DE29722441U1 - Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke - Google Patents
Niveau-Ausgleichselement für MöbelstückeInfo
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Description
Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke
Die Erfindung betrifft ein Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke
mit mehreren Beinen, wie Stühlen oder Tischen, mit einem Stützfuß, der am unteren Ende eines der Beine ein- und
ausfahrbar geführt ist, und mit einer lösbaren, in einer Richtung wirkenden Sperreinrichtung, die den Stützfuß gegen eine
Einfahrbewegung sperrt und die durch Entlasten und Ausfahren des Stützfußes lösbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein
Möbelstück mit einer solchen Niveau-Ausgleichsvorrichtung.
Eine solche Niveau-Ausgleichsvorrichtung ist aus DE-C-36 20 520 bekannt. Die Sperreinrichtung ist hierbei zwischen
einer Sperrstellung und einer Freigabestellung umschaltbar. In der Freigabestellung wird das Sperrglied durch eine Rastvorrichtung
gegen die Kraft einer Hilfsfeder gehalten. Durch vollständiges Einfahren des Stützfußes wird das Sperrglied aus der
Freigabestellung gelöst, so daß es den Stützfuß gegen eine Einfahrbewegung sperren kann. Zum Einstellen der Beinlänge muß
daher der Stuhl oder der Tisch soweit angehoben oder gekippt werden, daß der Stützfuß des betreffenden Beines vollständig
ausfahren kann, so daß das Sperrglied in die Freigabestellung
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gelangt. Der Stützfuß muß dann vollständig eingefahren werden,
z.B. indem das betreffende Eck des Möbelstückes niedergedrückt wird, damit das Sperrglied aus der Freigabestellung in die
Sperrstellung gelangt, in der der Stützfuß dann soweit ausgefahren wird, daß das Möbelstück auf allen vier Beinen steht
und nicht wackelt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabung einer Niveau-Ausgleichsvorrichtung der eingangs genannten Art zu vereinfachen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Sperreinrichtung so ausgebildet ist, daß die Sperrwirkung nach einer Ausfahrbewegung und dem Beginn einer Einfahrbewegung des
Stützfußes erst mit einer zeitlichen Verzögerung eintritt.
Ein Stuhl oder Tisch mit der erfindungsgemäßen Niveau-Ausgleichsvorrichtung
steht automatisch wackelfrei, ohne daß dazu besondere Maßnahmen getroffen werden müßten.
Wird ein Stuhl oder Tisch mit einer erfindungsgemäßen Niveau-Ausgleichsvorrichtung
auf unebenem Untergrund verstellt, so daß eine Neueinstellung der Niveau-Ausgleichsvorrichtung notwendig
wird, so genügt es, den Stuhl oder den Tisch in gewohnter Weise an die neue Stelle zu tragen und dort abzusetzen.
Der Stuhl oder Tisch wird dabei zwangsläufig auch an dem Eck angehoben, an dem die Niveau-Ausgleichsvorrichtung
montiert ist, so daß der Stützfuß vollständig ausfährt und dadurch die Sperreinrichtung gelöst wird. Nach dem Aufsetzen
des betreffenden Beines des Stuhls oder Tisches und dem damit einhergehenden teilweisen Einfahren des Stützfußes tritt die
Sperrwirkung der Sperreinrichtung dann nicht sofort sondern erst mit einer zeitlichen Verzögerung ein, so daß ausreichend
Zeit besteht, um den Stuhl oder Tisch in die gewünschte Lage zu bringen. Im allgemeinen ist es ausreichend, wenn die Verzögerung
etwa 1 Sekunde beträgt· Während dieser Verzögerung ist die Sperrwirkung vollständig aufgehoben, so daß der Stützfuß
ungehindert teilweise oder vollständig ein- und ausgefahren werden kann. Wird die Niveau-Ausgleichsvorrichtung z.B. in
einem vorderen Bein eines Stuhles montiert und wird der Stuhl ausnahmsweise nur verschoben und daher nicht angehoben, so
genügt es, wenn die auf dem Stuhl sitzende Person mit dem Stuhl etwas nach hinten kippt, so daß der Stützfuß vollständig
ausfährt, und dann den Stuhl wieder nach vorne kippt. Der Stützfuß des ersten Beines wird dabei automatisch soweit eingefahren
wie es zum Ausgleich eventueller Bodenunebenheiten erforderlich ist. Nach der bestimmten Zeitverzögerung wird der
Stützfuß dann in dieser Position gesperrt, so daß der Stuhl ohne zu wackeln belastbar ist.
