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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Aufbereitung von Regen- und/oder Oberflächenwasser und insbesondere
auf eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Desinfektion und Neutralisation
von atmosphärischem
Niederschlagswasser.
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Angesichts
steigender Preise für
die Gewinnung und Bereitstellung von Trinkwasser, dem zunehmenden
Problem der Regenwasserentsorgung und steigendem Umweltschutz-Bewußtsein gewinnt die
Wasserbeschaffung aus atmosphärischem
Niederschlags- und Oberflächenwasser
immer mehr an Bedeutung.
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Bei
gewerblich genutzten Vorrichtungen und Verfahren werden oft außerordentlich
große
Mengen an Wasser, das nicht unbedingt Trinkwassergüte 1 besitzen
muß, verbraucht.
Demgegenüber
wird versucht im Privatbereich Trinkwasser möglichst durch gesammeltes Regen-
und/oder Oberflächenwasser zu
ersetzen. Doch meist jedoch nur mit mehr oder minder großem Erfolg.
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Herkömmlicherweise
wird vor dem Einlauf in die Sammelbehälter (Zisternen, Regenwasserauffangbehälter, usw.)
das Regenwasser physikalisch gefiltert und das Oberflächenwasser
nicht gefiltert. Anschließend
wird dieses Wasser durch eine Pumpe in einen Zwischenbehälter gehoben,
von dem es über
ein sogenanntes Hauswasserwerk zu den Verbrauchseinrichtungen, beispielsweise
Toilettenspülung,
Geschirrspüler,
Waschmaschine, Gartenbewässerung,
Großverbraucher,
usw. gelangt. Ferner sind auch Vorrichtungen bekannt, die auf diesen
Zwischenbehälter
verzichten. Falls in der Sommerzeit der Wasserstand im Sammelbehälter oder
im Zwischenbehälter
zu niedrig ist, wird über
eine geeignete Steuerung eine größere Frischwassermenge
in den Sammelbehälter
oder Zwischenbehälter
geleitet, bis der dortige Wasserstand ein ausreichendes Niveau erreicht
hat (typischer Wert bei Regenwasserauffangbecken: 300 bis 500 l).
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Nachteilig
bei Einleitung von derartigen Frischwassermengen in den Sammelbehälter oder Zwischenbehälter ist
jedoch, daß das
zugeleitete Frischwasser bzw. Trinkwasser mit den Behälterwänden oder
mit dem meist sauren und verkeimten Regenwasser (Brauchwasser) in
Kontakt gelangt. Demzufolge wird das neu zugeleitete Frischwasser
bzw. Trinkwasser verunreinigt und verkeimt. Bei Nutzbarmachung von
derartigem Brauchwasser mit den bisher bekannten hausseitigen Systemen
im privaten Bereich benötigt
man daher spezielle brauchwasser-geeignete Geräte (zum Beispiel Brauchwasserspülmaschinen,
Brauchwasserwaschmaschinen, usw.). Nachteilig sind hierbei jedoch
die wesentlich höheren
Anschaffungskosten im Vergleich zu entsprechenden nur mit Trinkwasser
arbeitenden Geräten.
Derartige brauchwasserverträgliche
Geräte
können
zwar zum Vorspülen
bzw. Reinigen Brauchwasser verwenden, benötigen jedoch im letzten Waschgang
keimfreies Trinkwasser. Daher ist ein zweiter Anschluß für die Bereitstellung
von Wasser aus dem Trinkwassernetz notwendig.
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Ferner
ist die Benutzung von verkeimtem Brauchwasser für Toilettenspülungen nicht
ohne Folgen. Je nach Brand ist die Glasur der Keramik mehr oder
weniger porös,
wobei die mikroskopisch kleinen porösen Stellen durch das in der
Regel nicht pH-neutrale Brauchwasser angegriffen und von Keimen
befallen wurden. Diese Verunreinigungen lassen sich auch durch starke
Chemikalien nicht mehr vollständig
beseitigen. Die Folgen sind Grünfärbungen,
langsame Zerstörung
der Glasur und dadurch je nach Güte
der Glasur eine nur sehr kurze Lebensdauer (ein bis zwei Jahre).
