DE297045C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE297045C DE297045C DENDAT297045D DE297045DA DE297045C DE 297045 C DE297045 C DE 297045C DE NDAT297045 D DENDAT297045 D DE NDAT297045D DE 297045D A DE297045D A DE 297045DA DE 297045 C DE297045 C DE 297045C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cylinder
- air
- piston
- mixture
- machine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 238000002485 combustion reaction Methods 0.000 claims description 35
- 239000000203 mixture Substances 0.000 claims description 29
- 230000002000 scavenging Effects 0.000 claims description 4
- 238000004880 explosion Methods 0.000 claims description 3
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 7
- 238000007906 compression Methods 0.000 description 6
- 238000010926 purge Methods 0.000 description 6
- 239000000446 fuel Substances 0.000 description 3
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 3
- 239000002131 composite material Substances 0.000 description 2
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 2
- 238000009826 distribution Methods 0.000 description 2
- 230000001276 controlling effect Effects 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- GLVAUDGFNGKCSF-UHFFFAOYSA-N mercaptopurine Chemical compound S=C1NC=NC2=C1NC=N2 GLVAUDGFNGKCSF-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 1
- 230000004048 modification Effects 0.000 description 1
- 238000006011 modification reaction Methods 0.000 description 1
- 238000010408 sweeping Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
- F02B25/00—Engines characterised by using fresh charge for scavenging cylinders
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02B—INTERNAL-COMBUSTION PISTON ENGINES; COMBUSTION ENGINES IN GENERAL
- F02B2720/00—Engines with liquid fuel
- F02B2720/13—Two stroke engines with ignition device
- F02B2720/131—Two stroke engines with ignition device with measures for removing exhaust gases from the cylinder
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Supercharger (AREA)
- Combustion Methods Of Internal-Combustion Engines (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit drei
oder mehreren Zylindern, bei denen der Stufenkolben jedes Zylinders sowohl Brennstoffluftgemisch
im Ringraum als auch Luft in der Kurbelkammer verdichtet. . Von den bekannten Maschinen dieser Art unterscheidet sich
die neue Maschine dadurch, daß die Spülluft für jeden Zjdinder aus dem eigenen Kurbelgehäuse
dieses Zylinders am unteren Ende der Explosionskammer eingeführt wird, daß jeder
Zylinder durch einen am oberen Ende des Zylinders angeordneten Kanal ■Brennstoffluftgemisch
unmittelbar vom Pumpenraum des im Sinne der Zündungsfolge nächst voraufgehenden Zylinders erhält, und daß der Gemischeinlaß
offen bleibt, bis der Aufwärtshub des Kolbens in der Pumpenkammer des im Sinne der
Zündungsfolge nächst vorauf gehenden Zylinders vollendet ist.
Es sind Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei denen jedem Zylinder die von sei-.
nem Kolben im eigenen Kurbelgehäuse erzeugte Spülluft am unteren Ende des Arbeitsraumes
zugeführt wird. Ebenso sind Verbrennungskraftmaschinen ohne selbständige Luftspülung bekannt, bei denen jede .Explosionskammer
einen Einlaß nahe ihrem oberen Ende besitzt und eine Gemischladung unmittelbar vom Pumpenraum des im Sinne der
Zündungsfolge nächst voraufgehenden ZyKn-■ ders erhält..
Durch die Vereinigung dieser Merkmale wird eine Reihe von Vorteilen erzielt.