Bei einer mechanisch arbeitenden Niveau-Ausgleichsvorrichfung
ist ein Sperrglied vorhanden, das an einem Schaft des Stützfußes angreift und eine Einfahrbewegung des Stützfußes sperrt,
während es eine Ausfahrbewegung zuläßt. Das Sperrglied wird beispielsweise durch Federkraft oder durch sein Eigengewicht
gegen den Schaft des Stützfußes gedrückt, wobei zwischen beiden Reibungseingriff besteht oder der Schaft des Stützfußes
mit einer Zahnung versehen ist, in die ein oder mehrere Zähne des Sperrgliedes eingreifen. Am Schaft des Stützfußes ist ein
Stift oder ein anderes Betätigungselement vorgesehen, das beim vollständigen Ausfahren des Stützfußes das Sperrglied außer
Eingriff mit dem Schaft bringt. Beim Wiedereinfahren des Stützfußes greift das Sperrglied nicht wieder sofort an dem
Schaft an, sondern wird es in seiner Bewegung durch eine Verzögerungseinrichtung
verlangsamt. Die Verzögerungseinrichtung kann aus einem Zahnradgetriebe bestehen, durch das die Bewegung
des Sperrgliedes übersetzt wird und das ein kleines Schwungrad oder Flügelrad antreibt.
Um zu erreichen, daß der Stützfuß bei Entlastung mit einer ausreichenden Kraft ausfährt, um am Ende dieser Ausfahrbewegung
das Sperrglied vom Schaft des Stützfußes abzuheben und dabei über das Zahnradgetriebe das Schwungrad anzutreiben, ist
eine Schraubendruckfeder vorgesehen, die zwischen dem Stützfuß und dem Bein wirkt und den Stützfuß im Sinne einer Ausfahrbewegung
beaufschlagt.
Eine derartige Verzögerungseinrichtung läßt sich in einfacher
Weise auch mit pneumatischen, hydraulischen oder elektronischen
Mitteln aufbauen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Sperreinrichtung als bistabiler Umschaltmechanismus
ausgebildet, wobei die Sperreinrichtung durch eine Ausfahrbewegung des Stützfußes in die Freigabestellung umschaltet und
durch die Abbremsung am Ende der Aufsetzbewegung des Möbel-&iacgr;&ogr;
Stücks in die Sperrstellung umschaltet.
Die Sperreinrichtung kann dazu ein scheibenförmiges Sperrglied aufweisen, das drehbar gelagert ist und auf seinem Umfang
einen Eingriffsbereich in Form eines oder mehrerer Zähne aufweist,
die an einer Zahnung des Stützfußes angreifen können und dadurch den Stützfuß gegen eine Einfahrbewegung blockieren
können. Das Sperrglied ist exzentrisch ausgebildet, so daß es durch diese Exzentrizität in die Sperrstellung gedrückt wird.
Durch eine Zugfeder, die in geringem Abstand am Drehpunkt des Sperrglieds vorbeiläuft, wird das Sperrglied bistabil entweder
in die Sperrstellung oder in die Freigabestellung gedreht. Durch Stifte am Stützfuß und am Sperrglied wird das Sperrglied
bei einer Ausfahrbewegung des Stützfußes in die Freigabestellung gedreht. Diese Ausfahrbewegung findet statt, wenn das
Möbelstück angehoben wird. Beim darauffolgenden Absetzen des Möbelstücks an seiner neuen Position wird das Möbelstück zunächst
mit etwa gleichmäßiger Geschwindigkeit aufgesetzt, wobei am Ende dieser Aufsetzbewegung zwangsläufig eine vergleichsweise
abrupte Abbremsung erfolgt. Durch seine exzentrische Ausbildung wirkt dadurch auf das Sperrglied ein
Drehmoment in Richtung der Sperrstellung. Die Exzentrizität des Sperrgliedes und der Angriffspunkt und die Kraft der Feder
sind so aufeinander abgestimmt, daß das von der Exzentrizität erzeugte Drehmoment beim Aufsetzen des Möbelstücks auf dem
Boden das von der Zugfeder erzeugte Drehmoment überwindet, so daß das Sperrglied in die Sperrstellung kippt.
