DE29719567U1

DE29719567U1 - Schutzhandschuh

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Publication number: DE29719567U1
Application number: DE29719567U
Authority: DE
Original assignee: Eska & Dutka Lederhandschuhfab
Current assignee: Eska & Dutka Lederhandschuhfab
Priority date: 1997-11-04
Filing date: 1997-11-04
Publication date: 1999-03-11
Anticipated expiration: 2007-11-05

Description

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SCHUTZHANDSCHUH

Die Erfindung betrifft einen Schutzhandschuh, insbesondere einen Handschuh für Feuerwehrleute, Rettungsmannschaften und dergleichen.

Bekannte Handschuhe für derartige Zwecke bestehen aus mehreren Schichten, um auf diese Weise den mehrfachen, einsatzbedingten Erfordernissen entsprechen zu können. So wird dem Erfordernd nach hoher Hitze- und Feuerresistenz nachzukommen sein, ebenso wie einer grossen Reiss- und Schnitt-Festigkeit, sowie Wasserundurchlässigkeit.

Ein solcher Handschuh ist beispielsweise in der EP-A1-724 848 beschrieben, der eine Aussenschicht aus einer hitzebeständigen Textilfaser mit geringer Wärmeleitfähigkeit, eine Zwischenschicht aus einer schnitt- und stichfesten Textilfaser sowie ein hitzebeständiges Innenfutter mit einer in einer Richtung flüssigkeitsundurchlässigen und atmungsaktiven Membran besitzt. Als Aussenschicht ist ein textiles Gewebe aus Aramid-Fasern vorgesehen, während für die Zwischenschicht ein Vliesmaterial aus Aramid-Fasern beschrieben ist. Da das textile Gewebe aus Aramid-Fasern entlang der Nähte zum Ausfasern neigt, wird dieses Gewebe vor dem Zusammennähen der Handschuhteile auf das Zwischenschicht-Vlies aufkaschiert. Aufgrund der zusammenkaschierten und dadurch eher starren Doppelschicht ist die Herstellung solcher Handschuhe erschwert, es wird im allgemeinen auf die Schnittstreifen zwischen den Handschuhfingern, die sogenannten Schichtel, verzichtet, so dass ein derartiger Handschuh im wesentlichen "zweidimensional" angefertigt vorliegt, d.h. mit nur einer um die Kontur der Finger führenden Naht. Somit wird ein solcher Handschuh sowohl aufgrund der Steifigkeit des Materials als auch aufgrund seiner Formgebung den Handbewegungen nicht gut nachkommen können und wird daher - insbesondere bei diffizilem Einsatz, bei dem Griffschnelligkeit und -sicherheit gefordert sind gegebenenfalls als hindernd empfunden werden.

Die Erfindung hat sich demgegenüber zur Aufgabe gemacht, einen Handschuh bereit zu stellen, der sich neben hoher Resistenz gegen Hitze, Feuer, Wasser und

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mechanische Beanspruchung durch verbesserte Trageeigenschaften auszeichnet, die eine verbesserte Beweglichkeit, Zugriffsfreudigkeit und damit auch Sicherheit im Einsatz bewirken.

Dies gelungt durch einen Handschuh, bei dem eine Aussenschicht aus textilem Gewebe, beispielsweise aus Aramid-Fasern, und eine Zwischenschicht, beispielsweise aus Aramid-Vliesmaterial, nicht miteinander durch Kaschieren vollflächig verbunden sind, die Zwischenschicht im wesentlichen locker innerhalb der Aussenschicht eingehängt ist, beispielsweise beim Zusammennähen der Handschuhschnitteile mitgefasst. In gleicher Weise könnte die Zwischenschicht auch stellenweise - beispielsweise waffelartig gesteppt, oder punktweise angehängt - mit der Aussenschicht verbunden sein, gegebenenfalls als Handschuh-im-Handschuh und nicht notwendigerweise gemeinsam mit der Aussenschicht in den Nähten gefasst.

