DE300630C - - Google Patents

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DE300630C
DE300630C DENDAT300630D DE300630DA DE300630C DE 300630 C DE300630 C DE 300630C DE NDAT300630 D DENDAT300630 D DE NDAT300630D DE 300630D A DE300630D A DE 300630DA DE 300630 C DE300630 C DE 300630C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • F42B3/28Cartridge cases characterised by the material used, e.g. coatings
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Gas Separation By Absorption (AREA)

Description

* ■
Es sind bereits mittels Sprengkapsel entzündbare Sprengpatronen bekannt geworden, die aus brennbarem Metallpulver und einem Absorptionskörper für . flüssige Luft bestehen. Bei diesen Sprengpatronen stellt der Absorptionskörper einen ' indifferenten Stoff dar, der als . unverbrennbarer Körper den großen Nachteil besitzt, die Sprengwirkung des Sprengmittels herunterzusetzen, und soll
ίο irgendeine- Sprengwirkung erzielt werden, so muß das Metallpulver in verhältnismäßig großer Menge zugesetzt werden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine mittels Sprengkapsel, aber auch durch Pulverzünder oder Zündschnur entzündbare Spreng-, patrohe, die ebenfalls aus brennbarem Metallpulver : und einem Absorptionskörper für flüssige Luft besteht, bei der jedoch der Absorptionskörper einen organischen brennbaren Stoff mit großem Absorptionsvermögen für flüssige Luft darstellt.
Als solche brennbaren Stoffe, die ihr mehrfaches Gewicht an flüpsiger Luft aufzunehmen und ..längere Zeit aufzubewahren, vermögen, gelten: Baumwolle, Sägemehl (Holzmehl), Kork (Korkmehl), Leinwand u.dgl. . .
Metallpulver, wie z. B. Aluminium, kann entweder getrennt oder vermischt mit dem brennbaren Absorptionsköiper , angewendet
werden. ,
Daß das aus brennbarem Metallpulver und einem brennbaren Absorptionsstoff für flüssige .Luft bestehende Sprengmittel demjenigen aus einem indifferenten Absorptionskörper zusammengesetzten weit überlegen ist, geht aus den nachfolgend angeführten Parallelversuchen hervor, die towohl im Bleizylinder als im Eisenerzlager vorgenommen worden sind. .
Als Absorptionskörper für die flüssige Luft kam einerseits Kieselgur als indifferenter Stoff und anderseits Sagemehl (Holzmehl) als brennbarer organischer Stoff zur Verwendung.
Die Bleizylinder hatten 200mm Durchmesser und 250mm Höhe μηά waren mit einem inneren Kanal von 40 mm Durchmesser und 200 mm Länge versehen zur Aufnahme der Sprengpatrone von 36 mm Durchmesser und 120 mm Länge.
Als brennbares Metallpulver wurde Aluminiumpulver in Mengen von β g auf jede Patrone angewandt. Unmittelbar vor dem Gebrauch ist jeder Patrone 150 ecm flüssige Luft zugeführt worden. .
Die Kieselgurpatrone, wo Kieselgur mit dem Aluminiumpulver vermischt war,' verursachte im Bleizylinder eine Ausbauchung von igsocem ; mit einer gleichen Patrone, aber Sägemehl mit dem Aluminiumpulver vermischt, wurde der Bleizylinder aufgerissen, und die Ausbauchung betrug etwa 9 000 ecm. -
Eine Kieselgurpatrone, bei welcher Kieselgur, getrennt von. dem in Beutelchen eingehüllten Aluminiumpulver angeordnet war, verursachte eine Ausbauchung von nur 1500 ecm, dagegen eine Sägemehlpatrone," bei welcher Sägemehl ebenfalls getrennt von ■ dem. in Beutelchen eingehüllten Aluminiumpulver angeordnet" war, verursachte eine Ausbauchung
von 8 500 cCm, und der Zylinder zeigte Längsund Querrisse.. ·
Bei einer Patrone von gleichen Dimensionen,
gefüllt mit Kieselgur, vermischt mit nur 4 g Äluminiujn^udvKr^.'Wüid^/ikenie Ausbauchung erzielt, wogegen, .-eine Füllung mit Sägemehl,
vermisc'ft'mft^4'g-ÄMrfimrathpulver, noch eine Ausbauchung von 4 300 ecm hervorbrachte.
Bei den im Eisenerzlager ausgeführten vergleichenden Versuchen wurden Patronen von 36 mm Durchmesser und 250 mm- Länge und Aluminiumpulver in Mengen von 20 g auf jede Patrone angewandt.
Die Patronen wurden bis zu ihrer vollständigen Sättigung in ein mit flüssiger Luft gefülltes Gefäß eingetaucht.
