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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einem Webfach
zur Herstellung von Frottierware.
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Webmaschinen sind in vielfältigen Ausführungen im Stand der Technik
bekannt; sie dienen entweder zur Herstellung von Gewebe, . und auch zur Herstellung
von sogenannter Frottierware, deren Gewebebahn aus Grundkettfäden, Schußfäden und
Pol- oder Flor-Kettfäden zusammengesetzt ist.
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Die Eintragsorgane für die Schuß fäden sind nach dem Stand der Technik
entweder Schützen oder Schußfaden-Greifer.
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Es ist weiter bekannt, daß man als Eintragsorgane bzw. als Eintragmedium
für den Schußfaden ein Strömungsmittel verwenden kann; so werden bestimmte Gewebe
mit Wasserstrahlen als Eintragmedium für den Schuß faden hergestellt, es ist auch
bekannt, Luft als Eintragmedium zu verwenden, siehe z.B. US-PS 1 386 550, US-PS
1 721 940, DE-OS 21 45 256, DE-OS 19 49 550, DE-OS 26 42 734, DE-OS 23 35 225, DE-AS
10 98 456, DE-OS 25 29 763, DE-OS 22 36 759, DE-OS 23 32 419, DE-OS 22 64 373, DE-OS
17 60 701, DE-OS 15 35 548, um nur einige Literaturstellen zu nennen. Man setzt
-wo immer dies möglich ist - sogenannte Düsenwebmaschinen insbesondere deshalb ein,
weil man mit Düsenwebmaschinen aus nahe liegenden Gründen wesentlich schneller weben
kann als beispielsweise mit Greiferwebmaschinen.
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Obwohl es Düsenwebmaschinen seit über 40 Jahren gibt, ist noch nie
versucht worden, eine Webmaschine für Frottierware ebenfalls nach dem Düsen-Eintragverfahren
arbeiten zu lassen. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
die
stets geäußerte Ansicht von Fachleuten, man könne keine Düsenwebmaschine für Frottierware
bauen, ein Vorurteil ist: Möglicherweise hat dieses Vorurteil seinen Grund darin,
daß tatsächlich der Eintragsstrahl für den Schuß faden bei Düsenwebmaschinen nicht
ganz einfach zu stabilisieren ist. Ferner hat man wohl gedacht, daß die Polkett-
und Grundkettfäden in ihrer Anordnung am unteren und oberen Webfach die Stabilisierung
des Eintragstrahls behindern würden. Überraschend tun dies die entsprechenden Strahlen
aber nicht. Es ist also - nach der Erfindung - sehr wohl möglich, eine Düsenwebmaschine
für Frottierware zu bauen. Man hat in dem umfangreichen Stand der Technik, von dem
oben nur ein kleiner Teil genannt wurde, ausreichend konstruktive Details zur Verfügung,
um in Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten die verschiedenen notwendigen Bauelemente
für den Düsen-Eintrag auszuwählen.
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Man kann dabei mit nur einer Eintragdüse seitlich des Gewebes arbeiten
oder in ebenfalls an sich bekannter Weise mit einer Eintragdüse auf der einen Seite
des Gewebes und einer Saugdüse auf der anderen Seite. Man kann ferner die in erheblichem
Umfang bekannten Stafettendüsen über der Breite des Gewebes vorsehen, wobei diese
Düsen meist für das ganze Fach auf einer gemeinsamen Halterung angeordnet sind und
im Takt des Webens in das Webfach eintauchen und aus diesem wieder zurückgezogen
werden. Auch für die Gestaltung der Stafettendüsen selbst gibt der Stand der Technik
eine große Auswahl an Möglichkeiten wieder: Man kann Ringdüsen verwenden, die im
Webtakt in das Fach eintauchen und einen Schlitz aufweisen, durch den beim Herausziehen
der Düsen aus dem Fach der ja dann eingelegte Schußfaden
hindurch
treten kann. Man kann über die Breite des Gewebes gesehen den Abstand der Düsen
zur Anschlag stelle ändern, was gerade bei Frottier-Geweben zweckmäßig ist, und
man kann auch den Abstand der Stafettendüsen in Richtung der Gewebebreite variieren.
All diese Maßnahmen kann man für einzelne Stafettendüsen vorsehen oder für Gruppen
von jeweils beispielsweise drei Stafettendüsen. Man kann die Tragluft, die aus der
Hauptdüse austritt, während der Eintragszeiten selber pulsierend betreiben oder
während des Eintragvorganges mit konstantem Druck oder sich mehr oder minder linear
änderndem Druck betreiben; ähnliches gilt selbstverständlich auch für die Stafettendüsen.
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Zur Vorbereitung der Schuß fäden für den eigentlichen Eintrag verwendet
man sogenannte Schußfadenspeicher, die ebenfalls insbesondere in der Patentliteratur
in vielerlei Variationen beschrieben sind. Dabei wird grundsätzlich so vorgegangen,
daß von einer Vorratsspule jeweils ein so langes Schußfadenstück abgeschnitten wird,
als längenmäßig dem gewünschten Schußfaden entspricht und dieses Schußfadenstück
wird dann in einem meist pneumatisch betriebenen Speicher kurzzeitig aufbewahrt
und dann durch die Eintragdüse aus dem Speicher abgezogen und in das Fach getragen.
Besonders bewährt haben sich dabei Schußfadenspeicher, bei denen der jeweils einzutragende
Schußfaden in etwa U-förmiger Lage oder Gestalt gespeichert wird.
