DE3018297C2 - Verfahren zum Herstellen einer Ölwanne - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer ÖlwanneInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
einer Ölwanne gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Bisher hat man tiefgezogene Ölwannen mit sanften Übergängen
hergestellt, d. h. mit einem relativ großen Krümmungsradius
sowohl zwischen dem Boden des flacheren Bereichs und der
Rückwand des tieferen Bereichs und zwischen dem Boden des
flacheren Bereichs und seinen Seitenwänden in diesem Abschnitt.
Derartige Ölwannen wurden in einem zweistufigen Formverfahren
hergestellt. In der ersten Stufe wurde der tiefere Bereich aus
einem Metallblechzuschnitt vorgezogen. In der zweiten Stufe
erfolgte das vollständige Ziehen des tieferen Bereichs
gleichzeitig mit dem Ziehen des flacheren Bereichs mit dem
Übergangsbereich zum tieferen Bereich.
Bei der Bearbeitung in der ersten Verfahrensstufe muß der
Übergang zu dem Abschnitt, welcher später den Boden des
flacheren Bereichs bildet, ganz sanft ausgeführt werden,
wodurch leicht Brüche und Falten im Übergangsbereich auftreten,
wenn dieser Abschnitt nicht in der Zwischenzeit vor dem zweiten
Formvorgang vergütet bzw. angelassen wird. Dies gilt
insbesondere für Ölwannen von Lastwagenmotoren, die eine
vollständig unregelmäßige Form haben und wo eine maximale Tiefe
im tieferen Bereich wünschenswert ist. Konsequenterweise ist es
notwendig, diesen Abschnitt vor dem zweiten Ziehvorgang zu
vergüten bzw. anzulassen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, das Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs dahingehend weiterzubilden,
daß ein Vergüten und Anlassen zwischen den beiden
Tiefziehvorgängen vermieden werden kann, ohne daß damit ein
Risiko für die Ausbildung von Falten und Brüchen im Material
besteht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs gelöst.
Gemäß dieser Lösung wird beim zweiten Verfahrensschritt der
Übergangsbereich zwischen dem tieferen und dem flacheren
Abschnitt der Ölwanne zwischen dem Stempel und einem
Gegenpolster eingeklemmt. Dadurch kann sich dieser eingeklemmte
Bereich nicht verformen, vielmehr nur die Randabschnitte des
Übergangsbereiches im Sinne eines
Biegevorganges, wenn der flachere Abschnitt tiefgezogen wird.
Dadurch wird die Gefahr von Brüchen und Falten eliminiert, ohne
daß ein Vergüten und Anlassen zwischen den Verfahrensschritten
vorgenommen werden muß. Durch den vorgenannten Klemmvorgang,
durch den zumindest die Seitenabschnitte des Übergangsbereiches
während des Tiefziehverfahrens zusammen mit dem Stempel
gehalten werden, arbeitet beim Tiefziehen nur das Material in
den Seitenabschnitten mit der zuvor erläuterten Konsequenz.
Durch Ausbilden der Seitenkante des Übergangsbereiches so
scharf wie möglich und durch Aufbringen eines Druckpolsters wird
ein vollständiges Festlegen des Materials so erreicht, daß das
Ziehen im zweiten Verfahrensabschnitt lediglich darin besteht,
die Kanten der Wanne nach oben zu versetzen.
Der Übergang zwischen dem tieferen und flacheren Bereich des
Metallblechteiles sowie die Kante zwischen dem
Boden des flacheren Bereichs und seinen Seitenwänden ist mit
einem wesentlich kürzeren kleineren Radius versehen als der
mittlere Bereich. Beim Tiefziehen des flacheren Bereichs und
des Übergangsbereichs wird somit im Übergangsbereich ein
Druckpolster verwendet, wodurch Material zwischen der Matrize
und dem Druckpolster so eingeschlossen und festgehalten bzw.
geklemmt wird, daß die Bearbeitung lediglich im zweiten
Verfahrensvorgang darin besteht, die Kantenbereiche abzubiegen.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand der in
den Zeichnungen rein schematisch dargestellten Ausführungs
beispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer herkömm
lichen Ölwanne von unten,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer
Ölwanne hergestellt entsprechend der Erfindung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Ölwanne gemäß
Fig. 2 und
Fig. 4 bis 6 schematische Darstellung von Werkzeug und Ölwanne
zur Erläuterung des Herstellungsverfahrens der Ölwanne gemäß der Erfin
dung.
Fig. 1 zeigt eine herkömmliche Ölwanne mit einem tiefe
ren Bereich 1 und einem flacheren Bereich 2. Hinter der
Rückwand 3 des tieferen Bereiches 1 und dem Boden 4 des
flacheren Bereiches 2 und seinen Seitenwänden 5 befindet
sich ein sanft abgerundeter Übergangsbereich 6. Dieser
Bereich 6 hat im Übergang 7 zum Boden 4 nahezu denselben
Krümmungsradius wie im Übergang 8 zu den Seitenwänden
5.