Zunächst ist es mit der neuen Maschine möglich, höchste Geschwindigkeit und größere
Leistung als bei den bisherigen Maschinen dieser Art zu erzielen. Dies beruht u. a. darauf,
daß das Einlaßventil sich oben am Zylinder befindet und nicht durch die Bewegung des
Kolbens geschlossen wird, so daß es während des gesamten Aufwärtshubes des zugehörigen
Arbeitskolbens und in jedem Falle während des ganzen Aufwärtshubes des Kolbens der
die Gemischladung liefernden Pumpe offen bleiben kann. Da die Ladung in den Zylinder
gedrückt wird, so wird dem Maschinenzylinder bei jeder beliebigen Geschwindigkeit der
Maschine eine volle Ladung geliefert. Da ferner die Auslaßkanäle eine um so kürzere
Zeit offen bleiben, je schneller die Maschine läuft, so bleibt bei. hohen Geschwindigkeiten
ein Teil der Spülluft im Zylinder zurück. Nun wird aber die volle Gemischladung bei jeder
Maschinengeschwindigkeit dem Zylinder geliefert, so daß, je höher die Maschinengeschwindigkeit
wird, um so mehr auch das Volumen von Luft und Brennstoff wächst, das im Zylinder komprimiert wird. Hieraus ergibt
sich für die neue Maschine die Eigenschaft, daß bei einer Steigerung der Geschwindigkeit
der Maschine die Kompression der Ladung gesteigert wird, was bei bekannten Maschinen nicht der Fall ist, da bei diesen
die Kompression bei wachsender Geschwindigkeit fällt.
Außerdem wird bei dieser Maschine die unten in die Explosionskammgr eingeführte
Spülluft die von der Pumpenlcammer oben zugeführte Ladung daran hindern, den Boden
des Zylinders zu erreichen. Daher muß die reichste Ladung am oberen Ende des Zylinders
nächst der Zündkerze verbleiben, und so wird eine sichere Zündung auch bei stärkster Drosselung
der Gemischleitung erzielt. Indem ferner die Ladung bei verhältnismäßig geringem
Druck und mit geringer Geschwindigkeit während einer längeren Zeitspanne zugeführt wird,
so bahnt sich der Strom der ankommenden Ladung nicht gewaltsam seinen Weg zum unteren
Ende des Zylinders, sondern bleibt nahe dem oberen Ende des Zylinders in bester Stellung
für die Zündung. Außerdem ergibt sich aus diesem Grunde kein Verlust durch Ausströmen
eines Teiles der Ladung durch die Auspufföffnungen. Endlich wird bei dieser
Maschine eine Vermengung der Gemischladung mit den Auspuffgasen oder der Spülluft
nicht eintreten, so daß die Maschine auch mit außerordentlich geringen Geschwindigkeiten
laufen kann. Die neue Maschine besitzt daher ein äußerst großes Anpassungsvermögen, d. h.
sie läuft mit gleich hohem Wirkungsgrade bei höhen wie bei niedrigen Geschwindigkeiten.
In den Zeichnungen ist
Fig. ι eine Ansicht der Ventilseite einer
stehenden Vierzylindermaschine, welche die Merkmale der Erfindung aufweist; ein Teil
des Ventilgehäuses ist weggebrochen, um die innere Einrichtung erkennen zu lassen,
Fig. 2 ein senkrechter Längsschnitt durch einen der Zylinder nach Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 ein wagerechter Schnitt durch einige Zylinder nach .Linie 3-3 in Fig. 1 und 2,
Fig. 4 ein senkrechter Schnitt durch einen Teil eines Maschinenzylinders nach Linie 4-4
in Fig. 3;
Fig. '5 und 6 sind Schnitte, die den Fig. 2
bzw. 4 entsprechen, die aber eine abgeänderte Bauart der Maschine zeigen;
Fig. 7 ist ein Schnitt, welcher demjenigen der Fig. 2 entspricht, welcher aber eine weitere
Abänderung der Bauart der Maschine zeigt;-.
Fig. 8 ist eine Einzelheit des in Fig. 7 dargestellten Schnittes, wobei die Teile in einer
anderen Arbeitsstellung gezeigt sind.
Die die Erfindung bildende Maschine ist vierzylindrig; es können natürlich aber auch
drei oder mehrere Zylinder verwendet werden. In den Zeichnungen sind die Zylinder der
deutlichen Darstellung halber' mit römischen Ziffern bezeichnet; die Kurbel Stellungen der
Zylinder II, III und IV sind in Fig. 2 in punktierten Linien dargestellt,, obgleich der
Zylinder, durch den der Schnitt dieser Figur geführt ist, in Wirklichkeit der Zylinder I ist.