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Aus
DE-U-295 16 887 ist eine Vorrichtung zur Trinkbarmachung von Regenwasser
bekannt, bei welcher Wasser durch den Einsatz von UV-Strahlung entkeimt
wird.
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In
DE-C-44 03 682 wird ein Verfahren zur Einstellung des pH-Wertes
von Trinkwasser in einer Trinkwasseraufbereitungsanlage beschreiben.
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Aus
DE-A-44 04 053 bzw. DE-A-44 16 038 sind Regenwassernutzungsanlagen
bekannt, bei denen der Füllstand
im Wasserbehälter überwacht
und gegebenenfalls Leitungswasser nachgefüllt wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Aufbereitung von Regen- und/oder Oberflächenwasser zu schaffen, wodurch
auf kostengünstige
Weise die Verwendung von herkömmlichen
Haushaltsgeräten ermöglicht wird
und die mit dem Brauchwasser in Kontakt kommenden Keramiken, Rohrleitungs-
und Verteilungsnetze, sowie Armaturen geschont werden.
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Nicht
nur aus den oben genannten Gründen kommt
bislang oft ein gewerblicher Einsatz nicht in Frage, wie z.B. bei
Waschstraßen,
Autowerkstätten, der
Recycling-Industrie oder Reinigungen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die in den Patentansprüchen 1 und 23 angegebenen Merkmale
gelöst.
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Dadurch
wird die Verwendung von herkömmlichen
Haushaltsgeräten
ermöglicht,
die mit dem aufbereiteten Wasser in Kontakt kommenden Keramiken,
Rohleitungs und -verteilungsnetze, sowie Armaturen werden geschont.
Weiterhin werden nur geringe Mengen an Dosiermitteln verbraucht
und nur soviel Trinkwasser wie unbedingt nötig der Anlage zugeführt, wodurch
sich eine äußerst konstengünstige Wasseraufbereitungsanlage
ergibt.
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Insbesondere
durch die Verwendung einer Meßeinrichtung
zum Messen der Wasserqualität
des aufzubereitenden Wassers und einer Aufbereitungseinrichtung,
die in Abhängigkeit
von der gemessenen Wasserqualität
das aufzubereitende Wasser behandelt, kann die Qualität des Wassers
auf einen voreingestellten Sollwert gebracht werden. Darüber hinaus sorgt
eine Umwälzeinrichtung
für eine
gleichmäßige Umwälzung des
aufzubereitenden Wassers, wodurch man eine sehr gleichmäßige Wasserqualität erhält.
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Vorzugsweise
besteht die Aufbereitungseinrichtung aus mehreren Speicherbehältern, in
denen beispielsweise Sub stanzen zum Heben und Senken des pH-Werts,
sowie Substanzen zur Desinfektion des Wassers aufbewahrt werden. Über jeweils
an den Speicherbehältern
angeschlossenen Pumpen und damit verbundenen Leitungen bzw. Rohre
werden die jeweiligen Substanzen direkt in den Umwälzkreislauf
eingeleitet, wobei eine Steuereinrichtung in Abhängigkeit von den von der Meßeinrichtung
gemessenen Istwerten und den gewünschten
Sollwerten die zugeführten
Substanzen entsprechend bestimmt. Dadurch kann die Wasserqualität durch
den aus Meßeinrichtung,
Steuerelektronik und Dosiereinrichtung bestehenden Regelkreis in
sehr kurzer Zeit auf eine gewünschte
Wasserqualität
gebracht werden.
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Befindet
sich die Meßeinrichtung
unmittelbar im Leitungs- bzw. Rohrsystem der Umwälzeinrichtung an einer Stelle
stromaufwärtsseitig
von der Zuführvorrichtung,
an der die Substanzen zugeführt werden,
so kann eine Messung der Wasserqualität auf hochgenaue Art und Weise
erfolgen, während
ein Defekt der Umwälzeinrichtung
(beispielsweise Pumpendefekt) aufgrund des sprunghaften Anstiegs
der Konzentrationswerte der Substanzen in der Meßeinrichtung bei fehlender
Strömung
sofort erkannt werden kann.
