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Eckträger für Betonverschalungen
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Die Erfindung betrifft einen Ecktrager für Betonverschalungen, bestehend
aus einem Grundkörper mit Stützflächen zur Anlage an einem Schalträger eines Schalgerüstes,
die an freien Enden Befestigungselemente zum Eingriff mit an dem Schalträger angeordneten
Befestigungsvorrichtungen aufweisen.
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Bekannte Betonverschalungen bestehen aus einer Schalung, die in einem
aus Schalträgern zusammengesetzten Schalgerüst gehaltert ist, welches durch über
den Schalraum greifende Anker in sich verbunden ist und gegebenenfalls zusätzlich
an anderen Stellen über Spannseile oder dergleichen verankert sein kann. Zur-Erzielung
größerer Ökonomie im Betonbau ist es üblich, die Verschalung in größeren Einheiten
in den jeweiligen Arbeitshöhen aufzubauen und diese Einheiten nach der Härtung des
in den Schallraum eingegossenen Betons mit Hilfe eines Krans umzusetzen. Dabei werden
üblicherweise möglichst glatt durchlaufende Einheiten angestrebt, die ohne weiteres
aneinandergesetzt werden können.
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Ein bekannter Eckträger hat einen rhombischen Grundkörper, bei dem
zwei gegenüberliegende Seiten als Stützflächen mit überstehenden freien Enden ausgebildet
sind (Hersteller: ALUMA, Goronto, Downsview, Canada). Die Befestigungselemente bestehen
aus Verdickungen an den freien Enden der Stützflächen, die im Eingriff mit Befestigungsvorrichtungen
stehen, die in den Bolzenschloten der Schalungsträger angeordnet sind. Jeweils zwei
Eckträger werden einander gegenüberliegend außen an Ecken eines Schalgerüstes befestigt
und durch Anker miteinander verbunden, die sich durch gegenüberliegende Durchtrittsöffnungen
erstrecken. Auf diese Weise wird erreicht, daß wenigstens die über Eck verbundenen
Außenteile eines Schalgerüstes als ganzes umgesetzt werden können.
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Ein Problem besteht weiter darin, daß innere Eckverbindungen, Ecken
zwischen aneinanderstoßenden Verschalungseinheiten, aber auch Vorsprünge oder Rücksprünge
zwischen Verschalungseinheiten, nicht leicht zu verwirklichen sind. Bei Ecken zwischen
aneinanderstoßenden Verschalungseinheiten treten beim Guß Stoßkanten auf, wenn die
Zusammensetzung der Verschalungseinheiten nicht mit großer Sorgfalt erfolgt. Vorsprünge
oder Rücksprünge erfordern vor jedem Gießvorgang besondere, von Hand auszuführende
Verschalungsarbeiten zwischen den benachbarten Verschalungseinheiten. Dadurch wird
nicht nur die Umsetzung der Verschalungseinheiten erschwert, sondern es werden bei
jeder Umsetzung zusätzliche, wiederholt von Hand auszuführende Arbeitsvorgänge erforderlich,
so daß durch längere Betriebszeiten der Baukräne und die zusätzlichen Arbeiten der
Zeit- und Lohnaufwand für die Bauerstellung erhöht wird. Der bekannte Eckträger
ist nur für Außenverbindungen und daher zur Lösung des vorgenannten Problems nicht
geeignet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Eckträger für den Aufbau
einer umsetzbaren Betonverschalung zu schaffen, der möglichst universell für alle
vorkommenden Arten von Eckverbindungen in umsetzbaren Schalgerüsten eingesetzt werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Eckträger
einen Grundkörper mit einem Schnitt in Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks
bildet und daß die Stützflächen von unter einem Winkel aneinanderstoßenden Seitenwänden
gebildet sind, die durch eine Basis verbunden sind und über die Basis hinaus vorstehende
Verlängerungen mit Befestigungselementen aufweisen.
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Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen des Eckträgers sind
in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Eckträgers ist in den
Abbildungen dargestellt und wird nachfolgend an Hand der Bezugszeichen im einzelnen
erläutert und beschrieben.
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Es zeigen Figur 1 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Eckträger,
und Figur 2 eine Draufsicht auf den Eckträger nach Figur 1 in Richtung des Pfeiles
A.
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Der Grundkörper des in den Abbildungen dargestellten Eckträgers 1
hat im Schnitt die Form eines gleichschenkligen rechtwinkligen Dreiecks. Die Seitenwände
2 stoßen im rechten Winkel aufeinander und sind durch eine Basis 3 verbunden.
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Sie besitzen Verlängerungen 4, die über die Basis 3 hinausreichen
und an den Enden Befestigungselemente in Form hakenförmiger
Verdickungen
5 tragen. Die Durchtrittsöffnungen werden von Längsschlitzen 6, 7 gebildet, die
senkrecht zur Schnittebene an der Stoßkante der Seitenwände 2 bzw. in der Basis
3 symmetrisch zur Schnittstelle der Winkelhalbierenden des Stoßwinkels mit der Basis
3 verlaufen. Die Basis 3 ist mit im Querschnitt in Richtung auf die Seitenwände
2 zunehmenden Verstärkungen 8 versehen.
