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Verfahren und Vorrichtung zum Transport von lebenden
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Wassert ieren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von
lebenden Wassertieren in auf einem Fahrzeug angeordneten Behältern, bei dem der
Sauerstoffgehalt des in den Behältern vorhandenen Wassers unter Verwendung eines
Gases, welches zumindest teilweise aus reinem Sauerstoff besteht, auf einem den
notwendigen Lebensbedingungen der Wassertiere entsprechenden Wert gehalten wird,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Zum Lebendfischtransport ist es bekannt, entsprechende Fischbecken
auf einem Transportfahrzeug, z.B. einem LKW, anzuordnen und zur Sicherstellung einer
ausreichenden Sauerstoffversorgung des Beckenwassers gasförmigen Sauerstoff, der
aus ebenso auf dem Transportfahrzeug angebrachten FlUssigsauerstofftanks mit nachgeschalteter
Verdamp-Pereinheit gewonnen wird, über ein Verteil- und Kontrollsystem direkt mit
Hilfe von am Beckenboden fixierten Ausströmern, wie z.B. perforierten Gummischläuchen
oder keramischen Filterplatten, in das Beckenwasser einzuleiten.
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Mit dieser Art der Sauerstoffversorgung ergibt sich Jedoch eine schlechte
Sauerstoffausnutzung, da der Sauer-
stoff durch die Wasserzone perlt,
ein großer Anteil sich nicht im Wasser ist und ungenutzt aus der Wasserzone entweicht.
Die Folge sind hohe Sauerstoffkosten, eine kurze Vorhaltedauer der Sauerstoffversorgung
und eine starke Abhängigkeit der Transportroute von Sauerstofffüllstationen, was
wiederum erhöhte Fahrzeiten und Fahrkosten bedingt. Darüber hinaus erfordert diese
Art der Sauerstoffversorgung eine hohe Saohkenntnis und Sorgfalt des Bedienungspersonals,
da eine zu große Dosierung an Sauerstoff zu Verätzungen an Schleimhäuten und Kiemen
der Fische führt. Da außerdem keine Abfuhr von Stoffwechselprodukten der Fische
vorgesehen ist, verschlechtert sich die Wasserqualität während des Transportes in
Abhängigkeit von der Menge der vor dem Transport noch verabreichten Futtergaben
mehr oder weniger schnell, weshalb das Wasser gegebenenfalls periodisch erneuert
werden muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transport
von lebenden Wassertieren der eingangs genannten Art sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens so auszugestalten, daß der Transportkostenanteil gesenkt,
der Aktionsradius des Transportfahrzeuges erhöht und vor allem eine Schädigung der
Wassertiere während des Transports weitgehend vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß aus den Behältern möglichst kontinuierlich Wasser
abgezogen, das abgezogene Wasser in einer Begasungszone mit dem Gas angereichert
und anschließend das angereicherte Wasser im Kreislauf wieder in die Behälter zurückgeleitet
wird.
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Durch diese Kreislaufführung und Sauerstoffanreicherung des Wassers
außerhalb der Behälter ist eine weitgehend
quantitative Sauerstoffausnutzung
erreichbar, so daß der auf dem Transportfahrzeug mitgeführte Sauerstoffvorrat lang
vorhält, wodurch der Kostenanteil für den Sauerstoff gering gehalten und die Fahrtroute
unabhängig von Sauerstoffüllstationen auf dem direkten Verbindungsweg gewählt werden
kann. Außerdem werden die gegebenenfalls anfallenden Stoffwechselprodukte der Wassertiere
mit dem Abzug des Kreislaufwassers aus den Behältern ausgetragen, so daß bei Verwendung
von Filtern in dem Wasserkreislauf oder bei Verwendung bestimmter Gaseintragsysteme,
die selbst eine Reinigung des Wassers bewirken, eine gleichbleibende Wasserqualität
des Wassers in den Behältern beibehalten werden kann.
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Wird darüber hinaus die Anreicherung in der Begasungszone vorteilhäfterweise
so durchgeführt, daß die Einleitung des angereicherten Wassers in die Behälter blasenfrei
erfolgt, wird auch ein Kontakt zwischen gasförmigem Sauerstoff und den Wassertieren
vermieden. Insbesondere beim Transport von Fischen besteht dann keine Gefahr mehr,
daß Verätzungen an den Schleimhäuten und Kiemen auftreten. Auch bedeutet der blasenfreie
Austritt des angereicherten Wassers in die Behälter weniger Streß für die Wassertiere,
die ansonsten, durch hohe, von den Gasblasen bedingte Turbulenzen irritiert wUrden.
