-
Einrichtung zur Einspritzung von Zündkraftstoff
-
einerseits und zündunwilligem Hauptkraftstoff andererseits für Dieselmotoren
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
-
Bel konventionellen Dieselbrennverfahren sind die Forderungen nach
rungen nach geringen spezifischen Kraftstoffverbräuchen einerseits und niedrigen
Schadstoff-emissionen andererseits gegenläutig. Der dieselmotorische Zweistoffbetrieb
bietet die Moglichkeit, beide Forderungen gleichzeitig zu erfüllen. Ein weiterer
Vorteil dieses Zweistoffbetriebes besteht darin, daß ein bbträchtlicher Anteil des
Dieselöls durch alternative Kraftstoffe, wie beispielsweise aus pflanzlichen Rohstoffen
hergestellte Alkohole, insbesondere Äthanol ersetzt werden können.
-
Alkohole zeichnen sich durch extrem niedrige Cetan-Zahlen aus. Dies
bedeutet geringe Zündwilligkeit, wodurch diese Araftstoffe ohne zusätzliche Maßnahmen
in Dieselmotoren nicht zu verbrennen sind. Die Ursache für diese Eigenschaft der
Alkohole und insbesondere des Äthanols ist die
erheblich höhere
Zündtemperatur der Alkohole gegenüber normalem Dieselkraftstoff. Ferner ist die
Verdampfungswärme des Athanols mehr als dreimal so groß wie die von Dieselkraftstoff.
-
Um bei Einsatz von Athanol in Dieselmotoren Zündaussetzer zu vermeiden,
sind schon verschiedene Maßnahmen zur Steigerung der Kompressionstemperaturen angewandt
worden, nämlich Steigerung des Verdichtungsverhältnisses, Droselung und Vorwärmung
der Ansaugluft, Abgasrückführung und Heißkühlung. Wie Untersuchungen gezeigt haben,
reicht jede Einzelmaßnahme der vorgenannten Art nicht aus, um den Teillastbetrieb
ohne Zündaussetzer zu gewährleisten. Zusätzliche Maßnahmen zur Kaltstarthilfe vorzusehen,
ist steuerungstechnisch sehr aufwendig und für den Praxisbetrieb zu schwierig.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es bereits bekannt gcworden, Äthanol
über einen Vergaser oder eine Niederdruckeinspritzung der Ansaugluft beizugeben,
also eine äußere Gemischbildung zwischen Äthanol und Luft vorzunehmen. Die Zündung
erfolgt dann durch Hochdruckeinspritzung von herkömmlichem Dieselöl. Als nachteilig
ist. hierbei anzusehen, daß derSthanolanteil nicht über 25 bis 40 % der gesamten
Kraftstoffmenge gesteigert werden konnte, da sich eine klopfende Verbrennung einstellte.
-
Eine wesentliche Steigerung des Äthanolanteils wurde mit einem Zweistoffbetrieb
der gattungsgemäßen Art erreicht, bei dem Alkohol einerseits und konventioneller
Diese kraftstoff als Zündkraftstoff andererseits mittels völlig voneinander getrennter
Hochdruck-Einspritzsysteme in den Brennraum des Zylinders eingespritzt wurde. Dieser
Verbesserung stand jedoch der Nachteil gegenüber, daß zwei
aufwendige
Hochdruck-Einspritzsysteme benötigt werden.
-
Aus der DE-OS 15 76 478 ist ein Kraftstoff-Einspritzventil bekannt,
mittels dessen eine zweistufige Einspritzung ein und desselben Dieselkraftstoff
in den Brennraum eines Zylinders möglich ist. Mit Hilfe einer solchen Voreinspritzung
sollen die Verbrennungsgeräusche bei Dieselmotoren herabgesetzt und außerdem eine
möglichst rauchfreie Verbrennung erhalten werden. Der öffnungsdruck für die Haupteinspritzung
soll hierbei höher sein als der Öffnungsdruck für die Voreinspritzung um eine klare
Trennung zwischen diesen beiden Einspritzvorgängen zu erhalten.
