Die Erfindung betrifft ein Anzündelement für Druckgas
generatoren mit einem zugleich als Abschlußstopfen dienenden
Kopfteil, in dem die mit einem Polträger und einer Zündpille
verbundenen Zünddrähte festlegbar sind, wobei das zweigeteilte
Kopfteil auf der Polträger und Zündpille zugewandten Seite
einen diese umgebenden und zugleich als über die Zündpille
hinaus verlängertes Leitröhrchen wirkenden rohrförmigen Ansatz
und auf der gegenüberliegenden Seite eine dem Polträger ange
paßte Aussparung und dazwischen an den Teilungsflächen Aus
sparungen für die Zünddrähte aufweist nach Patent 30 02 072.
Derartige Druckgasgeneratoren bestehen aus einer in ein
Papprohr eingefüllten chemischen Patronenfüllung und dem oben
aufgesetzten und den Zünder enthaltenden Kopfteil. Sie werden
als Treibsätze oder Leuchtsätze eingesetzt, wobei die Patronen
füllung über den elektrischen Zünder unter Bildung hoher Drücke
gezündet wird.
Aus der DE-OS 26 55 758 ist eine pyrotechnische Vorrich
tung und ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt, bei der
die Zündvorrichtung mit dem Zündkopf bzw. der Zündpille inner
halb der eigentlichen Ladung angeordnet sind. Die den Zündkopf
bzw. die Zündpille tragenden Klemmen sind in Ausnehmungen
festlegbar, die in einem zylindrischen Körper vorgesehen sind,
der seinerseits im Boden der pyrotechnischen Vorrichtung ange
ordnet ist bzw. diese durchdringt. Die Zündvorrichtung ist
mit Hilfe einer Verguß- oder Klebermasse, die über die benach
barten Enden des Kopfteils und Haltekragens aufgebracht wird,
vergossen. Erreicht wird hierdurch eine Fixierung der Zündvor
richtung in der entsprechenden Öffnung des Gehäuses, wodurch
verhindert werden soll, daß die Zündvorrichtung aus dem Hals
kragen unter Einwirkung der durch Zünden der zündfähigen Ladung
bedingten hohen Stoßlast herausgeschleudert wird. Der Kleber
dient außerdem zur Dichtung zwischen den einzelnen Teilen.
Die Zündpille ist hier zwar genau festgelegt, liegt aber
ungünstig zwischen der eigentlichen Ladung, so daß wiederum
eine genaue oder unzureichende Zündung dieser Ladung durch
den ungerichteten Zündstrahl zu befürchten ist. Aufgrund der
mit dem Kleber vor allem zu erreichenden Festlegung der Zünd
vorrichtung ist eine Dauerabdichtung bei entsprechender Be
lastung wegen der fehlenden Elastizität nicht erreichbar.
Der aus dem Hauptpatent bekannte Druckgasgenerator
zeichnet sich durch eine hohe Zündsicherheit und durch einen
geringen Montageaufwand aus. Dies wird durch das teilbare
Kopfteil erreicht, wobei in einer der beiden Hälften Aus
sparungen für die Aufnahme der Zünderdrähte vorgesehen sind.
Diese Aussparungen laufen einmal in einem im Kopfteil ausge
sparten Zylinder zur Aufnahme des spiralförmigen Koppelstückes
und zum anderen in einer flachen Aussparung zur Aufnahme des
Brückenteils des Zünders aus. Während das Brückenteil des
Zünders mit dem Kopfteil gehalten und erfaßt wird, steht die
eigentliche Zündpille über den Boden des Kopfteiles vor, wobei
der Zündstrahl über einer an das Kopfteil angeformte rohr
förmige Führung sicher in Richtung Patronenfüllung geleitet
wird. Mit einem derart ausgebildeten Druckgasgenerator ist
es gelungen, Fehlzündungen weitgehend zu verhindern und die
Fehlerquote auf unter 2% zu drücken. Es hat sich aber gezeigt,
daß die geringe Zahl von Fehlzündungen dadurch zustande kommt,
daß Energie durch die Aussparung für die Zünderdrähte bzw.
durch den zwischen den beiden Hälften des Kopfteiles
verbleibenden Spalt entweicht und die Restenergie dann nicht
ausreicht, um die Patronenfüllung zu zünden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Kopfteil
des Druckgasgenerators gegenüber dem die Patronenfüllung auf
nehmenden Raum wirksam abzudichten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zwischen den beiden Hälften des Kopfteils eine diesen flächen
mäßig angepaßte, elastische und/oder begrenzt fließfähige
Scheibe angeordnet ist.
