DE3000834C2 - Schweißbolzen als einseitiges Befestigungselement - Google Patents
Schweißbolzen als einseitiges BefestigungselementInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft einen Schweißbolzen als einseitiges Befestigungselement für Metallplatten und
Verbundplatten mit metallischen Deckblechen, insbe- r> sondere für Verbundplatten mit einem Kunststoffkern
und Deckblechen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, unter Verwendung des Verfahrens des Bolzenschweißens durch Kondensatorentladung.
Insbesondere aus einem Kern und zwei metallischen Deckschichten bestehende Verbundplatten werden oft
einseitig befestigt, dies vor allem bei Verwendung als vorgehängte Fassadenelemente mit dekorativer Außenseite; an der Sichtseite sollen sich durch Befestigungselemente keine bleibenden Verformungen oder Abzeich-
nungen ergeben, die besonders bei schrägem Lichteinfall unerwünschte, den ästhetischen Eindruck beeinträchtigende Effekte wie z. B. Schattenwurf oder
Punktstruktur hervorrufen.
Aber auch bei Verbundplatten als Raumteiler oder ähnliche mit von jeder der beiden Seiten einseitig
angebrachten Befestigungselementen ist es unerwünscht, die metallische Deckschicht der Gegenseite
durch ein Befestigungselement in irgendwelcher Art zu beeinträchtigen.
Um nun an der Sichtseite keine Spuren von Befestigungselementen entstehen zu lassen werden bei
Deckplatten jeglicher Art in den meisten Fällen sogenannte einseitige Befestigungselemente bevorzugt
Diese sind für Verbundplatten bekannt und mit dem w>
Nachteil versehen, entweder keine einwandfreie Sichtseite zu gewährleisten oder nur mit unwirtschaftlich
hohen Fertigungskosten an der Verbundplatte angebracht werden zu können, auch läßt oft die chemische
Festigkeit der Verbindung zu wünschen übrig. So muß beispielsweise bei Verwendung von Spreizkrallen nach
der Schrift zum DE-GM 74 42 107 oder beim Reibschweißverfahren nach der CH-PS 5 83 833 zunächst
ein Loch in die Deckschicht gebohrt werden, was die mechanische Beanspruchung von Verbindung und
Platte stark einschränkt und die Fertigung verteuert
Durch die US-PS 36 71710 ist ein gleichförmig
stärker werdender und konkav ausgebildeter Bolzen bekanntgeworden, der mit seiner äußersten Kante einen
Schweißvorgang einleitet und durch seine besondere Ausbildung die Schweißwärme zurückhält. Der
Schweißvorgang setzt sich progressiv über eine 10 bis 50mal gegenüber dem Kondensator-Entladungsschweißen längere Zeitspanne fort und bildet endlich ein
einheitliches Schmelzbad über den gesamten Querschnitt des Bolzens hin; die entstehende vollflächige
Verschweißung geht über den gesamten Bolzenquerschnitt Die dabei notwendigerweise erforderliche hohe
Schmelzenergie würde mit Sicherheit bei Bereitstellung dieses Bolzens als einseitiges Befestigungselement an
Metall- oder Verbundplatten mit Kunststoffkern eine Schädigung der Verbundhaftung und eine nachteilige
Beeinträchtigung des Aussehens der bolzenfreien •Schauseite zur Folge haben. Einen derartigen Effekt
beobachtet man bereits beim Kondensator-Entladungsschweißen bei Verwendung von handelsüblicher Bolzen
mit Spitzenzündung; denn es hat nicht an Versuchen gefehlt, eine Befestigungsvorrichtung für Verbundplatten durch Aufschweißen von Gewindebolzen mittels
Kondensatorcnentladungsschweißgeräten herzustellen. Dieses Verfahren blieb bisher für diesen Verwendungszweck ohne Erfolg, da die Festigkeit — vor allem bei
Inanspruchnahme der Verbindung auf Torsion — üblicher Bolzen mit konzentrischer, schwach konischer
Kontaktfläche mit zentrischem Dorn als Zündspitze zu gering war. Erst bei Deckblechdicken ab etwa 1 mm
konnten teilweise brauchbare Ergebnisse erhalten werden. Üblicherweise werden aber Deckbleche mit
Dicken kleiner als 1 mm verwendet Weder durch das Kondcnsatorentladungsschweißverfahren noch durch
ein anderes Verfahren ist bisher eine zufriedenstellende Befestigungsmöglichkeit für die bevorzugt im Handel
befindlichen Verbundplatten verfügbar.