-
In der deutschen Patentanmeldung P 29 24 128.9 wird bereits vorgeschlagen,
mittels nur eines Hochdruck-Einspritzsystems und einer Zweistoff-Einspritzdüse die
zeitlich aufeinanderfolgende Einspritzung von Zündkraftstoff und zündunwilligem
Hauptkraftstoff vorzunehmen, wobei in der Einspritzdüse eine Vorlagerung des Zündkraftstoffes
mittels einer Niederdruckpumpe erfolgt, der dann mit dem Hochdruck des Hauptkraftstoffes
in den Brennraum eingespritzt wird. Diese kompakte Zweistoff-Einspritzdüsen-Bauweise
läßt sich vorteilhaft bei neu herzustellenden Zündöl-Alkohol-Dieselmotoren anwenden,
weil diese Zweistoff-Einspritzung im wesentlichen durch periphere Anbauteile ermöglicht
wird. Da andererseits eine solche Zweistoff-Einspritzdüse verhältnismäßig kompakt
ist, ist eine Nachrüstung bei einem bereits vorhandenen Dieselmotor in der Regel
nur dann möglich, wenn auch der Zylinderkopf erneuert wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der
gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß eine Direkteinspritzung von Zündkraftstoff
einerseits und Hauptkraftstoff andererseits in den Brennraum des Zylinders eines
Dieselmotors möglich ist, ohne daß hierzu
zwei Hochdrucksysteme
notwendig sind und ohne daß hierzu ein nennenswerter Umbau des Dieselmotors erforderlich
ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß nur eine
Hochdruck-Einspritzpumpe für den zündunwilligen Hauptkraftstoff, also in der Regel
den Alkohol, erforderlich ist, während der Zündkraftstoff mittels einer Niederdruckpumpe
gefördert und dem Hauptkraftstoff vorgelagert wird, dessen Hochdruck dann zur Einspritzung
des Zündkraftstoffes ausgenutzt wird. Die Vorlagerung des Zündkraftstoffes erfolgt
in einem Druckteiler, der entweder der Hochdruck-Einspritzpumpe oder einer der Einspritzdüsen,
insbesondere der Einspritzdüse für den Hauptkraftstoff zugeordnet sein kann.
-
Durch die Maßnahmen nach dem Anspruch 2 kann eine gute zeitliche Trennung
zwischen der Einspritzung des Zündkraftstoffes einerseits und des zündunwilligen
Hauptkraftstoffes andererseits erreicht werden. Durch die Maßnahmen nach dem Anspruch
3, insbesondere zusammen mit den Maßnahmen nach dem Anspruch 4 wird erreicht, daß
ein kurzzeitiges exaktes Einspritzen des Ziindkraftstoffes ohne nennenswertes Nachspritzen
ermöglicht wird.
-
Durch die Maßnahmen nach dem Anspruch 5 wird eine gute zeitliche Trennung
zwischen Einspritzung des Zündkraftstoffes einerseits und dem Einspritzen des Hauptkraftstoffes
andererseits erreicht, da der Druck des Hauptkraftstoffes durch den Vornocken zuerst
nur auf einen Wert erhöht wird, bei dem ein öffnen der Einspritzdüse für den Zündkraftstoff
erfolgt, während die Einspritzdüse für den Hauptkraftstoff noch geschlossen bleibt.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Einrichtung gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung mit an
der Hochdruck-Einspritzpumpe angebrachtem Druckteiler, Fig. 2 eine weitere Einrichtung
gemäß der Erfindung in schematischer Darstellung mit an einer Einspritzdüse angebrachtem
Druckteiler, Fig. 3 eine Ausführungsform eines Druckteilers, Fig. 4 eine weitere
Ausführungsform eines Druckteilers mit einem Differentialkolben, Fig. 5 eine dritte
Ausführungsform eines Druckteilers mit einem Ausschubkolben mit Steuerkante und
Fig. 6 eine Möglichkeit die Alkohol-Einspritzdüse mittels Zündkraftstoff zu schmieren.
-
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der obere
Teil des Kurbelgehäuses 1 eines Dieselmotors dargestellt. Im Kurbelgehäuse 1 ist
eine Zylinderlaufbüchse 2 eines Zylinders 3 angeordnet. Zwischen der Zylinderlaufbüchse
2 und dem Zylinder 3 sind Kühlwasserkanäle 4 ausgebildet. In der Zylinderlaufbchse
2 ist ein in Richtung seiner Mittellängsachse 5 bewegbarer Kolben 6 angeordnet,
der üblicherweise mittels Kolbenringen 7 gegenüber der Zylinderlaufbüchse 2 abgedichtet
ist. Im Kolbenboden 8 ist eine Mulde 9 ausgebildet.
