ca. 2 hat, Wasser aber eine Dichte von 1 aufweist.
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Um
die daraus resultierenden Auftriebskräfte mit einer sogenannten
Haltungsbank aus flüssig eingestelltem, selbsterhärtenden
Verfüllbaustoff (Konsistenz plastisch) aufzunehmen, wäre
ein sehr voluminöser, fast das halbe Rohr in seiner Länge
einnehmender Materialberg erforderlich. Damit ergäbe sich die
Gefahr, daß die wichtigen Zwickelbereiche der Rohre nicht
hohlraumfrei und einheitlich verfüllt werden. Dies würde
aber einen groben Mangel darstellen, der sich negativ auf die Lebensdauer
des Rohres auswirken würde.
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Mit
einer Vorrichtung wie der in der
DE 10 2006 013 410 B4 wird die Verlegung
der Rohrleitungen in folgenden Teilschritten realisiert. Zunächst wird
entsprechend der zu verlegenden Rohrtrasse ein Graben ausgehoben,
dessen Grabenbreite geringfügig größer
als der Außendurchmesser des größten
zu verlegenden Rohres ist. Die zu verlegenden Rohre werden mittels
Hebezeugen in den Rohrgraben abgesenkt. Anschließend erfolgt
das Nivellieren und Justieren des ersten Rohrabschnittes innerhalb
des Grabens. Eine Fixierung der Rohre in der Horizontalen kann über
Seile, Ketten oder Riemen, mit einem Tragegeschirr des eingesetzten
Lastaufnahmemittels oder mit anderen bekannten Mitteln erfolgen.
Nach der Lagefixierung schließt sich in einem weiteren
Schritt die Befüllung des Grabens durch gleichmäßiges
Einbringen von flüssig eingestelltem, selbsterhärtendem
Verfüllbaustoff auf der Schachtsohle an. Um ein seitliches
Wegfließen des Verfüllbaustoffs zu verhindern,
sind an den Enden des Bauabschnittes horizontale Sperren vorgesehen,
die nach dem Abbinden des selbsterhärtenden Verfüllbaustoffs
entnommen werden können. Die Befüllung des Rohrgrabens
mit flüssig eingestelltem Verfüllbaustoff erfolgt
bis zu einer Höhe, bei der die wirkenden Auftriebskräfte
geringer sind als das Rohrgewicht. Nachfolgend werden auf dem Rohrsegment
in definierten Abständen die Vorrichtungen zum Verlegen
von Rohrleitungen in Gräben angeordnet. Der Querträger
ermöglicht eine Abstützung an den sich gegenüberliegenden
Seitenwänden des Grabens. Die ein- oder beidseitig ausfahrbaren
Spannpratzen an den Enden des Querträgers erzeugen den
notwendigen Anpreßdruck an den Seitenwänden des Grabens.
Durch die kompakte Ausbildung des Querträgers kann dieser
unmittelbar oberhalb des Scheitels des zu verlegenden Rohres positioniert
werden. Die Aufnahme der Auftriebskräfte erfolgt über
den vertikal angeordneten Stützarm, an dem eine verschiebbare
Rohrscheitelzentrierung angeordnet ist.
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Bei
bestimmten geologischen Gegebenheiten, insbesondere einem weichen
Untergrund und drückendem Grundwasser, werden normalerweise die
Verbauboxen, die die Kanalwände seitlich sichern, im durch
die Vorrichtungen zur Verlegung von Rohrleitungen fixierten Zustand
nach oben gezogen. Dies ist jedoch nicht möglich, wenn
die Vorrichtungen zum Verlegen von Rohrleitungen sich an den Innenwänden
der Verbauboxen abstützen, da sie ansonsten vor dem Hochziehen
der Verbauboxen gelöst werden müßten.
Es ist zwar möglich, relativ kurze Verbauboxen (z. B. von
3 m Länge) zu verwenden, womit sich auch kurze Abstände
der Vorrichtungen zum Verlegen von Rohrleitungen ergeben. Bei längeren
Rohren, beispielsweise 6 m langen Rohren, ist dies jedoch nicht
möglich.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, die Vorrichtung zur Verlegung von Rohrleitungen
gemäß dem Oberbegriff dahingehend zu verbessern,
daß auch bei derart schwierigen geologischen Gegebenheiten
und langen zu verlegenden Rohren ein Hochziehen der Verbauboxen
ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung
gemäß dem Oberbegriff dadurch gelöst,
daß zwei vertikale Stützen zum Aufstellen dies- und
jenseits des Grabens vorgesehen ist, wobei der Querträger
zwischen den oberen Enden der vertikalen Stützen angeordnet
ist.