Bei dieser Ausführungsform ist die Dauer der Verzögerung, mit
der die Sperrwirkung nach dem Beginn der Einfahrbewegung eintritt, gleich der Dauer der Einfahrbewegung. Am Ende der Einfahrbewegung,
d.h. beim Aufsetzen des Möbelstückes auf dem Boden, tritt die Sperrwirkung dann durch Umkippen des Sperrgliedes
schlagartig ein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 in einer Prinzipdarstellung die wesentlichen
Elemente einer Niveau-Ausgleichsvorrichtung mit ausgefahrenem bzw. eingefahrenem Stützfuß;
Fig. 3 und 4 in perspektivischen Darstellungen und im Detail eine Niveau-Ausgleichsvorrichtung mit
ausgefahrenem bzw. eingefahrenem Stützfuß;
Fig. 5 ein Sperrglied, das durch exzentrische Massenverteilung angetrieben wird und verzögert
wird;
Fig. 6 und 7 in Prinzipdarstellungen ein Ausführungsbeispiel
mit einem Stützfuß in Form einer exzentrisch gelagerten Walze in Freigabestellung
bzw. in Sperrstellung;
Fig. 8 und 9 eine Niveau-Ausgleichsvorrichtung in Seitendarstellungen
bei um 90° gedrehter Blickrich-0 tung;
Fig. 10 einen Gartenstuhl mit eingebauter Niveau-Ausgleichsvorrichtung;
und
Fig. 11 und 12 eine Niveau-Ausgleichsvorrichtung mit bistabiler Sperreinrichtung in der Freigabe- bzw. der
Sperrstellung.
Gemäß den Fig. 1 und 2 enthält die Niveau-Ausgleichsvorrichtung
10 einen Stützfuß 12 mit einem Schaft 14 und einer Aufstandsfläche 16 am unteren Ende des Schaftes 14. Der Schaft 14
wird mittels einer oberen und unteren Führung 18, 2 0 am unteren Ende eines Tisch- oder Stuhlbeines 22 (Fig. 10) ungefähr
vertikal geführt. Der Stützfuß 12 wird durch sein Eigengewicht und zusätzlich durch eine Schraubendruckfeder 24, die zwischen
der unteren Führung 20 und der Aufstandsfläche 16 eingespannt
ist, nach unten belastet. In einem zwischen der unteren und
&iacgr;&ogr; oberen Führung 18, 20 liegenden Bereich weist der Schaft IA
eine Zahnung 26 auf. Die Zahnung 26 bildet zusammen mit einem
Sperrglied 28 eine in einer Richtung wirkende Sperre, die eine Bewegung des Stützfußes 12 nach oben (Einfahrbewegung) sperrt.
Das Sperrglied 2 8 hat einen Eingriffsbereich 3 0 in Form eines
oder mehrerer Zähne und wird mittels einer Eingriffsfeder 32
oder aufgrund einer exzentrischen Masseverteilung 34 (Fig. 5, 11 und 12) in Eingriff mit der Zahnung 26 des Schaftes 14 gedrückt.
