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Verfahren und Vorrichtung zum winkelverdrehbaren Auflagern
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eines Betonfertigbauteils auf einer Auflagerkonstruktion Die Erfindung
betrifft in erster Linie ein Verfahren zum winkelverdrehbaren Auflagern eines Betonfertigbauteils
auf einer Auflagerkonstruktion nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Dieses bekannte Verfahren ist beispielsweise in einer Broschüre ein
ideales Lager ..." beschrieben, die etwa im
Oktober 1973 von der
Firma GUMBA - GUMMI IM BAUWESEN GMBH, Vaterstetten, herausgegeben worden ist. In
dieser Broschüre sind auch die zur Durchführung des bekannten Verfahrens benutzten
Elastomerlager beschrieben. Derartige Elastomerlager, die sowohl in unbewehrter
Ausführung, als auch in bewehrter Ausführung, als unverankerte oder als verankerte,
mehr oder weniger kippweiche Lager im Handel erhältlich sind, Übertragen die durch
Verformungsbewegungen und insbesondere Winkelverdrehungen eines Überbaues hervorgerufenen
Kräfte so lange in voll befriedigender Weise auf eine zugehörige Auflagerkonstruktion,
solange die jeweiligen Drehwinkel bei der zulässigen Belastung einen bestimmten
Grenzwert nicht überschreiten, welcher mittels einer in der genannten Broschüre
angegebenen Formel errechenbar ist.
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Die geforderte satte und fugenfreie Auflagerung des Aufbaues auf
dem Elastomerlager läßt sich bei Ortbetonbauweise in der Regel ohne Schwierigkeit
verwirklichen, da sich der Frischbeton gleichmäßig auf dem Lager verteilt.
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Bei Fertigteilbauweise muß jedoch die geforderte Planparallelität
der aneinander anliegenden Flächen durch entsprechende Ausbildung der Schalung im
Bereich dieser Auflageflächen erzielt werden, was in der Praxis nur in wenigen Fällen
mit genügender Genauigkeit erreichbar ist.
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Selbst bei ausreichender Genauigkeit bei der Herstellung und bei Berücksichtigung
der Neigungen des Uberbaues in Längs- und Querrichtung ergeben sich nach der Montage
der Fertigteile infolge äußerer Last einwirkungen, wie Vorspannkräfte, Kriechen
oder Schwinden sowie die Last nachträglich aufgebrachter Ortbetonplatten, häufig
weitere Veränderungen der Neigungen an den Auflageflächen. In der Praxis zeigten
sich beispielsweise bei zahlreichen Fertigteilbrücken tatsächlich mehr oder weniger
weit klaffende Spalte an den Fugen zwischen dem Lagerkörper und der Auflagefläche
der betreffenden Fertigbetonteile, wodurch natürlich die Tragfähigkeit des betreffenden
Lagers empfindlich beeinträchtigt wird.
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Man hat zwar schon versucht, solche Fugenspalte mittels einer Füllmasse
auszufüllen, doch haben diese Versuche keine befriedigenden Ergebnisse gezeitigt,
weil es mit den bisher bekannten Mitteln nicht möglich war, von außen her eine vollständige
und wirklich satte Ausfüllung dieser Fugenspalte mit der betreffenden Füllmasse
zu erzielen.
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Durch die Erfindung soll infolgedessen die Aufgabe gelöst werden,
das im Oberbegriff des Hauptanspruches dargelegte Verfahren zum winkelverdrehbaren
Auflagern eines
Betonfertigbauteils auf einer Auflagerkonstruktion
so zu verbessern, daß eine wirklich satte, vollständige und völlig spaltenfreie
Auflage der Auflagefläche des betreffenden Betonfertigteils auf dem betreffenden
Elastomerlager erzielt und damit der für solche Lager geforderte Drehwinkelgrenzwert
unter allen Umständen eingehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Verfahren der im Oberbegriff
des Hauptanspruches dargelegten Art, durch die den kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
bildende Merkmalskombination gelöst.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bringt gegenüber dem bekannten Verfahren
den technischen Fortschritt, daß sich auf wirtschaftliche Weise mit geringem Aufwand
an Ort und Stelle und jeweils zu dem Zeitpunkt, an welchem die Maßnahme aus statisch-konstruktiven
Gründen erforderlich wird, bereits bestehende oder erst neu entstandene Hohlräume
an der Lagerfuge vollständig mit Vergußmasse ausfüllen lassen und dadurch die geforderte
spaltfreie und satte Auflage des betreffenden Betonfertigteils auf dem Elastomerlagerkörper
einwandfrei und sicher erzielt wird. Erst dadurch wird mit Sicherheit die angestrebte
Verformung des betreffenden
Elastomerlagers unter weiteren Lasteinwirkungen
erzielt.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also zuverlässig eine satte
Auflagerung des betreffenden Betonfertigteils auf der Lagerkonstruktion erreicht,
welche für die Zulassung einer Elastomerlagerung unbedingte Voraussetzung ist.
