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Einrichtung zur Kontrolle der Salz-
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streumenge eines Streufahrzeugs
Beschreibung Die Erfindung
geht aus von einer Einrichtung zur Kontrolle der Salzstreumenge eines Streufahrzeugs,
das einen Streuautomaten mit einer Dosiervorrichtung, die von einem Bedienungspult
steuerbar ist, sowie gegebenenfalls einen Fahrtschreiber umfaßt.- In bekannten Streufahrzeugen,
die in der kalten Jahreszeit zum Auftauen von Eis und Schnee Straßen und ähnliche
Verkehrsflächen mit Salz bestreuen, dient als Streuautomat beispielsweise eine Förderschnecke,
die einen Teil eines Salzvorrats zu einem Streuteller fördert, welcher das Salz
annähernd horizontal auf die Straße schleudert. Die pro Wegeinheit ausgestreute
Salzmenge kann durch die Schneckendrehzahl über ein sogenanntes Proportionalventil
gesteuert werden. Ferner ist ein Proportionalventil für den Streuteller vorgesehen,
mit dem die Tellergeschwindigkeit und damit die Streubreite einstellbar ist. Zum
Abstreuen einer in dem zurückgelegten Weg unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit
proportionalen Streumenge wird ein Impulsgeber verwendet, der der Fahrgeschwindigkeit
proportionaleImpulse erzeugt, die wiederum in einer Regelelektronik ausgewertet
werden und ein entsprechendes Steuersignal für die Proportionalventile hervorrufen.
- Zur Steuerung des gesamten Streuautomaten ist ein Bedienungspult vorgesehen, in
dem auch die Regelelektronik untergebracht ist. Ein bekanntes Beddenungspult, das
auch als Schaltkasten bezeichnet wird, umfaßt einen Hebel für die Streubreiteneinstellung,
einen Hebel für die Streumengeneinstellung, einen Schalter zum Ein- und Ausschalten
des Streuvorgangs, einen Zündanlaßschalter sowie weitere Schalter und Kontrollampen
zur Anzeige der zur Zeit wirksamen Funktionen. Zur Kontrolle der Salzstreumenge
ist
im Bereich des Hebels für die Streumengeneinstellung eine Tabelle angeordnet, auf
der für die verschiedenen mit dem anderen Hebel für die Streubreiteneinstellung
eingestelltenStreubreite zum Beispiel 4, 6 oder 8 m Je nach der Einstellung des
Hebels für die Streumengeneinstellung die ausgestreute Streumenge in Gramm pro m2
abgelesen werden kann.
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Diese Tabelle neben dem Hebel für die Streumengeneinstellung ermöglicht
es zwar der Bedienungsperson des Streufahrzeugs, im Augenblick eine Vorstellung
über die ausgestreute Streumenge zu haben, jedoch ist damit eine spätere Kontrolle
des Streuvorgangs nicht möglich. Festgehalten werden in dem Bedienungspult mit Je
einem Zählwerk lediglich die ausgestreute Tagesmenge und die Gesamtmenge in Kilogramm.
Aufgrund der Einstellung des Zählwerks für die ausgestreute Tagesmenge und der Einstellung
eines Tageskilometer-Zählwerks kann die mittlere pro Wegeinheit ausgestreute Salzmenge
nur in umständlicher Weise errechnet werden. Das Rechenergebnis läßt aber keine
genauen flückschlüsse darüber zu, welche Salzmengen bei bestimmten Streckenabschnitten
des Streufahrzeugs gestreut wurde, da der Tageskilometerzähler unabhangig davon
die von dem Streufahrzeug zurUckgelegte Wegstrecke zählt, ob der Streuautomat in
Betrieb war oder nicht.
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Andererseits besteht ein Bedürfnis der Betreiber der Streufahrzeuge,
nachweisen zu können, daß rechtzeitig unfallträchteige Wegstrecken gestreut wurden,
um der Verkehrssicherheit genüge zu tun. Andererseits läßt es die Wirtschaftlichkeit
und das zunehmende Interesse an einer möglichst geringen Umweltbelastung wünschenswert
erscheinen, daß nicht größere Salzmengen ausgestreut werden, als sie zur ausreichenden
Sicherung der Strecke gegen Eis und Schnee tatsächlich erforderlich
sint
Bisher haben sich Nachweise über die genaue Streumenge in Abhängigkeit von Zeit
und Ort des Einsatzes der Streufahrzeuge kaum glaubhaft erbringen lassen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Einrichtung zur Kontrolle der Salzstreumenge eines Streufahrzeugs der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, die es zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt nach dem Streuvorgang
ermöglicht, die Streumenge in Abhängigkeit von der von dem Streufahrzeug zurückgelegten
Wegstrecke und der Uhrzeit zu kontrollieren. Diese Einrichtung soll möglichst wenig
aufwendig sein,aber zuverlässig funktionieren, um glaubhafte Belege für die Streumenge
zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Einrichtung zur Kontroll der
Salzstreumenge der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß Mittel zur Beeinflussung
der Breite einer Schreibspur eines Fahrtschreibers mit einem Einstellorgan der Dosiervorrichtung
zur Einstellung der pro Wegeinheit von dem Streuautomaten ausgeworfenen Streumenge
in Wirkverbindung steht.