Mit einer derartigen Scheibe, die zwischen den beiden
Hälften des Kopfteiles eingepreßt wird, ist es möglich, diesen
Bereich so weit abzudichten, daß keinerlei Energie mehr ent
weichen kann und somit voll für den eigentlichen Zündvorgang
zur Verfügung steht. Die Scheibe wird aufgrund ihrer Konsti
tution dabei so belastet und so verteilt, daß die sich aufgrund
des Schrumpfens beim Herstellen der Kopfteilhälften auftreten
den Hohlräume sowie die von den Zünderdrähten nicht ausge
füllten Ausbauten vollständig ausgefüllt und abgedichtet werden.
Dabei hat sich überraschend gezeigt, daß nur mit Hilfe einer
derartigen elastischen und/oder begrenzt fließfähigen Scheibe
ein voller Abdichtungserfolg erzielt werden kann, während
z. B. beim Einbringen einer klebenden und abtrockenden Masse
immer wieder neue Hohlräume verbleiben bzw. sich wieder ein
stellen, so daß Restenergien weiter entweichen können. Die
Fehlerquote kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Scheibe auf
annähernd Null % reduziert werden.
Gemäß einer Ausbildung der Erfindung ist die Scheibe zweckmäßiger
weise aus Silikonkautschuk oder einem gleich oder ähnlich wirkenden Stoff
gefertigt. Ein solcher Stoff wird beim Aufeinanderpressen der beiden Hälften
des Kopfteiles des Druckgasgenerators in vorteilhafter Weise in die ver
bleibenden Hohlräume hineingedrückt, so daß diese wie gewünscht verfüllt
werden.
Um die Montage der Druckgasgeneratoren möglichst wenig durch die
Einbringung der Scheibe zu belasten bzw. zu erschweren, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Scheibe beim Aufeinanderfügen der beiden Hälften
aus einem Band ausgestanzt ist. Damit können die einzelnen Arbeitstakte so
weit koordiniert werden, daß ein zusätzlicher Arbeitsgang nicht erforderlich
wird. Vielmehr wird z. B. nach dem Einlegen der Zünderdrähte in die Hälfte
des Kopfteils mit den Aussparungen ein z. B. aus Silikonkautschuk bestehendes
Band über dieses Teil gelegt und dann die zweite Hälfte einfach darüber
gelegt und dann zusammengedrückt, wobei über geeignete Hilfsaggregate oder
durch eine entsprechende Ausbildung der Ränder der Hälften ein Heraus
trennen der Scheibe erfolgt. Bei einer derartigen Montage wirkt die
Scheibe gleichzeitig als Abdichtung beim Einführen der Dübel in die Bohrungen,
wodurch zusätzlich die Haftung erhöht und somit der Montageerfolg verbessert
wird.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Scheibe nach
Fertigstellung der Hälfte ohne Aussparungen für die Zünderdrähte auf diese
aufgebracht und über Dübel und Bohrung fixiert. Sie kann als solche zu
sammen mit dieser Hälfte transportiert und nach Vormontage der anderen
Hälfte gleichzeitig mit der Hälfte ohne Aussparungen montiert werden.
Um die zu füllenden Hohlräume von vornherein möglichst klein zu
halten, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aussparungen an den
jeweiligen Drahtdurchmesser der Zünderdrähte angepaßt sind. Damit wird
in vorteilhafter Weise die zu verdrängende Masse der Scheibe so weit ver
ringert, daß im wesentlichen nur noch die aufgrund des Schrumpfungsvor
ganges des Kunststoffes sich ergebenden Hohlräume ausgefüllt werden müssen.
Es ist aber auch möglich, die Scheibe so auszubilden, daß sie
korrespondierend zu den Aussparungen verlaufende Verdickungen aufweist.
Diese Verdickungen dienen dazu, die verbleibenden Hohlräume in den Aus
sparungen zu verfüllen, wobei auf diese Weise die Herstellung der Hälften
der Kopfteile vereinfacht wird, da eine geringere Maßgenauigkeit erforder
lich ist. Auch die Montage ist einfacher, da für die Zünderdrähte größere
Aussparungen vorgesehen sind.
Je nachdem, ob die Verdickungen vorgesehen sind oder ob die Scheibe
plan ausgeführt ist, weist sie eine durchschnittliche Stärke von 0,5 bis
1,5 mm auf.
Die rohrförmige Führung ist zur Vereinfachung der Montage in
der Regel ebenfalls geteilt ausgeführt und feststehend an die jeweiligen
Hälften angeformt. Dabei kann in zweckmäßiger Weise die Richtung des
Zündstrahles absolut genau vorgegeben werden, indem die Scheibe bis
zur Spitze der rohrförmigen Führung durchgehend ausgebildet ist.