Dem einleitend dargestellten Problem des Ausfransens der für die Aussenschicht vorgesehenen textlien Gewebeschicht kann auf unterschiedliche Weise begegnet werden. So können die einzelnen Handschuh-Schnitteile geendelt werden, oder es könnte beim Vorgang des Zusammennähens ein schmaler Streifen aus leichtem, nicht brennbarem Stoff zwischen die Schnitteile gelegt, bzw. auf die beiden miteinander zu vernähenden Schnitteile an den Nahtlinien aufgebracht werden oder mit einer speziellen Nahttechnik am Naht- bzw. Schnitteil doppelt gelegt, verarbeitet und später vernäht werden.

Die solcherart hergestellte Aussenschicht eines Handschuhs weist gegenüber einer wie oben dargestellten, an der Zwischenschicht aufkaschierten, Aussenschicht einerseits den Vorteil auf, sich geschmeidiger Hand- und Fingerbewegungen anzupassen und andererseits den Vorteil einer erhöhten Reissfestigkeit an den Nähten. Da die Zwischenschicht im wesentlichen beabstandet von der Aussenschicht angeordnet ist, ist auch sie frei beweglich und damit geschmeidiger und bewegungsanpassungsfähig. Auch kann, wie oben erwähnt, da damit auch bereits die bei der Herstellung vorliegenden, zu verarbeitenden Schnitteile in sich geschmeidiger sind, der Dreidimensionalität des Handschuhs Rechnung getragen werden, Schichtel vorgesehen und ohne grossen Fertigungsmehraufwand bis zu vier Nähte an den Fingerspitzen zusammengefügt werden.

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Auch aufgrund der Tatsache, dass Aussen- und Zwischenschicht nicht fest miteinander (über Kaschieren) verbunden sind, ist die Möglichkeit gegeben, dass zwischen Aussen- und Zwischenschicht eine weitere Schicht in Form einer hauchdünnen, nicht zerreissbaren Metallfolie angeordnet werden kann, als verstärkendes Hitzeschild. Dazu kann beispielsweise eine sogenannte NASA-Folie vorgesehen werden, die einenseits Gold- und anderenseits Aluminium-beschichtet ist. Diese äusserst dünne Folie könnte nun auch an der Innenseite der textlien Gewebeschicht aus Aramid-Fasern aufkaschiert, bzw. locker eingehängt oder waffelartig gesteppt, oder punktweise angehängt sein, die Dicke und Beweglichkeit der Aussenschicht wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Die Zwischenschicht ist - inbesondere aufgrund ihres Vliesmaterials - mechanisch resistent und schnitt- und stichfest. Wird die Zwischenschicht als Doppelschicht aus - vergleichsweise dünnen - Vliesschichten ausgebildet, die beispielsweise waffeiförmig miteinander versteppt sind, so entstehen dazwischen Luftpölsterchen, die die Isolationswirkung verbessern. Verglichen mit dickeren Zwischenschichten mit vergleichbaren Isolationseigenschaften zeichnet sich eine solche Zwischenschicht durch verbesserten Tragekomfort aus, da sie geschmeidiger und damit bewegungsangepasster ist als die dickere Vliesschicht. Die Lagen für die Zwischenschicht können auch nur an einzelnen Punkten miteinander verbunden sein, in etwa polterkissenartig.

Die Erfindung wird im folgenden rein beispielhaft beschrieben. Es zeigen: 25

Fig. 1 eine Ansicht eines rechten Schutzhandschuhs;

Fig.2 eine Explosionsdarstellung der einzelnen Schichten eines Schutzhandschuhs

mit doppellagiger Zwischenschicht und
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Fig.3a und 3b Darstellungen von möglichen Nahtgestaltungen.

Fig. 1 zeigt einen Schutzhandschuh 1, der als Fingerhandschuh mit einer weit über das Handgelenk eines Trägers reichenden, schützenden Stulpe 2 versehen ist. Die

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Form der Handschuhfinger 3 ist der natürlichen Fingerform entsprechend ausgebildet, dazu sind zwischenden den Fingerbögen 3a Streifen, die sogenannten Schlichtel 3b, angeordnet. Der Handschuh 1 ist aus einer Mehrfach-Materialschicht aufgebaut, deren mögliche Materialschichtfolge aus Fig.2 zu ersehen ist. Über einer Innenschicht 7, die beispielsweise eine in einer Richtung flüssigkeitsundurchlässige Membran umfasst, sind eine Zwischenschicht 5 und eine Aussenschicht 4 angeordnet, die die Hitze- und Feuer-Resistenz, sowie die mechanische Beanspruchbarkeit des Handschuhs bestimmen. So kann die Aussenschicht 4 aus einem Gewebe aus Aramid-Fasern zusammengesetzt sein, während die Zwischenscicht beispielsweise aus einem Vlies aus Aramidfasern besteht.

