DE3017948C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Brennkraftmaschine gemäß der Gattung
des Hauptanspruchs. In der Druckschrift zum Hauptpatent 29 16 285 ist
eine Brennkraftmaschine mit einer solchermaßen ausgebildeten Zündkam
mer beschrieben. Diese Zündkammer hat in der Stirnwand einen kurzen
Rohrstutzen, um den herum sich ein kurzer Ringkanal befindet, in den
der zweite Überstromkanal einmündet. Der erste Überströmkanal leitet
einströmendes Brennstoff-Luft-Gemisch in der Längsachse der Zündkammer
in deren von dem Rohrstutzen fernes Ende zur Pufferung der axialen Be
wegungskomponente des sich im Wirbel befindenden Brennstoff-Luft-Ge
misches zu dem Zweck, daß dieses bis zur Zündung lange genug Kontakt
mit der temperierten axialen Zündkammerwand hat. Als nachteilig in
folge der kurzen Ausbildung des Rohrstutzens kann angesehen werden,
daß innerhalb der Zündkammer unkontrollierbare Turbulenzen auftreten,
die die Ausbildung des Wirbels stören und dadurch die Aufbereitung des
Brennstoff-Luft-Gemisches behindern oder gar teilweise zunichte
machen. In diesem Bereich aber liegt auch die Funkenstrecke, so daß
die Zündsicherheit hier nicht genügend gesichert ist.
Eine durch die DE-OS 28 31 452 bekannte zylindrische Zündkammer mit
einer temperierten axialen Zündkammerwand hat angrenzend an eine
hauptbrennraumseitige Stirnwand ebenfalls Überströmkanäle, die im we
sentlichen tangential in die Zündkammer einmünden zur Erzeugung eines
um die Längsachse der Zündkammer sich drehenden Wirbels aus einströ
menden Brennstoff-Luft-Gemisch mit dem Ziel, dieses Brennstoff-Luft-
Gemisch auf dem Weg zur Zündfunkenstrecke aufzubereiten und zündfähig
zu machen. Die Zündung erfolgt dabei in einem Abstand von der haupt
brennraumseitigen Stirnwand, wobei dieser Abstand etwa ein Drittel der
Höhe der Zündkammer ausmacht. Wegen des Fehlens eines axialen Über
strömkanals von der im Hauptpatent 29 16 285 beschriebenen Art sind
die Geschwindigkeitskomponten des Brennstoff-Luft-Gemisches in axialer
Richtung insbesondere auch im Bereich der Zündfunkenstrecke hoch. Da
bei werden Rückströmungen induziert, die vom genannten Zündkammerende
ausgehen und im wesentlichen in Richtung zur hauptbrennraumseitigen
Stirnwand verlaufen und starke Turbulenzen aufweisen. Diese Rückströ
mungen und Turbulenzen stören die Ausbildung des sich zur Zündfunken
strecke ausdehnenden Wirbels und damit auch die Aufbereitung des
Brennstoff-Luft-Gemisches. Hieraus resultiert eine schlechte Zünd
fähigkeit.
