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"Vorrichtung, welche mit einem oder mehreren Schlössern aus-
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gerüstet ist'! Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche mit
einem oder mehreren Schlössern ausgerüstet ist, welches bzw. welche je ein Schließglied
aufweisen, dem bzw. denen je ein Halteglied sowie ein Riegelglied zugeordnet ist
bzw. sind, welches bzw.
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welche Riegelglieder in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Code in
ihre Entriegelungsstellung bzw. -stellungen bringbar ist bzw. sind, wobei der Code
über an der Außenseite der Vorrichtung vorgesehene Codierungselemente einstellbar
ist. Derartige Vorrichtungen können beispielsweise sein Gepäckstücke, Koffer, Behältnisse,
Möbelstücke, Kraftfahrzeuge od.dgl. mehr. Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung
sind Gepäckstücke, wie Koffer, Taschen, Ranzen usw.
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Schlösser für Gepäckstücke aller Art haben die Aufgabe:; einmal das
Gepäckstück zu verschließen und zum anderen zu verriegeln, um ein unbefugtes Öffnen
des Gepäckstückes zu verhindern.
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Es sind Schlösser für Gepäckstücke bekannt, entweder in der Ausführung
als sog. Horizontal-Schlösser oder aber in der Ausführung als sog. uberfallen-Schlösser.
Bei beiden Ausführungen greift ein Halteglied des Schloßoberteils in ein Schloßunterteil
ein, in welchem es mittels eines Schließgliedes arretierbar
ist.
Mit Hilfe eines Schlüssels wird ein zusätzlicher Riegel betätigt, welcher das Halteglied
des Schloßoberteils im Schloßunterteil festlegt. Es ist bekannt, dieses Verriegeln
an Stelle eines Schlüssels auch mittels codierbaren Zahlenmechanismen durchzuführen.
Mittels mehrerer mit Zahlen versehener Rädchen kann eine bestimmte Zahlenkombination
eingestellt werden, durch die das jeweilige Schloß entriegelt wird, so daß durch
Betätigen des Schließgliedes das Halteglied des Oberteils aus dem Schließglied des
Schloßunterteils gelöst werden kann. Diese bekannten Zahlenschlösser haben den Nachteil,
daß sie einmal nach außen vorragen und somit äußeren Beanspruchungen durch Schlag
oder Stoß ausgesetzt sind, die sehr leicht zu Beschädigungen der Schlösser führen
können und zum anderen von außen sichtbar sind, so daß bei einem geöffneten Koffer
von einem Unbefugten sehr leicht die eingestellte Codierung sichtbar und damit merkbæ
ist, so daß nach einem Wiederverschließen von einem Unbefugten ohne weiteres ein
Öffnen des Koffers vorgenommen werden kann.
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Durch das DE-GM 79 10 097 ist ein Koffer mit sog. elektronischen Schlössern
bekannt, die eine codierbare Elektronik besitzen, welche auf Elektromagnete einwirkt.
Die Anker der Elektromagnete betätigen unmittelbar die Schließglieder der Schlösser
und verschließen bzw. öffnen somit das Gepäckstück. Die Betätigung
erfolgt
nach Eintasten der codierten Zahlenfolge.
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Der Nachteil dieses bekannten Systems besteht darin, daß der Stabilität
der Schloßausführung Grenzen gesetzt sind, weil die Elektromagnete selbst über die
Schließglieder das Gepäckstück zuhalten. Die Elektromagnete müssen daher sehr stark
bemessen sein, was einen vergleichsweise großen Raum in Anspruch nimmt. Weiterhin
erweist es sich als nachteilig, daß die Kraft der Elektromagnete beim Öffnen der
Schlösser die Reibung zwischen den Ankern der Magnete und den Haltegliedern der
Schloßoberteile überwinden müssen, welche umso größer ist, je praller das Gepäckstück
gefüllt ist. In Grenzfällen läßt sich das Gepäckstück nur öffnen, indem es von Hand
zusätzlich zusammengedrückt wird, um diese vergleichsweise hohe Reibung zwischen
den Ankern der Magnete und den Haltegliedern der Schloßoberteile zu verringern.
Außerdem ist bei dieser bekannten Ausführung keine Anzugswirkung der Schlösser möglich,
das heißt, das Gepäckstück muß immer von Hand vollständig verschlossen werden, ehe
die von den Ankern der Elektromagneten betätigten Schließriegel in die Halteglieder
der Schloßoberteile einrasten können. Für die Handhabung der Gepäckstücke sind jedoch
solche Schlösser von Vorteil, die auch einen Öffnungsspalt von einigen Millimetern
zwischen dem Unter- und Oberteil des Gepäckstückes überbrücken können und beim Verschließen
das Oberteil des Gepäckstückes an das Unterteil heranzuziehen vermögen.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
daß diese bei Verwendung herkömmlicher Schlösser in einfacher Weise eine praktisch
vollständige Sicherheit gegen unbefugtes Öffnen der Vorrichtung bietet.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das bzw. die Riegelglieder
mittels eines bzw. mehrerer elektrisch betätigter Stellglieder entriegelbar ist
bzw. sind, als Codierungselemente eine elektronische Tastatur dient und die Batterie
bzw. Batterien für die Schaltungsanordnungen der Tastatur sowie des bzw. der Stellglieder
von der Außenseite der Vorrichtung zugänglich sind. Durch diese Ausgestaltung wird
erreicht, daß das Öffnen und Verschließen der Vorrichtung, beispielsweise eines
Koffers, in der gleichen Weise geschieht wie bisher, d.h. mechanisch. Lediglich
das Entsichern und ggf. auch das Sichern des bzw. der Schlösser erfolgt auf elektronischem
Wege, so daß die Stabilität des eigentlichen Schlosses mit der Möglichkeit des Anziehens
des Oberteils gegenüber dem Unterteil erhalten bleibt.
