DE3008518A1 - Kathode fuer eine elektrische entladungslampe und lampe damit - Google Patents
Kathode fuer eine elektrische entladungslampe und lampe damitInfo
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Description
Die Verwendung von Bariumaluminat als Elektronen emittierendes Material in elektrischen Entladungslampen ist in den US-PS
2 871 196 und 2 957 231 beschrieben. Dieses Material kann nach den genannten US-PS in den Poren eines gesinterten hochschmelzenden
Metalles dispergiert werden, wie einem gesinterten Wolframpellet, indem man dieses Pellet damit imprägniert und es
anschließend als Elektrode in einer elektrischen Entladungslampe einsetzt, die als fotografisches Blitzrohr benutzt wird.
Die Durchbruchs- oder Zündspannung des aus Bariumaluminat bestehenden Elektronen emittierenden Materials soll in Abhängigkeit
von der jeweiligen Lampenkonstruktion 250 Volt übersteigen. Unter Verwendung des genannten Elektronen emittierenden Materials
soll auch ein Betrieb bei höherer Spannung möglich sein.
Die Verwendung von Bariumwolframat-Verbindungen als Emissionsmaterial mit ähnlichen Betriebsspannungseigenschaften in Natriumdampf-Entladungslampen
ist in der US-PS 3 708 710 beschrieben. Die dort beschriebenen Lampen weisen eine Füllung
aus Natrium zusammen mit einem Edelgas, wie Xenon auf, um das Zünden zu erleichtern sowie zusätzlich Quecksilber für eine
verbesserte Wirksamkeit. Das in dieser PS offenbarte besondere Elektronen emittierende Material soll ein guter Emitter sein
und gleichzeitig beständiger gegenüber Verdampfung bei Ionenbeschuß
in dieser Art Lampe als vorher verfügbare Emissionsmaterialien.
Während beide vorgenannten Eraissionsmaterialien, nämlich Bariumaluminat
und Bariumwolframat eine langdauernde Betriebsstabilität während der Lebensdauer der Lampe haben, wäre es
verständlichermaßen vom Standpunkt der Energiewirksamkeit und der Kosten vorteilhaft, wenn man die Lampen bei geringeren
Spannungen betreiben könnte. Eine geringere Durchbruchs- und Betriebsspannung für die Elektronen emittierenden Materialien
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einer elektrischen Entladungslampe wäre daher eine erwünschte Verbesserung, insbesondere wenn diese geringere Spannung möglich
wäre, ohne daß andere erwünschte Charakteristiken während des Lampenbetriebes geopfert werden müßten.
In der vorliegenden Erfindung ist nun überraschenderweise ein neues Mittel zum Emittieren von Elektronen für eine elektrische
Entladungslampe der oben beschriebenen allgemeinen Art gefunden worden, das in stabiler Weise während der gesamten Lebensdauer
der Lampe eine geringe Durchbruchs- und Betriebsspannung'ermöglicht.
Dieses neue Mittel zum Emittieren von Elektronen umfaßt spezifisch einen porösen gesinterten Körper aus hochschmelzendem
Metall, bei dem ein Elektronen emittierendes Material, das Cs„MO.
enthält, in den Poren dispergiert ist, wobei M ein hochschmelzendes Metall ist.
Der in der vorliegenden Anmeldung benutzte Begriff "hochschmelzendes
Metall" bedeutet ein schweres metallisches Übergangselement der Gruppen IV, V und VI des Periodensystems der Elemente,
wie Zirkonium, Wolfram, Tantal und Molybän und schließt auch die Legierungen solcher Elemente ein, von denen bereits bekannt
ist, daß sie in einer elektrischen Entladungslampe eine geeignete Elektronenemission aufweist.
Obwohl der genaue Mechanismus für eine solche stabile Verminderung
der Durchbruchs- und Betriebsspannungscharakteristiken des erfindungsgemäßen Mittels zum Emittieren von Elektronen derzeit
nicht bekannt ist, wird doch angenommen, daß es der chemischen Reaktion des obigen Elektronen emittierenden Materials mit dem
schweren metallischen Übergangselement des Elektrodenkörpers unter Bildung eines Produktes mit einer geringeren Austrittsarbeit zuzuschreiben ist. So wird z. B. angenommen, daß das
Einbringen von Cs2MoO4 in die Poren eines gesinterten Körpers
aus Molybdän während des Lampenbetriebes die folgende chemische Reaktion ablaufen läßt:
2 Cs2MoO4 + 1/2 Mo-^Cs2Mo2O7 + 2 Cs + 1/2 MoO2
Das Produkt der vorgenannten chemischen Umsetzung ist eine Kombination
von MoO » mit dem Cäsiumion, die eine geringe Austritts-
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arbeit aufweist, wobei die während des Lampenbetriebes kontinuierlich
ablaufende chemische umsetzung für den Ersatz etwa verdampften Cäsiums aus der Kombination geringer Austrittsarbeit
sorgt.