£0 Auf derselben Fig. 2 sind die Zeitpunkte der
verschiedenen Vorgänge des Kreisprozesses in der üblichen Weise angegeben, um die Wir-■
kungsweise der Maschine leichter verständlich zu machen.
Das Kurbelgehäuse 1 der Maschine ist in der bei Zweitaktmaschinen üblichen Form ausgeführt,
d. h. die Kurbel 2 eines jeden Zylinders . arbeitet in einer besonderen geschlossenen
Kurbelkammer; die Scheidewände 3 zAvischen den Kammern sind in Fig. 1 in punktierten
Linien angegeben. Auf dem Kurbelgehäuse sind die Zylinder 4 angeordnet, welche Bohrungen
von zwei verschiedenen Durchmessern aufweisen, wie in Fig. 2, 5 und 7 dargestellt
ist. In jedem Zylinder ist der entsprechende Kolben 5 verschiebbar, der ebenfalls zwei verschiedene
Durchmesser besitzt. Hierdurch wird außer der Verbrennungskammer 6 in dem Kopf des Zylinders eine ringförmige Pumpenkammer
7 zwischen dem größeren Unterende des Kolbens und der Schulter des Zylinders gebildet, welche die Trennungslinie zwischen
den beiden Zylinderbohrungen bildet.
Längs den Zylindern, und zwar auf der Ventilseite der Maschine, ist das Einlaßverteilungsrohr
8 angeordnet, durch welches das Verbrennungsgemisch von einem Karburator oder einer entsprechenden Brennstoffquelle
(die nicht dargestellt ist) zugeführt wird. Mit dem Verteilungsrohr 8 ist ein in gleicher
Weise angeordnetes Schiebergehäuse 9 verbunden, in welchem ein zusammengesetzter Drehschieber
10 angeordnet ist, durch welchen die Verbindung zwischen dem Verteilungsrohr 8
und den ringförmigen Pumpenkammern 7 der verschiedenen Zylinder gesteuert wird. Die
Förderung des Verbrennungsgemisches von den Pumpenkammern zu den entsprechenden Verbrennungskammern erfolgt durch Förderrohre
oder Kanäle 11, welche in verschiedener Weise je nach der Zylinderzahl der Maschine
angeordnet sind. Die Steuerung der Förderung der Ladung von den verschiedenen
Pumpenkammern zu den entsprechenden Verbrennungskammern wird durch einen zweiten
zusammengesetzten Drehschieber 12 bewirkt, der in einem geeigneten Gehäuse 13 sich befindet;
letzteres ist längs den Oberenden oder Köpfen der Zylinder angeordnet, wobei die
Förderleitungen in die äußersten oberen Enden der Verbrennungskammern münden.
Diese Drehschieber können durch irgendeinen geeigneten Mechanismus von der Kurbelwelle
14. der Maschine aus angetrieben werden; eine senkrechte Welle 15, die mit der
Kurbelwelle 14 und ferner durch geeignete Schneckentriebe 16 und 17 mit den Vorderenden
der beiden Drehschieber in Verbindung steht, sind die im vorliegenden Ausführungsbeispiele
dargestellten Mittel. Die Getriebe erteilen den Schiebern 10 und 12 eine
geeignete Drehung, wobei die Kanäle 18 und
19 der Schieber die Verbindung mit den
Kammern der Maschinenzylinder herstellen. Die beiden Drehschieber, welche .mit der
halben Geschwindigkeit der Kurbelwelle umlaufen, besitzen mittlere Schlitze i8 und 19.