-
Der Zylinder 3 ist durch einen Zylinderkopf 1o verschlossen, in dem
ein Einlaßventil 11 angebracht ist. Das Einlaßventil verbindet den durch die Zylinderlaufbüchse
2, den Zylinderkopf 10 und den Kolbenboden 8 begrenzten
Brennraum
12 und einen durch den Zylinderkopf 1o führenden Ansaugkanal 13 für Verbrennungsluft
miteinander, wenn es geöffnet ist, bzw. trennt es die beiden voneinander, wenn es
geschlossen ist. In dem Zylinderkopf ist weiterhin eine Einspritzdüse 14 zur Direkt-Einspritzung
eines zündunwilligen Kraftstoffes in den Brennraum 12, d. h. in die Mulde 9 im Kolbenboden
8, vorgesehen. Diese Einspritzdüse wird der Einfachheit halber nachfolgend als Alkohol-Düse
14 bezeichnet.
-
Weiterhin ist im Zylinderkopf 10 eine weitere Einspritzdüse 15 angeordnet,
durch die ein zündwilliger Kraftstoff direkt in den Brennraum 12 eingespritzt werden
kann.
-
Diese Einspritzdüse 15 wird nachfolgend der Einfachheit halber als
Zündöldüse 15 bezeichnet.
-
Seitlich am Kurbelgehäuse 1 ist eine Einspritzpumpe 16 angebracht,
deren Saugseite 17 in üblicher Weise über eine Saugleitung 18 mit einem Vorratsbehälter
19 für zündunwilligen Hauptkraftstoff, üblicherweise also äthanol, verbunden ist.
Auf der Druckseite 20 der Einspritzpumpe 16 ist ein - nachfolgend noch näher zu
erläuternder - Druckteiler 21 angebracht, von dem eine Druckleitung 22 für den erwähnten
Hauptkraftstoff zur Alkoholdüse 14 führt.
-
Mit dem Druckteiler 21 ist ein Vorratsbehälter 23, für zündwilligen
Kraftstoff, üblicherweise also konventionellen Dieselkraftstoff, über eine Zuführleitung
24 verbunden, in die eine Niederdruckpumpe 25 geschaltet ist. Das über diese Zuführleitung
24 dem Druckteiler 21 zugeführte Zündöl wird vom Druckteiler 21 über eine Zündöl-Druckleitung
26 der Zündöldüse 15 zugeführt. Von beiden Einspritzdüsen 14, 15 führen Leckölleitungen
27, 28 zurück zu den jeweiligen Vorratsbehältern 19, 23. In der Zeichnung sind sämtliche
Leitungen 18, 22, 27, die zündunwilligen
Hauptkraftstoff führen,
gestrichelt dargestellt, während alle Leitungen 24, 26, 28, die den Zündkraftstoff
führen, strichpunktiert dargestellt sind.
-
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach Fig.
1 im wesentlichen nur dadurch, daß auf der Einspritzpumpe 16 kein Druckteiler angebracht
ist, sondern daß ein Druckteiler 21' an der Alkoholdüse 14' angebracht ist. Die
Druckleitung 22' führt in diesem Fall direkt von der Druckseite 20 der Einspritzpumpe
16 zum Druckteiler 21'. Des weiteren führt die Zuführleitung 24' vom Vorratsbehälter
23 zum Druckteiler 21', aus dem eine Zündöldruckleitung 26' zur Zündöldüse 15 führt.
Ansonsten zeigen in Fig. 2 die gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 an, daß die
Beschreibung von Fig. 1 auch hierfür gilt.
-
Fig. 3 zeigt einen Druckteiler 21 bzw. 21', der sowohl an der Druckseite
20 der Einspritzpumpe 16 als auch an der entsprechenden Einspritzdüse, in der Regel
also der Alkoholdüse 14 bzw. 14' angebracht werden kann. In einem solchen Druckteiler
erfolgt ganz generell eine Vorlagerung des mit Niederdruck zugeführten zündwilligen
Xraftstoffs, also des Zündöls, der dann unter Zuhilfenahme des Hochdrucks des von
der Einspritzpumpe 16 kommenden Hauptkraftstoffs eingespritzt wird.
