DE3018419C2

DE3018419C2 - Verfahren zur Aufbereitung von Gußasphalt

Info

Publication number: DE3018419C2
Application number: DE19803018419
Authority: DE
Inventors: Helmut 1000 Berlin Steinhorst
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1980-05-14
Filing date: 1980-05-14
Publication date: 1982-09-23
Also published as: DE3018419A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Gußasphalt aus erhitzten miiieralischen Feststoffen und bituminösem Bindemittel in einer Trocken- und Mischanlage, be; dem die mit Bindemitte! zu vermischenden Zuschlagstoffe nach ihrer Trocknung in getrennten Komfraktionen siliert, Jiese anschließend in gravimetrisch bestimmten Anteilen einem Mischer zugeführt und in diesem mit verflüss.gtem bituminösem Bindemittel. Füller und evtl. weiteren Zusatzstoffen vermengt werden.

Bei größeren, insbesondere stationären Trocken- und Mischanlagen ist vielfach die Notwendigkeit gegeben, neben zu verdichtenden. Hohlräume enthaltenden bituminösen Mischgütern, wie z. B. Asphaltbetone, Binder- und Tragschichtmaterialien, auch hohlraumfreie bituminöse Mischgüter, insbesondere Gußasphalte und Mastix, aufzubereiten. Hierbei überwiegt heute in aller Regel die Herstellung von anschließend zu verdichtenden Mischgütern in fallweise verschiedenen Rezepturen.

Dies bedeutet, daß die aus unterschiedlichen gebrochenen Mineralkomponenten sowie Brech- und Natursanden zusammengesetzten Zuschlagstoffe — nachdem Trocknen und Erhitzen und deren anschließender Trennung in einzelne Kornfraktionen — in dieser getrennten Form bei Temperaturen von 180⁰C bis 200⁰C siliert werden müssen.

Hieraus folgt aber, daß der gelegentlich auftretende Zwischenbedarf an Gußasphalt, zumindest das vorherige Leerfahren der für die Gußasphaltaufbereitung erforderlichen Silotaschen und deren Neubeschickung mit Mineraistoffen, die üblicherweise auf Temperaturen zwischen 250⁰C und 32O⁰C, in Extremfällen zwischen 220⁰C und 380⁰C, erhitzt sind, notwendig macht, um den bei der Gußasphalthcrstellung verwendeten härteren Bindemittelqualitäten gerecht werden zu können.

Der genannte hohe Temperaturbereich bedingt nicht nur eine erhöhte Wärmeabgabe über die relativ großen Oberflächen der Trockentrommel, des Heißelevators, der Siebanlage und des Zwischensilos, sondern er fördert in starkem Maße über die gesamte Länge des durch o. a. Teile — einschließlich verbindender Elemente — definierten Aufbereitungsweges deren erhöhten thermisch bedingten Verschleiß.

ä Grundsätzlich ist also festzuhalten, daß die fallweise Aufbereitung eines Gußasphalt-Zwischenbedarfs, die sich oft nur auf die Herstellung einiger wenigen Kocherfüllungen erstreckt — im Hinblick auf den meist hohen Zeitbedarf für die Umstellung der Anlage auf ίο einen anderen Temperaturbereich, den erhöhten, im wesentlichen abstrahlwegbedingten Wärmeverlust und den thermisch bedingten erhöhten Verschleiß der Anlage — in jeder Beziehung als unwirtschaftlich zu bezeichnen ist.

Diese Feststellung gut insbesondere dann, wenn die herzustellende Gußasphaltmasse nicht für den Straßenbau z. B. nach dem Berliner Rezept, sondern zur Herstellung von Estrichbelägen verwendet werden soll. Diese zuletzt genannten, im wesentlichen in Gebäuden verwendeten Estrichasphalte erfordern besonders hohe Temperaturen und die herzustellenden Mengen sind im Verhältnis zu den bei Straßenbauaufgaben anfallenden Mengen relativ gering. Trotzdem bestehen für die Aufbereitung dieser relativ geringen Mengen in Anlagen zumindest beachtenswerte Zeitvorteile, da die erforderliche Verweilzeit im Kocher in aller Regel auf ein Drittel bis ein Viertel reduziert werden kann.

Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren nach der eingangs beschriebenen Art zu nennen, das — bei Wahrung der grundsätzlichen Vorteile einer anlagegebundenen Aufbereitung — die bei der Gußasphaltaufbereitung erhöhten Wärmeverluste und den thermisch bedingten, erhöhten Verschleiß weitgehend reduziert sowie den zusätzlichen Zeitaufwand für die jeweilige Umstellung der Gesamtanlage von dem für die Aufbereitung verdichtungsfähigen Mischgutes erforderlichen Temperaturen auf den für die Herstellung hohlraumfreien Mischgutes notwendigen Temperaturbereich vermeidet, wobei selbstverständlich dieser Ausschluß eines besonderen "Zeitbedarfs für die Umstellung, auch in umgekehrter Richtung, d. h. von Gußasphalt oder dergleichen, auf verdichtungsfähiges Mischgut gelten soll.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß die getrockneten, aus verschiedenen Kornfraktionen bestehenden Zuschlagstoffe fraktionsweise getrennt in einem Heißsilo bei einer Temperatur von 16O⁰C bis 200°C eingelagert und aus diesem Silo in gravimetrisch bestimmten Körnungsanteilen chargenweise einem Nacherhitzer aufgegeben werden, hier auf eine Temperatur von 220°C bis 38O⁰C erhitzt und vermengt und anschließend in einem dem Nacherhitzer nachgeordneten Chargenmischer mit bituminösem Bindemittel, Füller und fallweise mit weiteren Zusatzstoffen vermischt werden.