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Gemäß einer bevorzugten, im Anspruch 2 unter Schutz gestellten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der absichtlich vorgesehene Fugenspalt an
der Lageroberfläche angebracht. Dies dürfte die wirtschaftlichste Lösung insofern
darstellen, als das erfindungsgemäße Verfahren bereits von der Herstellung der Elastomerlagerkörper
her beeinflussbar ist. In Abwandlung dessen kann jedoch der absichtlich vorgesehene
Fugenspalt gemäß der im Anspruch 3 unter Schutz gestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch an der Fertigteiloberfläche angeordnet sein.
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Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird praktisch
nur dann in Frage kommen, wenn aus irgendwelchen Gründen ein sehr einfach geformter
Elastomerlagerkörper zur Lagerung des betreffenden Betonfertigteils verwendet werden
soll.
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Die Vergußmasse kann in beiden Fällen dem Fugenspalt entweder gemäß
Anspruch 4 über einen im Elastomerlager vorgesehenen Kanal oder gemäß Anspruch 5
über einen im Betonfertigteil
vorgesehenen Kanal zugeführt werden.
In beiden Fällen wird durch diese Maßnahme sichergestellt, daß die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren angestrebte vollständige und satte Ausfüllung des gesamten Fugenspaltes
mit der Vergußmasse in idealer Weise erzielt wird.
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Die satte Auspressung des Fugenspaltes mit der Vergußmasse wird vorzugsweise
gemäß Anspruch 6 durch deren Pegelstand in einem über der obersten Begrenzung des
Fugenspalts gelegenen Raum angezeigt. Dadurch erhält man eine zuverlässige Anzeige
der tatsächlich vollständigen Auspressung des Fugenspaltes mit der Vergußmasse auch
in Fällen, bei welchen der Fugenspalt selbst schwer zugänglich ist und folglich
eine unmittelbare Beobachtung des Austrittes von Vergußmasse aus der Austrittsöffnung
desselben nicht möglich ist.
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Gemäß Anspruch 7 kommt als Vergußmasse in erster Linie ein Gießharz
in Frage, wobei vorzugsweise gemäß Anspruch 8 ein Zweikomponenten-Injektionsharz
auf Epoxidharzbasis Anwendung findet.
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Die Erfindung beinhaltet außerdem eine Vorrichtung zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens, deren Merkmalskombination
im
kennzeichnenden Teil des Anspruches 9 unter Schutz gestellt ist. Das Elastomerlager
selbst und das zu lagernde Betonfertigteil selbst bilden also wesentliche Elemente
der Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Ausbildung des Standrohres bzw. Standschlauches gemäß dem Merkmal
des Anspruchs 10 ermöglicht eine besonders bequeme Feststellung des Pegelstandes
der Vergußmasse.
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Die Erfindung beinhaltet weiterhin ein Elastomerlager als Teil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Merkmal des Anspruchs ll, das eine bevorzugte
Voraussetzung für die erfindungsgemäß vorgesehene Fugenspaltumrandung darstellt.
Es stellt in erster Linie sicher, daß die Vergußmasse den Fugenspalt vollständig
und satt ausfüllt und die dann noch eingebrachte überschüssige Vergußmasse über
die Austrittsöffnung des Fugenspaltes austreten kann und dadurch die vollständige
und satte Ausfüllung des Fugenspaltes optisch anzeigt. Diese Austrittsöffnung kann
gemäß Anspruch 12 in Form einer oder mehrerer Querkerben gegeben sein, welche sich
in der Lagerflächenrandlippe des Lagerkörpers befinden.