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Erfindungsgemäß wird also zur Kontrolle der Salzstreumenge ein Fahrtschreiber
herangezogen, der insbesondere in Nutzfahrzeugen wie Streufahrzeugen generell üblich
ist, aber hier in besonderer Weise von einem Streumengensignal beaufschlagt wird
und hierzu auch besonders eingerichtet sein kann.
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Normalerweise umfassen bekannte Fahrtschreiber unter anderem ein Uhrwerk,
welches eine Diagrammscheibe unter Schreibstiften hinwegdreht, so daß Je nach der
Auslenkung der Schreibstifte Aufschreibungen in unterschiedlichem radialem Abstand
von der Drehachse insbesondere in Abhängigkeit von dem Meßwert in die Schicht der
Diagrammscheibe geritzt werden.
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Insbesondere umfassen bekannte Fahrtschreiber drei Schreibstifte,
die auf verschiedenen Spuren Fahrtbeginn und Fahrtstrecke, zurückgelegte Wegstrecke,
Fahrt- und Haltezeiten sowie gefahrene Geschwindigkeit registrieren. Zur Anzeige
einzelner dieser Funktionen ist der Schreibstift als sogenannter Rüttelschrieb-Schreibstift
mit einem Anschlag ausgebildet, der eine bestimmte Schreibbreite vorgibt.
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Durch die Vibration des Fahrzeugs wird dann eine annähernd durchgehend
dunkle Schreibspur geschrieben, deren Amplitude durch den Anschlag bestimmt ist,
während im Ruhezustand des Fahrzeugs nur eine schmale Linie registriert wird, da
der Rüttelschrieb-Schreibstift nicht ausgelenkt wird.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Kopplung der Mittel zur Beeinflussung
der Breite einer Schreibspur des Fahrtschreibers mit dem Einstellorgan der Dosiervorrichtung
zur Einstellung der Streumenge wird also ein praktisch nicht verfälschbarer Beleg
über die pro Wegeinheit ausgeworfene Streumenge geschaffen, in dem die Streumenge
der Zeit des Streuvorgangs und dem Streckenabschnitt,auf dem gestreut wurde, exakt
zugeordnet ist. Diese Belege erlauben somit zu einem praktisch beliebigen Zeitpunkt
noch einen Nachweis darüber zu erbringen, in welcher Weise bestimmte Streuvorgänge
durchgeführt wurden. Die Mittel zur Einrichtung des üblichen Fahrtschreibers,um
diesen zur Registrierung der Streumenge brauchbar zu machen, sind verhältnismäßig
gering. Vor allem benötigt aber die Registrierung selbst praktisch keinen Zusatzaufwand,
da hierzu eine Diagrammscheibe verwendet werden kann, die auch die anderen in einem
Nutzfahrzeug zu Uberwachenden Pctnktionen registriert. Zur Durchführung dieser Kontrolle
sind praktisch keine zusätzlichen Einbauten in dem Streufahrzeug durchzuführen.
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In bevorzugter Weise ist die Einrichtung mit einem Fahrtschreiber
mit insbesondere drei.Schreibstiften zur
Registrierung des Fahrtbeginns
und -endes, der zurUckgelegten Wegstrecke, der Fahrt- und Haltezeiten und der gefahrenen
Geschwindigkeit in der Weise ausgebildet, daß der Fahrtschreiber einen zusätzlichen
Schreibstift aufweist, dessen Schreibbreite in Abhängigkeit von dem Einstellorgan
der Dosiervorrichtung einstellbar ist.
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Damit wird also die Möglichkeit geschaffen, daß eine besondere Schreibspur
fÜr die Kontrolle der Salzstpeumenge geschrieben wird,unabhängig von der vollständigen
Anzeige und Registrierung der sonst üblichen Funktionen.