Durch die vorgeschlagene Lösung, die sekundär die Einhaltung eines einheitlichen, auf die Aufbereitung von verdichtungsfähigem Mischgut abgestimmten Temperaturbereiches im Heißsilo und die primär die chargenweise Nacherhitzung der Mineralstoffe in einem zwischen Heißsilo und Mischer angeordneten Nacherhitzer vorsieht, werden der durch eine Gußasphaltaufbereitung bedingte zusätzliche Wärmebedarf und die hieraus resultierenden Verluste grundsätzlich auf den Nacherhitzer, die verbindenden Materialzuführungen zum Mischer und den Mischer beschränkt.

Der chargenweise zu beschickende Nacherhitzer, dessen unmittelbare Ausbildung nicht Gegenstand

dieser Erfindung ist, kann als direkt oder indirekt beheiztes rotierendes GefäB oder auch auf eine andere sinnvoll erscheinende Art ausgebildet sein.

Wesentlich ist neben einer intensiven, d. h. schnell wirksamen Aufheizleistung eine gute Befüllungsmöglichkeit aus dem Heißsilo im gravimetrisch exakt bestimmten Kornfraktionen sowie eine schnelle vollständige Entleerung in den Chargenmischer.

Durch das vorgeschlagene Verfahren entfällt praktisch jeder nennriiswerte Zeitverlust für die mechanische und thermische Umstellung der Anlage von der Herstellung verdichtungsfähigen Gutes, z. B. Asphaltbeton, auf die Herstellung des hohlraumfreien Gutes GußasphalL

Die Anlage läßt sich elastisch den jeweiligen Forderungen des Tages, bei Erhaltung der für beide Mischgutqualitäten anlagegebundenen Vorteile, anpassen.

Der Fremdfülleranteil und evtl. zusätzliche Stoffe, wie Trinidadasphalt, wird über geeignete Vorrichtungen unmittelbar dem Mischer aufgegeben.

Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens kann so ausgestattet werden, daß das zur kornfrakiionsgetrennten Einlagerung der Zuschlagstoffe bestimmte Heißsilo über Transport- bzw. Führungsmitte! mit einer Waage zur additiven Verwiegung der einzelnen Kornfraktionen, sowie anschließenden Führungsmitteln mit dem Chargennacherhitzer und dieser Nacherhitzer mit dem Chargenmischer verbunden ist.

Die Erfindung wird durch die schematische Darstellung einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.

Die durch die Siebvorrichtung getrennten Fraktionen der durchschnittlich auf 180°—200⁰C erhitzten mineralischen Zuschlagstoffe werden in den Taschen 2 des Heißsilos 1 gespeichert und aus diesen in vorbestimmten Mengen hintereinander über den durch eine Umschaltklappe 3 beherrschten, mit zwei Schurren 5 und 6 versehenen Auslauf 4 dem Waagenbehälter 8 abgegeben. Die parallele Anordnung einer weiteren Anlage ist über die Schurre 6 möglich.

Für die Aufbereitung des hohlraumfreien Mischgu'es Gußasphalt, werden die erforderlichen Zuschlagstoffe nach Beendigung der additiven Wägung im Waagenbe-

lü halter 8 in den chargenweise arbeitenden Nacherhitzer 9 und bei Erreichung eines im Bereich von 220—38C°C, vorzugsweise von 250°—320⁰C, liegenden Temperatur in den Mischer 10 gegeben.

In den Mischer 10 wird weiter der erforderliche Füller über die mit der Füllerwaage 11 verbundene Zuteilschnecke 12 eingeführt. Desweiteren können über die mit der Waage 13 verbundene zweite Zuteilschnecke 14 Trinidadasphaltmehl sowie über die Sackaufgabe 15 weitere Zusatzstoffe dem Mischer 10 zugeführt werden.

Die Zugabe des bituminösen Bindemittelanteils erfolgt über die im oberen Bereich des Wischers 10 oder dessen Abücckhäübe angeordneten DuSrnranipen ίο, wobei das Bindemittel aus verschiedenen Lagerbehältern in verschiedenen Qualitäten durch volumetrisch dosierende Bindemitteldosiergeräte 17 abgezogen wird. Nach Abschluß des Mischvorganges entleert der Mischer 10 über den Rundschieber 18 und die Auffangschurre 19 in den fahrbaren Gußasphaltmotorkocher 20.

Je nach GußasphaUqualität beträgt die erforderliche Verweilzeit des Gußasphaltes in dem mit Rührwerk ausgerüsteten beheizten Kocher für dessen Entlüftung und weitere Homogenisierung eine halbe bis drei Stunden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Aufbereitung von Gußasphalt aus erhitzten mineralischen Feststoffen und bituminösem Bindemittel in einer Trocken- und Mischanlage, bei dem die mit Bindemittel id vermischenden Zuschlagstoffe nach ihrer Trocknung in getrennten Kornfraktionen siliert, diese anschließend in gravimetrisch bestimmten Anteilen einem Mischer zugeführt und in diesem mit verflüssigtem bituminösem Bindemittel, Füller und evtl. weiteren Zusatzstoffen vermengt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die getrockneten, aus verschiedenen Kornfraktionen bestehenden Zuschlagstoffe fraktionsweise getrennt einem Heißsilo bei einer Temperatur von 160°C bis 200⁰C eingelagert und aus diesem Silo in gravimetrisch bestimmten Körnungsanteilen chargenweise einem Nacherhitzer aufgegeben werden, hier auf eine Temperatur von 220"C und 380⁰C erhitzt und vermengt und anschließen!.' in einem dem Nacherhitzer nachgeordnetep. Chargenmischer mit dem bituminösen Bindemittel, Füller und fallweise mit weiteren Zusatzstoffen vermischt werden.