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Eine solche Anordnung hat natürlich nur dann Sinn, wenn sich die Querkerben
in einem von außen einsehbaren Bereich des Bauwerks befinden.
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Als Zutrittsöffnung, über welche die Vergußmasse mittels einer Druckpresse
in den Fugenspalt eingebracht werden kann, kann gemäß Anspruch 13 im Lagerkörper
mindestens eine Bohrung angeordnet sein, die einerseits an einer Seitenfläche des
Lagerkörpers ausmündet, an welcher die Druckpresse bequem angesetzt werden kann,
und die andererseits an der Lageroberfläche des Lagerkörpers ausmündet. Eine oder
mehrere solche Bohrungen können außerdem auch als Austrittsöffnung(en) des Fugenspaltes
vorgesehen sein, an welche ein Standrohr bzw.
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ein Standschlauch anschließbar ist, mittels welchem der Pegelstand
der Vergußmasse abgelesen wird.
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Gemäß einer in Anspruch 14 unter Schutz gestellten bevorzugten Ausführungsform
eines solchen Elastomerlagers ist an der Lageroberfläche des Lagerkörpers ein Rinnenmuster
angeordnet, welches gemäß Anspruch 15 entweder nach Art eines Mühlbrettmusters oder
nach Art eines Eiskristallmusters ausgebildet sein kann. Durch derartige Rinnenmuster
an der Lageroberfläche des Lagerkörpers wird erreicht, daß sich die in den Fugenspalt
eingebrachte Vergußmasse möglichst gleichmäßig über den ganzen Fugenspalt bzw. die
ganze Lageroberfläche des Lagerkörpers hinweg verteilt und alle auch noch so schmalen
Spalträume satt ausfüllt. Zweckmäßig mündet die lageroberflächenseitige Ausmündung
der Lagerkörperbohrung
zur Zuführung der Vergußmasse im Zentrum
des betreffenden Rinnenmusters, wie dies im Anspruch 16 unter Schutz gestellt ist.
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Gemäß einer im Anspruch 17 unter Schutz gestellten Ausführungsform
eines solchen Elastomerlagers mit lageroberflächenseitigem Rinnenmuster gehen die
Enden der Rinnen dieses Musters in Bohrungen Über, die an den Seitenflächen des
Lagerkörpers ausmünden. In diesem Fall dienen diese Bohrungen sowohl als Zutrittsöffnung
des Fugenspaltes, an welche die Druckpresse anschließbar ist, als auch als Austrittsöffnung,
an welche ein Standrohr bzw. Standschlauch anschließbar ist.
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Schließlich umfaßt die Erfindung gemäß Anspruch 18 noch ein Betonfertigteil
als Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein mit der Lageroberfläche
des Elastomerlagers in Berührung stehender, innerhalb des Umrisses dieser Lagerfläche
gelegener Oberflächenbereich des Betonfertigteils gegenüber dessen ihn umgebenden
Oberflächenbereichen etwas zurückgesetzt ist. In diesem Fall wird also wiederum
absichtlich ein Fugenspalt vorgesehen, der erfindungsgemäß mit einer Vergußmasse
ausgepreßt wird.