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Durch
die Verwendung einer Trennwand erhält man zwei Behälter, wobei
in einem Behälter
unbehandeltes Regenwasser zur Verwendung beispielsweise im Garten
zur Verfügung
steht, während das
im anderen Behälter
gesammelte aufzubereitende Wasser neutralisiert und von Keimen befreit
für die Haushaltsgeräte und sonstigen
Anlagen des Haushalts zur Verfügung
steht. Insbesondere durch die Verwendung einer zweiten Trennwand
kann ein dritter Behälter
geschaffen werden, der bei geeigneter Zuführung über die Umwälzeinrichtung eine konzentrierte
Behandlung des unmittelbar zugeführten,
verkeimten Regenwassers ermöglicht
und es anschließend
zum Einstellen auf die gewünschte
Konzentration bzw. Wasserqualität
in den weiteren Behälter bzw.
Grundbehälter
abgibt.
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Hierbei
können
die jeweiligen Behälter
Strömungskanäle aufweisen,
die das gleichmäßige Durchmischen
des Wassers in den jeweiligen Behältern weiter begünstigen.
Diese Durchmischung kann durch eine Verwirbelung des von der Umwälzeinrichtung
zurückgeführten Wassers
an geeigneter Stelle noch verstärkt
werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Wasseraufbereitung gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
und
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2 eine
perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Wasseraufbereitung gemäß einem
zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
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Obwohl
die Vorrichtung zur Aufbereitung von Regen- und/oder Oberflächenwasser grundsätzlich auch
aus nur einem Behälter
oder aus mehr als drei Behältern
bestehen kann, werden nachfolgend die bevorzugten Ausführungsbeispiele
dargestellt, bei denen zwei bzw. drei Behälter verwendet werden.
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Ausführungsbeispiel 1
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Die 1 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Aufbereitung von
Regen- und/oder Oberflächenwasser
gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
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In
der 1 bezeichnet das Bezugszeichen 1 einen
Grundbehälter
mit einem ersten Behälter 10 für das aufzube reitende
Wasser und einem zweiten Behälter 2,
in den das unbehandelte Regenwasser aus einer Sammelvorrichtung
strömt.
Der Wasserzulauf aus dieser Sammelvorrichtung wird durch eine Steuerung
gemäß der erfaßten Füllstandswerte
geregelt. Die Befüllung
des Grundbehälters 1 erfolgt über zumindest
einen Brauchwasser-Zulauf 4, der im zweiten Behälter 2 über einem
senkrecht installierten, nach unten nicht abgeschlossenen Kanal 3 mündet. Der
Kanal bzw. Strömungskanal 3 dient
der Wasserumwälzung
bzw. Verwirbelung im zweiten Behälter 2 bei
dessen Befüllung.
Das sich im zweiten Behälter 2 befindende
Regen- bzw. Brauchwasser wird nicht behandelt, da es beispielsweise
als Gartenwasser bereitgestellt wird.
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Im
ersten Behälter 10 befindet
sich das aufzubereitende Wasser bzw. Brauchwasser. Zur Vereinfachung
des Aufbaus und zur Vermeidung von weiteren Zuflüssen – wie später beschrieben wird – sind der
erste Behälter 10 und
der zweite Behälter 2 über eine
Trennwand 9 von einander getrennt. Die Befüllung des
ersten Behälters 10 geschieht
durch das Überlaufen
von verkeimtem Regen- bzw. Brauchwasser über die Trennwand 9 aus
dem zweiten Behälter 2.
Damit sich das später
aufzubereitende Wasser im ersten Behälter 10 nicht mit
dem verkeimten Wasser aus dem zweiten Behälter 2 vermengt, muß eine einheitliche
Fließrichtung
gegeben sein. Dies wird durch einen im Vergleich zum zweiten Becken 2 in
jedem Fall niedriger gehaltenen Wasserstand im ersten Becken 10 gewährleistet,
was durch eine nicht dargestellte elektronische Steuerung bzw. bei
Versagen dieser Steuerung durch einen groß dimensionierten Überlauf 13 sichergestellt
ist.
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Bei
der Befüllung
des ersten Behälters 10 wird
naturgemäß zunächst der
tiefstliegende bzw. niedrigste Abschnitt 14 des Behälters 10 befüllt. Die Ermittlung
des Wasserstandes in den ersten und zweiten Behältern 10 und 2 übernehmen
seitlich angeflanschte Drucksensoren 17 und 8.