Die Scheibe dient damit gleichzeitig zur Abdichtung der Trennfuge zwischen
den beiden Teilen der rohrförmigen Führung. Dabei schadet es nicht, wenn
die Scheibe an die Zündpille angelagert wird, sondern vielmehr wird in
vorteilhafter Weise der innerhalb der rohrförmigen Führung verbleibende
Hohlraum noch mal reduziert.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß bei ge
ringeren Anforderungen an die Maßgenauigkeit der beiden Hälften des Kopf
teiles eine annähernd vollständige Abdichtung des Kopfteiles gegenüber
dem die Patronenfüllung aufnehmenden Raum erreicht wird. Damit wird die
Herstellung der Kopfteilhälften einfacher und preisgünstiger, so daß
die Mehrkosten für die Scheibe mehr als aufgefangen werden. Besonders
vorteilhaft ist aber, daß über die vollständige Abdichtung des Kopfteiles
gegenüber dem die Patronenfüllung aufnehmenden Raum Fehlzündungen sicher
verhindert werden.
Weitere Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes werden
anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Druckgasgenerators,
Fig. 2 eine Seitenansicht des aus zwei Hälften bestehenden Kopf
teiles mit der dazwischen angeordneten Scheibe,
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Kopfteil mit einer daraufliegenden
Scheibe und
Fig. 4 eine Scheibe mit Verdickungen in Draufsicht.
Der Druckgasgenerator 1 gemäß Fig. 1 besteht im wesentlichen aus
der Hülle 2, die die Patronenfüllung aufnimmt und in der Regel von einem
Papprohr gebildet wird und dem Kopfteil 6, auf das teilweise ein Kupfer
kragen 3 aufgeschoben ist. Der Kupferkragen 3 wird durch Stempeldruck mit
dem Papprohr verbunden. Die Druckstellen sind mit 4 bezeichnet. Senkrecht
zum Kragen verlaufende Kanäle, die im wesentlichen zur Durchführung des
einen Zünderdrahtes 12 dienen.
Das Kopfteil 6 besteht aus den beiden Hälften 7, 8, die in der Regel
im Spritzgußverfahren aus Kunststoff gefertigt sind. Beide Hälften 7, 8
weisen von außen die gleichen Konturen auf, wobei aber zweckmäßigerweise
nur eine der beiden Hälften 7, 8 die entsprechenden Kanäle bzw. Aus
sparungen für die Zünderdrähte 11, 12 aufweisen. Einer der beiden Zünder
drähte 11 tritt an der Spitze 10 des Kopfteiles 6 als eine Art Spirale
bzw. Feder aus. Sie sitzt, wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, in einer als
Zylinder 17 ausgebildeten Aussparung. Dieser Zylinder 17 ist je zur
Hälfte in beiden Hälften 7, 8 vorhanden. Der andere Zylinderdraht 12 tritt
dagegen an der Seite aus und wird, wie in Fig. 1 angedeutet, über den
Kupferkragen 3 fixiert.
An der Unterseite 16 des Kopfteiles 6 ist eine rohrförmige Führung 15
angeformt, die die nicht dargestellte Zündpille aufnimmt. Diese Führung 15
dient dazu, den Zündstrahl der nicht dargestellten Zündpille in Richtung
auf die in der Hülle 2 befindliche Patronenfüllung zu lenken.
Fig. 3 zeigt die Hälfte 8, in die Aussparungen 18, 19 für die
Zünderdrähte 11, 12 eingeformt sind. Angedeutet ist auch der Brückenteil
sitz 20, d. h. eine weitere Aussparung, in der das nicht dargestellte Brücken
teil bei der Montage eingelegt wird. Auf der Fläche der Hälfte 8
sind ein Dübel 21 und eine Bohrung 22 vorgesehen, die bei der Montage
der beiden Hälften 7, 8 als Führung und gleichzeitig als Rasteinrichtung
dienen.
Zwischen der Hälfte 7 des Kopfteiles 6 und der anderen Hälfte 8
sowie zwischen der zweigeteilt ausgeführten Führung 15 ist eine Scheibe 28
angeordet, wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht. Die Scheibe 28 ist der
Form der Hälften 7, 8 angepaßt, so daß sie bei dem Aufeinanderfügen der
beiden Hälften 7, 8 sicher den zwischen den beiden Hälften verbleibenden
Spalt bzw. Hohlraum verfüllt. Auch der zwischen den beiden Teilen der
Führung 15 verbleibende Spalt wird verfüllt und abgedichtet, so daß
in diesem Bereich keine bei der Zündung auftretende Druckenergie ent
weichen kann. Vielmehr wird diese sicher und ausschließlich in die andere
Richtung gelenkt, so daß die Druckenergie vollständig für die vorgesehene
Aufgabe zur Verfügung steht. Gemäß Fig. 4 kann die Scheibe 28, die wie
gesagt bis zur Spitze 23 der Führung 15 vorgezogen ist, Verdickungen 29, 30,
31 aufweisen, die korrespondierend zu den Aussparungen 18, 19, 20 verlaufen
und so beim Aufeinanderpressen der beiden Hälften 7, 8 genau in diese
Aussparungen hineinpassend verformt werden.