Eine durch die US-PS 28 84 913 vorbekannte Zündkammer einer fremdge
zündeten Brennkraftmaschine ist im wesentlichen als birnenförmiger
Hohlraum gestaltet, durch dessen halsartigen Bereich sich ein rohr
artiger Stutzen, der vom Hauptbrennraum ausgeht, erstreckt und im we
sentlichen im Schwerpunkt des Volumens des birnenförmigen Hohlraums
endet. Zwischen den Rohrstutzen und einer Umfangswand der Zündkammer
befindet sich ein Ringraum mit einem bei den Überströmkanälen sehr
engen Querschnitt, der sich in einen sehr weiten Querschnitt beim
freien Ende des Rohrstutzens erweitert. Die Querschnittserweiterung
hat zur Folge, daß sich Turbulenzen unbehindert ausbilden und ausbrei
ten können. Eine Zündfunkenstrecke wird gebildet von den Elektroden
einer normalen Zündkerze, die zwischen dem freien Ende des Rohrstut
zens und dem vom Hauptbrennraum fern liegenden Ende der Zündkammer in
deren Wand eingeschraubt ist. Die Elektroden und auch Begrenzungskan
ten der Normalzündkerze bilden Turbulenzerzeuger, wenn sie von Brenn
stoff-Luft-Gemisch angeströmt werden. Die Zündkammer besitzt ein eige
nes Einlaßventil, dem eine Brennstoffeinspritzvorrichtung fur zusätz
lichen Brennstoff vorgeordnet ist. Nachteilig ist der hohe technische
Aufwand für das Einlaßventil und die vorgeordnete Brennstoffeinspritz
vorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer Brenn
kraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs diese so weiterzu
bilden, daß mit wenig technischem Aufwand ein mageres Brennstoff-
Luft-Gemisch besser aufbereitet und die Zündsicherheit erhöht wird, um
Brennstoff-Luft-Gemische insgesamt sehr brennstoffarm bei ausreichen
der Betriebssicherheit einstellen zu können.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zündkammer mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat die Vorteile, daß die Zündung
des Brennstoff-Luft-Gemisches dort erfolgt, wo der Rohrstutzen für ei
ne ungestörte Strömung des Brennstoff-Luft-Gemisches sorgt. Es stellen
sich ferner durch die Strömungsführung entlang dem äußeren Ümfang des
Rohrstutzens und entlang der benachbarten Wandung der Zündkammer unge
störte, turbulenzarme und dadurch zündwillige Grenzschichten ein, und
es ist vorteilhafterweise zum Zeitpunkt der Zündung der Bereich um die
Zündfunkenstrecke weitgehend frei von Restgasen gespült, was wiederum
das Entzünden des Brennstoff-Luft-Gemisches fördert. Weil dabei die
sich zur Zündstelle bewegende Gemisch-Strömung von zwei temperierten
Wänden, nämlich der Wand des Rohrstutzens und der benachbarten axialen
Zündkammerwand erwärmt wird, wird die Aufbereitung und demzufolge die
Zündwilligkeit weiter verbessert. Diese Vorteile ermöglichen es,
Brennstoff-Luft-Gemische insgesamt sehr brennstoffarm einzustellen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angege
benen Lösung möglich. Die Ausgestaltung der übrigen Wandteile der
Zündkammer aus Keramik erhöht die Standfestigkeit der Zündkammer ge
genüber Wärmeeinfluß.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Ausführungsbeispiel im Längsschnitt und Fig. 2 das Aus
führungsbeispiel gemäß Fig. 1 im Querschnitt.
In einer zum Teil wiedergegebenen Brennraumwand 1 einer nicht weiter
dargestellten Brennkraftmaschine ist eine mit einem Innengewinde ver
sehene Bohrung 2 vorgesehen, in die ein nach Art eines auswechselbaren
Bauteils ausgebildeter Zündkammereinsatz 4 eingeschraubt ist, dessen
erste Stirnwand 5 in den Brennraum 6 der Brennkraftmaschine ragt. Die
Brennkammerwand kann z.B. die Wand des Zylinderkopfs sein und kann mit
Kühlräumen 7 versehen sein, die mit Kühlflüssigkeit gefüllt sind.
Der Zündkammereinsatz 4 weist ein Metallgehäuse 9 auf, das im wesent
lichen zylindrisch ist und an der äußeren Mantelfläche das Einschraub
gewinde für die Gewindebohrung 2 trägt. Auf der der ersten Stirnwand 5
gegenüberliegenden Seite weist der Zündkammereinsatz eine Fassung für
einen zündkerzenähnlichen Isolator 10 auf, in dessen Inneren eine zen
trale gerade Elektrode 11 verläuft. Diese weist außerhalb eine An
schlußmöglichkeit an eine elektrische Spannungsquelle auf und endet am
anderen Ende stirnseitig über eine Bohrung 12 in die im Innern des
Zündkammereinsatzes 4 angeordnete Zündkammer 14.
Die erste Stirnwand 5, die die Zündkammer 14 zum Hauptbrennraum hin
abgrenzt, weist koaxial zur Längsachse des Zündkammereinsatzes 4 einen
Rohrstutzen 15 auf, der in seinem Inneren einen zentralen ersten Über
strömkanal 16 bildet und bis etwa in die Mitte der axialen Erstreckung
der Zündkammer ins Innere derselben hineinragt. Zwischen dem Rohrstut
zen 15 und der Zündkammerwand wird dabei ein Ringraum 18 gebildet, in
den tangentiale und im wesentlichen in einer radialen Ebene zur Zünd
kammerachse liegende zweite Überströmkanäle 19 münden. Diese münden
dabei am äußersten brennraumseitigen Ende des Ringraumes 18 ein. Eine
Aufteilung dieser Kanäle ist dem Schnitt gemäß Fig. 2 zu entnehmen,
wo diese Kanäle gestrichelt eingezeichnet sind. Vorteilhaft werden
mehrere mit gleichem Winkelabstand am Umfang verteilte Kanäle 19 vor
gesehen.