In ihren bevorzugten Ausführungsformen umfaßt das erfindungsgemäße
Mittel zum Emittieren von Elektronen einen porösen gesinterten Körper aus hochschmelzendem Metall mit einem ersten
Elektronen emittierenden Material, das Bariumionen enthält und in den Poren des Sinterkörpers dispergiert ist zusammen mit einem
zweiten Elektronen emittierenden Material aus dem oben genannten Interoxid Cs„MoO.. Das Bariumionen enthaltende emittierende Material
kann ausgewählt sein aus Bariumaluminat und Bariumwolframat, die bereits früher in elektrischen Entladungslampen benutzt
wurden und die Kombination mit einem cäsiumhaltigen Interoxid der vorgenannten Formel durch übliches Dotieren führt zu
einer Kathode für blitzrohrartige Entladungslampen, die mit einer außerordentlich viel geringeren Spannung und mit einer höheren
Lichtabgabe betrieben werden können, wie im folgenden noch mehr erläutert werden wird.
Im folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert^, in deren einziger Figur eine blitzrohrartige
Lampe im Querschnitt gezeigt ist, die eine Kathode gemäß der vorliegenden Erfindung aufweist.
Die in der Figur im Querschnitt gezeigte blitzrohrartige Lampenkonstruktion
10 weist einen transparenten Kolben 12 auf, der ein Paar im Abstand voneinander angeordneter Entladungselektroden
14 und 16 enthält, die in üblicher Weise in den Kolben hermetisch dicht eingeschmolzen sind, wobei der Kolben weiter eine
nicht-gezeigte ionisierbare Atmosphäre enthält. Bei dem dargestellten Kolben 12 handelt sich um ein Glasrohr, in dessen Enden
die Elektroden eingeschmolzen sind. Die ionisierende Atmosphäre für die Lampe kann durch Xeno: oder ein anderes ionisierbares
Gas gebildet werden. Die Elektroden 14 und 16 bilden Anode und Kathode der Lampe und sie können die Form gepreßter
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gesinterter Pellets aus Tantal oder irgendeinem anderen geeigneten
hochschmelzenden Metall, wie Wolfram haben, die jeweils an Zuleitungsdrähte 18 bzw. 20 befestigt sind, um diese Zuleitungsdrähte
an den Enden 22 bzw. 24 des Lampenkolbens in üblicher Weise hermetisch dicht einzuschmelzen. Üblicherweise haben solche
Lampen auch noch eine Zündelektrode (die nicht gezeigt ist) in Form eines transparenten leitenden Überzuges auf der äußeren Oberfläche
des Glasrohres, der elektrisch mit einer Quelle hochfrequenten hochgespannten Stromes (auch nicht dargestellt) in üblicher
Weise verbunden ist.
Ein spezifisches Beispiel für eine erfindungsgemäße Kathode erhält man durch Vermischen von 95 Teilen feinzerteiltem Tantalpulver
mit 5 Teilen pulverförmigen Emissionsmaterial Ba2CaWO,-für
etwa 1 Stunde in einem Glasgefäß. Man gibt einen Teil eines geeigneten organischen Schmiermittels zu der Mischung hinzu, um
das Elektrodenpellet in üblicher Weise mechanisch zu pressen.. Das
gepreßte Elektrodenpellet wird dann auf etwa 600 C erhitzt, um das organische Schmiermittel zu verdampfen und danach erhitzt man
das Pellet im Vakuum auf etwa 155O°C, um eine geeignet poröse Struktur zu erhalten, die man mit einem Emissionsmaterial gemäß
der vorliegenden Erfindung (Cs„Mo0.) imprägnieren kann.
Das genannte Emissionsmaterial erhält man als flüssige Suspension von 5 Teilen des Emissionsmaterials in 90 Teilen Äthanol
und 5 Teilen, destilliertem Wasser. Die Elektrodenpellets werden in diese Suspension eingetaucht und die getränkten Pellets danach
in einem Vakuumexsiccator angeordnet, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Danach trocknet man die dotierten Elektrodenpellets
bei etwa 120C unter einer Stickstoffatmosphäre, um die
Elektroden der oben beschriebenen Lampe zu erhalten.
Es wurden Testlampen mit der oben beschriebenen Konfiguration hergestellt, um die Leistungsfähigkeit der Lampe mit Elektroden
zu testen, die nur BanCaWO^ als Emissionsmaterial enthielten,
verglichen mit Elektroden, die außer dem genannten Emissionsmaterial weiter mit Cs~MoO. dotiert worden waren. Eine Reihe
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von Lampen wies einen Glasrohrkolben mit einem Innendurchmesser von 5 mm und einem Außendurchmesser von 7 mm auf, sowie einen
Abstand zwischen den beiden Elektroden von 37 ρ ·■ und einen Gasdruck
von 125 Torr Xenon. Eine andere kleinere Reihe von Lampen,
die auch getestet wurde, wies einen Glasrohrkolben mit einem Innendurchmesser von 2,5 mm, einem Außendurchmesser von 3,8 mm,
einem Abstand zwischen den Elektroden von 20 mm und einem Füllgasdruck von 520 Torr Xenon auf.