Es wurden acht Einbruchsschüsse abgetan; bei vier davon betrug die Bohrlochtiefe 1,10 m und die Vorgabe 0,90 m, bei den vier anderen war die Bohrlochtiefe 1 m und die Vorgabe 0,80 m. Die Zeit vom erfolgten Tränken bis zum Abtun-des Schusses wurde auf das geringste Maß von 2 Minuten l.erabgebracht.
Die Patrone mit Kieselgur, getrennt vom Aluminiumpulver, hatte in dem 1,10m tiefen Bohrloch keine Wirkung erzielt, wogegen die Patrone mit Sägemehl, getrennt vom Aluminiumpulver, eine Erzmasse von etwa 300 kg hereinbrachte; die stehengebliebene Pfeife .betrug
30' 0,75 m.
Eine Patrone mit Kieselgur, vermischt mit Aluminiumpulver, hat ebenfalls keine Wirkung hervorgebracht; bei der gleichen Patrone, aber Sägemehl mit dem Aluminiumpulver verrhischt, betrug die gewonnene Erzmenge etwa 500 kg und die Bohrlochtiefe nur 0,40 m.
Bei den Bohrlöchern von nur mehr 1 m Tiefe und 0,80 m Vorgabe waren die Wirkungen mit gleichen Patronen folgende:
Kieselgur, getrennt vom Aluminiumpulver, ließ eine Pfeife von 0,50 m, die gewonnene
• Erzmenge war etwa 350 kg; Sägemehl, getrennt vom Aluminiumpulver, ließ eine Pfeife von 0.35 m. und die gewonnene Erzmenge belief sich auf 750 kg.
Kieselgur, vermischt mit Aluminiumpulver,
• gab eine Pfeife von 0,20 m, und die gewonnene Erzmenge betrug etwa 1000 kg; Säge: mehl, verrhischt mit dem Aluminiumpulver, gab aber keine Pfeife, und die hereingewonnene Erzmenge betrug 1500 kg.
Eine Patrone von gleichen Dimensionen, mit Kieselgur als Absorptionsmittel, aber nur ' mit 10 g Kieselgur vermischt, hatte bei im Bohrlochtiefe und 0,70 m Vorgabe keine Wirkung.
Dagegen die gleiche Patrone mit Sägemehl, vermischt mit ebenfalls Io g Aluminiumpulver, ließ eine Pfeife von 0,25 m, und die gewonnene Erzmasse betrug etwa 500 kg. .
Die größere Sprengwirkung des Sprengmittels nach vorliegender Erfindung ist dadurch erklärlich, daß neben der chemischen Wirkung durch die plötzliche Oxydation des brennbaren Metallpulvers eineweitere chemische Wirkung durch die plötzliche Oxydation des brennbaren Absorptionskörpers hervorgerufen wird. Dagegen wird bei dem mit einem indifferenten Absorptionskörper hergestellten Sprengmittel noch der indifferente, also unverbrennbare Stoff notwendigerweise während der Explosion geschmolzen und wenigstens teilweise verdampft, wodurch eine große Menj,e der erzeugten Wärme unwhksam gemacht wird.
Auch schon bei Anwendung von geringen Mengen Metallpulver im Verein mit einem brennbaren Absorptionskörper für die flüssige Luft wird eine größe Sprengwirkung erzielt, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, einen billigen Sprengstoff herzustellen, was für den Bergbau von hohem Wert ist.
Wesentlich ist noch, daß der verbrennbare Absorptionskörper einen organischen Stoff mit verhältnismäßig geringem Kohlenstoffgehalt und mit großem Absorptionsvermögen für die flüssige Luft dar&tellt, wodurch eine vollständige Verbrennung erzielt wird und keine Kohlenoxydgasbildung stattfindet, wie dies z. B. bei der Entzündung von aus Kohle, Petroleum o. dgl. und flüssiger Luft zusammengesetzten Sprengpatronen der Fall ist.
Das aus brennbarem Metallpulver und einem organischen brennbaren Absorptionsstoff für die flüssige Luft bestehende Sprengmittel wird entweder in Papp- oder Papierhüllen eingebracht.
Das Füllen der Patrone mit flüssiger Luft kann auf einfache Weise mittels eines Trichters oder durch Eintauchen der Patrone in ein i°o mit flüssiger Luft gefülltes Gefäß geschehen.
Nach Einführen der Sprengpatronen in das Bohrloch oder Sprengkammer wird ein mehr oder weniger fester Besatzpfropfen aufgebracht und die Explosion auf elektrischem Wege oder i°5 auch mittels Zündschnur hervorgerufen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Aus brennbarem Metallpulver und einem Absorptionskörper für flüssige Luft be- »» stehende Sprengpatrone, dadurch gekennzeichnet, . daß der Äbsorptionskörper aus einem organischen brennbaren Stoff besteht.
DENDAT300630D 1914-11-24 Active DE300630C (de)

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DEP33579D DE393393C (de) 1914-11-24 1914-11-24 Sprengluftpatrone

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