Am tiefsten Punkt im tiefer liegenden Abschnitt 14 des
ersten Behälters 10 befindet
sich ein Versorgungsablauf 15 zu den Verbrauchern, wie
beispielsweise das Hauswasserwerk oder direkt die jeweiligen Haushaltsgeräte bzw.
Großverbrauchern.
Vorzugsweise sind die Behälter 2 und 10 zu
ihren Abflüssen 15 und 6 und
ihren Auslaßhähnen l6 bzw. 7 abfallend
und mittig V-förmig könstruiert,
wodurch ein vollständiges
Ablaufen der gesamten sich im Behälter 1 befindlichen
Flüssigkeit gewährleistet
ist. Zur Durchmischung des sich im ersten Behälter 10 bzw. in dessen
tiefer liegenden Abschnitt 14 befindlichen Brauchwassers
ist ein Umwälzkreislauf
bzw. eine Umwälzeinrichtung
vorgesehen, die im wesentlichen aus Absperrhähnen 18 und 27,
einem Rohr 22, einer Pumpe 26 und einem Rücklauf 28 besteht
und das Wasser von einem tiefer liegenden Punkt im ersten Behälter 10 zu
einem höher lie
genden Punkt befördert.
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Eine
Meßeinrichtung
zur Messung der Qualität
des aufzubereitenden Wassers besteht aus einem Meßrohr 19 und
Meßelektroden 20, 21.
Insbesondere werden für
die Meßelektroden
eine Redox-Wert-Elektrode 20, eine pH-Wert-Elektrode 21, und
eine in 1 nicht dargestellte Chlor-Wert-Elektrode
(vergl. 2, 46) verwendet. In
der 1 befindet sich die Meßeinrichtung zur Messung der
Qualität
des aufzubereitenden Wassers unmittelbar im Umwälzkreislauf bzw. der Umwälzeinrichtung.
Sie kann jedoch auch an irgendeinem anderen Punkt innerhalb des
ersten Behälters 10 für das aufzubereitende
Wasser vorgesehen sein, sofern sie immer mit dem Wasser in Berührung steht.
Die für
die Steuerung u.a. benötigten
Meßwerte
werden von dieser Meßeinrichtung
ermittelt.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel strömt das aufzubereitende
Wasser aus dem tiefer liegenden Abschnitt 14 des ersten
Behälters 10 durch
den Sperrhahn 18 in das Meßrohr 19 ein, in dem
sich eine oder mehrere Elektroden 20 und 21 zur
Messung der Qualität
des aufzubereitenden Wassers befinden. Vorzugsweise sind diese Elektroden abgedichtet,
jedoch über
PG-Verschraubungen leicht entnehmbar. Eine Pumpe 26 fördert aus
dem tiefer liegenden Abschnitt 14 das durch den hohen Querschnitt
des Meßrohres 19 an
den Elektroden 20 und 21 langsam vorbeifließende und
anschließend
durch den verengten Querschnitt im Rohr 22 schnell fließende Wasser
in den niveaumäßig höher gelegenen Teil
des ersten Behälters 10.
Hierbei dient ein Spritzschutz 29 als Verteiler bei höherem Wasserstand, bzw.
schützt
bei niedrigem Wasserstand vor Einlaufen von behandeltem Wasser in
das zweite Becken 2.
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Eine
Aufbereitungseinrichtung zur Behandlung des aufzubereitenden Wassers
besteht im wesentlichen aus Speicherbehältern 30, 32 und 34,
die beispielsweise unter dem ersten Behälter 10 angebracht
sein können
und die jeweiligen Flüssigkeiten bzw.
Substanzen zum Desinfizieren sowie Heben und Senken des pH-Werts
enthalten. Zum Zuführen der
Substanzen aus den Speicherbehältern 30, 32 und 34 sind
jeweils Pumpen 31, 33 und 35 vorgesehen,
die über
Zuführrohre
bzw. -leitungen A die Flüssigkeiten
bzw. Substanzen in den Brauchwasserkreislauf einspeisen. Die Pumpen 31, 33 und 35 sind hierbei
so konstruiert, daß ein
Einlaufen von Wasser aus dem Umwälzkreislauf
bei Stillstand nicht möglich ist.