Aus Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß diese Ölwanne sich
von der in Fig. 1 dargestellten Ölwanne dahingehend unter
scheidet, daß der Übergangsbereich 6 eine unterschiedli
che Form hat. Hier ist der Übergang zwischen dem Boden 4
des flacheren Bereiches 2 und seinen Seitenwänden 5 mit
einem sehr kleinen Radius ausgeführt, so daß eine rela
tiv scharfe Kante 9 ausgebildet ist. Der zentrale Ab
schnitt 10 des Übergangsbereiches 6 hat bei der in Fig. 1
dargestellten Ölwanne einen relativ großen Radius. Neben
diesem zentralen Abschnitt 10 befindet sich eine flache,
keilförmige Sektion 11, deren Übergänge 12 zur Wand 3
des tieferen Bereiches 1 einen sehr kleinen Radius haben,
welcher einen relativ scharfkantigen Übergang schafft.
Wenn der Ölwanne die beschrieben Form gegeben wird, kann
die Ölwanne aus einem ebenen Metallblechzuschnitt auf
die in Fig. 4 bis 6 dargestellte Weise tiefgezogen werden.
In den Figuren bezeichnet das Bezugszeichen 20 einen Stem
pel, das Bezugszeichen 21 die Matrize, das Bezugszeichen 22
den Zuschnittniederhalter und das Bezugszeichen 23 ein Druckgegenpol
ster.
Bei einem zweistufigen Preßvorgang kann das Tiefziehen des
tieferen Bereiches 1 der Wanne auf herkömmliche Weise in einem
ersten Verfahrensschritt unter Verwendung eines Stempels 20
erfolgen, welcher der linken Seite des Stempels 20 ent
spricht, wenn dieser entsprechend den strichpunktierten
Linien in Fig. 4 unterteilt ist. Fig. 4 zeigt die Lage der
Abschnitte des Teils unmittelbar vor dem zweiten Tiefzieh
verfahrensschritt.
Entsprechend der Erfindung wird das Druckgegenpolster 23 ver
wendet, welches zusammen mit dem Stempel 20 das Material
dicht und fest im Übergangsbereich 6 zwischen dem
tieferen 1 und dem flacheren Abschnitt 2 hält. Das Druckgegenpol
ster 23 ist so bewegbar, daß es zusammen mit dem Stempel 20
nach unten bewegt werden kann. So wird durch das Druckgegen
polster 23 keine konstante Kraft auf das Material ausgeübt,
wobei das Druckgegenpolster 23 entweder hydraulisch oder pneuma
tisch gesteuert werden kann. Wegen der Form des Druckgegenpol
sters 23 und des Stempels 20 mit relativ scharfen Übergängen
in den Kantenbereichen 9 der Ölwanne wird, wie am besten
aus Fig. 6 ersichtlich ist, während des zweiten Verfahrens
schrittes das Material im Übergangsbereich 6 nur durch
Abbiegen bearbeitet, so daß das Resultat
ein Nachobenversetzen der Kanten der Ölwanne ist.
Später hat man damit begonnen, laminiertes Metallblech
für bei Verbrennungsmaschinen benutzte Ölwannen zu ver
wenden, um einen ruhigeren Arbeitsvorgang zu erzielen.
Ein solches Metallblech, welches aus zwei Metallschichten
mit einer dazwischenliegenden Kunststoffschicht bestehen
kann, ist merklich schwieriger zu verformen als solides
Metallblech. Ölwannen aus derartigem laminierten Ma
terial können jedoch ohne Schwierigkeiten hergestellt wer
den, wenn das erfindungsgemäße Verfahren verwendet wird.
Schließlich ist festzustellen, daß aus der Information,
das Ziehen in zwei Verfahrensstufen durchzuführen, nicht
abgeleitet werden muß, daß das Ziehen in zwei klar ge
trennten Verfahrensstufen mit zwei unterschiedlichen Stem
peln vollzogen werden muß. Es ist ebenso innerhalb des
Schutzumfangs der Erfindung möglich, ein Ziehverfahren zu ver
wenden, bei dem der erste und zweite Ziehverfahrensschritt
in einer Folge ausgeführt wird, d. h. ohne jegliches
Halten und mit demselben Stempel, wobei das Druck
polster in der letzten Stufe des Ziehverfahrens aufgebracht
wird.
Claims (1)
- Verfahren zum Herstellen einer Ölwanne durch zweistufiges Tiefziehen mittels eines Stempels (20), einer Matrize (21) und eines Niederhalters (22), wobei in einem ersten Verfahrensschritt ein tieferer Abschnitt (1) der Ölwanne und in einem zweiten Verfahrensschritt ein flacherer Abschnitt (2) der Ölwanne hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim zweiten Verfahrensschritt der Übergangsbereich (6) zwischen dem tieferen (1) und dem flacheren Abschnitt (2) der Ölwanne zwischen dem Stempel (20) und einem pneumatisch oder hydraulisch aufgebauten Gegenpolster (23) eingeklemmt wird, so daß sich nur die äußeren Randabschnitte (12) des Übergangsbereiches (6) beim Tiefziehen des flacheren Abschnitts (2) verformen.
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