DE297495C - - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE \2a. GRUPPE

PAUL SCHULTES in CÖLN-LINDENTHAL.

durch Behandlung mit Dampf.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1915 ab.

Einrichtungen zur Rektifizierung von, flüchtige Bestandteile enthaltender Flüssigkeit durch Behandlung mit Dampf, bei denen die zu behandelnde Flüssigkeit oben in die Einrichtung eingeführt und über abwechselnd zueinander angeordnete kegelförmige Pfannen geleitet wird, wobei der Dampf unten in die Einrichtung eintritt und der durchfließenden Flüssigkeit entgegen strömt, um oben auszutreten, sind bekannt.

Diese Einrichtungen haben den Nachteil, daß die zu rektifizierende Flüssigkeit in dem oberen Teile der Einrichtung, in welchem die leicht siedenden Bestandteile zuerst abgetrieben wer·.

^X5 den, verhältnismäßig zu langsam über die Pfannen fließt, während in dem unteren Teile der Einrichtung, in welchem die vorwiegend in der Flüssigkeit noch enthaltenen schwer siedenden Bestandteile nach Möglichkeit alle noch herausgetrieben werden sollen, die Flüssigkeit zu schnell über die Pfannen fließt.

Dieser Nachteil wird nach der Erfindung dadurch vermieden, daß die Pfannen in dem oberen Teile der Einrichtung einen größeren Neigüngswinkel gegen die Horizontale besitzen als diejenigen in dem unteren Teile der Einrichtung, so daß die Flüssigkeit in dem oberen Teile schneller über die Pfannen fließt als in dem unteren.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einer , beispielweisen Ausführungsform dargestellt.

α ist ein aufrecht stehender länglicher Behälter (Rohr, Zylinder o. dgl.), in dem die kegelförmigen Pfannen b und c derartig zueinander angeordnet sind, daß die Pfannen b mit ihren Spitzen nach oben und die Pfannen c mit ihren durch Stutzen d durchbrochenen Spitzen nach unten zeigen. Die Pfannen b sind im Durchmesser kleiner als die Pfannen c, so daß die am Umfange der Pfannen b abtropfende Flüssigkeit in dem Hohlkegel der Pfannen c aufgefangen wird. Die bei f eintretende und zu rektifizierende Flüssigkeit verteilt sich gleichmäßig auf die obere Pfanne und nimmt von hier aus den durch Pfeile angedeuteten Weg. Der Dampf tritt bei h ein und durchströmt die Einrichtung entgegen der durchfließenden Flüssigkeit wobei die flüchtigen Bestandteile der Flüssigkeit verdampfen und mit dem Dampf vermischt bei i austreten. Die nicht verflüchtigten Bestandteile sammeln sich in dem Ringbehälter e und können bei g abgeführt werden.

Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht, wie bereits oben gesagt, darin, daß die oberen Pfannen einen größeren Neigungswinkel gegen die Horizontale besitzen als die unteren, so daß die zu rektifizierende Flüssigkeit in dem oberen Teile der Einrichtung, wo die leichter siedenden Bestandteile verdampfen, schneller über die Pfannen fließt als in dem unteren Teile, wo die schwer siedenden Bestandteile durch den frisch eintretenden heißeren Dampf verflüchtigt werden. Hierdurch entsteht der Vorteil, daß die Flüssigkeit einesteils nicht länger in dem oberen Teile der Einrichtung verbleibt, als zur Abtreibung der leichter siedenden

fz. Auflage, ausgegeben am 26. Januar iQ2iJ

Bestandteile erforderlich ist, und andernteils auf den unteren Pfannen so lange gehalten wird, bis sämtliche schwer siedenden Bestandteile abgetrieben sind.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Einrichtung zur Rektifizierung von, flüchtige Bestandteile enthaltender Flüssigkeit' ίο durch Behandlung mit Dampf, bei der die zu rektifizierende Flüssigkeit über mehrere in einem senkrechten Behälter abwechselnd zueinander angeordnete kegelförmige Pfannen geleitet wird, dadurch gekennzeichne, daß die kegelförmigen Pfannen (δ, c) in dem oberen Teil der Einrichtung einen größeren Neigungswinkel gegen die Horizontale besitzen als diejenigen in dem unteren Teile, um zu erreichen, daß die rektifizierende Flüssigkeit in dem oberen Teile der ao Einrichtung schneller über die Pfannen fließt als in dem unteren Teile.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.