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Diese Variante der Erfindung kommt dann in Frage, wenn aus
irgendwelchen
Gründen als Lagerkörper ein Elastomerlager von möglichst einfacher Gestalt Verwendung
finden soll. Bei der Montage muß in solchen Fällen selbstverständlich darauf geachtet
werden5 daß der zurückgesetzte Oberflächenbereich des betreffenden Betonfertigteils
mittenrichtig auf die Lageroberfläche des Elastomerlagers aufgesetzt wird, damit
der seitliche Überstand des Elastomerlagers über diesen zurückgesetzten Oberflächenbereichs
des Betonfertigteils die Aufgabe der in diesem Fall fehlenden Randlippe übernehmen
und den Fugenspalt dichtend umranden kann, so daß die Vergußmasse nicht randseitig
aus dem Fugenspalt austreten kann. Als Zuführungsöffnung für die Vergußmasse dient
in diesem Fall entweder eine im Betonfertigteil oder eine im Elastomer-Lagerkörper
vorgesehene, von außen zugängliche Bohrung, an welche die Druckpresse ansetzbar
ist und die in bzw. gegenüber dem zurückgesetzten Oberflächenbereich des Betonfertigteils
ausmündet. Eine ähnliche Bohrung kann in diesem Fall als Austrittsöffnung des Fugenspaltes
vorgesehen sein, an welche ein Standrohr bzw. Standschlauch ansetzbar ist. In Abwandlung
dessen kann gemäß Anspruch 19 anstelle einer solchen Austrittsbohrung auch eine
Kantenkerbe in der Randkante des zurückgesetzten Oberflächenbereiches vorgesehen
sein, die dann so angeordnet sein muß, daß der Austritt der Vergußmasse nach vollständig
sattem Ausfüllen des Fugenspaltes durch diese Kantenkerbe hindurch von außen beobachtet
werden kann.
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Zwei grundsätzliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der zu seiner Durchführung vorgesehenen erfindungsgemäßen Vorrichtung werden
nunmehr anhand der anliegenden Zeichnungen in ihren Einzelheiten beispielsweise
beschrieben. In den Zeichnungen stellen dar: Fig. 1 eine teilweise geschnittene
schematische Seitenansicht eines Brückenbauwerks in stark verkleinertem Maßstab,
dessen Fertigteilüberbau nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von
Elastomerlagern aufgelagert ist, Fig. 2 einen stark vergrößerten Ausschnitt aus
Fig. l innerhalb des dort mit II bezeichneten Kreises, jedoch in einem Bauzustand,
in welchem der Fertigteilüberbau noch nicht auf das Lager aufgesetzt ist, wobei
dieses erfindungsgemäß ausgestaltete Elastomerlager im Mittellängsschnitt dargestellt
ist,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Anordnung,
in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2 gesehen, Fig. Lt eine schematische Schnittansicht
ähnlich Fig. 2, die jedoch die Anordnung mit bereits auf das Elastomerlager aufgesetztem
Fertigteilüberbau in einem Verfahrensabschnitt kurz nach dem Einpressen einer Vergußmasse
in den erfindungsgemäß vorgesehenen Fugenspalt zeigt, Fig. 5 einen schematischen
Mittellängsschnitt durch ein gegenüber der in den Fig. 2 und 4 gezeigten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Elastomerlagers abgewandeltes Elastomerlager als Teil der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 6 eine Aufsicht auf das in Fig. 5 gezeigte Elastomerlager,
in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5 gesehen,
Fig, 7 eine schematische
Darstellung ähnlich Fig. 4, die jedoch ein gegenüber dem dort gezeigten Verfahren
abgewandeltes erfindungsgemäßes Verfahren darstellt, und Fig. 8 einen Mittellängsschnitt
durch ein Elastomerlager in unbelastetem Zustand, wie es bei dem in Fig. 7 dargestellten
Verfahren als Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens
verwendet wird.
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Gleiche oder äquivalente Teile sind in den Zeichnungen jeweils mit
gleichen Bezugsziffern, gegebenenfalls mit entsprechenden Indizes, bezeichnet.
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Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Brückenbauwerk weist zwei Widerlager
1 auf, deren tragende Oberflächen mit Auflagerbänken 2 versehen sind, die beispielsweise
jeweils die Form eines Mörtelbettes 2 haben. Auf diesen Mörtelbetten 2 ruht je ein
Elastomerlager 3, wobei es sich beim dargestellten Beispiel um ein unverankertes,
bewehrtes
und kippweiches Elastomerlager handelt. Die von Stahlblecheinlagen
gebildete Bewehrung des Elastomerlagers 3 ist mit der Bezugsziffer 3a bezeichnet.
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Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, ist die Lageroberfläche
3b des Elastomerlagers 3 von einer Randlippe 3c umgeben, die beim Aufsetzen des
Fertigteilüberbaues 4 auf das Elastomerlager 3 in der in Fig. 4 ersichtlichen Weise
elastisch nach außen ausweicht und sich dabei dichtend an die Fertigteiloberfläche
4a anlegt.