-
Dem Druckteiler 21 bzw. 21' wird das Zündöl vom Vorratsbehälter 23
mittels der Niederdruckpumpe 25 über die Zuführleitung 24 zugeführt. Wenn der Standdruck
des Hauptkraftstoffes, also des Alkohols niedriger ist als der Druck in der Zuführleitung
24, dann öffnet ein mittels einer Feder 29 belastetes Rückschlagventil 30 und läßt
Zündöl in einen Vorlagerungsraum 31 einströmen, der zylindrisch ausgebildet ist
und durch einen in ihm gegen eine Feder 32 verschiebbaren Ausschubkolben 33 abgeschlossen
ist. Die dem Vorlagerungsraum 31 abgewandte Seite des Ausschubkolbens 33 ist mit
dem Druck des Hauptkraftstoffes
von der Druckseite 20 der Einspritzpumpe
16 her beaufschlagbar. Der Vorlagerungsraum ist weiterhin über die Zündöl-Druckleitung
26 bzw. 26' mit der Zündöldüse 15 verbunden. Vor dem Ausschubkolben 33 mündet der
Anschluß zur Alkoholdüse 14 bzw. 14' aus.
-
Wie bereits erwähnt wurde, öffnet das Rückschlagventil 30 dann, wenn
der Niederdruck in der Zuführleitung 24 höher ist als der Standdruck im Leitungssystem
für den Hauptkraftstoff. Es strömt dann Zündöl in den Vorlagerungsraum 31, wodurch
der Ausschubkolben 33 - unterstützt durch die Kraft der Feder 32 - in seine in der
Zeichnung dargestellte Endlage verschoben wird. Eine Vorlagerung gegen die Kraft
einer Feder ist ebenfalls möglich, weil damit eine einwandfreie Füllung des entsprechenden
Vorlagerungsraumes gewährleistet ist. Wenn durch Hochdruckförderung von Hauptkraftstoff
durch die Einspritzpumpe 16 der Ausschubkolben 33 mit einem entsprechenden hohen
Druck belastet wird, dann schließt das Rückschlagventil 30 und der im Vorlagerungsraum
31 befindliche Zündkraftstoff wird durch die Leitung 26 bzw. 26' der Zündöldüse
15 zugeführt. Die zeitliche Folge von Zündöl einerseits und Hauptkraftstoff (Alkohol)
andererseits in den Brennraum 12 des Zylinders 2 ergibt sich bei diesem Ausführungsbeispiel
danach, welche öffnungsdrücke die Zündöldüse 15 einerseits und die Alkoholdüse 14
bzw. 14' andererseits haben. Ist der Öffnungsdruck der Zündöldüse 15 niedriger als
der der Alkoholdüse 14 bzw. 14'. Sind die Öffnungsdrücke etwa gleich, so öffnen
beide Düsen 15 bzw. 14 oder 14' etwa gleichzeitig.
-
Ist der öffnungsdruck der Zündöldüse 15 höher als der der Alkoholdüse
15 bzw. 14', so öffnet erstere zuletzt mit der Folge, daß das Zündöl erst in den
Brennraum 12 eingespritzt wird, wenn der Hauptkraftstoff zumindest teilweise bereits
eingespritzt ist.
-
In Fig. 4 ist ein Druckteiler 21" dargestellt, der ebenfalls wiederum
mit der Einspritzpumpe 16 direkt gekoppelt werden kann oder mit der Alkoholdüse
14 bzw. 14'.
-
Bei diesem Druckteiler wird ebenfalls der von der Niederdruckpumpe
25 geförderte zündwillige Kraftstoff über ein mittels einer Feder 29' belastetes
Rückschlagventil 30' einem Vorlagerungsraum 31' zugeführt, der wiederum über eine
Zündöl-Druckleitung 26 bzw. 26' mit der Zündöldüse 15 verbunden ist. Der Vorlagerungsraum
31' ist mittels eines axial in diesem verschiebbaren Ausschubkolbens 33' verschlossen.
Dieser ist Teil eines Differentialkolbens 34, und zwar bildet er den kleinen Kolben
dieses Differentialkolbens 34. Der im Vergleich zum Ausschubkolben 33' im Querschnitt
größere Kolben 35 des Differentialkolbens 34 ist achsparallel zum Ausschubkolben
33' angeordnet und mit diesem fest verbunden und in einem diesem im Querschnitt
angepaßten zylindrischen Druckraum 36 angeordnet, der auf seiner dem Ausschubkolben
33' abgewandten Seite mit der Druckseite 20 der Einspritzpumpe verbunden ist. Auch
bei dieser Ausführung kann die Feder 32 so angeordnet sein, daß sie die Wirkung
des Vorlagerungsdruckes unterstützt. Der große Kolben 35 ist auf dieser Seite auch
mit einer Feder 32 vorgespannt.
