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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Schärfen von Ski-
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kanten mit einem ein rotierendes Schleiforqan antreibenden Motor und
einem den Motor aufnehmenden Gehäuse mit einer auf der jeweiligen Skilauffläche
abstützbaren FührullgsflSche. Es ist bswkannt, daß die Fahreigenschaft von Skiern
sehr stark von der jeweiligen Schärfe der Kanten abhängig ist, da unscharfe, das
heißt gerundete Kanten keine exakte Führung der Skier auf harten und insbesondere
eisigen Pisten ermöglichen und auch häufig Ursache für Stürze und daraus resultierende
Verletzungen sind.
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Aufgrund der ständig zunehmenden Zahl der Skifahrer trifft man immer
häufiger harte und eisige Pisten an, auf denen der Kantenverschleiß besonders ausgeprägt
ist und dazu führt, daß selbst bei neuwertigen Skiern die notwendige Griffigkeit
der Kanten bereits nach drei bis vier Tagen verlorengeht. Skier ohne scharfe Kanten
büßen aber in bereits erwähnter Weise einen wesentlichen Teil ihrer Fahreigenschaften
ein, wobei dies selbst für hochwertige und damit teuere Skier gilt.
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Es ist zwar möglich, die Kanten von Skiern in Sportgeschäften nachschleifen
zu lassen, wozu im Regelfall eine Art von Bandschleifgerät verwendet wird, aber
diese Art des Nachschärfens von Kanten wird im Regelfalle von einem Skifahrer nur
einmal pro Saison, nämlich bei der Vorbereitung seines Sportgeräts für die jeweilige
Saison vorgenommen, da ein wiederholtes Weggeben der Skier zum Nachschleifen nicht
nur umständlich und aufwendig sondern auch relativ teuer ist.
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Es sind auch schon feilenartig ausgebildete Geräte zum Schärfen der
Skikanten bekannt, die mit einer gleichzeitig zum Einspannen der Feile dienenden
Führung ausgestattet sind.
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Mittels derartiger Geräte können zwar Kanten nachgeschliffen werden,
aber diese Schärfarbeit ist nicht einfach durchzuführen, da einerseits ein Einspannen
der Skier erforderlich und andererseits eine erhebliche Kraftaufwendung notwendig
ist. Uberdies besteht dabei die Gefahr, daß bei etwas unsachgemäßer Handhabung des
Schärfgeräts der Gleitbelag der Skier beschädigt wird.
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Aufgrund dieser Schwierigkeiten verwenden manche Skifahrer zum Schärfen
der Kanten ihrer Skier beispielsweise eine in eine Bohrmaschine eingespannte Schleifscheibe
und fahren mittels dieser Schleifscheibe längs der Kanten des jeweils eingespannten
Skiers. Diese Art, die Kanten zu schärfen, erbringt im Regelfall jedoch mehr Schaden
als Nutzen, da sich meistens eine Art Wellenschliff ergibt, keine Rechtwinkligkeit
der Kantenflächen gewährleistet werden kann und durch zu starkes Andrücken der Schleifscheibe
eine lokale Überhitzung der Kanten erfolgen kann, durch das die gehärteten-Kanten
ihre Härte verlieren.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein motorisch betriebenes Gerät der
eingangs definierten Gattung zu schaffen, das problemfrei zu handhaben ist, eine
einwandfreie Schärfung unter Ausbildung senkrecht zueinander verlaufenden Kantenflächen
gewährleistet und die Gefahr der lokalen Kantenüberhitzung während des Schleifvorgangs
weitestgehend ausschaltet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß am Gehäuse
ein an einer Seitenfläche des jeweiligen Skis abstützbares Distanz- und Führungselement
verstellbar gelagert ist.
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Das Gehäuse des Geräts wird demgemäß nicht nur dazu verwendet, das
vorzugsweise aus einer Schleifscheibe bestehende Schleiforgan exakt zu führen, so
daß die Schleiffläche senkrecht zur Lauffläche des zu bearbeitenden Skiers liegt,
sondern es wird außerdem zur Führung und Lagerung eines Distanzeleinentes ausgenützt,
welches gewährleistet, daß der Abstand zwischen Schleifscheibe und Skiseitenfläche
exakt vorgegeben werden kann und beim Schleifvorgang nicht nur eine exakte Ausrichtung
in der Lauf flächenebene sondern auch in der Ebene der Skiseitenfläche gewährleistet
ist und damit Verkantungseffekte beim Schleifvorgang ausgeschlossen werden.