Die Konstruktion soll indessen nicht auf diese besondere Schieberform beschränkt werden,
da Drehschieber, welche dieselben Bewegungsverhältnisse ergeben und bei verschiedenen
Geschwindigkeiten arbeiten können, in Gestalt von Drehschiebern mit Einschnitten
anstatt mit den dargestellten Schlitzen benutzt werden körinen. Außerdem ist der
Einfachheit halber jeder Drehschieber in' sei-
!5 ner ganzen, über alle .Zylinder parallel zur
Kurbelwelle sich erstreckenden Länge aus einem Stück dargestellt.
Das Auspuffsammeirohr 20 erstreckt sich längs den Maschinenzylindern, entgegengesetzt
von derjenigen Seite, längs welcher die Schieber 10 und 12 angeordnet sind. Das Rohr 20
ist mit dem äußersten Unterende einer jeden Verbrennungskammer der Zylinder durch Kanäle
21 verbunden, die durch die Kolbenteile von geringerem Durchmesser gesteuert werden,
wenn die Kolben in den Zylindern sich auf und ab bewegen.
Der Drehschieber 10 in dem unteren Gehäuse 9 auf der Ventilseite der Maschine
steuert nicht nur den Einlaß des Verbrennungsgemisches in die ringförmigen Pumpenkammern
der verschiedenen Zylinder durch Kanäle 18, sondern dieser Schieber steuert
auch den Lufteinlaß in die Kurbelkammern der Zylinder. Zu diesem Zwecke sind Kanäle
oder Leitungen 22 zu beiden Seiten der Kanäle 23 für das Brennstoffgemisch angeordnet,
Und der Schieber ist mit entsprechenden Kanälen 24 versehen, wodurch die Leitungen
22 zwecks Einlassend atmosphärischer Luft abwechselnd geöffnet und geschlossen
werden. Die Leitungen 22 erstrecken sich, wie in den Fig. 2 und 5 dargestellt ist, in der
Zylinderwandung aufwärts bis zu einer Öffnung 25, die etwa der Auspufföffnung 21
gegenüberliegt. Wenn der Kolben die tiefste Lage bei seinem Hube erreicht, so gibt sein
Oberende die Öffnungen 21 und 25 gerade frei. Das Oberende des Kolbens ist mit
einer Ablenkfläche 26 versehen, durch welche die Luft, die in die Verbrennungskammer
eingeleitet wird, aufwärts gerichtet und so gezwungen wird, die ganze Verbrennungskammer
auszufegen oder auszuspülen, bevor sie den Auslaßkanal 21 zu dem Auspuffsammler
erreicht.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende:
Im Zylinder I, welcher derjenige Zylinder ist, durch welchen der Schnitt gemäß Fig. 2
geführt ist, befinden sich der Kolben und die Ventile in derjenigen Stellung, bei \velcher
eine Ladung in der Verbrennungskammer 6 des Zylinders gerade entzündet worden ist,
so daß der Kolben 5 abwärts getrieben wird und auf die Kurbelwelle Nutzarbeit überträgt.
Gleichzeitig preßt dieser Kolben eine Luftladung in der geschlossenen Kurbelkammer 3
zusammen, da der Kanal 24 des Drehschiebers 10, durch welchen die Luft in das Kurbelgehäuse
bei der vorhergehenden Aufwärtsbewegung des Kolbens eingelassen wurde, nun geschlossen ist, wie in Fig. 4 dargestellt
ist, während der Kanal 25 von der Luftleitung 22 in die Verbrennungskammer durch den
Kolben noch geschlossen ist. Die Abwärtsbewegung des Kolbens dient auch dazu, in die
ringförmige Pumpenkammer 7 eine frische Ladung von Verbrennungsgemisch aus dem Einlaßverteilungsrohr 8 zu saugen, da der
Kanal 18 in dem Schieber 10 offen ist, wie Fig. 2 zeigt.
Wenn der Kolben sich dem Ende seines Hubes nähert, so legt er das Oberende des
Auspuffkanales 21 frei, so daß der Druck in
der Verbrennungskammer sehr rasch fällt. Unmittelbar darauf wird der Luftkanal 25
freigelegt, wenn der Kolben seine äußerste' Endlage erreicht. Infolgedessen kann die
Luft, die während der Abwärtsbewegung in. dem Kurbelgehäuse verdichtet worden ist,
durch die Leitungen 22 und Kanal 25 in die Verbrennungskammer eintreten, welche sie
von verbrannten Gasen reinigt, gleichzeitig erheblich kühlt und mit frischer Luft gefüllt
zurückläßt.