Die beschriebenen Mängel haften auch dem Gegenstand nach der Veröffentlichung »Resistance welding«
(1950, S. 217) an; bei dem dort gezeigten Bolzen kommt der ringförmigen Erhebung eine doppelte Aufgabe zu:
sie soll sowohl den Schweißvorgang einleiten als auch als Verschweißfläche wirken.
So sind bisher für Kondensator-Entladungsschweißen nur Bolzen mit Zündspitzen im Handel, da die Hersteller
derartige Bolzen für diesen Verschweißvorgang allein als brauchbar ansehen.
So liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, zur einseitigen Befestigung von Metallplatten, insbesondere
von Verbundplatten aus einem Kernmaterial, beispielsweise aus einem thermoplastischen Kunststoffkern, und
metallischen Deckblechen, ein Befestigungselement zu entwickeln, welches die erwähnten Mangel nicht
aufweist und eine Verbindung ohne Schädigung der Sichtseite erlaubt
Zur Lösung dieser Aufgabe führt daß der metallische Bolzen aus einem Schaft und einem Kopf besteht, wobei
der Schaft in an sich bekannter Weise ausgebildet ist und der Kopf eine ringförmige, innen und außen durch
eine geschlossene Kegelschnittfigur begrenzte Verschweißfläche aufweist auf der sich ein ringförmiger
Zündring befindet Dabei soll das Verhältnis der Kreisoder Ellipsenachsen vorteilhafterweise zwischen 1 und
3, vorzugsweise bei 1, liegen.
einem Rohr herzustellen sowie gegebenenfalls die Verschweißfläche und/oder den Zündring mit mindestens
einem Schlitz zu versehea
Dank des erfindungsgemäßen Schweißbolzens wird der Schweißvorgang durch den Zündring eingeleitet,
worauf es innerhalb von etwa 2 Millisekunden infolge Ionisation der Luft explosionsartig zu einer Verschmelzung
des Zündringes zwischen den parallel angeordneten zu verschweißenden Flächen — Metallplatte/Verschweißfläche
— kommt. Nur der Zündring <Jes Bobens
wird während des Schweißvorganges wesentlich verändert. d.h. er verschwindet Der restliche Bolzen
verbleibt praktisch im ursprünglichen Zustand.
Die Verschweißfläche ist ringförmig, die Verschweißzone hat eine konstante Tiefe von nur etwa 0,1 mm, wie
dies die Praxis belegt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen schematisch die
F i g. 1 bis 5 Seitenansichten verschiedener Ausführungsarten
des Schweißbolzens;
F i g. 6 bis 9 Grundrisse verschiedener Ausführungen des Schweißbolzens
Ein als Befestigungselement dienender metallischer Schweißbolzen besteht nach F i g. 1 bis 5 aus einem
Schaft 10 und einem stirnseitig daran angebrachten Kopf 20; der Schaft 10 kann zur weiteren Befestigung
mit Außen- und Innengewinde versehen sein oder eine sonstige Befestigungsvorrichtung aufweisen.
Der Kopf 20 ist mit einer Verschweißfläche 26 versehen, die ringförmig ist und deren Begrenzung
innen und außen durch eine geschlossene Kegelschnittfigur charakterisiert ist. Auf der Verschweißfläche 26
des erfindungsgemäßen Bolzens befindet sich ein Zündring 28.