Die Enden der Zuführleitungen
A können
im Rohr 22 mit verengtem Querschnitt münden. Die Dosierhähne 23 – 25 dienen
zum Trennen der Dosierleitung vom Umwälzkreis, um z.B. Wartungsarbeiten
an den Pumpen 31, 33, 35 oder den Speicherbehältern 30, 32, 34 vornehmen
zu können.
Die jeweilige Dosierung der Substanzen in Abhängigkeit von der von der Meßeinrichtung
ermittelten Wasserqualität,
d.h. den Istwerten des aufzubereitenden Wassers, übernimmt eine
nicht weiter dargestellte Steuerung, z.B. durch Takten der Pumpen 31, 33, 35.
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Die
Dosiermittelzugabe erfolgt vorzugsweise im Rohr 22 innerhalb
des Umwälzkreislaufes.
Sie kann jedoch auch an jedem anderen Ort in den Wasserkreislauf
des ersten Behälters 10 zugeführt werden.
Der von der Pumpe 26 erzeugte Wasserstrom reißt hierbei
die eingebrachten Dosiermittel mit und verteilt sie anschließend über den
Rücklauf 28 im ersten
Behälter 10.
Dieser Aufbau besitzt einen Vorteil dahingehend, daß bei laufender
Pumpe 26 keinerlei Dosiermittel vor Durchlaufen des ersten
Behälters 10 an
die Elektroden gelangen. Bei einem Defekt an der Pumpe 26 gelangen
jedoch aufgrund der fehlenden Strömung die Dosierflüssigkeiten
bzw. -substanzen sofort an die Elektroden 20 und 21 wodurch über eine
geeignete Steuerelektronik eine unmittelbare Abschaltung der Dosiermittelzugabe
in Rohr 22 erfolgen kann. Zur Vermeidung einer Zerstörung bzw. Beschädigung der
Pumpe 26 aufgrund der chemisch oftmals stark reagierenden
Dosiermittel kann die Pumpe 26 auch stromaufwärtsseitig
im Umwälzkreislauf
angeordnet werden, wodurch die chemische Beanspruchung der Pumpe 26 verringert
ist. Die Absperrhähne 18 und 27 ermöglichen
ein schnelles und relativ leckwasserfreies Austauschen der Elektroden 20 und 21 sowie
der Pumpe 26.
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Ist
bei Bedarf keine Zuleitung von Brauchwasser in den Grundbehälter 1 möglich (zum
Beispiel bei Trockenheit im Sommer), so erfolgt die Zuleitung von
Trinkwasser über
Zulaufrohre 12 und 36, die über elektrisch bedienbare Ventile 5 und 11 gesteuert
werden. Da sich nach DIN 1988 in geschlossenen Rohrleitungssystemen
Trinkwasser nicht mit Brauchwasser vermengen darf, muß ein offener Übergabepunkt zwischen
Trink- und Brauchwassernetz geschaffen werden. Denkbar wäre ein externer,
kleinvolumiger, offener Behälter.
Sowohl in dessen Ablauf als auch in den Ablauf 15 müßte je ein,
also ingesamt zwei zuätzliche
elektrisch steuerbare Ventile mit entsprechenden Rohrsystemen installiert
werden. Darüber hinaus
wären eine
Füllstandsmessung
und ein Überlauf
im externen Behälter
anzubringen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung kann auf eine derartige kostenintensive
Installation und die Installation von Zusatzventilen, ihrer Elektronik,
den Behälter
und den Rohr leitungen verzichtet werden, wie sich aus der nachfolgenden
Beschreibung ergibt.
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Bei
zu niedrigem Flüssigkeitsstand
bzw. -pegel im ersten Behälter 10 bzw.
in dessen tiefer liegendem Abschnitt 14 wird Trinkwasser über das
elektrisch bedienbare Ventil 11 und dem daran anschließenden Zulaufrohr 12 zugeleitet.