Die Bewegungsrichtung des Kolbens wird nun umgekehrt, wodurch nacheinander der
Luftkanal 25 und der Auspuffkanal 21 geschlossen werden. Zu der Zeit, wo der Luftkanal
geschlossen wird, oder kurz vorher, öffnet sich der Kanal 19 in dem Schieber 12
am Kopf des Zylinders. Durch diesen Kanal strömt in den oberen Teil der Verbrennungskammer
an der dem Auspuffkanal entgegengesetzten Seite eine neue Ladung von Verbrennungsgemisch
ein, welche aus der Pumpenkammer des nächsten im Drehsinne vorn befindlichen Zylinders zugeführt wird. Bei
der dargestellten Kurbelwellenanordnung ist dies der Zylinder II, welcher'zu der fraglichen
Zeit seinen Aufwärtshub etwa zur Hälfte zurückgelegt hat, so daß er einen geringen
Ladedruck in seiner Pumpenkammer erzeugt hat. Die in den Zylinder I eintretende frische
Ladung treibt vor sich her, und aus der noch teilweise offenen Auspufföffnung 21 einen Teil
der Luft aus, welche die Verbrennungskammer anfüllte; der Betrag der zurückbleibenden
Luft hängt von dem Förderdruck und dem Volumen der eintretenden Ladung ab.
Sobald der Kolben infolge seiner Aufwärts-
bewegung den Auspuffkanal 21 geschlossen
hat, schreitet die Kompression der Ladung in der Verbrennungskammer gleichzeitig mit der
Kompression der Ladung in der Pumpenkammer des Zylinders II vor, aus dem die Ladung zugeführt wird, und diese vereinigte
Kompression dauert fort, bis der Kolben des Zylinders II seine oberste Stellung erreicht
hat. In diesem Zeitpunkt wird der Schieber 12 gedreht, um die Verbindung zwischen der
Verbrennungskammer des Zylinders I und der Pumpenkämmer des Zylinders II abzupserren,
während die Kompression in dem Zylinder I durch die weitere Aufwärtsbewegung des
Kolbens vervollständigt wird, bis die Zeit zur Zündung der Ladung erreicht ist.
B'ei dem aufwärts gerichteten Hub des Kolbens
in dem Zylinder I wird Luft in das Kurbelgehäuse dieses Zylinders durch die Leitungen
22 und den Kanal 24 im Schieber 10 ein-. gesaugt, welcher sich in seiner Offenlage befindet.
Ferner wird eine Ladung Verbrennungsgemisch aus der Pumpenkammer 7 des Zylinders I hinausbefördert, und zwar in die
Verbrennungskammer des nächsten im Drehsinne dahinterliegenden Zylinders, oder im
vorliegenden Falle in den Zylinder III. Man sieht also, daß jeder Kolben unter sich seine
eigene Spülluft komprimiert und gleichzeitig als eine Pumpe wirkt, welche eine Lädung
von Verbrennungsgemisch bei geringem Druck nach dem Oberende der Verbrennungskammer
des im Drehsinne folgenden Zylinders liefert.