Der Abstand des Drehpunkts des scheibenförmigen Sperrglieds 28 von der Zahnung 26 ist kleiner als der Radius des
Kreislinienabschnitts dieses Sperrglieds 28, so daß die Verbindungslinie
zwischen Drehpunkt und Eingriffspunkt zwischen dem Sperrglied 28 und der Zahnung 2 6 etwa einen 45°-Winkel mit
der Achse des Schaftes 14 einschließt. Die Zähne der Zahnung 26 sind zweckmäßig sägezahnförmig nach oben gerichtet. Am
oberen Ende der Zahnung 26 steht ein Stift 36 von dem Schaft 14 ab, der bei einer nach unten gerichteten Bewegung (Ausfahrbewegung)
des Schaftes 14 mit einem weiteren Stift 38 am Sperrglied 28 in Berührung kommt und dadurch das Sperrglied 2 8
aus dem Eingriff mit der Zahnung 26 bewegt, so daß der Stützfuß 12 nach oben bewegbar ist. Auf der der Zahnung 26 gegenüberliegenden
Seite wird der Schaft 14 noch durch Stützrollen 39 geführt und gegen den Druck des Sperrgliedes 28 abgestützt.
Die Stützrollen 3 9 verhindern ein Klemmen des Schafts 14 in den Führungen 18 und 20.
Wird der Stützfuß 12 nach einer vollen Ausfahrbewegung wieder eingefahren, so gerät das Sperrglied 2 8 nicht sofort wieder in
Eingriff mit der Zahnung 26. Mittels einer Verzögerungseinrichtung
4 0 wird dieser Eingriff vielmehr um eine bestimmte Zeitdauer, z.B. 1 Sekunde, verzögert. Während dieser Zeitspanne
ist der Stützfuß 12 in beiden Richtungen bewegbar. 5
Die Verzögerungseinrichtung 40 enthält ein Stirnradgetriebe 42, durch das die Schwenkbewegung des Sperrglieds 28 mit hoher
Übersetzung auf ein Schwungrädchen 44 übertragen wird. Das Sperrglied 28 ist dabei als Kreisscheibe mit einem abgeschnittenen
Segment ausgebildet. Unterhalb des Segmentausschnitts schließt sich unmittelbar der Eingriffsbereich 3 0 in Form von
einigen wenigen Zähnen an. Auf einem Teil des Kreisumfangs weist das Sperrglied 28 ferner eine Zahnung 46 auf, die mit
einem Ritzel 48 kämmt. Mit dem Ritzel 48 ist ein wesentlich größeres Zahnrad 50 verbunden, das wiederum mit einem Ritzel
52 kämmt, das mit dem Schwungrädchen 44 verbunden ist. Eine Ausfahrbewegung des Stützfußes 12 führt daher zu einer
Schwenkbewegung des Sperrglieds 28, in Fig. 1 und 2 gesehen, im Uhrzeigersinn. Diese Schwenkbewegung wird mit großer Übersetzung
auf das Schwungrädchen 44 übertragen. Wenn der Stützfuß 12 dann wieder eingefahren wird, wird die durch die Eingriffsfeder
32 nunmehr im Gegenuhrzeigersinn erfolgende Drehung des Sperrglieds 2 8 wiederum auf das Schwungrädchen 44
übertragen. Wegen der notwendigen Beschleunigung des Schwungrädchens
44 erfolgt diese Drehung des Sperrglieds 28 langsam, wodurch sich die erwähnte Eingriffsverzögerung ergibt.