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Das Distanz- und Führungselement, das am Gehäuse verschiebbar gelagert
und in seinem Abstand zum Gehäuse mittels eines Stellorgans exakt einstellbar ist,
übergreift die Schleifscheibe vorzugsweise haubenartig und legt zusammen mit einer
schleifscheibenseitigen Gehäusewand, die den Motoraufnahmeraum begrenzt, einen Schleifstaub-Sammelraum
fest. Damit wird gleichzeitig ein einfacher, wirksamer Schutz gegen wegspritzende
Teilchen erhalten.
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Zwischen Gehäuse und Distanz- und Führungselement wird vorzugsweise
wenigstens eine Druckfeder angeordnet, so daß das Distanz- und Führungselement vom
Gehäuse weg gegen einen vom jeweiligen Stellorgan gebildeten Anschlag gedrückt wird.
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Zwischen Motor und Schleifscheibe kann ein Untersetzungsgetriebe angeordnet
sein. Das Gehäuse wird gemäß einer ersten Ausführungsform so ausgebildet, daß die
Drehachse des Antriebsmotors quer zum jeweils zu bearbeitenden Ski verläuft, und
nach einer zweiten Ausführungsvariante verläuft die Drehachse des Antriebsmotors
in Skilängsrichtung,
wobei in diesem Falle erreicht werden kann,
daß die Gesamtbreite des Schleifgeräts nur unwesentlich größer als die Breite eines
zu bearbeitenden Skis ist, was die Führung des Schleifgeräts längs des Skis weiter
erleichtert.
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Das haubenartig ausgebilde Distanz- und Führungselement kann nach
Lösen der Stellschraube vom Gehäuse abgezogen werden, so daß die Schleifscheibe
frei zugänglich ist und auch einfach ausgewechselt werden kann.
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Das Schleifgerät nach der Erfindung ist aufgrund der Doppelführung
und der Einstellbarkeit des Distanz- und Führungselements besonders einfach zu bedienen
und gewährleistet stets einen einwandfreien Kantenschliff, wobei von besonderer
Bedeutung ist, daß durch die definierte Einstellbarkeit der Schleifwirkung jeweils
nur der minimal notwendige Materialabtrag erfolgt und somit auch die Gefahr einer
lokalen Kantenüberhitzung vermieden werden kann.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung zeigt: Figur 1 eine
schematische Querschnittsansicht eines Schärfgeräts nach der Erfindung im Schleifscheibenbereich,
Figur 2 eine Seitenansicht des Geräts nach Figur 1.
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Die Schnittansicht nach Figur 1 zeigt einen Ski 1 mit üblichen seitlichen
Stahlkanten 2, die btindig mit der Lauffläche 3 des Skis sind und seitlich etwas
über die Seitenfläche des Skis vorstehen.
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Zum Zwecke des Schärfens dieser Stahlkanten 2 wird das Gehäuse 4 des
erfindungsgemäßen Geräts mit seiner eben ausgebildeten Stütz- und Führungsfläche
5 auf die Lauffläche 3 des Skis aufgesetzt.
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In dem Gehäuse 4 befindet sich ein schematisch angedeuteter Motor
6, dessen Welle bei der dargestellten Ausführungsform parallel zur Skilängsrichtung
verläuft und beispielsweise über ein Schnecken-Umlenkgetriebe und ggfs. über ein
weiteres Untersetzungsgetriebe mit einer Antriebswelle 8 für eine Schleifscheibe
10 verbunden ist. Diese Schleifscheibe 10 ist über ein geeignetes Kupplungselement
9 mit der Antriebswelle 8 verbindbar.
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Der Durchmesser der Schleifscheibe 10 ist bezogen auf die Antriebswelle
8 so gewählt, daß die Unterkante der Schleifscheibe 10 bei auf die Skilauffläche
3 aufgesetzten Gerät etwas unterhalb der Unterkante der zu schärfenden Stahlkante
2 gelegen ist. Am Gehäuse 4 ist ein Distanz- und Führungselement 12 verschiebbar
und feststellbar gelagert, das die Schleifscheibe 10 haubenartig umgreift und mit
seinem unteren Schenkel 13 an der Seitenfläche des Skis abstützbar ist. Dieses-haubenartige
Distanz- und Führungselement ist als stabiles, verwindungssteifes Teil ausgebildet
und relativ zum Gehäuse 4 mittels einer Stellschraube 14 positionierbar, wobei diese
Stellschraube in ein Massiv-Gewindeteil 15 des Gehäuses eingreift und eine Druckfeder
16 trägt, welche das Distanz- und Führungselement stets gegen den von der Stellschraube
14 gebildeten Anschlag drückt.