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Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Kreislaufführung des Wassers
ist es zweckmäßig, wenn diese mit Hilfe einer von einem Elektromotor angetriebenen
Pumpe mit zuschaltbarem Notstromaggregat aufrechterhalten wird. Bei Ausfall der
fahrzeugeigenen Elektrik kann dann die Pumpe über das Notstromaggregat weiterbetrieben
werden und so die Kreislauffuhrung sowie die davon abhängige Sauerstoffanreicherung
des Wassers unabhängig vom Bordnetz des Fahrzeugs durchgeführt werden.
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Um verhindern zu können, daß bei einer eventuellen Störung der Sauerstoffanreicherung
des Kreislaufwassers außerhalb der Behälter die Wassertiere Schaden erleiden, ist
es gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken zweckmäßig, neben der Anreicherung des
aus den Behältern abgezogenen und im Kreislauf zurückgeleiteten Wassers zur Notversorgung
eine Direktbegasung des Wassers in den Behältern vorzusehen, die bei Ausfall der
Anreicherung des abgezogenen Wassers von Hand oder automatisch eingeschaltet wird.
Mit der zusätzlich möglichen Direktbegasung des Wassers in den Behältern und der
möglichen Notstromversorgung der Pumpe für das Kreislaufwasser ergibt sich somit
ein Verfahren, das allen Sicherheitsanforderungen eines risikolosen Transportes
der Wassertiere genügt.
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Dabei kann eine weitere Erhöhung der Sicherheit noch dadurch erreicht
werden, daß als Regelgröße für die in das Kreislaufwasser oder in das Wasser in
den Behältern einzubringende Sauerstoffmenge der Sauerstoffgehalt des abgezogenen
Wassers verwendet wird. Aus den im abgezogenen Wasser gemessenen Werten läßt sich
der gesamte Verbrauch an Sauerstoff in den Behältern ohne weiteres bestimmen, so
daß abhängig von diesen Werten die Sauerstoffanreicherung des Wassers automatisch
erhöht oder erniedrigt werden kann. Auf diese einfache Weise wird ein Konstanthalten
des Sauerstoffgehaltes in den Behältern ohne Schwierigkeiten durchführbar.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfaßt einen oder mehrere auf einem Transportfahrzeug angeordnete Behälter für die
Wassertiere und eine auf dem Transportfahrzeug ebenso angebrachte Gasversorgungsanlage
zur Sicherstellung eines ausreichenden Sauerstoffgehaltes des Wassers in den Behältern.
Erfin-
dungsgemäß ist eine solche Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Behälter Je eine Wasserableitung und Je eine Wasserzuleitung aufweisen
und die Wasserableitungen Uber eine Pumpe an den Eingangsstutzen einer Begasungseinrichtung
der Gasversorgungsanlage und die Wasserzuleitungen an den Ausgangsstutzen der Begasungseinrichtung
angeschlossen sind.
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Zweckmäßigerweise kann die Begasungseinrichtung als Säulenreaktor
oder als Füllkörpersäule ausgebildet sein, wobei zumindest bei Ausbildung der Begasungseinrichtung
als FUllkörpersaule. dieser in den Wasserableitungen der Behälter eine Filteranlage
vorgeschaltet sein sollte. In der Filteranlage können dann die Stoffwechselprodukte
der Wassertiere abgeschieden werden, so daß ein Zusetzen der Füllkörpersäule vermieden
wird. Da bei Verwendung von Füllkörpersäulen oder Säulenreaktoren als Begasungseinrichtung
eine weitgehend verlustarme Ausnutzung des der Begasungseinrichtung aus der Gasversorgungsanlage
zugeführten Sauerstoffs möglich ist, kann damit die Einleitung des angereicherten
Wassers in die Behälter weitgehend blasenfrei erfolgen und ein Kontakt zwischen
gasförmigem Sauerstoff und den Wassertieren sicher vermieden werden.
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Zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Arbeitsweise der in dem
Wasserableitungen angeordneten Pumpe auch bei Ausfall des elektrischen Bordnetzes
des Transportfahrzeugs ist es nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung
zweckmäßig, an den Antrietsmnr der Pumpe ein Notstromaggregat zuschaltbar anzuschließen.
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Für die Direktbegasung des Wassers in den Behältern als Notversorgung
ist es darüber hinaus ebenso zweckmäßig, neben der außerhalb der Behälter angeordneten
Begasungs-
einrichtung für das über die Wasserableitungen und Wasserzuleitungen
in Kreislauf geführte Wasser im Behälter bzw. in den Behältern Gaseintragsysteme
anzuordnen, die an die Gasversorgungsanlage angeschlossen und automatisch bei Ausfall
der Begasungseinrichtung einschaltbar sind.