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Im Folgenden sei unter Hinweis auf die Zeichnung stark schematisiert
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigt:
Fig.
1 stark schematisiert das Riet in der hinteren Stellung zusammen mit dem Webfach,
Fig. 2 ebenfalls stark schematisiert das Riet senkrecht im Anschlag und Fig. 3 das
Riet in seiner Stellung kurz vor dem Anschlag.
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In den Fig. 1 - 3 ist auf der linken Bildhälfte jeweils das fertige
Frottiergewebe in seinem Aufbau von der Seite her gesehen abgebildet und allgemein
mit 30 bezeichnet. Die Frottierware 30 ist dabei aus Pol- oder Florkettfäden 20
aufgebaut, die einen bauchigen Verlauf aufweisen. Im Unterfach 15 und Oberfach 16
ist der Polkettfaden 20 in Form einer gestrichelten Linie gezeichnet. Dem gegenüber
sind die Grundkettfäden 22 im Untere ach 15 und Oberfach 16 als durchgezogene Linie
dargestellt. Der bzw. die Schußfäden sind im fertigen Gewebe mit 21 bezeichnet.
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In der vorliegenden Form bilden jeweils drei Schußfäden 21 eine Schußgruppe
27, bei der der Polkettfaden 20 einen kleinen und einen großen Buckel bzw.
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Schlinge ausbildet, wobei von der großen Schlinge zwei Schußfäden
21 und von der kleinen Schlinge ein Schußfaden 21 umfaßt wird. Die Grundkettfäden
22 bilden ebenfalls pro Schußgruppe 27 zwei flachere Schlingen aus, deren eine einen
Schußfaden 21 enthält und deren andere zwei Schußfäden umfaßt.
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Das eigentliche eine Webfach ist mit 11 bezeichnet.
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In Fig. 1 ist das Riet 12 in seiner hinteren Stellung und zwar in
dem Moment, wo der Schuß faden 22 durch den
Kanal 14 geblasen wird,
welcher durch seitliche Nasen 13 gebildet ist. Die eigentlichen Düseneintragsorgane
10 sind in den Fig. 1 - 3 nicht gezeigt, da sie senkrecht zum Schußkanal 14 angeordnet
sind und an sich in der Technik in Form von Einschußdüsen bekannt sind. Deutlich
ist hingegen in dieser Querschnittsansicht die Anordnung der Stafettendüse 17 zu
sehen, wie sie in das Webfach 11 hinein ragt und benachbart zum Kanal 14 endet.
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In Fig. 2 ist dann das Riet 12 senkrecht im Anschlag 23 gezeigt, wo
die Schußgruppe angeschlagen wird.
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Fig. 3 zeigt das Riet 12 noch nicht völlig senkrecht im Anschlag 23.
Mit 26 ist in Fig. 3 der vordere Anschlag bezeichnet.
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Im Folgenden soll noch einmal mit anderen Worten kurz der Verfahrensablauf
beschrieben werden: An einer Seite außerhalb der Gewebes ist die nicht gezeigte
Düse 10 für ein gasförmiges Medium angebracht.
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Bei geöffnetem Webfach 11 erhält die Düse 10 einen kurzen Luftstrom
und transportiert den Schußfaden 21 in das offene Webfach 11. In dem Webfach 11
befinden sich über die ganze Breite Stafettendüsen 17, die den Schußfaden 21 übernehmen,
sobald er die Hauptdüse 10 verlassen hat. Die Stafettendüsen 17 transportieren den
Schuß faden 21 dann bis an die andere Seite des geöffneten Webfachs 11. Der durch
das gasförmige Medium eingetragene Schuß faden 21 wird dann an das Gewebe angeschlagen,
wobei es bekannt ist, daß wenigstens drei Fäden (vergleiche Fig. 3) in einem Abstand
von dem angeschlagenen fertigen Gewebe eingetragen werden müssen, die dann durch
das Webblatt angeschlagen werden.
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Die Stafettendüsen 17 sind dabei auf einer für sich bekannten Halterung
angebracht und weisen entsprechende Antriebe auf, durch die sie im Webtakt in das
Fach 11 hinein gefahren und aus diesem jeweils wieder herausgezogen werden können.
Mit diesen Düsen kann ein kurzzeitig existierendes Luftkissen erzeugt werden, welches
den Eintragstrahl für den Schußfaden 21 stabilisiert. Auch hierbei kann man pulsierend
arbeiten und/oder nach dem sogenannten Wanderfeld-Prinzip, wonach einzelne Stafettendüsen
17 in Richtung des einzutragenden Schußfadens nacheinander aktiviert bzw. wieder
abgeschaltet werden.
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Während man bei Greiferwebmaschinen im allgemeinen wenig Probleme
damit hat, alle möglichen Schußgarne einzutragen, ist es bei Düsenwebmaschinen erforderlich,
den Eintragmechanismus in möglicherweise allen seinen Parametern an die Qualität
des einzutragenden Schußgarnes anzupassen.
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Diese Tatsache ist dafür verantwortlich, daß es eine überraschend
große Anzahl verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere für die Stafettendüsen
und vor allem für deren Speisung gibt. Ähnliches ist nun auch bei der erfindungsgemäßen
Anwendung eines die beiden Eintragstrahlen gewissermaßen trennenden Luftkissens
zwischen den Fächern zu bedenken.
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Es ist selbstverständlich, daß die obigen Ausführungen mit den der
Fachwelt bekannten Grenzen auch für mit Flüssigkeit als Tragmedium betriebene Webmaschinen
gelten.
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L e e r s e i t e