Das Zulaufrohr 12 ist hierbei derart angeordnet, daß es mit
seinem Ende wesentlich höher
liegt als der Überlauf 13 und direkt über den
kleinvolumigen tiefer liegenden Abschnitt 14 des ersten
Behälters 10 mündet. Der
tiefer liegende Abschnitt 14 ist genauso groß ausgestaltet, daß die Pumpe
des Hauswasserwerks bis zum vollen Einströmen des Trinkwassers gerade
keine Luft ansaugen kann, also zu jeder Zeit ein Mindestfüllstand garantiert
ist. Das Nachfüllen
des tiefer liegenden Abschnitts 14 wird dabei lediglich
bis kurz unter eine vorbestimmte Grenze des ersten Behälters 10 vollzogen,
die in der 1 durch die Grundfläche des
ersten Behälters 10 vorgegeben
ist. Der Drucksensor 17 übernimmt hierbei die Flüssigkeits-Pegelmessung, wobei
der Drucksensor somit gleichzeitig den Füllstand bzw. -pegel sowohl
im unteren Abschnitt 14 als auch im oberen Abschnitt des
Behälters 10 mißt. Ein weiterer
Vorteil dieser Füllstandsregulierung
liegt darüber
hinaus darin, daß die
Elektroden 20 und 21 im Meßrohr 19 gleichmäßig feucht
gehalten werden, da sich die Elektroden im allgemeinen nicht lange
an der Luft befinden dürfen,
um starke Drifterscheinungen des Meßsignals zu vermeiden, die
wiederum die Messungen verfälschen
würden.
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Befindet
sich nur desinfiziertes Wasser bzw. nur Trinkwasser im tiefer liegenden
Abschnitt 14 des ersten Behälters 10 kann der
Umwälzkreislauf
ausgeschaltet werden, da das im tiefer liegenden Abschnitt 14 befindliche
Wasser in erster Linie keiner Aufbereitung bzw. Behandlung bedarf.
Es verkeimt erst nennenswert, wenn es einige Tage steht (wie z.B.
in der Urlaubszeit). So ist es denkbar, bei "Brauchwasser-Nullverbrauch" den Umwälzkreislauf kurzzeitig
automatisch zu aktivieren und eine Wasserbehandlung im tiefer liegenden
Abschnitt 14 des ersten Behälters nach einiger Zeit vorzunehmen
bzw. ganz darauf zu verzichten.
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In
gleicher Weise wird ein niedriger Flüssigkeitspegel im zweiten Behälter 2,
der das Gartenwasser enthält,
durch Trinkwasser über
das elektrisch bedienbare Ventil 5 und dessen Zulauf 36 ergänzt. Der
Trinkwasserzulauf 36 mündet
ebenfalls wie der Regenwasserablauf 4 im Strömungskanal 3.
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Die
Trinkwasserergänzung
im zweiten Behälter 2 erfolgt
analog zu der im ersten Behälter 10. Es
wird immer nur soviel Trinkwasser über den Trinkwasserzulauf 36 eingespeist
wie notwendig ist, um ein Luftsaugen einer Pumpe des Hauswasserwerkes bis
zum vollen Einströmen
des Trinkwassers zu vermeiden. Ein eventuelles Versagen der Elektronik wäre hier
in keinem Fall kritisch, da auch die Brauchwasserzufuhr für den ersten
Behälter 10 durch
das Überlaufen
des zweiten Behälters 2 erfolgt.
Bei Verfügbarkeit
von Regen- und/oder
Oberflächenwasser in
der Sammelvorrichtung, bzw. plötzlichen Änderungen
des Füllstands
in Behälter 1 wird
das normale, oben beschriebene Verfahren zur Desinfektion angewandt.
Der Überlauf 13 wird
nur bei Funktionsstörungen
oder Versagen der Steuerelektronik von Wasser durchströmt. Ein
in den Ablauf eingebauter Sensor 37 kann somit die Störung erkennen,
Alarm auslösen und
das System notabschalten.
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Ausführungsbeispiel 2
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Die 2 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung zur Aufbereitung von
Regen- und/oder Oberflächenwasser
gemäß einem
zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.
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In
der 2 beschreiben gleiche Bezugszeichen gleiche oder
entsprechende Bauteile wie in der Vorrichtung ge mäß 1,
weshalb auf ihre Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.