-
Aus dem zwischen dem großen Kolben 35 und dem Ausschubkolben 33 befindlichen
Raum 37 mündet eine gemeinsame Leckölleitung 38 aus. Im übrigen führt aus dem Alkohol-Drucksystem
noch ein Auslaß zur Alkoholdüse 14 bzw. 14'. Aufgrund der unterschiedlichen Querschnittsflächen
des Kolbens 35 und des Ausschubkolbens 33' ergibt sich am Differentialkolben 34
ein Druckübersetzungsverhältnis, das dem Verhältnis der Querschnittsflächen der
erwähnten Kolben 33' und 35 entspricht. Wenn im Alkoholsystem der Standdruck niedrig
ist, kann der Vorlagerungsdruck der Niederdruckpumpe 25 das Rückschlagventil 30'
öffnen und den Vorlagerungsraum 31' mit Zündöl füllen. Der Differentialkolben 34
wird hierbei gegen den Standdruck des Alkohols und gegen die Vorspannung der Feder
32 verschoben. Wenn der Druckraum 36 und damit
die diesem zugewandte
Fläche des großen Kolbens 35 mit dem Hochdruck des Alkohols yon der Druckseite 20
der Einspritzpumpe her beaufschlagt wird, dann stellt sich im Vorlagerungsraum 31'
ein um das Querschnittsverhältnis von Kolben 35 und Ausschubkolben 33' größerer
Druck ein, so daß bei Überschreiten des Öffnungsdruckes der Zündöldüse 15 das Zündöl
in den Brennraum 12 eingespritzt wird. Aufgrund des großen Schluckvermögens des
Druckraums 36 bei der Bewegung des Kolbens 35 bricht der Druck im Alkoholsystem
zusammen, wodurch eine weitere Verzögerung beim Aufbau des öffnungsdruckes der Alkoholdüse
14 bzw. 14' erreicht wird. Durch diese Ausgestaltung ist also mit einfachen Mitteln
eine relativ große Zeitdifferenz zwischen dem Einspritzbeginn für das Zündöl einerseits
und den Hauptkraftstoff andererseits erreichbar, und zwar auch dann, wenn die Öffnungsdrücke
der Zündöldüse 15 einerseits und der Alkoholdüse 14 bzw. 14' andererseits etwa gleich
groß sind, was im Prinzip erstrebenswert ist. Der Differentialkolben 34 bewirkt
also zum einen eine Druckerhöhung beim vorgelagerten Zündöl im Vergleich zum Hauptkraftstoff
und zum anderen eine Verstärkung des Schluckeffektes gegenüber dem in Fig. 3 dargestellten
System mit einem Ausschubkolben konstanten Durchmessers.
-
In Fig. 5 ist ein Druckteiler 21"' dargestellt, bei dem wiederum Zündöl
von der Niederdruckpumpe 25 über eine Zuführleitung 24 einem Vorlagerungsraum 31"
zugeführt wird. Dieser Vorlagerungsraum 31" ist über einen axial verschiebbaren
Förderkolben 39 abgeschlossen, der auf seiner dem Vorlagerungsraum 31" zugewandten
Seite als Ausschubkolben 33" ausgebildet ist. Die dem Vorlagerungsraum 31" abgewandte
Kante dieses Ausschubkolbens 33" dient als Absteuerkante 40. Mit dem Ausschubkolben
33 ist - als Bestandteil des Förderkolbens 39 - ein Kolben 35' verbunden, der gleichen
Durchmesser wie der Ausschubkolben
33" hat und der seinerseits
wiederum einen Druckraum 36' begrenzt, der mit der Druckseite 20 der Einspritzpumpe
verbunden ist. Zwischen Kolben 35' und Ausschubkolben 33" ist ein Überström-Ringkanal
41 ausgebildet, der mittels entsprechender Uberströmbohrungen 42 mit dem Vorlagerungsraum
31" verbunden ist.