Die Zwischenschicht 5 in dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeipiel ist zweilagig ausgebildet, wobei zwei dünnere Lagen 5a, 5b, beispielsweise aus Aramid-Vlies, über Nähte 8 miteinander verbunden sind. Luftkissen 7 zwischen den beiden Lagen 5a, 5b erhöhen die Isolationswirkung dieser Zwischenschicht 5 in vorteilhafter Weise. Anstelle der waffelartig angeordneten Nähte 8 könnten auch punktartige Verbindungen vorgesehen sein. Die beiden Lagen können aus gleichem Material bestehen, doch sind auch Lagen aus unterschiedlichen Materialien möglich. So könnte eine Lage aus einem Aramidfaser-Vlies bestehen, die andere Lage eine Schicht aus einer Metallfolie umfassen. In gleicher Weise könnte eine derartige Folie auch zwischen zwei Vlies-Lagen vorgesehen werden, solcherart eine dreiiagige Zwischenschicht bildend. Auch könnte wenigstens eine der Lagen mit einer Folie kaschiert sein. Es könnte auch nur eine Lage Aramidfaser-Vlies verwendet werden.

Die Aussenschicht 4 kann gegebenenfalls an ihrer gegen die Handschuh-Innenseite gerichteten Seite mit einer dünnen Metallfolie kaschiert, bzw. locker eingehängt, oder waffelartig gesteppt oder punktweise aufgehängt werden, die als zusätzlich Hitze-abweisende Schicht vorgesehen wird. Kanten 9 von zugeschnittenen Schnitteilen der Aussenschicht 4 können - um Ausfransen zu unterbinden und gleichzeitig die Rissfestigkeit des fertigen Handschuhs zu erhöhen - mit einer Endelung 10 versehen, oder mit Doppeltlegung der Naht versehen werden, Aussenschicht-Schnitteile und Zwischenschicht-Schnitteile können danach zusammengenäht werden. Die Innenschicht 6 aus der semipermeablen Membran wird danach in den Handschuh eingeschoben und punktweise festgeklebt oder über

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Schlaufen angehängt, da Näh-Stiche die Flüssigkeits-hemmende Wirkung der Innenschicht stark beeinträchtigen würden.

Fig.3a und 3b zeigen weitere Möglichkeiten der Naht-Verbidnungen. In Fig. 3b sind zwei Schnitteile 11a,11b so verbunden, dass zwischen die beiden Schnitteile 11a,1 Ib ein schmales Band 12 aus hitzebetändigem Material eingelegt oder eingeklebt wird und beim Zusammennähen mitgefassi wird. Das Band dient als Verstärkung der Naht 8c, die - wie möglichst alle Nähte an dem Handschuh vorzugsweise mit einem Nähfaden aus hitzebeständigem Material genäht wird. 10

Die beiden Schnitteile 11a,11b können dabei nur Aussenschicht-Schnitteile sein, oder aber auch die entsprechenden Zwischenschicht-Schnitteile umfassen, sozusagen jeweils zweilagig vorliegen.

In Fig. 3a ist eine Nahtverbindung gezeigt, bei der eine Aussenschicht 4 mit einer Doppel-Zwischenschicht (zwei Schnittteile 11a, 11b) entsprechend der Fig. 2 derart verbunden ist, dass die Naht (13) als doppelt gelegte Naht ausgebildet ist.

In Fig. 1 ist eine weitere Varianteangedeutet, die Zwischenschicht mit der Aussenschicht zu verbinden, wobei die beiden Schichten (insbesondere vor dem Zuschneiden in Schnitteile) miteinander über - hier waffelartig ausgeführte - Nähte 8a verbunden werden. Die Nähte 8a sind wiederum mit hitzebeständigem Nähfaden ausgeführt. Auch hier ergeben sich die Isolationswirkung erhöhende Luftpölsterchen, die Biegsamkeit ist - da die solcherart gegebene Doppelschicht über die gesamte gemeinsame Fläche miteinander verbunden ist - nicht wesentlich beeinträchtigt, die Handschuh-Nähte 8b werden dadurch - insbesondere wenn die Doppelschicht-Schnitteile geendelt vorliegen - äusserst reissfest.