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Es
wird bei dieser Lösung also die Vorrichtung zur Verlegung
von Rohrleitungen nicht innerhalb des Grabens angeordnet, wie dies
bei der
DE 10 2006
013 410 B4 der Fall ist, sondern ein aus den vertikalen
Stützen und dem Querträger bestehendes Portal über
dem Graben angeordnet, wobei an jeder Seite des Grabens eine vertikale
Stütze angeordnet ist, so daß sich der Querträger
mit dem Stützarm und der Haltevorrichtung über
dem Graben befindet, so daß die Verbauboxen nach oben gezogen
werden können, während die Rohre sich im durch
die Vorrichtungen zur Verlegung von Rohrleitungen fixierten Zustand
befinden. Dies ermöglicht auch das Verlegen von langen
Rohren bei derartigen schwierigen geologischen Verhältnissen.
Weiterhin ist es mit dieser Vorrichtung auch möglich, vorgeschweißte
Versorgungsleitungen, beispielsweise aus Stahl oder aus Kunststoff,
zu verlegen, da die Vorrichtung zur Verlegung von Rohrleitungen
hierbei nicht im Weg ist, wie dies der Fall wäre, wenn
sie im Graben angeordnet wäre.
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Eine
Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die vertikalen
Stützen an ihrem unteren Ende Stützfüße
aufweisen.
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Durch
die Stützfüße, die beispielsweise als Betonzylinder
ausgebildet sein können, die am unteren Ende der vertikalen
Stützen angeordnet sind, wird die Standfestigkeit des Portals
erhöht und die Aufstandsfläche vergrößert,
was bei den beschriebenen geologischen Gegebenheiten ein Einsinken
des Portals – und damit einhergehend eine Verschiebung des
Rohrabschnittes – verhindert.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Stützarm
in Längsrichtung des Querträgers verschiebbar
ist.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Haltevorrichtung
für das zu verlegende Rohr als Rohrscheitelzentrierung
ausgebildet ist.
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Schließlich
liegt auch im Rahmen der Erfindung, daß an dem Stützarm
eine Aufhängevorrichtung für ein Haltemittel zum
hängenden Positionieren des Rohres, insbesondere ein Seil
oder eine Kette, angeordnet ist.
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Auch
die schwimmende Verlegung schwerer Betonrohre kann mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erfolgen, wobei die Rohre hierbei beispielsweise an
Ketten, die an der Aufhängevorrichtung des Stützarmes
befestigt werden, hängend positioniert werden.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung beschrieben.
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Es
zeigt
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1 eine
geschnittene Darstellung eines Grabens mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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1 zeigt
einen Graben 5 mit eingebettetem Rohr 6 und dem,
bis zu einer Höhe von etwa ¼ des Rohrdurchmessers
eingebrachten Verfüllbaustoff 7. Zu beiden Seiten
des Grabens 5 ist je eine vertikale Stütze 8 angeordnet,
die an ihrem unteren Ende einen Stützfuß 9 aufweist,
welcher eine große Masse aufweist und die Aufstandsfläche
der vertikalen Stütze 8 vergrößert.
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Zwischen
den oberen Enden der vertikalen Stützen 8 ist
der Querträger 1 angeordnet, an dem ein vertikaler
Stützarm 3 axial verschiebbar (Pfeil 2) angeordnet
ist. An dem unteren, dem Rohr zugewandten Ende des vertikalen Stützarmes 3 ist
eine Rohrscheitelzentrierung 4 angeordnet. Die Lagefixierung
der Rohrscheitelzentrierung 4 am Scheitel des Rohres 6 erfolgt
mit Hilfe eines nicht näher dargestellten mechanischen
Getriebes. Nachdem die Positionierung des zu verlegenden Rohres
unter Verwendung zweier derartiger Vorrichtungen erfolgt ist, kann die
Verfüllung des Rohrgrabens mit dem zunächst flüssig
eingestellten Verfüllbaustoff bis kurz unter die Höhe
der Rohrscheitelzentrierung 4 erfolgen.
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Aufgrund
der Anordnung des Querträgers 1 über
dem Graben 5 können die Verbauboxen zu jedem gewünschten
Zeitpunkt hochgezogen werden, wobei das Rohr 6 dennoch
jederzeit in seiner Position fixiert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006013410
B4 [0002, 0004, 0008]