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Wie außerdem aus den Fig. 2 bis Lt ersichtlich ist, ist die Lageroberfläche
3b des Elastomerlagers 3 mit einem Rinnenmuster 3d versehen, welches beim dargestellten
Beispiel nach Art eines Mühlbrettmusters ausgebildet ist. Aus den Fig. 2 und 4 ist
ersichtlich, daß die Enden der mittleren Rinnen dieses Mühlbrett-Rinnenmusters 3d
der Lageroberfläche 3b in Bohrungen 3da übergehen, die an den Seitenflächen des
Lagerkörpers 3 ausmünden.
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Das Verfahren zum winkelverdrehbaren Auflagern des Betonfertigteils
4 auf der Auflagerkonstruktion 1 unter Verwendung des Elastomerlagers 3 vollzieht
sich nun folgendermaßen:
Zunächst wird auf beiden Seiten der Auflagerkonstruktion
1 das Mörtelbett 2 aufgebracht, damit eine hinreichend ebene Fläche zum Auflegen
des Elastomerlagers 3 geschaffen wird.
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Nach Abbinden des Mörtelbettes 2 wird auf beiden Seiten das Elastomerlager
3 aufgesetzt. Damit ist der in Fig. 2 dargestellte Bauzustand erreicht.
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Nunmehr wird der Fertigteil-Überbau Lt auf die beiden Elastomerlager
3 aufgesetzt, wobei sich bei beiden Elastomerlagern die elastische Randlippe 3c
der Lageroberfläche 3b des Lagerkörpers 3 in der in Fig. 4 gezeigten Weise elastisch
nach außen biegt, während sich das Uberbaufertigteil 4 mehr oder minder satt auf
die Lageroberfläche 3b auflegt. An denjenigen Stellen, an welchen die Oberfläche
4a des Fertigteilüberbaues 4 nicht satt auf der Lageroberfläche 3b des Elastomerlagers
3 aufliegt, verbleibt ein Fugenspalt 5, der in Fig. 4 Übertrieben groß dargestellt
ist. Dieser Fugenspalt hat in Wirklichkeit eine Spaltbreite von maximal 0,5 mm.
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Nunmehr werden sämtliche Ausmündungsbohrungen 3da bis auf zwei mit
Abdichtungsstopfen 6 verschlossen und in die eine noch offene Ausmündungsbohrung
3da wird die Mündungstülle bzw. der Mündungstüllenschlauch 7a einer Druckpresse
7
dichtend eingeführt, während in die andere noch offene Ausmündungsbohrung
3da des Elastomerlagers 3 ein Standschlauch 8 aus durchsichtigem Kunststoff ebenfalls
dichtend eingeführt wird. Die Druckpresse 7 kann, wie dargestellt, eine übliche
Handpresse sein, doch kann selbstverständlich auch eine größere, beispielsweise
hydraulische Druckpresse Anwendung finden In der Druckpresse 7 befindet sich ein
Gießharz, vorzugsweise ein Zweikomponenten-Injektionsharz auf Epoxidharzbasis. Dieses
Gießharz wird nunmehr durch Betätigung der Druckpresse 7 unter Überdruck in das
Rinnensystem 3d der Lageroberfläche 3b des Elastomerlagers 3 eingebracht und verteilt
sich alsbald gleichmäßig über dieses Rinnensystem und füllt dabei selbstverständlich
auch den Fugenspalt 5 satt aus. Sobald das gesamte Spaltsystem satt von dem GieB-harz
ausgefüllt ist, dringt dasselbe in den Standschlauch 8 ein und steigt in demselben
bis zu einer gewissen, den im Spalt system nunmehr herrschenden Überdruck anzeigenden
Pegelstand hoch. Ist dieser Pegelstand erreicht, so wird mit der Betätigung der
Druckpresse 7 aufgehört.
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Dieser Verfahrenszustand ist in Fig. 4 dargestellt.