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Die
Vorrichtung zur Wasseraufbereitung gemäß dem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich im wesentlichen von der Vorrichtung gemäß 1 durch
einen dritten Behälter
bzw. Zwischenbehälter 39.
Die Befüllung
des ersten Behälters 10 läuft folglich
in mehreren Schritten ab: Das verkeimte Wasser strömt durch Überlaufen des
zweiten Behälters 2 über die
Trennwand 9 durch den Strömungskanal 40 in den
Zwischenbehälter bzw.
dritten Behälter 39 ein.
Aus diesem dritten Behälter 39 läuft das
Wasser wiederum durch Überlaufen
durch einen weiteren Strömungskanal 42 in
den ersten Behälter 10.
Die Strömungskanäle 40 und 42 besitzen
die gleiche Funktion wie der Strömungskanal 3 und
bewirken eine Durchmischung des Wassers in den jeweiligen Behältern. Die
Aufgabe des dritten Behälters 39 liegt
in der sicheren Abtrennung des Wassers aus dem zweiten Behälter 2 vom
Wasser aus dem ersten Behälter 10.
Aufgrund dieser Anordnung kann kein Restwasser von noch nicht behandeltem
Wasser aus dem zweiten Behälter 2 direkt in
den ersten Behälter 10 gelangen.
Dies ist besonders bei einer weiterführenden Behandlung des Wassers
nach der Desinfektion im ersten Behälter 10 notwendig.
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Im
Gegensatz zum ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel besitzt das
zweite erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel
einen modifizierten Umwälzkreislauf.
Das Bezugszeichen 37 bezeichnet hierbei eine Verteilvorrichtung
zum Aufteilen des rückgeführten und
mit Dosiermittel versehenen Wassers über den Rücklauf 28 in den ersten
Behälter 10 und
einen weiteren Rücklauf 38 in
den dritten Behälter 39.
Während
der Desinfektion kann das Wasser aus dem tiefer liegenden Abschnitt 14 des
ersten Behälters 10 durch
die Umwälzung
entweder durch die Verteilvorrichtung 37 und den Rücklauf 28 in
den oberen Abschnitt des ersten Behälters 10 und/oder durch
die Verteilvorrichtung 37 und den Rücklauf 38 in den dritten
Behälter 39 strömen. Der
Vorteil liegt hierbei in der Möglichkeit
der gezielten und konzentrierten Zugabe von Dosiermitteln zum nicht
behandelten, aus dem zweiten Behälter 2 stammenden
und in den dritten Behälter 39 einlaufenden
Wasser, um damit die gesamte Behandlungszeit zu verkürzen. Bei
Weiterführung
der Behandlung des aufzubereitenden Wassers im ersten Behälter 10 besteht
nur noch eine Umwälzung über den
Rücklauf 28.
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Alternativ
zu dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind auch Ausführungsbeispiele denkbar,
bei denen im dritten Behälter 39 oder
in weiteren Zwischenbehältern
gezielt nur eine jeweilige Substanz dem aufzubereitenden Wasser
zugeführt wird,
wodurch beispielsweise eine Neutralisation von einer Desinfektion
des aufzubereitenden Wassers getrennt werden kann, und in den verschiedenen
Behältern
beispielsweise unbehandeltes verkeimtes Regenwasser, desinfiziertes
Wasser sowie desinfiziertes und pH-neutrales Wasser getrennt aufbereitet und
gesammelt wird. In diesem Fall werden voneinander getrennt betriebene
Umwälzeinrichtungen bzw.
Umwälzkreisläufe verwendet,
in denen jeweils nur ein Dosiermittel zur Behandlung des Wassers
zugeführt
wird.
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Wie
vorstehend beschrieben wurde, ist bei Nichtverfügbarkeit von Brauchwasser (z.B.
Trockenheit im Sommer) nur der tiefer liegende Abschnitt 14 des
ersten Behälters 10 gefüllt. In
diesem Fall soll der dritte Behälter 39 leerlaufen.
