DE299321C

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Publication number: DE299321C
Application number: DENDAT299321D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand der Erfindung ist ein künstliches Bein, dessen Kniegelenk bei Belastung des Beines durch eine Bandbremse festgestellt wird. Gemäß der Erfindung ist das mit den Enden auf der Vorder- bzw. der Rückseite des Oberschaftes befestigte Bremsband (Stahlband) durch einen Schlitz des Knöchelgelenkstückes des Unterschaftes gezogen und wirkt mit einem in diesem Gelenkstück verschiebbar gehaltenen, auf den nachgiebig mit letzterem verbundenen Fuß sich stützenden Druckstück zusammen, so daß bei Belastung des Beines dieses Druckstück das Band in dem vorerwähnten Gelenkstück des Unterschaftes festklemmt und dadurch eine Bewegung des Kniegelenks verhindert, dieses also feststellt. Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt:

Fig. ι das neue künstliche Bein in Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2, und

Fig. 2 in Vorderansicht, ebenfalls teilweise im Schnitt nach Linie C-D der Fig. 1.

Fig· 3 zeigt den unteren Teil des Beines im Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2 in größerem Maßstabe. -

Auf der Zeichnung ist α der Oberschaft des künstlichen Beines und b der Unterschaft, in dessen unterem Ende das Knöchelgelenkstück c aus Holz befestigt ist. Beide Teile sind durch die Schienen d, e gelenkig verbunden zur Bildung des Kniegelenks. Mit dem Knöchelgelenkstück c ist die Fußplatte f durch das Gelenk g verbunden, wobei vor und hinter diesem Gelenk je ein Gummipuffer h bzw. i

zwischen diesen Teilen eingeschaltet ist; die Gummipuffer halten die Fußplatte f gegenüber dem Unterschaft b in einer bestimmten Ruhelage.

Auf der Vorderseite des Oberschaftes α ist nun bei k ein Band / aus dünnem, gehärtetem Federstahl mit seinem einen Ende befestigt, welches über das Knie nach abwärts verläuft und bei m in das Innere des Unterschaftes b eintritt. Hier ist es durch einen bogenförmigen Schlitz η des Knöchelgelenkstückes c hindurchgeführt, aus dem es auf der Rückseite austritt, wo es mit dem zweiten Ende mit einem Gummiband 0 verbunden ist, das bei φ aus dem Unterschaft heraustritt und auf der Rückseite des Oberschaftes a an diesem befestigt ist. In einer Lochung des Knöchelgelenkstückes c ist ein prismatisches Druckstück q verschiebbar angeordnet, welches mit seinem gerundeten, unteren Ende vor dem Fußgelenk g auf der Fußplatte f ruht und mit seinem oberen, mit Gummi belegten Ende auf den im Schlitz η des Knöchelgelenkstückes c befindlichen Teil des Bandes I einwirken kann. Die das Fußgelenklager g haltenden Schraubenbolzen u sind in der Fußplatte f etwas auf und ab beweglich gelagert, wobei die dieses Lager an Ort haltenden Muttern r mit einer elastischen Unterlagscheibe s unterlegt sind.

Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist kurz folgende: Die Fig. 3 zeigt den Fuß unbelastet. Wird derselbe nun durch das Körpergewicht belastet, so werden die Gummipuffer h, i zusammengepreßt, und das Fußgelenklager g gleitet etwas nach unten, wodurch das auf der Fußplatte f aufstehende Druckstück q

in dem Gelenkstück c nach oben gedrückt wird, so daß es das Stahlband I gegen die obere Wand des Schlitzes η preßt und dadurch festhält. Das Stahlband hält dann seinerseits die Kniebeugestellung fest, welche jeweils durch das Gelände gegeben ist, da es nun die zur Beugung des Kniegelenks erforderlichen Bewegungen im Schlitz η nicht mehr ausführen kann. Der Unterschaft b kann sich, wenn der ' ίο Körper jetzt weiter vorschwingt, trotzdem noch im Fußgelenklager weiter nach vorn bewegen, bis die Mutter r mit der elastischen Unterlagscheibe s auf dem Flansch i des Lagers der Schrauben u zur Auflage kommen. Bei größerer Steigung tritt dann das Zehengelenk der mit einer Filzplatte belegten Fußplatte f in Wirkung.

Sobald das Körpergewicht nun auf den anderen Fuß verlegt wird und so das künstliche Bein entlastet, wird das Stahlband I wieder frei, da dann die Fußspitze durch den Gummipuffer h etwas um den Fußgelenkbolzen g abwärts gedreht wird, wodurch das Druckstück q die in Fig. 3 gezeichnete Stellung wieder einnimmt.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Künstliches Bein mit Kniegelenkfeststellung durch eine auf ein Band wirkende Bremse, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (Stahlband I) durch einen Schlitz (») des am Unterschafte (δ) festen Knöchelgelenkstückes (c) hindurchgeführt ist und mit einem in diesem Gelenkstück verschiebbar gelagerten, auf der auf und ab beweglichen Fußplatte (/") aufstehenden Druckstück (q) so zusammenwirkt, daß bei Belastung des Beines dieses Druckstück (q) durch die Fußplatte (f) gegen das Band angepreßt wird, nachdem Gummipuffer (h, i) zusammengedrückt wurden.

2. Künstliches Bein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Knöchelgelenklager (g) mit der Fußplatte (f) verbindenden Schraubenbolzen (u) in dieser Platte (/") etwas auf und ab beweglich gelagert sind und ihre Muttern (r) mit einer elastischen Unterlagscheibe (s) unterlegt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.