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Nunmehr werden die Mündungstülle der Druckpresse 7 und der Standschlauch
8 aus den betreffenden Ausmündungsbohrungen 3da des Elastomerlagers 3 herausgezogen
und auch diese Ausmündungsbohrungen durch dicht ende Verschlußstopfen 6 abgeschlossen.
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Das nunmehr das gesamte Spalt system zwischen der Lageroberfläche
3b des Elastomerlagers 3 und der Oberfläche 4a des Fertigteilüberbaues 4 satt ausfüllende
Gießharz bindet nunmehr in wenigen Tagen auf eine Druckfestigkeit ab, die mindestens
gleich derjenigen des für den Fertigteilüberbau verwendeten Betons entspricht, wobei
es sein Volumen nicht ändert bzw. höchstens eine geringfügige Volumenvergrößerung
durchmacht.
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Nach dem Abbinden ist also nunmehr eine vollständig satte gegenseitige
Auflage zwischen dem Elastomerlager 3 und dem Fertigteilüberbau 4 erzielt, so daß
nunmehr örtliche Flächendruck-Überbeanspruchungen der Lageroberfläche 3b des Elastomerlagers
3 bzw. der damit in Berührung stehenden Oberfläche 4a des Fertigteilüberbaues vermieden
sind und folglich das Elastomerlager nunmehr seine bestimmungsgemäße Aufgabe voll
und ohne jegliche Störung erfüllen kann.
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Die Fig. 5 und 6 zeigen ein gegenüber dem in Verbindung mit dem Verfahren
gemäß den Fig. 1 bis 4 verwendeten Elastomerlager 3 etwas abgewandeltes, ebenfalls
mit einer Bewehrung 3'a versehenes Elastomerlager 3'. Wie aus den Figuren ersichtlich,
weist die Lageroberfläche 3'b des Elastomerlagers 3' ebenfalls eine Randlippe 3'c
und ein Rinnenmuster 3'd auf, welch letzteres, wie aus Fig. 6 zu sehen ist, beispielsweise
nach Art eines "Eiskristall"-Musters ausgebildet sein kann.
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Wie ersichtlich, ist der Lagerkörper des Elastomerlagers 3' von einem
Kanal 3'e durchsetzt, der einerseits an einer Seitenfläche des Elastomerlagers und
andererseits in der Mitte des Eiskristall-Rinnenmusters 3'd der Lageroberfläche
3'b des Elastomerlagers 3' ausmündet Die Randlippe 3'c der Lageroberfläche 3'b des
Elastomerlagers 3' weist, wie ebenfalls aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, eine
Anzahl von auf ihren Umfang verteilten Querkerben 3'ca auf.
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Das Verfahren zum winkelverdrehbaren Auflagern eines Betonfertigbauteils
auf einer Auflagerkonstruktion unter Verwendung des eben beschriebenen, in den Fig.
5 und 6
dargestellten Elastomerlagers 3' spielt sich in ähnlicher
Weise ab, wie das oben in Verbindung mit den Fig. 1 bis 4 unter Verwendung des oben
beschriebenen Elastomerlagers 3 der Fall war. Das Elastomerlager 3' wird also zweckmäßig
ebenfalls auf ein Mörtelbett 2 aufgelegt. Nach Aufbringen des Fertigbetonüberbaues
4 legt sich wiederum die Randlippe 3'c elastisch nach außen um und die Oberfläche
4a des Fertigbetonüberbaues 4 liegt teilweise satt an der Lageroberfläche 3'b des
Elastomerlagers 3' an, wobei wiederum ein Fugenspalt 5 verbleibt, wie dies oben
bereits in Verbindung mit dem zuvor erläuterten Verfahren dargelegt wurde.
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Die Druckpresse 7 wird mit ihrer Mündungstülle 7a dichtend in die
Ausmündung des Kanals 3'e eingeführt und sodann wird die darin befindliche Vergußmasse
wiederum unter Überdruck in das Hohlraumsystem zwischen der Lageroberfläche 3'b
des Elastomerlagers 3' und der damit in Berührung stehenden Oberfläche 4a des Fertigbetonüberbaues
4 eingebracht. Ist dieses Spaltsystem vollständig und satt von der Vergußmasse ausgefüllt,
so dringt diese über die Querspalte 3'ca der Randlippe 3'c nach außen, was von außen
beobachtet werden kann, sofern dieser Randlippenbereich von außen her einsehbar
ist. Auch so ergibt sich also eine Anzeige
hinsichtlich der vollständigen
und satten Ausfüllung des Hohlraumsystems durch die Vergußmasse.
