DE29900442U1 - Sitz- und Liegemöbel - Google Patents

Sitz- und Liegemöbel

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Description

Anmelder:
1. Jürgen Braun
Neckarstr. 214
70190 Stuttgart
2. Nicolaus Maniatis
Theodor-Storm-Str. 25
70197 Stuttgart 13. Januar 1999
Sitz- und Liegemöbel
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sitz- und Liegemöbel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Derartige Sitzmöbel sind z.B. als verstellbare Sofas bekannt, bei denen die Armlehne aus der Vertikalen in die Horizontale geklappt werden kann. Bei diesen Ausfuhrungen hat man damit allerdings nur die Möglichkeit geschaffen, die Sitzfläche zur Tagesliege zu vergrößern. In den meisten Fällen weisen die so geklappten Armlehnen eine geringe Belastbarkeit der Mechanik auf Bei diesen Ausfuhrungen ist es nicht möglich, die Lehne im horizontalen wie vertikalen Zustand nach vorne vor die Sitzfläche zu verschwenken, um so eine größere Sitztiefe zu erreichen.
Bei weiter bekannten Sitzmöbeln ist es nur möglich, horizontal angebrachte Sitzelemente -z.B. Hocker, die zur Sitzverbreiterung dienen- zur Beinauflage nach vorne zu verstellen oder zu schwenken. Nachteilig bei diesen Ausführungen ist,
daß sie nicht frei gelagert verstellbar sind und diese Elemente nur mühsam im Stehen verstellt werden und meist über den Bodenbelag gezogen werden müssen.
Weiter ist eine Ausführung aus dem DE 297 18 634 U 1 bekannt: Diese Ausführung besteht aus seitlich nach vorne verschwenkbaren Hockern. Die Armlehnenfunktion übernehmen hier zusätzlich an den Sitzrahmen angesteckte Armlehnen. Hieraus ergeben sich Nachteile: Z.B. muß zur Sitzflächenvergrößerung die Armlehne entfernt werden. Des Weiteren ist das Sitzmöbel in seiner Breite sehr ausladend, da die Hocker nicht in eine vertikale Position gebracht werden können, in der sie zum einen Platz sparen würden und zum anderen als Armlehnen Verwendung fanden und so auch weitere Sitzpositionen ermöglichten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein platzsparendes und dennoch großzügiges Sitz- und Liegemöbel derart auszugestalten, das durch einfachste Bedienung verschiedenste Sitz- und Liegepositionen ohne zusätzliche Elemente ermöglicht. Gleichzeitig muß eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität der Funktionsteile gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Sitz- und Liegemöbel der eingangs genannten Art, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. gelöst.
Das erfindungsgemäße Sitz- und Liegemöbel weist ein Funktionsgestell auf, an dem eine vertikal stehende Lehne schwenk- und fahrbar gelagert ist, die durch einfaches Abklappen in die Horizontale die Sitz- und Liegefläche vergrößert. Des Weiteren ist es möglich, die Lehne um 90° nach vorne, vor das Sitzelement, in eine, die Sitztiefe verlängernde Position zu verschwenken. Die horizontal positionierte Lehne bildet seitlich sowie vor dem Sitz- und Liegemöbel ungefähr eine Ebene mit dem Sitzelement. Das Verschwenken kann auch platzsparend mit vertikal stehender Lehne erfolgen, was insbesondere bei kleinen Wohnräumen von Vorteil ist. Ebenso läßt sich im umgekehrten Fall die z.B. als Beinauflage ge-
• ■
nutzte Lehne wieder in eine vertikal stehende Armlehne verwandeln, alle Funktionen lassen sich bequem im Sitzen ausführen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Funktionsgestell im ungefähren Mittelpunkt des Fußgestells gelagert und wird über dessen äußere Traversen im vollen Funktionsbereich gestützt, was eine hohe Belastbarkeit der Lehne gewährleistet. Die Traversen sind im Schwenkbereich des Funktionsgestells mit Gleitprofilen versehen, die zum einen vor Lackbeschädigungen schützen und zum anderen ein leichtes und geräuscharmes Verschwenken des Funktionsgestells auf den Traversen ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, daß die am Funktionsgestell befestigte Lehne bei Belastung durch den entstehenden Druck auf die Traversen ohne Rast- und Arretierungspunkte in jeder gewünschten Position hält.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbels ist das Funktionsgestell am einen Ende mit einem Schlitten fahr- und schwenkbar gelagert. Die Zusammenfassung dieser Funktionen ermöglicht es, an dem anderen Ende des Funktionsgestells Lehnenklappgelenke anzubringen, die mittels einer Achse klappbar gelagerte, die Lehne aufnehmende Winkel aufweisen. Die Winkel werden in ihrem horizontalen und vertikalen Schwenkbereich durch die im Lehnenklappgelenk befindlichen Anschläge begrenzt.