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Solche Gaseintragsysteme können beispielsweise ganz einfach am Behälterboden
angeordnete perforierte Gummischläuche sein, die über eine Zweigleitung mit Durch
flußsteuerventil an dte Gasversorgungsanlage angeschlossen sind.
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Zur Regelung der einzubringenden Gasmenge über den Sauerstoffgehalt
des abgezogenen Wassers ist gemäß einer weiteren vorteilhaften Aus führungs form
der Vorrichtung in den Wasserableitungen eine Meßeinrichtung zur Messung des Sauerstoffgehaltes
angeordnet und die Meßeinrichtung an eine Regelungs- und/oder Steuereinrichtung
angesehlossen.
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Diese regelt und/oder steuert dann die Gas zufuhr zu der Begasungseinrichtung
oder zu den in den Behältern angeordneten Gaseintragsystemen in Abhängigkeit der
Meßwerte der Meßeinrichtung. Außerdem kann diese Regelungs- und/ oder Steuereinrichtung
so ausgebildet sein, daß sei bei Ausfall der Begasungseinrichtung automatisch die
Gasversorgungsanlage auf die Gaseintragsysteme in den Behältern umschaltet, Damit
kann die Sauerstoftkonzentratton in den Behältern unter allen Betriebsbedingungen
den RUr die Lebensbedingungen der Wassertiere gUnstigsten Wert schnell und sicher
angepaßt werden.
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Die Steuerbarkeit der Sauerstoffkonzentration in den Behältern kann
außerdem noch dadurch erhöht werden, daß in den Wasserzuleitungen zu den einzelnen
Behältern Dosierventile angeordnet sind. Zur Aufrechterhaltung eines ungestörten
Wasserkreislaufs ist es dann erforderlich, an einem der Behälter eine zusätliche
Wasserzuleitung ohne
Yerschlußcrgan anzuschließen. Damit wird auch
die Sicherheit der Anlage beispielsweise bei Fehlbedienung der einzelnen Dosierventile
in den Wasserzuleitungen erhöht.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt, das nachstehend näher erläutert wird.
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Es zeigt: Figur 1 eine schematische Gesamtansicht einer Anlage zum
Transport von lebenden Wassertieren; Figur 2 in der Draufsicht die Anordnung der
Anlage mit den Behältern für die Wassertiere und mit der Gasversorgungsanlage auf
einem Transport fahrzeug.
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In den Figuren sind ult(l)Behälter für den Transport von lebenden
Wassertleren bezeichnetg die, wie es in Figur 2 gezeigt ist, auf einem LKW oder
einem sonstigen Transportfahrzeug montiert sein können. Wieviele Behälter (l)transportiert
werden, hängt von der möglichen Zuladung des SKWts ab, so daß die in Figur 1 oder
Figur 2 gezeigte Anzahl der Behälter(1)nicht von Bedeutung ist. An die Behälter(t
sind Wasserableitungen (2) und Wasserzuleitungen(3) mit Dosierventilen(4) angeschlossen.
Die Wasserableitungen (2) stehen mit einer Sammelableitung (2 a) in Verbindung,
in der eine Pumpe (5) angeordnet is? und die zum Eingangastutzen (8) einer Begasungseinrichtung
(10) führt.
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An den Ausgansstutzen (9) der Begasungseinrichtung (10) ist eine Sammelzuleitung
(3 a) angesehlossens die zur Schließung des Wasserkreislaufs mit den einzelnen Wasserzuleitungen
(3) in Verbindung steht Vorzugsweise am letzten der hintereinandergeschalteten Behälter
(1) ist noch eine zusätzliche Wasserzuleitung (rn b) ohne Dosierventil
(4)
vorgesehen, die als Überlauf der Sammelzuleitung (3 a) bei Fehlbedienung der Dosierventile
(4) in den einzelnen Wasserzuleitungen (3) dient.
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Die Pumpe (5) wird von einem Elektromotor (6) angetrieben, der normalerweise
an das Stromnetz des Transportiahrzeugs angeschlossen tst. Damit bei Ausfall des
Stromnetzes ein Weiterlaufen der Pumpe sichergestellt werden kann, ist zusätzlich
ein Notstromaggregat (7) vorgesehen.