Ein solcher Handschuh - der aufgrund der Materialien, wie beschrieben, insbesondere als Feuerwehr-Handschuh Verwendung finden wird - kann aber in etwas abgewandelter Form vorgesehen werden, wenn beispielsweise die Aussenschicht des Handschuhs - aufgrund bestimmter Verwendungszwecke - aus Leder vorzusehen ist. Ein solcher Handschuh, der sich durch gute Griffeigenschaften auszeichnet, kann prinzipiell genauso ausgestaltet sein, wie oben beschrieben. Hier

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könnten aber auch - aufgrund der Weichheit des Ledermaterials - alternativ Zwischnschicht und Leder-Aussenschicht miteinander kaschiert.

Claims

971104 7 K-G-4130-DE SCHUTZANSPRÜCHE

1. Schutzhandschuh, insbesondere für Feuerwehrleute und Rettungsmannschaften, mit wenigstens zwei Schichten, wobei eine hitzebeständige Aussenschicht (4) aus insbesondere textilem Material, eine hitzeresistente und schnitt- und stichfeste Zwischenschicht (5) und gegebenenfalls eine Innenschciht (6) aus insbesondere Flüssigkeitssemipermeablem Material vorgesehen sind, wobei Zwischenschicht^) und Aussenschicht (4) lose miteinander verbunden vorliegen, insbesondere an den Handschuhnähten (8b) miteinander vernäht, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Handschuhnähte (8b) wenigstens ein Band (12) aus insbesondere hitzebeständigem Material mitgefasst ist.

2. Schutzhandschuh, insbesondere für Feuerwehrleute und

Rettungsmannschaften, mit wenigstens zwei Schichten, wobei eine hitzebeständige Aussenschicht (4) aus insbesondere textilem Material, eine hitzeresistente und schnitt- und stichfeste Zwischenschicht (5) und gegebenenfalls eine Innenschicht (6) aus insbesondere Flüssigkeitssemipermeablem Material vorgesehen sind, wobei Zwischenschicht^) und Aussenschicht (4) lose miteinander verbunden vorliegen, insbesondere an den Handschuhnähten (8b) miteinander vernäht, dadurch gekennzeichnet, dass Aussenschicht (4) und Zwischenschicht (5) über ihre gemeinsame Fläche über - gegebenenfalls waffelartig ausgeführte - Nähte (8a) bzw. Nahtpunkte, bzw. Kreuzstichnähte an den Schnittkanten miteinander verbunden sind.

3. Schutzhandschuh, insbesondere für Feuerwehrleute und Rettungsmannschaften, mit wenigstens zwei Schichten, wobei eine hitzebeständige Aussenschicht (4) aus insbesondere textilem Material, eine hitzeresistente und schnitt- und stichfeste Zwischenschicht (5) und gegebenenfalls eine Innenschicht (6) aus insbesondere Flüssigkeitssemipermeablem Material vorgesehen sind, wobei Zwischenschicht^) und Aussenschicht (4) lose miteinander verbunden vorliegen, insbesondere an den Handschuhnähten (8b) miteinander vernäht, dadurch gekennzeichnet,

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dass die Zwischenschicht (5) wenigstens zweilagig ausgebildet ist, wobei die beiden - gegebenenfalls aus einem wenigstens teilweise aus Aramid-Fasern bestehenden Vlies - Lagen (5a,5b) über ihre gemeinsame Fläche über - gegebenenfalls waffelartig ausgeführte - Nähte (8) bzw. Nahtpunkte miteinander verbunden sind.

4. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die an den Handschuhnähten (8b) zusammengefügten Schnitteile (11a, 11b) der Aussenschicht (4) an ihren Kanten (9) eine Endelung (10) aufweisen.

5. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die an den Handschuhnähten (8b) zusammengefügten Schnitteile (11a, 11b) der Aussenschicht (4) an ihren Kanten (13) doppelt gelegt sind.

6. Schutzhandschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Handschuhfingern (3) Schichtel (3a) und an den beiden Seiten, Seitenkeile (3b) vorgesehen sind.