Ist dies durch die Verteilvorrichtung 37 technisch nicht
ohne weiteres möglich (z.B.
bei druckgestützten
Systemen), so ist es denkbar diese Funktion durch eine Vorrichtung 41 (z.B. eine
Pumpe, druckloses Öffnen
eines Magnetventils, usw.) zu gewährleisten, die das Wasser aus
dem dritten Behälter 39 in
den ersten Behälter 10 befördert.
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Die
Strömungskanäle 40 und 42 haben
die Aufgabe, das durch sie laufende Wasser den Behältern 39 und 10 gezielt zuzuleiten.
In Verbindung mit dem Rücklauf 38 bzw. 28 entweder
seitlich oder direkt gegenüber
der Öffnung
des Strömungskanals 40 bzw. 42 angeordnet,
kann eine schnelle und besonders wirkungsvolle Durchmischung bzw.
Verwirbelung des Brauchwassers erzielt werden.
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Die
Meßeinrichtung 19, 20, 21 und 46 kann je
nach ihrer technischen, systeminhärenten Vorgabe aus dem unmittelbaren
Umwälzkreislauf
ausgelagert werden. Zur genauen Erfassung der Meßwerte muß jedoch in den meisten Fällen ein
gleichmäßiger Wasserfluß durch
die Meßeinrichtung 19 gewährleistet werden.
Diese Vorgabe wird durch eine Pumpe 44 erfüllt, die
den Durchfluß evtl. über einen,
der Pumpe unmittelbar nachgeschalteten oder integrierten Sensor
konstant hält.
Ferner kann der in 2 dargestellte Meßkreislauf,
bestehend aus der Pumpe 44, dem Meßrohr 19 und den Meßelektroden 20, 21 und 46,
mehrfach aufgebaut sein, um Redundanz und möglichst hohe Sicherheit der
Meßwerte
sicherzustellen.
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Die
Vorratsbehälter 30, 32 und 34 für die Dosiermittel
bzw. Substanzen zur Behandlung des aufzubereitenden Wassers können an
das System gebunden oder mobil wie beispielsweise als Einschübe oder
extern gestellt sein. Im zweiten Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist
die gebundene Form dargestellt. Schließlich kann der vorstehend beschriebene Umwälzkreislauf
noch durch ein Vorfilter 43 mit integrierter Rückspüleinrichtung
ergänzt
werden. Dadurch werden Schmutzeinträge wie beispielsweise abgetötete Algen
aus dem Wasser gefiltert, bevor es in den Behälter 1 und insbesondere
in das Meßrohr 19 strömt. Durch
die Rückspüleinrichtung
erhält
man eine Reinigung des Filters 43.
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Bei
der Vorrichtung zur Aufbereitung von Regen- und/oder Oberflächenwasser gemäß dem zweiten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
wird im zweiten Behälter 2 unbehandeltes
Regen- bzw. Oberflächenwasser
für beispielsweise
die Gartennutzung gespeichert. Der dritte Behälter 39 wird insbesondere
benötigt,
falls eine Elektrolyse-Einrichtung bzw. eine Vorrichtung zur Entfernung
von Desinfektionsmitteln verwendet wird. Hierbei kann verkeimtes Wasser
aus dem zweiten Behälter 2 nicht
direkt in den ersten Behälter 10 tropfen,
da sich nach der Behandlung unverkeimtes Wasser ohne Zusätze im dritten
Behälter 39 befindet.
Bei der Desinfektion findet ein ständiger Kreislauf vom ersten
Behälter 10 über den
Umwälzkreislauf
und die Verteilvorrichtung 37 in den dritten Behälter 39 statt,
wobei die Verteilvorrichtung 37 vorzugsweise aus einem
Zwei-Wege-Ventil oder aus zwei Magnetventilen besteht. Bei der Desinfektionsmittelentfernung
findet die Umwälzung
nur innerhalb des ersten Behälters 10 statt.
Im ersten Behälter 10 findet
die Desinfektion und Desinfektionsmittelentfernung statt.
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Der
ausgelagerte Meßkreislauf
bestehend aus der Booster-Pumpe 44, dem Meßrohr 19 und
den Meßelektroden 20, 21 und 46,
erleichtert u.a. einen Wechsel oder eventuelles Eichen der Elektroden
und dient der Strömungskonstanthaltung.