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Zwischen Pumpe (5) und Anschlußstutzen (8) der Begasungseinrichtung
(10) kann in Abhängigkeit der verwendeten Begasungseinrichtung in der Sammelableitung
(2 a) noch eine Filteranlage (11) zur Abtrennung der gegebenenfalls im abgezogenen
Wasser vorhandenen Stoffwechselprodukte der Wassertiere angeordnet sein, die beispielsweise
zwei, über eine Brückenschaltung verbundene Filterelemente aufweisen kann, so daß
die Möglichkeit besteht, abwechselnd ein Filterelement zu reinigen.
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Als Begasungseinrichtung (10) können beispielsweise FUllkörpersäulen
oder Säulenreaktoren verwendet werden. Bei Einsatz einer Füllkörpersäule ist die
Filteranlage (11) auf alle Fälle notwendig, um einen einwandfreien Begasungsbetrieb
gewährleisten zu können, während bei Einsatz eines Säulenreaktors unter Umständen
auf die Filteranlage (11) verzichtet werden kann.
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An die Begasungseinrichtung (10) ist eine Gaszuleitung (12) und eine
Abgasleitung (13) angeschlossen. Die Gaszuleitung (12) steht mit einem Verdampfer
(14) einer Gasversorgungsanlage (15) in Verbindung, die beispielsweise 2 Flüssigsauerstofftanks
aufweist.
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Über eine ebenso an den Verdampfer (14) angeschlossene Gas-
versorgungsleitung
(16) kann in den Behältern (1) angeordneten Gase4-§ragsystemen (17), die zum Beispiel
perforierte Gummischläuche sein können, insbesondere bei Ausfall der Begasungseinrichtung
(10) Sauerstoff zugeleitet werden, so daß im Wasser in den Behältern (1) immer ein
den Lebensbedingungen der Wassertiere angepaßter Sauerstoffgehalt aufrechterhalten
werden kann.
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Mit der Kreislaufführung des Wassers aus den Behältern (1) über die
Wasserableitungen (2) zu der Begasungseinrichtung (10) und von der Begasungseinrichtung
(10) zurück über die Wasserzuleltungen (3) zu den Behältern (1) und mit der Sauerstoffanreicherung
des zurückgeleiteten Wassers in der Begasungseinrichtung (10) ist est möglich, eine
weitgehend quantitative Ausnutzung des aus der Gasversorugngsanlage (15) zugeführten
Sauerstoffs und bei entsprechender Betriebsweise der Begasungs einrichtung (10)
die Vermeidung eines Kontaktes zwischen gasförmigem Sauerstoff und Wassertieren
zu erreichen. Damit ist nicht nur eine wirtschaftliche Betriebsweise der Anlage
hinsichtlich des Sauerstoffverbrauchs und der damit zusammenhängenden Kosten sichergestellt,
sondern es sind auch die bei bisherigen Anlagen möglicherweise auftretenden Schädigungen
der Wassertiere von vornherein ausgeschlossen.
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Zur Regelung und/oder Steuerung der Anlae ist eine Regelungs und/oder
Steuereinrichtung (18) vorgesehen, die den über eine in der Sammelableitung (2 a)
angeordnete Meßeinrichtung (19) zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts des abgezogenen
Wassers festgestellten Istwert mit einem Sollwert vergleicht und entsprechend die
Gas zufuhr aus der Gasversorgungsanlage (15) in die Begasungseinrichtung (10) über
ein in der Gaszuleitung (12) angeordnetes Dosierventil (21) einstellt oder auch
die Geschwindigkeit des Elek-
tromotors (6) und damit die Leistung
der Pumpe (5) entsprechend erhöht oder erniedrigt. Gleichzeitig dient die Regelungs-
und/oder Steuereinrichtung (18) dazu, bei Ausfall der Begasungseinrichtung (10),
was über einen Meßfühler (20) in der Sammelzuleitung (3 a) festgestellt wird, die
Gasversorgungsanlage (15) auf die Gaseintragsysteme (17) in den Behältern (1) umzuschalten,was
durch Schließen des Dosierventils (21) in der Gaszuleitung (12) und durch Öffnen
des Dosierventils (22) in der Gasversorungsleitung (16) erfolgt.
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Die Figur 2 zeigt die Anordnung der Anlage auf einem Sattelauflieger
(23) eines LKW's (24) in der Draufsicht. Es sind die gleichen Bezugszeichen wie
in Figur 1 verwendet.
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Lediglich der Übersichtlichkeit wegen ist die Regelungs-und/oder Steuereinrichtung
(18) mit den zugehörigen elektrischen Meßeinrichtungen und Leitungen nicht dargestellt.
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