DE29716861U1

DE29716861U1 - Vorrichtung zum Ablängen eines extrudierten Profils

Info

Publication number: DE29716861U1
Application number: DE29716861U
Authority: DE
Original assignee: Battenfeld Extrusionstechnik GmbH
Current assignee: SMS Extrusion Kempen GmbH
Priority date: 1997-09-19
Filing date: 1997-09-19
Publication date: 1997-11-20
Anticipated expiration: 2007-09-20

Description

Vorrichtung zum Ablängen eines extrudierten Profils

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ablängen eines mit mindestens einer Schutzfolie versehenen, extrudierten Profils.

Vorrichtungen dieser Art sind bekannt. Für das Ablängen von extrudierten Profilen werden meist sog. fliegende Sägen eingesetzt, wobei das Sägeblatt entweder von unten (Unterflursäge), von oben (Tauchsäge) oder von der Seite (Quersäge) an das zu sägende Profil herangeführt wird. Das abzulängende Profil wird während des Sägevorgangs gespannt; der Sägeschlitten oder Sägewagen fährt dann synchron zum kontinuierlich weiterlaufenden Extrusionsvorgang mit der Extrusionsgeschwindigkeit mit ('fliegende Säge').

Müssen Profile gesägt werden, die mit einer oder mehren Schutzfolien versehen sind, ergibt sich das Problem, daß das aus dem Profil zur Sägeneintrittseite entgegengesetzten Seite austretende Sägeblatt die Schutzfolie abhebt oder abreißt und der Schutz des Profils nicht mehr uneingeschränkt gegeben ist.

Die DE 94 16 948 Ul offenbart zur Lösung dieses Problems eine Säge mit zwei rotierenden Sägeblättern zum Ablängen von Profilen mit einer Schutzfolie. Um zu vermeiden, daß die Oberfläche des Profils, die beispielsweise aus einer aufgebrachten Folie besteht, beim Sägen abgehoben und abgerissen wird, sieht diese Schrift vor, daß zwei fluchtende und gegenläufig rotierende Sägeblätter eingesetzt werden, um das Profil zu schneiden.

Nachteilhaft bei dieser Lösung ist, daß es maschinentechnisch nicht möglich ist, eine solche Doppelsägeblatt-Konfiguration zu erzeugen und gleichzeitig das abzulängende Profil nahe an der Schnittstelle zu spannen. Durch die Lagerung der beiden Sägeblätter und den damit erforderlichen Bauraum ergibt sich für die Spannstellen ein gewisser Mindestabstand, der oft nicht für eine optimale Spannung des Profils während des Sägens ausreicht.

Ein weiterer Nachteil bei der bekannten Lösung besteht darin, daß infolge nicht exakter Flucht der beiden Sägeblätter die Gefahr eines Stufenschnitts in das Profil gegeben sein kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile verhindert. Es soll also möglich sein, das Profil nahe der Sägestelle zu spannen und gleichzeitig auf einfache Weise sicherzustellen, daß die Schutzfolie durch den Sägevorgang nicht abgehoben und abgerissen wird. Des weiteren soll der Schnitt ohne irgenwelche Stufen erfolgen.

Die Lösung der Aufgabe durch die Erfindung ist gekennzeichnet durch

eine Säge (3), die sich von einer ersten Seite (4) an das abzulängende Profil (2) annähert und das Profil (2) durchsägt, und

mindestens ein Folientrennelement (5), das an das abzulängende Profil (2) mindestens von einer zur ersten Seite (4) gegenüberliegenden Seite (6) herangeführt wird und die Folie (1) durchtrennt und/oder entfernt.

Grundgedanke der Erfindung ist es also, daß der Bereich der Schutzfolie, in dem die Gefahr des Abhebens und Abreißens besteht, (nämlich derjenige im Bereich des 'wiederaustretenden' Sägeblatts) vor dem Sägevorgang durchtrennt oder gar entfernt wird. Beim Durchtrennen der Folie mit dem Folientrennelement wird bereits ein sauberer Schnitt erzeugt, so daß das Sägeblatt nicht an der Folie reißen kann.

Das Folientrennelement (5) kann aus einem Messer bestehen, das die Folie (1) durchschneidet.

Alternativ dazu kann das Folientrennelement (5) aus einem Heißdraht bestehen, der die Folie (1) schmilzt.

Schließlich kann das Folientrennelement (5) auch aus einer Heißfläche bestehen, das die Folie (1) über eine vorgegebene Breite schmilzt, namentlich über die Breite des Sägeblatts, so daß im Bereich des austretenden Sägeblatts gar keine Folie mehr vorhanden ist.

Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß das Messer aus einer Schneidrolle besteht. Es kann aber auch aus einer Einzelklinge bestehen. Vorteilhafterweise besteht das Messer aus einer Doppelklinge, wobei die beiden Klingen im Abstand der Breite des Sägeblatts der Säge (3) angeordnet sind. Auch in letzterem Falle wird an den gefährdeten Stellen die Folie vorab geschnitten, so daß ein Abheben und Abreißen der Folie nicht mehr in Betracht kommt.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, daß das mit einer Schutzfolie versehene Profil sauber durchsägt werden kann, ohne daß das Sägeblatt die Folie abhebt oder abreißt. Trotzdem ist es bauraummäßig möglich, das Profil vor dem Durchsägen nahe der Sägestelle zu spannen und auch nur ein Sägeblatt zu verwenden, so daß ein optimaler Schnitt möglich ist. Wird z. B. durch einen Schmelzdraht oder eine Heißfläche das maßgebliche Folienmaterial geschmolzen und abgetragen, ergibt sich der weitere Vorteil, daß der Sägeabfall ausschließlich aus dem Material des Profils selber (und nicht aus Folienmaterial) besteht, was das Recyclen begünstigt.