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Der in der Abbildung dargestellte Eckträger 1 ist aus einer Aluminium-Zink-Magnesium-Legierung,
die die Festigkeit von Stahl besitzt, gefertigt; die Seitenwände 2 besitzen eine
Stärke von 5 mm und die Verdickungen 5 eine von 6.7 mm; die Basis 3 verstärkt sich
zu den Seitenwänden 2 hin von 5 auf 11 mm. Die senkrecht zur Schnittebene verlaufende
Länge beträgt 2.59 m. Die Längsschlitze 6 an der Stoßkante der Seitenwände 2 und
die Längsschlitze 7 in der Basis sind zueinander ausgerichtet; ihre Weite beträgt
jeweils 20 mm und ihre Länge jeweils 3'mm; sie sind in einem gegenseitigen Abstand
von 745 mm und in einem Abstand von 100 mm von den Enden angeordnet.
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Der in den Abbildungen dargestellte Eckträger 1 kann innenseitig in
Ecken angeordnet werden, die zwischen zwei Verschalungseinheiten gebildet werden.
Dazu wird der Eckträger 1 über die hakenförmigen Verdickungen 6 und komplementär
dazu ausgebildete, diese übergreifende Befestigungsvorrichtungen, die in den Bolzenschloten
der Schalträger angeordnet sind, innenseitig an den über Eck aufeinanderstoßenden
Schalgerüsten der beiden Verschalungseinheiten befestigt. Die Enden der Schalung
stehen dabei über die Schalgerüste vor und stoßen aneinander; die so gebildeten
Ecken werden mindestens teilweise durch ein Kantholz ausgefiillt.
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Zur außenseitigen Übereck-Verbindung der Schalgerüste von zwei Verschalungseinheiten
werden zwei mit den Stoßkanten der Seitenwände 2 einander zugekehrte Eckträger 1
über die hakenförmigen Verdickungen 5 außenseitig an den Schalgerüsten der beiden
Verschalungseinheiten befestigt und durch Anker verbunden, die sich durch die Längsschlitze
6, 7 von der Basis 3 des einen zur Basis 3 des anderen Eckträgers 1 erstrecken.
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Bei einer Variante des in den Abbildungen dargestellten Eckträgers
1 sind in den Verlängerungen 4 der Seitenwände 2 anstelle von oder zusätzlich zu
den Verdickungen 5 Löcher für Schraubbolzen vorgesehen, mittels derer der Eckträger
in bestimmten Anwendungsfällen direkt an dem über das Schalgerüst hinaus vorstehende
Ende der Schalung einer Verschalungseinheit befestigt wird. An dem Eckträger wird
dann eine quer zu dem Ende der Schalung verlaufende Schalung befestigt. Die quer
verlaufenden Schalungen werden durch ein Brückenglied miteinander verbunden, so
daß ein Vorsprung oder Rücksprung an der Verbindungsstelle zwischen den Verschalungseinheiten
ausgebildet wird. Auch hier ermöglichen die Eckträger eine Verbindung zwischen zwei
Verschalungseinheiten, die beim Umsetzen der Verschalung nicht gelöst und wiederhergestellt
werden muß.
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In entsprechender Weise können Verschalungseinheiten, zwischen denen
eine Versetzung besteht, durch Eckträger-verbunden werden. Dabei steht an einer
Seite jeder Verschalungseinheit die Schalung über das Schalgerüst hinaus vor und
ist jeweils über einen Eckträger mit einer quer dazu verlaufenden Schalung verbunden.
An ihrem anderen Ende ist die quer verlaufende Schalung jeweils mit einem weiteren
Eckträger verbunden, der gegenüber dem ersten um 1800 verdreht angeordnet ist und
über einen Anker mit einem dritten Eckträger verbunden ist, der außenseitig über
Eck an dem Schalgerüst der jeweils anderen
Verschalungseinheit angeordnet
ist.
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Die vorstehend beschriebenen Eckträger können in vielfältigster Weise
eingesetzt werden, um auch komplizierte Schalgerüste zu größeren, als ganze umsetzbaren
Einheiten zu verbinden, z.B. Schalgerüste für Treppenhäuser, für Aufzugschächte,
Fundamente, freistehende Türme, Schottenwände etc.. nicht nur im Wohnungs- und Industriebau,
sondern auch im Bereich des Tiefbau und Brückenbaus. Zusätzliche Arbeiten sind bei
der Umsetzung nicht notwendig und die für die Umsetzung notwendigen Kranbetriebszeiten
werden erheblich reduziert. Dabei sind die Verschalungseinheiten über die Eckträger
druck- und zugfest miteinander verbunden. Die Eckträger, die mit den verschiedensten
Winkeln ausgebildet werden können, ermöglichen, daß die Verschalungseinheiten leicht
an den jeweils gewunschten Grundriß einschließlich Vorsprungen, Rücksprüngen und
Versetzungen angepaßt und als ganzes umgesetzt werden können. Die Eckträger bilden
maßgenaue und verwindungssteife Ecken. Sie können auch für Sichtbeton verwendet
werden.
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