Das Stirnradgetriebe 42 kann auch eine Freilauf-Kupplung aufweisen,
die die durch eine Ausfahrbewegung des Stützfußes 12 verursachte Drehung des Sperrgliedes 28 - im Uhrzeigersinn in
Fig. 1 und 2 - nicht auf das Schwungrädchen 44 überträgt, während die durch die Eingriffsfeder 32 bewirkte Rückdrehung des
Sperrglieds - im Gegenuhrzeigersinn in Fig. 1 und 2 - auf das Schwungrädchen 44 übertragen wird. Diese Freilauf-Kupplung
kann als Klemmrollenfreilauf ausgebildet sein.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Niveau-Ausgleichsvorrichtung kann, wie in Fig. 10 gezeigt, z.B. in ein vorderes
Stuhlbein eingebaut werden. Zur Benutzung der Niveau-Ausgleichsvorrichtung 10 wird der Stuhl zunächst nach hinten gekippt,
so daß der Stützfuß 12 nicht mehr belastet ist. Unter seinem Eigengewicht und durch den Druck der Schraubendruckfeder
24 fährt der Stützfuß 12 dann nach unten aus dem Stuhlbein 22 aus. Bei dieser Bewegung erfaßt der Stift 36 am Schaft 14
den Stift 3 8 am Sperrglied 28 und dreht das Sperrglied 28 aus dem Eingriff mit der Zahnung 26 am Schaft 14. Durch die beiden
Stifte 3 6 und 3 8 wird zugleich die maximal ausgefahrene Position des Stützfußes 12 definiert. Die Schraubendruckfeder 24
muß so dimensioniert sein, daß sie die Kraft der Eingriffsfeder 32 überwindet und, falls keine Freilauf-Kupplung vorhanden
ist, auch noch die für den Antrieb des Schwungrädchens 44 erforderliche Energie aufbringt. Selbstverständlich darf
die Schraubendruckfeder 24 jedoch nicht so stark sein, daß der Stuhl nach oben gedrückt wird. Eine Federkraft von einigen
Newton ist normalerweise geeignet. Der Stuhl wird dann wie'der nach vorne gekippt, so daß er auf allen vier Stuhlbeinen
steht. Der Stützfuß 12 wird dabei soweit zurückgeschoben, daß er und auch die anderen drei Stuhlbeine Kontakt mit dem Boden
haben. Nach dem teilweisen Einfahren des Stützfußes 12 drückt der Stift 3 6 nicht mehr auf den Stift 3 8 und kann die Eingriffsfeder
32 das Sperrglied 28 nunmehr gegen die Zahnung 26 des Schaftes 14 drücken. Infolge der Kupplung des Sperrglieds
2 8 mit dem Schwungrädchen 44 erfolgt dieser Eingriff mit Verzögerung, so daß der Stützfuß 12 im Sinne einer Verkürzung des
Stuhlbeins 22 eingefahren werden kann und die Sperreinrichtung dann erst nach einer kurzzeitigen Verzögerung wirkt. Zur Aktivierung
der Niveau-Ausgleichsvorrichtung genügt es also, den Stuhl oder Tisch oder das sonstige Möbelstück soweit anzuheben,
daß das mit der Niveau-Ausgleichsvorrichtung versehene Bein entlastet wird. Beim Aufsetzen des Möbelstücks stellt
sich der Stützfuß 12 dann automatisch so ein, daß eventuelle Bodenunebenheiten ausgeglichen werden und das Möbelstück nicht
wackelt. Da dies ohnehin dem normalen Bewegungsablauf beim
Umsetzen eines Stuhles oder Tisches entspricht, sind keine besonderen Maßnahmen oder Handgriffe erforderlich, um die
Niveau-Ausgleichsvorrichtung zu betätigen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine ähnliche Ausführungsform wie die
Fig. 1 und 2 mehr im Detail. Das Sperrglied 28 besteht hierbei aus einer Sektorscheibe 60, auf deren Kreisabschnitt die Zahnung
46 angebracht ist, die mit dem Ritzel 48 kämmt. Der Eingriff
sbereich 3 0 ist an einem Block 62 ausgebildet, der an der Sektorscheibe 60 festgeschweißt ist.
Der Stift 36 ist bei der Ausführungsform der Fig. 3 und 4
durch einen Klotz 64 ersetzt oder als ein solcher ausgebildet, der am oberen Ende des Stützfußes 12 oberhalb der oberen Führung
18 aufgeschraubt ist und in dem eine nach unten führende Stange 66 befestigt ist, an deren unterem Ende ein Querstück
68 vorgesehen ist, das bei Entlastung des Stützfußes 12 auf den Block 62 drückt und dadurch den Eingriff zwischen Sperrglied
28 und Zahnung 26 aufhebt. Die Stange 66 verläuft durch
eine Nut 70 in der oberen Führung 18, wodurch der Stützfuß 12 nicht um seine Längsachse drehbar ist. Die Zahnung 26 ist daher
immer dem Sperrglied 28 zugewandt. Die Eingriffsfeder 32 ist zur Platzeinsparung über einen Umlenkbolzen 72 geführt..