Wenn die Gemischzufuhr gedrosselt wird, um eine geringe Geschwindigkeit oder eine
geringe Leistung zu erzeugen, ist das Volumen des in die Pumpenkämmer eingesaugten Gemisches
verhältnismäßig gering. Die Förderung eines solchen Gemisches von irgendeiner Pumpenkämmer nach der entsprechenden
Verbrennungskammer wird demgemäß einen entsprechend kleineren Teil der zurückgebliebenen
Spülluft in der Verbrennungskammer verdrängen. Infolge des verhältnismäßig geringen
Druckes, unter, welchem das Gemisch in die Verbrennungskammer gefördert wird,
wird die Luft indessen nicht aufgewirbelt, sondern bildet eine Schicht an dem Boden
der Kammer, wie dies zwecks Erlangung eines möglichst großen Wirkungsgrades und zur
Sicherung einer richtigen Zündung der Ladung erwünscht ist. Wenn der Schieber zu-.nächst
öffnet und die Förderung der Ladung beginnt, so hat der Kolben in der Pumpenkammer
des Zylinders, aus dem die Ladung gefördert werden soll, erst einen Druck von
wenigen Atmosphären erreicht, so daß die Förderung hauptsächlich durch die von der
weiteren Bewegung des Kolbens bewirkte Verschiebung hervorgerufen wird. Dieser
Schieber kann ferner offen bleiben, bis der Kolben in dem ersten Zylinder mehr als die
Hälfte seiner Aufwärtsbewegung ausgeführt hat. Man sieht also, daß man bei dieser Maschine
die Länge der Einlaßperiode erheblich vergrößern und hierdurch eine entsprechend
geringere Eintrittsgeschwindigkeit des Gemisches erzielen kann'.
Der Schieber 10 läßt durch seine Kanäle 18 und 24 abwechselnd Luft zu den Kurbelgehäusen
und Verbrennungsgemisch zu den Pumpenkammern der verschiedenen Zylinder
treten, während die Zeit der Förderung des Gemisches zu den Verbrennungskammern '
durch den Schieber 12 und der Eintritt der Spülluft in diese Verbrennungskammern
durch direkte Wirkung des Kolbens bestimmt wird, indem er den Kanal 25 am Ende
seines Hubes freilegt.
Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte abgeänderte Ausführungsform -bezieht sich auf
den Drehschieber 10, der hier so ausgebildet ist, daß er außerdem als Absperrorgan in den
Förderleitung-en oder Kanälen 11 dient, welche
die verschiedenen Pumpenkammern mit den Zylinderköpfen in Verbindung setzen. So sieht man in der in Fig. 5 gezeigten Stellung,
bei welcher der Kolben 5 sich ab\värts bewegt wie in Fig. 2, daß der Kanal 27 in dem Schieber
9 zu der Zeit, wo er die Verbindung zwisehen dem Verteilungsrohr 8 und der Pumpenkammer
7 des Zylinders öffnet, die \7erbindung zwischen dieser Kammer und der Förderleitung
11 absperrt. Diese Absperrung der Leitung tritt ein, bevor der Druck des in
der Leitung eingeschlossenen Gemischvolumens gesunken ist. Infolgedessen geht keine
Arbeit durch Wiederkompression dieses Teiles der Ladung verloren, was sonst der Fall sein
würde, wenn dieser Teil in die Pumpenkammern zurückfließt wie bei der Maschine der
Fig. ι bis 4. Die Anordnung und Wirkungsweise der Kanäle 24 in dem Schieber 10,
welche die Luftzuführung zu den Kurbelkam-. mern steuern, sind Im wesentlichen dieselben
wie bei der Maschine der Fig. 1 bis 4, wie in Fig. 6 dargestellt ist. Bei der Ausführungsform,
die in den Fig. 7 und'8 dargestellt ist, ist nur ein Kanal 28 im Schieber anger
bracht. Dieser Kanal ist derart angeordnet, daß er abwechselnd mit den Luft- und Gaskanälen
22 und 23 in dem Gehäuse in Verbindung treten kann, welche zu jenem Zylinder
hinführen, so daß Luft zu dem Kurbelgehäuse und Verbrennungsgemisch zu der Pumpenkammer
geleitet wird. Die in Fig. 7 gezeigte Stellung des Kolbens ist dieselbe wie