Durch diese erfindungsgemäßen Maßnahmen ist unter anderem erreicht, daß sich ein kleines Sitzmöbel durch einfaches Verstellen, bequeme Handhabung und hohe Belastbarkeit der am Funktionsgestell befindlichen Lehne zu einem großzügigen Sitz- und Liegemöbel verwandeln läßt. Zusätzliche Teile wie Armlehnen, Hocker oder Beinauflagen werden nicht benötigt, da alle Funktionen von der am Funktionsgestell befestigten Lehne übernommen werden. Dies ergibt zum einen eine hohe Flexibilität bei geringem Platzbedarf und zum anderen einen wirtschaftlichen Vorteil.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfuhrungsform dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen den näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbels.
Fig.2 Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbels.
Fig. 3 Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sitz- und Liegemöbels.
Fig. 4 Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Fußgestells mit zwei
Funktionsgestellen
Fig. 5 Draufsicht eines erfindungsgemäßen Fußgestells mit zwei Funktionsgestellen
Fig. 6 Vorder- und Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Lehnenklapp-
gelenks
Das in der Fig. 1 dargestellte Sitz- und Liegemöbel 10 ist beispielsweise in Form eines zweisitzigen Sofas ausgebildet. Dieses umfaßt ein horizontal ausgerichtetes Sitzelement 12, das seitlich jeweils von einer Lehne 16 und in seinem rückwärtigen Bereich von einer Rückenlehne 14 begrenzt ist. Das Sitzelement 12 und die Rückenlehne 14 werden von einem rechteckförmigen Rahmen, der in der Zeichnung nicht werter dargestellt ist, aufgenommen. Dieser Rahmen wird auf den Distanzhülsen 32 auf dem Fußgestell 30 befestigt.
Mittig zur Längsachse des Fußgestells 30 ist eine Traverse 27 befestigt, auf der im ungefähren Mittelpunkt zu einem Sitzplatz zwei Führungsplatten 19 befestigt sind, zwischen denen der Schlitten 22 des Funktionsgestells 22-26 um eine senkrecht stehende Achse 20 fahr- und schwenkbar gelagert ist. Die Führungsplatten 19 bilden zusammen mit der Achse 20 eine Einheit, wobei eine auf der Führungsplatte 19 mittig angebrachten Achse 20 direkt auf der Traverse 27 befestigt ist und die zweite Führungsplatte 19 auf der Achse 20 befestigt wird. Die Höhe
und der Durchmesser der Achse 20 sind so bemessen, daß ein Verfahren und Verschwenken des Schlitten 22 zwischen den zwei Führungsplatten 19 und um die Achse 20 möglich ist.
Der Fahr- und Schwenkbereich des Schütten 22 ermöglicht, daß die Lehne 16 in genügendem Abstand zur freistehenden Ecke des Sitzelement 12 gebracht werden kann und somit die Lehne 16 längs und quer zur Sitzfläche 13 geschwenkt werden kann. Des Weiteren ermöglicht der Fahrweg des Schlitten 22, die Lehne 16 paßgenau an das Sitzelement 12 anzuschließen oder z.B. variabel der Beinlänge anzupassen, strichpunktiert dargestellt in Fig. 1-3.
Der Schlitten 22 wird durch Querstreben 26 mit den am anderen Ende angebrachten Lehnenklappgelenken 24 zum Funktionsgestell 22-26 verbunden, dargestellt in Fig. 4 und 5. An den senkrecht stehenden Lehnenklappgelenken 24 sind, durch eine Achse 23 drehbar gelagerte Winkel 25 aufgenommen, an denen die Lehne 16 befestigt ist. Die Lehne 16 kann durch Abklappen um 90° von ihrer vertikalen Ausgangsposition in eine horizontale Position verstellt werden. Dies ermöglichen den Schwenkbereich des Winkels 25 begrenzende Anschläge im Lehnenklappgelenk 24 . Die Höhe der Lehnenklappgelenke bzw. der Achsen 23 der Winkel 25 ist so bemessen, daß die Lehne 16 in ihrer horizontalen Position in etwa eine Ebene mit der Sitzfläche 13 bildet.
Es ist nun möglich, die Lehne aus der vertikalen Ausgangsposition, in der sie z.B. als Armlehne dient, in eine, die Sitz- und Liegefläche verbreiternde, horizontale Stellung Fig. 1 (strichpunktiert dargestellt) abzuklappen und um 90° nach vorne, in eine, die Sitztiefe verlängernde Stellung, in der sie z.B. als Fuß- bzw. Beinauflage dient, zu verschwenken, strichpunktiert dargestellt in Fig. 2.
Die quer und längs zum Sitzelement 12 verlaufenden Traversen des Fußgestells 30 dienen unter anderem der Abstützung der Querstreben 26 des Funktionsgestells 22-26 . Diese Abstützung gewährleistet eine hohe Belastbarkeit im gesamten
Fahr= und Schwenkbereich des Funktionsgestells 22-26 und der daran befestigten Lehne 16.
Auf den Traversen des Fußgestells 30 sind im Schwenkbereich der Querstreben 26 des Funktionsgestelles 22-26 Gleitprofile 31 befestigt. Dies gewährleistet unter anderem ein leichtes und geräuscharmes Gleiten der auf den Traversen des Fußgestells 30 aufliegenden Querstreben 26 des Funktionsgestells 22-26 und Arretieren der Lehne 16 bei Belastung in der gewünschten Position, des Weiteren schützen die Gleitprofile 31 vor Lackschäden.