In der den Rohrstutzen und die erste Stirnwand bildenden Wandung sowie
in der den Rohrstutzen ringförmig umgebenden axialen Wand der Zündkam
mer ist ein Wärmerohr 20 bekannter Bauart angeordnet. Dieses grenzt,
soweit es die äußere Zündkammerwand bildet, unmittelbar an das Metall
gehäuse des Zündkammereinsatzes an und hat über dieses einen wärmelei
tenden Kontakt zu den Kühlräumen 7. Die übrigen Wände der Zündkammer
werden durch einen Keramikkörper 22 gebildet, der in das Metallgehäuse
9 eingesetzt ist und die zentrale Bohrung 12 zur Durchführung der zen
tralen Elektrode 11 auf der dem Hauptbrennraum abgewandten Stirnseite
23 aufweist. Die Zündkammer 14 hat im wesentlichen eine rotationssym
metrische Form bezogen auf die Längsachse des Zündkammereinsatzes und
verjüngt sich im Durchmesser in Richtung zur Stirnseite 23 hin.
Auf dieser Stirnseite 23 ist ein federndes an der Elektrode 11 anlie
gendes und die Bohrung 12 verschließendes Plättchen 24 aus elektrisch
leitendem Material angeordnet, das mit einer Leiterbahn 25 verbunden
ist. Diese ist auf den Keramikkörper 22 aufgedampft und führt in einer
Mantellinie bis zu einer Stelle, die radial gegenüber dem äußersten
Ende des Stutzens 15 liegt. Dort steht die Leiterbahn mit einer Elek
trode 26 in Verbindung, zwischen der und dem Stutzen 15 bei Spannungs
beaufschlagung der Elektroden ein Zündfunke gebildet wird. Die leiten
de Verbindung zwischen dem Plättchen 24 und der Elektrode 11 kann auch
durch Verlöten oder Verschweißen sichergestellt werden.
Die während des Ansaughubs der Brennkraftmaschine in den Hauptbrenn
raum 6 eingebrachte Ladung aus Kraftstoff und Luft wird während des
darauffolgenden Kompressionshubs über den ersten Überströmkanal 16 und
die zweiten Überströmkanäle 19 in die Zündkammer 14 gedrängt. Der über
den ersten Überströmkanal 16 einströmende Gemischteil strömt dabei
direkt in den hinteren, sich konisch verjüngenden Teil der Zündkammer
ein und bildet nach dessen Auffüllung eine Rückströmung in Richtung
zum brennraumseitigen Teil der Zündkammer 14. Gleichzeitig tritt der
andere Teil des Gemisches über die tangential einmündenden zweiten
Überströmkanäle 19 ein, durch deren Verlauf das eingebrachte Gemisch
in eine rotierende Bewegung gebracht wird, so daß sich entlang der
axialen Wand der Zündkammer im Ringraum 18 ein Wirbel ausbildet. Durch
den Rohrstutzen wird dabei gewährleistet, daß dieser Wirbel nicht
durch den zentral einströmenden Gemischteil gestört wird. Auch die
Ausführung der Zündeinrichtung begünstigt die Bildung einer nichttur
bulenten Strömung wegen fehlender, bei anderen Ausführungsformen von
Zundkammern aber vorhandener, in die Zündkammer ragender Elektroden
oder die Zündkammerwand zerklüftender Bohrungen, die der Aufnahme von
Zündeinrichtungen dienen. Durch die hohe Drehgeschwindigkeit der mage
ren Brennstoff-Luft-Gemischmengen kommt es im wandnahen Bereich zu ei
ner Anreicherung mit Kraftstoff. Ferner erwärmt sich das angereicherte
Gemisch an der Zündkammerwand durch die hohe Verweilzeit der rotieren
den und mit einer geringen Axialkomponente versehenen Gemischmasse.