die in den Fig. 2 und 5 veranschaulichte Stellung·; der Kolben ist nämlich auf seinem Ab-
\värtswege dargestellt, wobei er die ringförmige
Pumpenkammer mit der eintretenden Ladung füllt, während das Kurbelgehäuse ab-
gesperrt ist, so daß der Kolben die Luft in dem
Gehäuse verdichtet. Die andere Stellung des Schiebers ist in Fig. 8 dargestellt, bei welcher
Luft in das Kurbelgehäuse gesaugt wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zweitaktverbrennungskraftmaschine mit drei oder mehreren Zylindern, bei denen der Stufenkolben jedes Zylinders sowohl Brennstoffluftgemisch im Ringraum als auch Luft in der Kurbelkammer verdichtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülluft aus dem eigenen Kurbelgehäuse am unteren Ende der Explosionskammer eingeführt wird, daß jeder Zylinder durch einen am oberen Ende des Zylinders angeordneten Kanal Brennstoffluftgemisch unmittelbar vom Pumpenraum des im Sinne der Zündungsfolge nächst voraufgehenden Zylinders erhält, und daß der Gemischeinlaß offen bleibt, bis der Aufwärtshub des Kolbens in der Pumpenkammer des im Sinne der Zündungsfolge nächst voraufgehenden Zylinders vollendet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE297045C true DE297045C (de) |
Family
ID=551374
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT297045D Active DE297045C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE297045C (de) |
-
0
- DE DENDAT297045D patent/DE297045C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2701272A1 (de) | Zweitaktverbrennungsmotor mit vorverdichtung | |
DE3222460A1 (de) | Verfahren und einrichtung fuer die kraftstoffzufuhr bei verbrennungsmotoren | |
EP3561257B1 (de) | Verbrennungsmotor und verfahren zu dessen betrieb | |
DE102006031685A1 (de) | Verbrennungsmotor und Verfahren zu dessen Betrieb | |
DE112012001356T5 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Ventilbetätigung eines Kolbenmotors | |
DE4410934A1 (de) | Kurbelgehäuseverdichtungs-Zweitaktmotor | |
DE2525563A1 (de) | Kolben-brennkraftmaschine | |
DE69003472T2 (de) | Zweitaktmotor mit pneumatischer Einspritzung und Strömungsdrosselung in wenigstens einem Überströmkanal. | |
DE2802279A1 (de) | Abgas-rezirkulationsvorrichtung fuer einen verbrennungsmotor mit zusatzverbrennungskammern | |
DE69003035T2 (de) | Vorrichtung zur Steuerung des Einlassanfangs des unter Druck stehenden Gemisches für eine Brennkraftmaschine und deren Verwendung bei der Zweitaktmaschine. | |
DE20020655U1 (de) | Zweitaktmotor mit Frischgasvorlage und Flansch für einen Zweitaktmotor | |
DE69817005T2 (de) | Zweitakt-motor | |
DE297045C (de) | ||
DE60015314T2 (de) | Zweitakt-brennkraftmaschine | |
DE660108C (de) | Luftgespuelte Vergaserzweitaktbrennkraftmaschine | |
DE2621628C2 (de) | Zweitaktkolbenbrennkraftmaschine mit Gemischvorverdichtung im Kurbelkasten | |
DE3024043A1 (de) | Einlassystem fuer eine verbrennungskraftmaschine | |
DE3137471C2 (de) | ||
DE1046941B (de) | Brennkraftmaschine | |
DE468646C (de) | Kompressorlose Zweitaktdieselmaschine mit einer Kurbelkastenspuelpumpe, die in ihrer Wirkung durch eine auf den Kurbelkasten arbeitende und an diesem angeordnete Hilfspumpe ergaenzt wird | |
DE410696C (de) | Sechstaktmaschine fuer Flugzeuge | |
DE2261180A1 (de) | Viertakt-verbrennungsmotor | |
DE3842802A1 (de) | Doppelkolben aggregat, insbesondere verbrennungsmotor | |
DE10128195B4 (de) | Zweitaktmotor mit Speicherkanal | |
DE543393C (de) | Zweitaktbrennkraftmaschine mit Haupt- und Hilfskolben |