Während die größeren Lampen eine Durchbruchsspannung von 275 Volt bei einem Triggerspannungsimpuls von 4,5 KV und eine Durchbruchsspannung
von 200 Volt bei einem Triggerspannungsimpuls von 9,0 KV für die Lampen aufwiesen, die nur- das bariumhaltige Emissionsmaterial enthielten, wurde die Durchbruchsspannung für die Lampen,
deren Elektroden außerdem mit Cs7MoO4 dotiert worden waren, bei
den gleichen Triggerspannungsimpulsen auf 85 bzw. 68 Volt vermindert.
Die Testergebnisse mit den kleineren Lampen, bei denen ein Triggerspannungsimpuls
von 3,3 KV benutzt wurde, waren eine durchschnittliche Durchbruchsspannung von 207 Volt für die Lampen,
deren Elektroden nur das bariumhaltige Emissionsmaterial aufwiesen, während die Lampen mit den gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellten Elektroden eine geringere Durchschnittsdurchbruchsspannung
von 176 Volt aufwiesen.
Diesen Testergebnissen läßt sich also eine beträchtliche Verminderung
der Durchbruchsspannung entnehmen, wenn die vorliegende Erfindung zur Anwendung gelangt.
In einer anderen Reihe von Leistungstests wurden die oben genannten
kleineren Lampen hinsichtlich der Lichtabgabe und der Durchbruchsspannung während einer längeren Zeit von bis zu 1500 Blitzen
untersucht. Diese Lampen wurden mit einer Blitzgeschwindigkeit von 6 Blitzen pro Minute betrieben und dies unter Bedingungen
bei denen etwa 11,5 Joule Energiebelastung an die Lampen
gelegt wurde.
030037/082Θ
Die Lampen mit den erfindungsgemäßen Elektroden wiesen für die ersten 1000 Blitze alle eine geringere Durchbruchsspannung auf,
waren jedoch hinsichtlich dieser Durchbruchsspannung bei 1500 Blitzen nicht immer hervorragend. Andererseits erwiesen sich
einige der HCPS-Lichtabgabewerte, die während dieser weiteren Tests bei den ersten 250 Blitzen für die Lampen / deren Elektroden
nur mit dem bariumhaltigen Material versehen waren, als hervorragend,
während die mit den erfindungsgemäßen Elektroden versehenen Lampen HCPS-Lichtabgabewerte für die aanzen 1500
Blitze ergaben, die besser waren. Dies zeigt die allgemeine Verbesserung aufgrund der vorliegenden Erfindung, /erhalten wurden
NiCiit nur die vorbeschriebene Blitzrohrkonstruktion sondern
auch andere Lampenkonfigurationen können die erfindungsgemäße Kathode vorteilhaft einsetzen. Auch können gegenüber dem vorbeschriebenen
Beispiel Änderungen in der Zusammensetzung des Elektronen emittierenden Materials als auch in der des Sinterkörpers
vorgenommen werden, ohne daß dabei die gewünschte Verminderung der Betriebsspannung der Entladungslampe bzw. die
bessere Lichtabgabe verloren gehen.
030037/0828
BAD ORiQiMAL
Claims (9)
- Ansprüche/1 . Kathode, gekennzeichnet durch einen porösen Sinterkörper aus einem hochschmelzenden Metall mit einem Elektronen emittierenden Material, das Cs3MO4 enthält und in den Poren des Sinterkörpers disperaiert ist, wobei M ein hochschmelzendes Metall ist.
- 2. Kathode nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet , daß das hochschmelzende Metall des porösen Sinterkörpers Wolfram ist.
- 3. Kathode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch kennzeichnet , daß M Tantal ist.g e -
- 4. Kathode nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet , daß sie zusätzlich ein erstes Elektronen emittierendes Material aufweist, das Bariumionen enthält, und das in den ^oren des Sinterkörpers disnerqiert ist.0 3 00 37 / 0 S 26
- 5. Kathode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß das erste Elektronen emittierende Material ausgewählt ist aus Bariumaluminat und Bariumwolframat.
- 6. Elektrische Entladungslampe mit einem transparenten Kolben, der ein Paar im Abstand voneinander angeordneter Entladungselektroden enthält, die hermetisch in den Kolben eingelassen sind sowie eine ionisierbare Atmosphäre in dem Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Elektroden die Kathode nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5 ist.
- 7. Lampe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der transparente Kolben ein Glasrohr ist und die Elektroden an jedem Ende des Glasrohres eingeschmolzen sind.
- 8. Lampe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beide Elektroden gleich ausgebildet sind.
- 9. Fotografisches Blitzrohr, dadurch gekennzeichnet , daß es die Konfiguration der Lampe nach den Ansprüchen 6-8 aufweist und die ionisierbare Atmosphäre aus Xenon besteht.03 0 ^.7/0828
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