Fig. 5 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform der Niveau-Ausgleichsvorrichtung
10, bei der die Verzögerungseinrichtung 4 0 dadurch gebildet wird, daß das Sperrglied 28 wiederum die Form
einer um ihren Mittelpunkt drehbar gelagerten Kreisscheibe mit einem abgeschnittenen Segment hat. Durch eine Verstärkung der
Kreisscheibe auf dem dem Segmentabschnitt gegenüberliegenden Teil liegt der Schwerpunkt des Sperrglieds 28 auf dem linken,
dem von dem Segmentabschnitt weggerichteten Teil des Sperrgliedes 28. Durch diese Exzentrizität wird das Sperrglied 28
zum Eingriff mit der Zahnung 26 am Schaft 14 gedreht. Wie bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 wird das Sperrglied 28 beim Ausfahren des Stützfußes 12 durch Stifte 36, 38 außer
Eingriff gebracht. Beim Aufsetzen des ausgefahrenen Stützfußes
12 auf dem Boden steht der Stützfuß 12 fest, während das Möbelstück
nach unten bewegt wird. Durch die dabei stattfindende
nach unten gerichtete Bewegung wird die Wirkung der Exzentrizität des Sperrglieds 28 reduziert, so daß sich dieses
während der Abwärtsbewegung verlangsamt in Eingriffsrichtung dreht. Beim Aufsetzen der anderen Beine wird das Möbelstück
zusammen mit dem an ihm befestigten Sperrglied 28 stark abgebremst, wodurch sich die Exzentrizität des Sperrglieds 28 dann
umso stärker auswirkt und dieses ruckartig in Eingriff mit der Zahnung 26 gelangt. Zur Verlangsamung der Bewegung des Sperrglieds
28 kann zusätzlich ein Stirnradgetriebe 42 mit einem Schwungrädchen 44 mit dem Sperrglied 2 8 gekoppelt sein.
Die Fig. 11 und 12 zeigen ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem von Fig. 5, wobei jedoch das Sperrglied 28 Teil eines bistabilen
Umschaltmechanismus ist. Dazu ist die Eingriffsfeder 32
etwa diametral über das Sperrglied 28 gespannt, und zwar so, daß sie in der Eingriffsstellung in geringem Abstand auf der
einen Seite des Drehpunktes vorbeiläuft, während sie in der Freigabestellung etwa im gleichen Abstand auf der anderen
Seite des Drehpunktes vorbeiläuft. Das Sperrglied 28 ist wiederum exzentrisch ausgebildet, so daß die exzentrische
Masseverteilung ein Drehmoment auf das Sperrglied 28 ausübt, das in Richtung einer Drehung in Eingriffsstellung wirkt. Die
Eingriffsfeder 32 ist so dimensioniert, daß sie in der Freigabestellung
(Fig. 11) ein größeres Drehmoment in entgegengesetzter Richtung auf das Sperrglied 2 8 ausübt, so daß bei
keiner oder bei einer gleichförmigen Bewegung des Möbelstücks das Sperrglied 28 stabil in der Freigabestellung gehalten
wird. In diese Freigabestellung wird das Sperrglied 28 wie bei den anderen Ausführungsformen durch den Stift 3 6 am Stützfuß
12, der einen Stift 38 am Sperrglied 28 mitnimmt, gedreht, wenn das Möbelstück angehoben wird, so daß der Stützfuß 12
ausfährt. Bei einer nach oben gerichteten Beschleunigung, d.h.