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Unter Bezug auf die Fig. 7 und 8 wird nunmehr ein gegenüber dem im
Zusammenhang mit den Fig. 1 bis 6 beschriebenen Verfahren etwas abgewandeltes Verfahren
zum winkelverdrehbaren Auflagern eines Betonfertigbauteils auf einer Auflagerkonstruktion
beschrieben.
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Der Hauptunterschied des im Zusammenhang mit den Fig 7 und 8 nunmehr
zu beschreibenden abgewandelten Verfahrens gegenüber dem vorbeschriebenen Verfahren
besteht darin, daß absichtlich ein umrandeter Fugenspalt in demjenigen Oberflächenbereich
des Betonfertigteils vorgesehen wird, der mit der Lageroberfläche des Elastomerlagers
in Berührung kommt. Dieser absichtlich an der Oberfläche des Betonfertigteils vorgesehene
Fugenspalt muß bei auf das Elastomerlager aufgesetztem Betonfertigteil selbstverständlich
innerhalb des Umrisses der Lageroberfläche des Elastomerlagers liegen.
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Als Elastomerlager kann dabei beispielsweise wiederum ein mit einer
Bewehrung 3"a versehenes Elastomerlager j;" Verwendung finden, wie es im Mittellängsschnitt
in Fig. 8
gezeigt ist. Das Elastomerlager 3" weist in diesem Falle
keinerlei Bohrung auf, ist jedoch an seiner Lageroberfläche 3"b zweckmäßig wiederum
mit einem Rinnenmuster 3"d versehen, das beliebig ausgebildet sein kann.
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Fig. 7 zeigt wiederum eine Auflagerkonstruktion 1", ein auf deren
Lageroberfläche aufgebrachtes Mörtelbett 2", das auf dessen Lageroberfläche ruhende
bewehrte Elastomerlager 3" und schließlich einen auf diesem ruhenden Fertigteilüberbau
4".
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Wie weiter aus Fig. 7 ersichtlich ist, ist in demjenigen Oberflächenbereich
des Fertigteilüberbaues 4tut, der mit der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers
3" in Berührung steht, ein gegenüber dem umgebenden Oberflächenbereich 4"a etwas
zurückgesetzter Oberflächenbereich 4"aa vorgesehen, der in diesem Falle den absichtlich
vorgesehenen umrandeten Fugenspalt bildet. Dieser zurückgesetzte Oberflächenbereich
4"aa der Oberfläche 4"a des Fertigteilüberbaues 4 ist hinsichtlich seiner Umrißform
ähnlich derjenigen der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3", doch sind die
Längs- und Querabmessungen dieses zurückgesetzten Oberflächenbereiches 4"aa gegenüber
denjenigen der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" um so viel
kleiner,
daß bei gegenseitig mittiger Anordnung der Oberflächenbereiche 3"b und 4"aa an der
Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3 rundum ein Randstreifen 3"ba dieser Lageroberfläche
3"b verbleibt, der so schmal gehalten ist, daß er sich unter der auf ihm ruhenden
Flächenbelastung sehr stark elastisch verformt und somit bei dieser Anordnung die
Aufgabe der dichtenden Lagerflächenrandlippe 3c bzw. 3'c der oben in Verbindung
mit den Fig. l bis 6 beschriebenen Anordnungen zu erfüllen vermag.
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Im Fertigteilüberbau 4" ist bei der in Fig. 7 gezeigten Anordnung
eine vertikale Zuführungsbohrung 4"b für die Vergußmasse und eine vertikale Steigbohrung
411c für die Vergußmasse vorgesehen, die beide einerseits in dem zurückgesetzten
Oberflächenbereich 4"aa der Oberfläche 4"a des Fertigteilüberbaues 4" und andererseits
an der gegenüberliegenden oberen Oberfläche dieses Überbaues ausmünden.