Dadurch wird die Zündfähigkeit des Gemisches im wandnahen Bereich bzw.
in der Wandgrenzschicht weiterhin erhöht. Die Rückströmung des über
den ersten Überströmkanal 16 eingeströmten Gemisches bewirkt diese ge
ringe Axialkomponente und die demzufolge verlängerte Verweilzeit. Im
Bereich des Zündfunkens tritt letztlich im wesentlichen nur noch eine
Drehbewegung der Gemischmengen auf. Weiterhin wird durch das durch die
zweiten Überströmkanäle eintretende Gemisch das in der Zündkammer noch
vorhandene Restgas von der Zündstelle verdrängt.
Das stirnseitig eingebaute Wärmerohr bietet die hervorragende Möglich
keit, im noch kalten Zustand der Zündkammer den Wärmeabtransport zu
den gekühlten Brennraumwänden zu verhindern. Es wirkt in diesem Be
reich als Wärmeisolator. Bei erwärmter Zündkammer jedoch wird die ins
besondere im Bereich der ersten Stirnwand 5 auftretende Wärme besser
als bei der einfachen Wärmeleitung durch Metalle an die gekühlten
Brennraumwände abgeführt. Es kann damit eine optimale höchste Tempera
tur eingehalten werden, ohne daß es zur Zerstörung der Oberfläche bzw.
zu Glühzündungen an der heißen Wand kommen würde.
Die Ausgestaltung der Zündkammerwand als Keramikkörper beim übrigen
Teil der Zündkammer erhöht die Wärmestandfestigkeit.
Gemäß der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung ist die Zündkammer in
einem Zündkammereinsatz vorgesehen, der in die Brennraumwand ein
schraubbar ist. Natürlich sind auch andere technisch sinnvolle und
äquivalente Befestigungsmöglichkeiten durchführbar. Auch ist die er
findungsgemäße Ausgestaltung nicht darauf hin eingeschränkt, daß ein
auswechselbarer Zündkammereinsatz vorgesehen sein muß. Die in Fig. 1
dargestellte Leiterbahn 25 kann weiterhin statt aufgedampft auch in
einer Nut eingelegt sein.
Claims (5)
1. Fremdgezündete Brennkraftmaschine für arme Brennstoff-Luft-Gemische,
mit einer jeweils dem Hauptbrennraum zugeordneten Zündkammer, die durch
eine Stirnwand vom Hauptbrennraum abgetrennt ist, mit einem ersten
Überströmkanal in Form eines Rohrstutzens, welcher den Hauptbrennraum
mit dem Inneren der Zündkammer verbindet, axial zur Zündkammerachse
verläuft und einen Ringkanal in der Zündkammer zwischen der umgebenden,
axialen Zündkammerwand bildet, mit wenigstens einem zweiten Überström
kanal in der axialen Zündkammerwand, der im wesentlichen tangential in
den Ringraum mündet, mit einer Zündkerze, deren Elektrode etwa auf hal
ber Höhe der Zündkammer eine Funkenstrecke bildet, und mit einem Wärme
rohr in der Zündkammerwand, welches einen Wärmetransport von den heißen
Teilen der Zündkammer zu gekühlten Wänden des Zylinderkopfs ermög
licht, nach Patent DE 29 16 285, dadurch gekennzeichnet, daß die Fun
kenstrecke zwischen der axialen Zündkammerwand und dem Rohrstutzen (15)
erzeugt wird, daß der Rohrstutzen (15) etwa auf halber Höhe der Zünd
kammer (14) endet und dort mit der Elektrode (26) die Funkenstrecke
bildet, und daß das Wärmerohr (20) den Rohrstutzen (15) über die Stirn
wand (5) mit den gekühlten Teilen der axialen Zündkammerwand verbindet.
2. Fremdgezündete Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zündkammer ein auswechselbares Bauteil darstellt.
3. Fremdgezündete Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektrode (26) in der axialen Zündkammerwand
angeordnet und über eine isolierte, elektrische Leiterbahn bis zum der
Stirnwand (5) gegenüberliegenden Teil geführt ist.
4. Fremdgezündete Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Teil der axialen Zündkammerwand aus Keramik besteht,
und daß die Leiterbahn auf die Keramikoberfläche der Zündkammerwand
aufgedampft ist.
5. Fremdgezündete Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Leiterbahn in einer Nut der axialen Zündkammerwand
eingesetzt ist.
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