bei einer Abbremsung einer nach unten gerichteten Bewegung, des Möbelstücks, z.B. beim Aufsetzen des Möbelstücks auf dem
Boden, wird der Effekt der Exzentrizität dagegen verstärkt, so
daß das dadurch ausgeübte Drehmoment die Federkraft überwindet und das Sperrglied 28 in die Eingriffsstellung kippt. In dieser
Stellung wird das Sperrglied 28 dann wiederum stabil durch die Eingriffsfeder 32 gehalten, die aufgrund ihrer Verlagerung
nunmehr ein entgegengesetztes Drehmoment auf das Sperrglied 28 ausübt, d.h. einen in Richtung der Eingriffsbewegung wirkendes
Drehmoment. Bei dieser Ausführungsform besteht die nach dem
Beginn der Einfahrbewegung bewirkte Verzögerung der Sperrwirkung darin, daß das Sperrglied 28 während der Abwärts- oder
&iacgr;&ogr; Aufsetzbewegung des Möbelstücks durch die Eingriffsfeder 32
zunächst stabil in der Freigabestellung gehalten wird und erst beim Aufsetzen des Möbelstücks auf dem Boden, d.h. am Ende der
Einfahrbewegung das Sperrglied 28 in die Eingriffsstellung kippt und damit die Sperrwirkung eintritt.
Die Fig. 6 und 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem der
Stützfuß 12 nicht wie bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 5 vertikal verschiebbar ist, sondern walzenförmig und exzentrisch
gelagert ist. Der walzenförmige Stützfuß 12 ist exzentrisch auf einer horizontalen Achse 74 gelagert, so daß er
je nach seiner Drehposition unterschiedlich weit aus dem unteren Ende eines Stuhl- oder Tischbeines 22 herausragt. Drehfest
mit dem Stützfuß 12 ist ein Rad 76 mit einer Zahnung 26 und einem Stift 36 angeordnet, die durch eine Spiralfeder 24
in Ausfahrrichtung belastet werden, das ist die in Fig. 6
durch den Pfeil B angegebene Richtung. Ensprechend den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 5 arbeitet der Stift 36 und
die Zahnung 26 mit dem Stift 38 und dem Eingriffsbereich 30
des Sperrgliedes 2 8 zusammen. Die Drehung des Sperrgliedes 2 8 wird durch die Verzögerungseinrichtung 40 bei einer Drehung in
Eingriffsrichtung verzögert. Beim Anheben des Stuhl- oder
Tischbeines 22 dreht sich der walzenförmige Stützfuß 12 irr Richtung B aus dem unteren Ende des Stuhl- oder Tischbeines 22
heraus und wird hierbei durch die Spiralfeder 24 unterstützt.
Durch den Stift 36 wird das Sperrglied 28 aus dem Eingriff mit dem Rad 76 gelöst. Wird das Stuhl- oder Tischbein 22 dann
aufgesetzt, so wird der Stützfuß 12 teilweise einwärts ge-
schwenkt - Pfeil A. Durch die Eingriffsfeder 32 wird das
Sperrglied 28 zum Eingriff mit der Zahnung 26 gedreht, wobei diese Drehung wiederum durch die Verzögerungseinrichtung verzögert
wird. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet für Stuhl- oder Tischbeine 22, die nicht vertikal sondern unter
einem gewissen Winkel zur Vertikalen stehen. Bei derartigen schräg angesetzten Stuhl- oder Tischbeinen 22 würde ein in*
Längsrichtung des Beins 22 verschiebbarer Stützfuß 12 leicht klemmen.
In den Fig. 8 und 9 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, das sich durch eine besonders kompakte Bauform auszeichnet. Das
Sperrglied 28 ist als kreisförmige Scheibe mit einem Eingriff sbereich 3 0 und einer Zahnung 46 ausgebildet, die beide
über den Kreisumfang der Scheibe vorstehen. Die Zahnung 46 kämmt mit dem Ritzel 48 und das Zahnrad 50 und das Ritzel 52
sind als Kegelräder ausgebildet, die das Schwungrädchen 44 antreiben. Der Schaft des Stützfußes 12 ist als Hohlzylinder
84 ausgebildet, wobei in der Zylinderwand vertikale Schlitze 86 vorgesehen sind, durch die hindurch das Sperrglied 28 und
das Zahnrad 50 in einem äußeren Zylinder 88, der das untere Ende des Stuhl- oder Tischbeins 22 darstellt, gelagert sind.
Der Eingriffsbereich 30 des Sperrglieds 28 kommt mit der
Zahnung 26 auf der Innenseite des HohlZylinders 84 in Eingriff.