Die topfartige Ausbildung des Kopfes stellt eine « einfache Ausführungsform der Erfindung dar. Diese
beispielhafte Ausführung soll im folgenden an Hand von F i g. 1 erläutert werden. Der Kopf 20 des Bolzens
besteht aus einem kreisförmigen Boden 22, auf dem ein hohlzylinderförmiger Ring 24 angebracht ist. Als
Verschweißfläche 26 steht ein Kreisring zur Verfügung, dessen Ebene ungefähr senkrecht zur Längsachse des
Schaftes 10 angeordnet ist. Als Kontaktierungselement wird zum Auslösen des Schweißstoms ein auf der
kreisförmigen Verschweißfläche 26 etwa in der Mitte angeordneter, vorzugsweise zu einem Kreis zulaufender
Zündring 28 verwendet.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß sich der Schweißvorgang nicht wie bei den bisher verwendeten
Bolzen einseitig radial, sondern gleichzeitig nach innen 5»
zu kleineren Durchmessern und nach außen zu größeren Durchmessern fortpflanzt.
In der Folge der Ausgestaltung der Erfindung hat es sich gezeigt, daß der Ring 24 nicht unbedingt
zylinderförmig sein muß. Beispielsweise haben sich auch kegelstumpfförmige oder gerundete Ausführungsformen,
wie sie in den F i g. 2 und 3 dargestellt sind, bewährt. Bei ellipsenringförmiger Verschweißfläche 26
ist es zweckmäßig, daß das Verhältnis der Ellipsenachsen nicht über etwa 3 hinausgeht. Üblicherweise liegt es
in der Nähe von 1. Desweiteren hat sich ergeben, daß der Boden 22 gänzlich fehlen kann und der Ring 24, wie
beispielsweise in Fig.4 dargestellt, in den Schaft 10
einmündet. Wie in F i g. 5 beispielhaft dargestellt, kann die Abwandlung der Gestaltung des Bolzens so weit to
gehen, daß ein rohrförmigen Bolzen 40 entsteht, bei dem Kopf 20 und Schaft tO eine Einheit bilden und nicht
mehr getrennt bezeichnet werden können und eine durch die ganze Lange des Bolzens hindurchgehende
Bohrung die innere Begrenzung der Verschweißfläche 26 bildet Auch bei einem derartigen Bolzentyp kann zur
weiteren Befestigung zum Beispiel ein äußeres oder inneres Gewinde dienen. Wie in den Fig.8 und 9
dargestellt ist, können nach einer besonderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bolzens die Verschweißfläche 26 bzw. der Ring 24 und/oder der
Zündring 28 etwa parallel zur Schaftachse mit ein oder mehreren Schlitzen 30 versehen sein.
In einer speziellen Ausführungsform des Befestigungsbolzens
sind Boden 22 und Ring 24 kreisförmig und haben an ihrer Kontaktfläche einen gleich großen
äußeren Durchmesser, wobei dieser 1 bis 4mal, bevorzugt etwa 2 bis 4mal, so groß ist wie der
Durchmesser des Schaftes 10. Bevorzugt ist weiterhin die Dicke des Bodens 22 etwa 1 bis 2mal der
Wandstärke des Ringes 24 und die Höhe des Ringes 24 etwa gleich der Dicke des Bodens 22. Der Zündring 28
hat bevorzugt einen Durchmesser von der Hälfte der Summe des Außen- und Innendurchmessers des Ringes
24, gemessen am Ort der Verschweißfläche 26, und bildet im Querschnitt ein gleichschenkliges bis gleichseitiges
Dreieck, wobei die kürzere Seite in der Ebene der Verschweißfläche 26 liegt und die Höhe etwa ein
Zehntel des Durchmessers des Schaftes 10 beträgt.