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Das haubenartige, quer zum Gehäuse verstellbare Distanz-und Führungselement
12, 13 legt zusammen mit der schleifscheibenseitigen Wandung 17 des Gehäuses 4 einen
Aufnahmeraum 11 für den Schleifstaub fest.
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Das an der Seitenfläche des Skis anliegenden Distanzelement 13 ist
zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß sich eine Zweipunkt-Anlage mit geringer Reibung
ergibt.
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Die Führung des haubenartigen Elements 12 kann in unterschiedlicher
Weise, z.B. über Schwalbenschwanz-Nuten erfolgen, aber es muß stets gewährleistet
sein, daß nach Lösen der Stellschraube 14 dieses haubenartige Teil 12 vom Gehäuse
4 abgezogen werden kann, da auf diese Weise dann die Schleifscheibe 10 frei zugänglich
wird und nach Lösen der Kupplung 9 auch ein Auswechseln der Schleifscheibe problemlos
möglich ist.
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Die Figur 2 läßt erkennen, daß das Schleifgerät nach der Erfindung
bequem Von oben erfaßt und längs des Skis geführt werden kann, wobei stets die notwendige
Parallelführung gewährleistet ist. In das Gehäuse kann ggfs. auch eine vorzugsweise
aufladbare Energiequelle integriert werden, so daß ein netzunabhängiger Betrieb
möglich ist.
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Ein mit dem erfindungsgemäßen Gerät durchgeführter Kantenschleifvorgang
geht folgendermaßen vor sich: Zunächst wird das Distanz- und Führungselement 12,
13 so eingestellt, daß die Schleifscheibe 10 nur ganz geringfügig über das an der
Seitenkante des Skis anliegende Distanzelement 13 vorsteht. Wird dann das Schleifgerät
bei laufendem Motor längs des Skis geführt, so kann die Bedienungsperson die Schleifwirkung
akustisch verfolgen,
da bereits nach kurzer Dauer des Schleifvorgangs
das typische Schleifgeräusch verschwindet und die Schleifscheibe aufgrund des Distanzelementes
13 nicht mehr wirksam sein kann. Zeigt eine Begutachtung der Stahlkante 2, daß noch
nicht die genügende Schärfe vorhanden ist, so wird die Stellschraube 14 geringfügig
verstellt und der Schleifvorgang wiederum bis zum Verschwinden des typischen Schlt#ifgcrä#:schcs
wied(srholt.
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Da die Schleifscheibe bezüglich der Seitenfläche der Stahlkante 2
exakt geführt ist, muß bei diesem Schleifvorgang nicht einmal der Ski fest eingespannt
werden.
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Dies erleichtert den Schleifvorgang ganz beträchtlich.
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Der auftretende Verschleiß der Schleifscheibe 10 kann ebenfalls durch
einfaches Verstellen des Distanz- und Führungselementes 12, 13 ausgeglichen werden.
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Obwohl aufgrund des sehr genau steuerbaren Materialabtrags die Uberhitzungsgefahr
der jeweiligen Stahlkante sehr gering ist, wird vorzugsweise die Schleifscheibe
mit relativ geringer Drehzahl angetrieben, was durch die Verwendung eines Schnecken-Umlenkgetriebes
und/oder eines Untersetzungsgetriebes ohne weiteres möglich ist.
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Das erfindungsgemäße Prinzip der Schleifscheibenführung und -einstellung
kann auch realisiert werden, wenn mit einem externen, ankuppelbaren Motorantrieb
gearbeitet wird.
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In diesem Falle wird das Gerät gemäß der Erfindung als Zusatzgerät
ausgebildet.
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Die Drehrichtung der Schleifscheibe wird so gewählt, daß sich eine
Schleifwirkung an der Stahlkanten-Seitenfläche ausgehend von der Lauffläche des
Skis zur Skioberseite ergibt, da auf diese Weise jegliche störende Gratbildung verhindert
wird.
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