-
In der Ruhelage wird der Förderkolben 39 von einer im Vorlagerungsraum
31" befindlichen Feder 32' in die in der Zeichnung dargestellte Lage gebracht, in
der der Vorlagerungsraum 31" von der Niederdruckpumpe 25 mit Zündöl gefüllt werden
kann. Wenn der Druck des Hauptkraftstoffes größer als der Vorlagerungsdruck des
Zündöls wird, dann wird der Förderkolben 39 zum Vorlagerungsraum 31" hin bewegt,
wodurch der vorgelagerte Zündkraftstoff in die Druckleitung 26 bzw. 26' ausgeschoben
und bei Erreichen des öffnungsdruckes der Zündöldüse 15 in den Brennraum 12 gespritzt
wird. Bei Beginn dieses Ausschubvorganges verschlleBt der Ausschubkolben 33" die
in den Vorlagerungsraum 31" führende Zuführleitung 24, und zwar sõlange, bis die
Steuerkante 40 vor diese Leitung 24 kommt. ln olesem Augenblick wird der Vorlagerungsraum
31" übers die Überström-Bohrung 42 und den Uberström-Ringkanal 41 mlt der Zuführleitung
24 kurzgeschlossen, sö daß der im Vorlagerungsraum 31" aufgebrachte Druck sicht
wieder in das Niederdrucksystem der Niederdruckpumpe 5 und der zugehörigen Leitung
24 abbauen kann.
-
Dem Vorlagerungsraum 31" ist ein Gleichraum-Entlastungsventil 43 nachgeordnet,
das gegen den Druck einer Feder 44 beim Ausschieben des Zündöls aus dem Vorlagerungsraum
31" effnet wird und bei der erwähnten Entlastung über die Steuerkante 40 schlagartig
schließt. Hierdurch wird erreicht, daß der Zündkraftstoff sehr kurzzeitig und ohne
Nachspritzen eingespritzt wird, da zu Beginn des Ausschubvorganges
dieses
Entlastungsventil erst öffnet, wenn der Druck des vorgelagerten Zündkraftstoffes
so groß wird, daß die Vorspannkraft der Feder 44 überwunden wird.
-
Auch bei dieser Ausführung führt aus dem Hochdrucksystem des Alkohols
eine Leitung zur Alkoholdüse 14 bzw. 14'.
-
Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen ist es möglich, die
Einspritzpumpe 16 so auszugestalten, daß jhrc Nockenwelle außer dem jeweiligen die
Förderung des Hauptkraftstoffes (Alkohol) bewirkenden Nocken 46 noch einen Vornocken
47 aufweist, der einen Druckanstieg im Alkoholsystem hervorruft, durch den die Einspritzung
des vorgelagerten Zündöls erfolgt, ohne daß bereits die Alkoholdüse 14 bzw. 14'
öffnet. Diese Ausgestaltung ist in Fig. 1 gestrichelt angedeutet.
-
Wie in den Fig. 1 und 2 angedeutet ist, und wie aus Fig. 6 hervorgeht,
werden als Einspritzdüsen 14 bzw. 14' für den Hauptkraftstoff Mehrlochdüsen eingesetzt,
während als Zündöldüse 15 eine Einlochdüse eingesetzt wird.
-
Aus Fig. 6 geht auch hervor, wie die Schmierprobleme bei der Alkoholdüse
14 bzw. 14' gelöst werden können. Die Alkoholdüse 14 bzw. 14' weist eine die Düsenöffnungen
48 verschließende Düsennadel 49 auf, die mit einem Nadelführungskolben 50 verbunden
ist, der radial spielfrei aber axial verschiebbar in einer im Querschnitt angepaßten
Führung 51 angeordnet ist. Im Nadelführungskolben 50 ist eine Schmiernut 52 ausgebildet,
die mit Zündkraftstoff als Schmieröl gefüllt ist, so daß immer eine ausreichende
Schmierung zwischen dem Nadelführungskolben 50 und der Führung 51 gewährleistet
ist. Die Schmiernut 52 wird über einen Kanal 53 in dem geringen Umfang, in dem Schmirö'ir
verluste auftreten, mit Zündkraftstoff versorgt wird.
-
Hierzu ist der Kanal 53 im Druckteiler 21, 21', 21", 21"'
an
die Zuführleitung 24 für Zündkraftstoff angeschlossen, und zwar - in Förderrichtung
des Zündkraftstoffes gesehen - vor dem Rückschlagventil 30 bzw. 30' bzw. dem Entlastungsventil
43, so daß die Schmiernut 52 wenigstens einmal während.jedes Arbeitstaktes der Düsennadel
49 vom Druck der Niederdruckpumpe 25 für Zündkraftstoff beaufschlagt wird.