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Vorteilhaft dienen als Stellglied bzw. Stellglieder Elektromagnete,
dessen bzw. deren Anker als Riegeglied bzw. Riegelglieder ausgebildet ist bzw. sind.
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Diese Ausführung erweist sich als außerordentlich einfach, da die
Elektromagnete lediglich so angeordnet zu werden brauchen, daß diese die Bewegung
der Riegelglieder der Schlösser ermöglichen.
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Der Tastatur ist eine Codierungstaste zugeordnet, welche zur Einstellung
bzw. Veränderung des Codes zu drücken ist, so daß dann über die Normaltastatur ein
neuer Code einstellbar ist. Die Codierungstaste ist so angebracht, daß diese nur
bei geöffneter Vorrichtung von außen zugänglich ist.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist bzw. sind der Elektromagnet
bzw. die Elektromagnete über eine Kondensatorentladung gespeist, was sich als sehr
stromsparend erweist und somit eine vergleichsweise lange Verwendungsdauer der Stromquellen
gewährleistet. Außerdem ermöglicht diese Ausführung die Verwendung vergleichsweise
kleiner Elektromagnete. Es ist jedoch auch möglich, den Elektromagneten bzw. die
Elektromagneten unmittelbar an eine oder mehrere Batterien anzuschließen.
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Vorteilhaft wird bzw. werden das Riegelglied bzw. die Riegel glieder
in seiner bzw. ihren Endstellungen durch Rastungen gehalten. Das Riegelglied bzw.
die Riegelglieder ist bzw. sind in seine bzw. ihre Verriegelungsstellungen durch
Betätigen einer Verriegelungstaste bringbar. Anstelle einer Verriegelungstaste kann
die Verriegelung auch nach Ablauf einer bestimmten
Zeit erfolgen,
welche in bestimmten Grenzen einstellbar ist.
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Es ist jedoch auch möglich, die Verriegelungslage durch Verschließen
des bzw. der Schlösser herbeizuführen, d.h. durch Eindrücken der Halteglieder der
Schloßoberteile in die Schloßunterteile werden das bzw. die Riegelglieder in ihre
Verriegelungsstellungen gebracht. Dieses ist auch möglich durch auf den bzw. die
Riegel einwirkende Federn, welche bei Nichtbeaufschlagung der Elektromagneten die
Riegelglieder in ihrer Verriegelungslage halten, während bei Beaufschlagen der Riegelglieder
diese entgegen der Wirkung der Federn entriegelt werden.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist bzw. sind das Schließglied
bzw. die Schließglieder gegenüber dem Riegelglied bzw. den Riegelgliedern gefedert,
damit die Schlösser auch in der Verriegelungsstellung der Schließglieder in ihre
geschlossene Lage gebracht werden können.
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Eine Anzeige ist für die Offen- bzw. Offenstellung des Riegelgliedes
bzw. der Riegelglieder vorgesehen, so daß von außen eine einwandfreie Kontrolle
möglich ist. Auch weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Anzeige für den Ladezustand
der Batterie bzw. der Batterien auf, so daß bei Nachlassen der Kapazität diese ausgewechselt
werden können. Es ist jedoch auch möglich, die Vorrichtung mit einer Anzeige für
einen bestimmten
Entlade zustand der Batterie bzw. der Batterien
aus zurüsten, so daß bei Unterschreiten eines bestimmten Wertes ein Signal-gegeben
wird, das den Benutzer darauf aufmerksam macht, daß ein Auswechseln der Batterien
angebracht ist.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Schaltungsanordnung
der Vorrichtung derart ausgebildet, daß bei Unterschreiten eines bestimmten Ladezustandes
der Batterie bzw. der Batterien das Riegelglied bzw. die Riegelglieder ihre Entriegelungslage
bzw. -lagen einnehmen, so daß die Vorrichtung geöffnet und eine oder mehrere neue
Batterien eingesetzt werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung näher
erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung die Oberseite eines
Rahmenteils eines Koffers, Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung einen Koffer mit
dem Rahmenteil nach Fig. 1, Fig. 3 in schaubildlicher Darstellung einen Teil der
Oberseite eines Koffers in einer abgewandelten Ausführungsform und Fig. 4 in schaubildlicher
Darstellung ein elektronisches Schloß.