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In besonders vorteilhafter Weise ist die Einrichtung so ausgeführt,
daß elektrisch einstellbare Anschläge eines Rüttelschrieb-Schreibstiftes mit einem
Streumengenkontrollschalter in Verbindung stehen, der durch das Einstellorgan zur
Streumengeneinstellung betätigbar ist.
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Damit kann an einem von dem Einstellorgan zur Streumengeneinstellung,
insbesondere einem Hebel, entfernten Ort, an dem der Fahrtschreiber untergebracht
ist, eine augenfällige Registrierung huber die zu einer bestimmten Zeit und einem
bestimmten Streckenabschnitt vorliegende Streumenge nach Maßgabe der Schreibbreite
des Rüttelschrieb-Schreibstiftes geschaffen werden. Der Aufwand zer Verstellung
des elektrisch einstellbaren Anschlages des Rüttelschrieb-Schreibstiftes ist gering.
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Zweckmäßig ist die Einrichtung mit dem Merkmal ausgebildet, daß der
Streumengenkontrollschalter als ein eine Hebelsteilun zur Streumengeneinstellung
abtastender Abtastschalter ausgebildet list. Dieser Schalter kann insbesondere als
Nockenschalter ausgebildet sein, der mit einer Schaltnocke auf einer Potentiometeraselle
zusammenwirkt. Das Potentiometer dient im vorliegenden Fall zur elektrischen Vorgabe
der Streumenge. Mit der Ausgestaltung der Einrichtung nach
Anspruch
5 wird sichergestellt, daß der Aufschrieb für die Streumenge nur dann erfolgt, wenn
bei fahrbereitem Streufahrzeug der Streuautomat in Betrieb ist.
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Mit der Ausgestaltung der Einrichtung nach Anspruch 6 wird eine sichere
Kontrolle der Streumenge auch dann geschaffen, wenn das Streufahrzeug mit einem
Doppelstreuer ausgerüstet ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit £Enf Figuren
erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine Draufsicht auf das Bedienpult, Figur 2 die Anordnung
eines Abtastschalters an einem Hebel zur Streumengeneinstellung, Figur 3 einen Stromlaufplan
zur Kontrolle der Streumenge eines Einfach-Streuers mit einem Fahrtachreiber mit
zweistufigem Zusatzschreiber, Figur 4 einenStromlaufplan gemäß Anspruch 3, jedoch
für einen Doppel-Streuer und Figur 5 eine erfindungsgemäß beschriebene Diagrammscheibe.
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In Figur 1 ist mit 1 ein Bedienpult eines Streufahrzeugs bezeichnet.
Auf der Oberseite des Bedienpults sind u.a.
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ein Zündanlaßschalter 2, ein Streuerschalter 3 zum Ein-und Ausschalten
des Streuvorgangs sowie eine Kontrolllampe 4 zur Anzeige des Betriebszustands des
Streuers erkennbar. Aus der linken Seite des Bedienpults ragt ein Hebel 5 für die
Einstellung der Streubreite heraus. Die Streubreite ist auf einer Skala 6 ablesbar.
Rechts ragt aus dem Bedienpult ein Hebel 7 zur Steuerung der Streumenge heraus.
Neben dem Hebel für die Streumenge ist auf dem Bedienpult eine Skala 8 erkennbar,
auf der die eingestellte Streumenge für verschiedene Streubreiten ablesbar ist.
Mit dieser Skala wird berücksichtigt, daß durch den Hebel 7 die pro Streckeneinheit
durch die Dosierschnecke
geförderte Salzmenge bestimmt wird, die
sich je nach der Einstellung der Streubreite über eine verschieden breite Fläche
verteilt, so daß die auf die Flächeneinheit, beispielsweise 1 m2, bezogene Streumenge
nicht nur von der Einstellung des Hebels 7, sondern auch von der Einstellung des
Hebels 5 abhängt.
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Es sei hier schon bemerkt, daß aus der Sicht des Umweltschutzes insbesondere
die Streumenge pro Flächeneinheit bei der niedrigsten Streubreite, hier 4 m, interessiert.
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Dabei wird ein Wert unter 20 g pro m2 noch als unkritisch angesehen,
während darüberliegende Werte unter Umständen bedenklich sein können und daher erfindungsgemäß
hervorgehoben werden sollen.
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Zur Registrierung der Streumenge wird deswegen die Stellung des Hebels
7 so abgetastet, daß ein Abtastschalter 9 je nachdem geschlossen oder geöffnet ist,
ob der Hebel 7 für die Streumenge auf einen Wert unter 20 g/m2 oder darüber auf
der Skala 8 eingestellt ist.