In der Zeichnung sind Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Figur zeigt den schematischen Querschnitt durch eine Sägestation für ein extrudiertes Profil.

Das im Querschnitt zu sehende extrudierte Profil 2 ist im gezeigten Beispiel auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit einer Schutzfolie 1 versehen. Die Schutzfolie schützt den späteren Sichtbereich des Profils während seiner Verwendung. Für das Durchsägen des Profils ist eine 'fliegende Säge¹ vorhanden. Sie hat einen Sägeschlitten, auf dem während des Sägevorgangs das Profil 2 gespannt wird. Dieser Sägeschlitten fährt dann, während das Profil 2 gespannt ist, mit der Extrusionsgeschwindigkeit synchronisiert mit. Hinsichtlich des Sägeschlittens und seines Aufbaus sei auf die oben genannte DE 94 16 948 Ul verwiesen, aus der einige Konstruktionsdetails hervorgehen.

Die Säge 3 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Unterflursäge ausgebildet (das Sägeblatt wird 'von unten¹ an das abzulängende Profil herangeführt); es kann aber auch genauso gut eine Tauchsäge oder eine Quersäge zum Einsatz kommen. Die Säge 3 sägt in bekannter Weise das Profil 2, wobei vorzugsweise darauf zu achten ist, daß sich - zwecks Vermeidung des Abhebens und Abreißens der unteren Folie 1 - der höchste Punkt der Säge 3 etwas rechts neben dem unteren Bereich des Profils 2 befindet.

Das Sägeblatt 3 taucht somit in die erste Seite 4 des Profils 2 ein, was noch keine Probleme hinsichtlich des glatten Abschneidens der Folien 1 bereitet. Beim Austritt des Sägeblatts 3 an der zur ersten Seite 4 entgegenliegenden Seite 6 würde sich jedoch ohne weitere Vorkehrungen ein Abheben und Abreißen der oberen Folie 1 ergeben.

Um dies zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Folientrennelement 5 vor der Kontaktnahme des Sägeblatts 3 mit der oberen Folie 1 die obere Folie 1 durchtrennt und so für einen glatten Schnitt sorgt.

Vorzugsweise weist das Folientrennelement 5 zwei nebeneinander angeordnete Klingen (Doppelklinge) auf, die im Abstand der Breite des Sägeblattes 3 angeordnet sind. Damit kann genau der Folienbereich abgeschnitten werden, in den das Sägeblatt 3 beim Sägen des Profils 2 hineintaucht.

Alternativ kann das Folientrennelement 5 auch aus einem Heizdraht bestehen, der durch Aufschmelzen des Folienmaterials einen glatten Schnitt erzeugt. Bei geeigneter Werkstoffpaarung Profil - Folie kann dabei erreicht werden, daß die Temperatur des Heizdrahtes oder der Heizfläche (mit der Breite des Sägeblattes 3) zwar die Folie schmilzt, jedoch das Profil 2 thermisch nicht schädigt.

Folientrennelemente 5 können dabei an allen relevanten Stellen des Profils vorgesehen sein. Im dargestellten Falle ist der einfache Fall zu sehen, wo nur eine obere Seite und eine untere Seite des Profils 2 mit einer Schutzfolie 1 versehen ist. Genauso kann es natürlich aber auch

sein, daß an mehreren Seiten des Profils Folien aufgebracht werden müssen, die dann durch mehrere, jeweils dort angeordnete Folientrennelemente 5 durchtrennt werden müssen.

Bezugszeichenliste:

1 Schutzfolie

2 extrudiertes Profil

3 Sägeblatt

4 erste Seite des Profils 2

5 Folientrennelement

6 zur ersten Seite 4 gegenüberliegende Seite des Profils 2

Claims

Schutzansprüche:

1. Vorrichtung zum Ablängen eines mit mindestens einer Schutzfolie (1) versehenen, extrudierten Profils (2),

gekennzeichnet durch

mindestens ein Folientrenneiement (5), das an das abzulängende Profil (2) mindestens von einer zur ersten Seite (4) gegenüberliegenden Seite (6) herangeführt wird und die Folie (1) durchtrennt und/oder entfernt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folientrenneiement (5) aus einem Messer besteht, das die Folie (1) durchschneidet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folientrenneiement (5) aus einem Heißdraht besteht, der die Folie (1) schmilzt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folientrenneiement (5) aus einer Heißfläche besteht, das die Folie (1) über eine vorgegebene Breite schmilzt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer aus einer Schneidrolle besteht.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer aus einer Einzelklinge besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer aus einer Doppelklinge besteht, wobei die beiden Klingen im Abstand der Breite des Sägeblatts der Säge (3) angeordnet sind.