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Bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 ist mit 1 der Koffer bezeichnet,
in dessen oberem Rahmenteil 2, an dem der Tragegriff 3 angelenkt ist, die elektronische
Tastatur 4 angeordnet ist. An den beiden Enden des oberen Rahmenteils 2 ist je ein
Schloß 5 in der Ausführung als Horizontal-Schloß vorgesehen. Die Halteglieder 6
des Oberteils 7 des Koffers 1 sind in Figur 2 nicht weiter dargestellt, jedoch greifen
diese in herkömmlicher Weise in die Schloßunterteile am Koffer 1 ein und werden
in der Schließlage von deren Schließgliedern hinterfaßt. Die Schlösser 5 sind im
einzelnen nicht dargestellt, da es sich um herkömmliche Horizontal-Schlösser handelt.
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Den Schließgliedern 16 der Schlösser 5 sind Riegelglieder 8 zugeordnet,
welche diese in ihrer Schließlage verriegeln, so daß ein unbefugtes Öffnen nicht
möglich ist. Die Riegelglieder 8 sind als Anker von Elektromagneten 9 ausgebildet.
Im Bewegungsbereich der Riegelglieder 8 sind im oberen Rahmenteil 2 Anzeigen 10
vorgesehen, die von außen erkennen lassen, ob die Riegelglieder 8 sich in ihrer
Ver- oder Entriegelungslage befinden.
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In Figur 1 ist das linke Schloß 5 in geschlossener und verriegelter
Lage gezeigt, während das rechte schloß entriegelt und geöffnet ist. Die Betätigung
der Schlösser 5 erfolgt über
die Betätigungsnasen 11, welche zum
Öffnen der Schlösser 5 in Richtung des Pfeils 12 verschoben werden.
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Im oberen Rahmenteil ist um 900 versetzt zu der Tastatur 4 eine Codierungstaste
13 vorgesehen, welche gedrückt werden muß, wenn eine Neucodierung erfolgen soll.
Der Knopf der Codierungstaste 13 ist versenkt und federnd angeordnet und kann nur
mit einem spitzen Gegenstand, z.-B. einem Kugeischreiber, betätigt werden, um ein
zufälliges Betätigen zu verhindern. Als elektronische Tastatur 4 findet eine herkömmliche
Zehnertastatur Verwendung, welche zur Einstellung des Codes dient, der aus zwei
oder mehr Ziffern besteht, die nacheinander eingetastet werden.
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Im oberen Rahmenteil 2 ist weiterhin eine Anzeige 14 für den Ladezustand
der Stromquelle vorgesehen sowie eine besondere Verriegelungstaste 15.
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Die Wirkungsweise ist derart, daß nach Eintasten des vorher über die
Codierungstaste 13 eingestellten Codes über die Tastatur 4 die Riegelglieder 8 der
beiden Schlösser 5 geöffnet werden, und zwar durch Beaufschlagen der Elektromagnete
9, so daß deren Anker, die die Riegelglieder 8 bilden, angezogen werden und damit
die Schließglieder 16 der Schlösser 5 freigeben, so daß diese durch Betätigen der
Betätigungsnasen 11 geöffnet werden können. Nach der Entriegelung
der
Riegelglieder 8 kehren diese nach Unterbrechen der Stromzufuhr zu den Elektromagneten
9 unter der Einwirkung von Federn in ihre Verriegelungslage zurück. Es ist jedoch
auch möglich, die Riegelglieder 8 in ihren jeweiligen Endstellungen rastend zu halten,
so daß diese durch einen zusätzlichen Stromimpuls in ihre Verriegelungslage gebracht
werden.
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Durch federnde Anordnung der Schließglieder 16 der Schlösser 5 gegenüber
den Riegelgliedern 8 lassen sich die Halteglieder 6 der Schloßoberteile durch Zuklappen
des Kofferdeckels wieder in die Schließlage bringen, so daß die Verriegelung gegeben
ist.
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Bei der Ausführung nach Figur 3 ist ein Koffer 1 mit zwei Schlössern
5 dargestellt, welche als sog. Uberfallen-Schlösser ausgeführt sind. Die Halteglieder
der an dem Oberteil 7 befestigten Überfallen sind mit 6 bezeichnet. Die SchlieR-glieder,
welche in die Halteglieder 6 eingreifen, sind mit 16 bezeichnet. Ansonsten ist die
Ausführung die gleiche wie nach Figur 1.
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In Figur 4 ist ein Schloß 5 in der Ausführung als Uberfallen-Schloß
dargestellt, welches für einen Koffer mit nur einem Schloß vorgesehen ist. Die elektronische
Tastatur 4 ist in den eigentlichen Körper des Schlosses 5 mit eingebaut. Die
Betätigung
und Handhabung erfolgt in gleicher Weise wie nach der Ausführung gemäß Figur 3.
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Die Erfindung ist auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform
eines Koffers nicht beschränkt sondern ganz allgemein anwendbar.
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