Claims (10)

13. Janüäf 1999 Schutzansprüche
1. Sitz- und Liegemöbel mit einem Sitzelement und mindestens einer Lehne, die aus einer vertikalen in eine horizontale, das Sitzmöbel verlängernde Stellung abgeklappt sowie nach vorne vor das Sitzelement in eine, die Sitztiefe verlängernde Stellung verschwenkt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitz- und Liegemöbel 10 ein fahr- und schwenkbar auf der Traverse 27 am Fußgestell 30 gelagertes Funktionsgestell 22-26 umfaßt, an dem die Lehne 16 horizontal wie vertikal klappbar gelagert ist.
2. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionsgestell 22-26 einen fahr- und schwenkbar gelagerten Schlitten 22 umfaßt.
3. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten 22 um eine Achse 20, die sich in etwa im Mittelpunkt eines Sitzelements befindet, geführt wird und den Fahrweg definierende Anschläge umfaßt.
4. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten 22 um eine Achse 20 und zwischen zwei Führungsplatten 19 horizontal fahr- und schwenkbar gelagert ist.
5. Sitz- und Liegemöbel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Funktionsgestell 22- 26 zwei Lehnenklappgelenke 24 umfaßt.
6. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lehnenklappgelenke 24 durch die Achsen 23 schwenkbar gelagerte, die Lehne 16 aufnehmende Winkel 25 umfassen.
7. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lehnenklappgelenke 24 den Schwenkbereich der Winkel 25 begrenzende Anschläge umfassen.
8. Sitz- und Liegemöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lehnenklappgelenke 24 mit dem Schlitten 22 durch Querstreben 26 verbunden sind.
9. Sitz- und Liegemöbel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstreben 26 von den längs und quer zum Sitzelement 12 verlaufenden und durch Gleitprofile 31 geschützten Traversen des Fußgestells 30 im Schwenkbereich gestützt werden.
10. Sitz- und Liegemöbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußgestell 30 Distanzhülsen 32 umfaßt, die den das Sitzelement 12 tragenden Rahmen aufnehmen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1321073A3 (de) * 2001-12-18 2004-01-14 Rolf Benz AG & Co. KG Sitz- und Liegemöbel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP1321073A3 (de) * 2001-12-18 2004-01-14 Rolf Benz AG & Co. KG Sitz- und Liegemöbel

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