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Der durch den etwas zurückgesetzten Oberflächenbereich 4"aa zwischen
diesem und der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" absichtlich geschaffene
Lagerfugenspalt 5" ist in Fig. 7 wiederum übertrieben weit dargestellt und beträgt
in Wirklichkeit bei auf das Elastomerlager 3" aufgelegtem Fertigteilüberbau 4" nur
einige Millimeter.
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Das im Zusammenhang mit den Fig. 7 und 8 dargelegte Verfahren zum
winkelverdrehbaren Auflagern eines Betonfertigbauteils auf einer Auflagerkonstruktion
vollzieht sich nun wiederum folgendermaßen: Zunächst wird auf der Lageroberfläche
der Lagerkonstruktion l" ein Mörtelbett 2" hergestellt. Nach Abbinden dieses Mörtelbettes
wird das Elastomerlager 3" auf das Mörtelbett aufgelegt und anschließend wird der
Fertigteilüberbau 4" an beiden Seiten so auf die ihn abstützenden Elastomerlager
3" aufgelegt, daß jeweils der etwas zurückgesetzte Oberflächenbereich 4aa des Fertigteilbrbaues
4" mittig zur Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" zu liegen kommt. Dadurch
wird einerseits der Rand der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" so stark
elastisch verformt, daß er sich dichtend an die Oberfläche 4"a des Fertigteilüberbaues
anlegt, und andererseits schmiegt sich auch der zurückgesetzte Bereich 4"aa dieser
Oberfläche teilweise an die Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" an.
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Nunmehr wird wiederum die Mündungstülle 7a einer Druckpresse 7 dichtend
in die Zuführungsbohrung 4"b des Fertigteilüberbaues 4" eingeführt und die-Füllmasse,
vorzugsweise
wiederum ein Zweikomponenten-Inj ektionsharz auf Epoxidharzbasis, unter Überdruck
in den Lagerfugenspalt 5 eingepreßt. Die Vergußmasse verteilt sich nun zunächst
wiederum über das Rinnensystem 3"c, dringt dann anschließend satt in den Lagerfugenspalt
5" ein und steigt schließlich in der Steigbohrung 4"c des Fertigteilüberbaues 4"
hoch, wo dann der gewünschte Pegelstand der Vergußmasse beispielsweise mittels einer
in die Steigbohrung 4"c eingeführten Meßsonde 9 abgelesen werden kann.
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Obwohl grundsätzlich dem in Verbindung mit den Fig. 1 bis 6 beschriebenen
Verfahren gegenüber dem in Verbindung mit den Fig. 7 und 8 beschriebenen Verfahren
der Vorzug zu geben sein dürfte, wird es zweifellos auch Umstände geben, in welchen
das letztgenannte Verfahren mit Vorteil angewandt werden kann.
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Es sind selbstverständlich auch Übergangs stufen zwischen den beiden
beschriebenen Verfahren möglich. So könnten beispielsweise anstelle der bei der
in Fig. 7 gezeigten Anordnung vorgesehenen Steigbohrung 4"c des Fertigteilüberbaues
4" am Rand des etwas zurückgesetzten Oberflächenbereiches 4"asa der Oberfläche 4"a
dieses Fertigteilüberbaues eine oder mehrere Randkerben vorgesehen sein, die
über
den gegenüberliegenden Rand der Lageroberfläche 3"b des Elastomerlagers 3" hinausführen
und ins Freie münden, so daß die satte Ausfüllung des Lagerfugenspaltes 5" durch
die Vergußmasse durch das Austreten derselben über diese Randkerben ins Freie angezeigt
wird, falls diese Kerben sich an einer von außen einsehbaren Stelle der Anordnung
befinden.
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Auch die Zuführungsbohrung 4"b des Fertigteilüberbaues 4" kann in
Fortfall kommen, wenn an deren Stelle eine entsprechende Zuführungsbohrung im Elastomerlager
3" vorgesehen wird, die einerseits an der Lageroberfläche 7b des Elastomerlagers
und andererseits an einer zugänglichen Stelle einer Seitenwand desselben ausmündet.