Mit der erfindungsgemäßen Bolzenform können gegenüber dem bisher für diesen Zweck verwendeten
Bolzen deutlich höhere Festigkeit erzielt werden, was beispielsweise in der folgenden Gegenüberstellung
deutlich zum Ausdruck kommt
Riß bzw. Bruch bei unterschiedlichen Bolzentypen unter
Einwirkung verschiedener Kräfte
Bolzentyp Abscherkraft Zugkraft Torsionsmoment
766 N
1455 N
1455 N
455 N 1028 N
27 cm/kp 57,5 cm/kp
Die oben angegebenen Werte sind Mittelwerte aus je 10 Versuchen. Als Platte wurde eine im Handel
erhältliche Verbundplatte mit einer Gesamtdicke von 4 mm verwendet, bestehend aus einem Polyäthylenkern
von 3 mm Dicke und einer beidseitigen metallischen Beplankung von je 0,5 mm Dicke aus der Legierung
AIMgI, V4 hart. Die Deckblechfestigkeit ob betrug
15 kp/mm2. Beide Bolzen bestanden aus der Legierung
AIMg3 und hatten einen Schaftdurchmesser von 6 mm. Bolzentyp a repräsentiert den herkömmlichen Bolzen
mit einem Durchmesser der Verschweißkreisfläche von 8 mm. Bolzentyp b stellt den erfindurgssgemäßen
Bolzen nach der bevorzugten Ausführungsform dar: hohlzylinderförmigen Ring 24 mit äußerem Durchmesser
von 12 mm und einer Höhe von 3 mm, wobei die Wandstärke des Ringes 24 so bemessen war, daß der
Flächeninhalt des Kreisringes der Verschwe-ßfläche 26 dem Flächeinhalt der Verschweißkreisfläche vom
Bolzentyp a genau entsprach. Der Querschnitt des Zündrings 28 war ein gleichschenkliges Dreieck mit
einem Winkel von 40° an der Spitze und einer Höhe von 0.6 mm.
Beim Bolzentyp a pflanzt sich, ausgehend von einer zentralen Zündspitze, an deren Ort die erste Aluminiumlegierungsschmelze
entsteht, der Schweißvorgang gegen außen fort. Mit dieser Anordnung sind Verbindun-
gen mit 75 bis 85% verschweißter Gesamtfläche möglich. Sobald der Zündring 28 des Bolzentyps b das
Deckblech der Verbundplatte berührt, wird er aufgeschmolzen und der Schweißvorgang pflanzt sich im
Gegensatz zu Bolzentyp a beidseits des Zündringes 28 ί
radial fort. Dabei entsteht eine homogene Schweißverbindung mit 100% möglicher verschweißter Gesamtfläche.
Die hohe Festigkeit der Verschweißung mit dem erfindungsgemäßen Bolzen ist vermutlich darin begrün- u>
det, daß während des Schweißvorgangs wegen der kurzen Fortpflanzungswege bei der erfindungsgemäßen
Verschweißl'läche 26 die Schweißschlacke und sonstige Verunreinigungen radial nach innen und außen vollständig
aus dem Verschweißbereic'i wandern können, so daß eine Verschweißung ohne Schlacken- und/oder
Verunreinigungseinschlüsse entsteht.
Mit dem erfindungsgemäßen Bolzentyp werden die bisherigen Nachteile der geringen Anziehdrehmomente
sowie der bleibenden Deckblechdeformationen auf der Sichtseite überwunden.
Ein Vorteil ist zusätzlich die bessere Verteilung der örtlichen Erwärmung auf einen größeren Blechbereich,
was bei Verbundplatten das teilweise lokale Ablösen des Deckblechs vom Kern, hervorgerufen durch die
punktförmige konzentrierte Erwärmung bei Verwendung der bisher üblichen Bolzen, verhindert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schweißbolzen als einseitiges Befestigungselement für Metallplatten und Verbundplatten mit
metallischen Deckblechen, insbesondere für Ver- ■>
bundplatten mit einem Kunststoffkern und Deckblechen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen,
unter Verwendung des Verfahrens des Bolzenschweißens durch Kondensatorenentladung, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische
Bolzen aus einem Schaft (10) und einem Kopf (20) besteht, wobei der Schaft (10) in an sich bekannter
Weise ausgebildet ist und der Kopf (20) eine ringförmige, innen und außen durch eine geschlossene Kegelschnittfigur begrenzte Verschweißfläche is
(26) aufweist, auf der sich ein ringförmiger Zündring (28) befindet
2. Schweißbolzen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Kreis- oder
Eliipsenachsen zwischen 1 und 3, vorzugsweise bei 1, liegt
3. SchweiObolzen nach Anspruch J oder 2,
dadurch gekennzeichnet daß der Bolzen aus einem Rohr (40) besteht
4. Schweißbolzen nach einem der Ansprüche 1 bis 2 >
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißfläche (26) und/oder der Zündring (28) mit mindestens
einem Schlitz (30) versehen ist/sind.
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