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Hierzu wird die Einstellung des Hebels 7 mit dem Abtastschalter 9,
der auch als Streumengenkontrollschalter bezeichnet wird, in der Anordnung gemäß
Figur 2 bewirkt.
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Hierin wird die Schwenkbewegung des Hebels 7 Über ein Schneckenrad
10 auf eine Schnecke 11 übertragen. Die Stellung der Schnecke 11 wird durch den
Abtastschalter 9 abgetastet.
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In dem Stromlaufplan nach Figur 3 ist mit 12 ein Automatik-Fahrtschreiber
gekennzeichnet, der jedoch mit einem zusätzlichen Rüttelschreibstift zum Schreiben
einer Schreibspur mit zwei unterschiedlichen Breiten entsprechend der Einstellung
eines Anschlags ausgestattet ist. In Figur 3 sind die Mittel zur Verstellung des
Anschlags mit dem Symbol 13 angedeutet, indem ein dickerer Striche 13a die
breitere
Schreibspur und ein dünnerer Strich 13b die schmalere Schreibspur symbolisiert.
Zum Anschluß der üblichen Kontrollelemente sowie einer Zeituhr 14, die auch den
Vorschub der Diagrammscheibe bewirkt, dient ein ebenfalls üblicher Stecker 15, auf
den deswegen hier nicht eingegangen zu werden braucht.
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Ein zweiter Stecker 16 des Automatik-Fahrtschreibers zur Einstellung
des zweistufigen Zusatzschreibers ist wie folgt angeschlossen: Bei eingeschalteter
Zündung liegt eine Leitung 17 an dem positiven Pol einer Batterie. Von der Leitung
17 erfolgt der Stromfluß Über eine Steckereinheit 18 zu dem Bedienpult, in dem ein
von dem Streuerschalter über eine Leitung 19 beaufschlagtes Zusatzrelais 20 untergebracht
ist. Das Zusatzrelais umfaßt einen Schließer 21, der in eine Leitung 22 zwischen
der Leitung 17 und einem Kontakt-Anschluß 23 des Abtastschalters 9 angeordnet ist.
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Ist der Abtastschalter 9, der der Streumengenkontrollschalter ist,
bei einer Streumenge kleiner 20 g/m2 bei 4 m Streubreite geöffnet, so erfolgt ein
Stromfluß über eine Leitung 24 über die Steckereinheit 18 und eine Leitung 25 zu
dem zweiten Stecker 16 für den Zusatzschreiber.
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Dadurch wird der nicht dargestellte Anschluß in dem Zusatzschreiber
entsprechend dem Symbol 13b auf die schmalere Schreibbreite eingestellt.
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Wird hingegen mit dem Hebel 7 eine größere Streumenge als 20 g/m2
vorgegeben, so ist der Abtastschalter 9 geschlossen und es folgt von dem Kontaktanschluß
23 ein Stromfluß über die Leitung 26, die Steckereinheit 18 und die Leitung 27 zu
dem Stecker für den Zusatzschreiber in der Weise, daß der Anschlag auf eine größere
Schreibbreite entsprechend dem Symbol 13a verstellt wird.
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Somit stellt eine in den Fahrtschreiber 12 eingesetzte Diagrammscheibe
für jede Betriebszeit des Streuers dar, mit welcher Streumenge gearbeitet wurde.
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Eine solche DiagrammBcheibe ist in Figur 5 dargestellt.
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Hierin ist der Aufschrieb für die Salzstreumenge mit 28 bezeichnet.
Der schmalste Abschnitt 29 des Aufschriebs signalisiert eine Streumenge von höchstens
20 g/m2, während die breitere Schreibspur 30 eine darüberliegende Streumenge kennzeichnet.
(Der noch breitere nicht bezeichnete Abschnitt kann eine weitere Grenze der Streumengeneinstellung
angeben.) Der Stromlaufplan nach Figur 4 unterscheidet sich von demjenigen nach
Figur 3 dadurch, daß hier zwei Zusatzrelais vorgesehen sind, um die von einem Doppel-Streuer
abgegebene Streumenge zu kontrollieren. Dabei entspricht das Zusatzrelais 20 demjenigen
in Figur 3, welches beispielsweise einem linken Streuerschalter zugeordnet ist.
Das zweite Zusatzrelais B 31 wird je nach der Einstellung eines Streuersclialters
für einen rechten Streuer erregt. Der Schließer 21 des ersten Zusatzrelais und ein
Schließer 32 des zweiten Steuerrelais sind parallel geschaltet, so daß immer die
höchste eingestellte Streumenge überwacht wird, wenn wenigstens einer der beiden
Streuer in Betrieb ist.