Von dem hohlzylinderförmigen Schaft 14 steht nach innen der Stift 36 ab, der mit dem Stift 38 am Sperrglied 28 so wie
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 zusammenwirkt, um die Sperrwirkung aufzuheben.
Claims (8)
1. Niveau-Ausgleichsvorrichtung (10) für Möbelstücke mit mehreren Beinen, wie Stühlen oder Tischen, mit einem Stützfuß
(12), der am unteren Ende eines (22) der Beine ein- und ausfahrbar gelagert ist, und mit einer lösbaren, in einer
Richtung wirkenden Sperreinrichtung (26, 28), die den Stützfuß (12) gegen eine Einfahrbewegung sperrt, wobei die
Sperreinrichtung (26, 28) durch Ausfahren des Stützfußes (12) lösbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung
(26, 28) so ausgebildet ist, daß die Sperrwirkung erst mit einer zeitlichen Verzögerung nach dem Beginn der
Einfahrbewegung des Stützfußes (12) eintritt.
2. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperreinrichtung ein drehbar gelagertes Sperrglied (28) aufweist, das mittels eines Eingriff
sbereichs (30) an einem Schaft (14) des Stützfußes (12) angreift und dadurch eine Einfahrbewegung des Stützfußes
(12) sperrt.
3. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (28) mittels
eines Übersetzungsgetriebes (42) mit einem Schwungrädchen
(44) gekoppelt ist.
4. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übersetzungsgetriebe (42) einen Freilauf enthält, so daß das Sperrglied (28) nur bei einer
Drehung des Sperrglieds (28) in Richtung eines Eingriffs an dem Stützfuß (12) mit dem Schwungrädchen (44) gekoppelt
ist.
5. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem Stützfuß (12) verbundenes
Element (36) bei Entlastung des Stützfußes (12)
an der Sperreinrichtung (28) angreift, um die Sperrwirkung aufzuheben.
6. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Masseverteilung des Sperrglieds
(28) in der Weise exzentrisch ist, daß auf das Sperrglied
(28) ein im Sinne einer Drehung in die Eingriffsstellung wirkendes Drehmoment wirkt.
7. Niveau-Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Sperrglied (28) Teil eines bistabilen
Umschaltmechanismus ist, so daß es stabil entweder in der Freigabestellung oder in der Eingriffsstellung gehalten
wird.
8. Möbelstück, gekennzeichnet durch eine Niveau-Ausgleichsvorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29722441U DE29722441U1 (de) | 1997-08-25 | 1997-12-18 | Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29715244 | 1997-08-25 | ||
DE29722441U DE29722441U1 (de) | 1997-08-25 | 1997-12-18 | Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29722441U1 true DE29722441U1 (de) | 1998-02-26 |
Family
ID=8045080
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29722441U Expired - Lifetime DE29722441U1 (de) | 1997-08-25 | 1997-12-18 | Niveau-Ausgleichselement für Möbelstücke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29722441U1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2007037688A1 (de) * | 2005-05-27 | 2007-04-05 | Ernst Holding B.V. | Niveau-ausgleichsvorrichtung für möbelstücke |
WO2009142481A2 (en) * | 2008-05-19 | 2009-11-26 | Lex Elzo Westera | Support or leg provided with a levelling member, and table, chair, ladder or scaffold provided with at least one such support or leg |
NL1036141C (nl) * | 2008-10-31 | 2010-05-04 | Bin Innovations Bv | Inrichting voor het stabiliseren van voorwerpen op een oneffen ondergrond. |
DE102010055986A1 (de) * | 2010-10-28 | 2012-05-03 | Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen GmbH | Anordnung umfassend wenigstens ein Einbauhaushaltsgerät |
-
1997
- 1997-12-18 DE DE29722441U patent/DE29722441U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2009142481A3 (en) * | 2008-05-19 | 2010-03-04 | Lex Elzo Westera | Support or leg provided with a levelling member, and table, chair, ladder or scaffold provided with at least one such support or leg |
NL1036141C (nl) * | 2008-10-31 | 2010-05-04 | Bin Innovations Bv | Inrichting voor het stabiliseren van voorwerpen op een oneffen ondergrond. |
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