DE29621935U1 - Thermoprüfeinrichtung für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken - Google Patents

Thermoprüfeinrichtung für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken

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Description

MOTSCH & ANTRITTER «p
Dr. ANDREAS MOTSCH Patentanwälte · European Patent and Trade-mark Attorneys
Dipl.-Ingenieur
Patente · Marken · Designs JÜRN D. ANTRITTER
GOL/G951
THERMOPRUFEINRICHTUNG FÜR DEN THERIiOPHYSIOLOGISCHEN TEST VON
SCHLAFSÄCKEN
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Bekleidungsphysiologie. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Thermoprüfeinrichtung für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche Thermoprüfeinrichtung ist aus der DE-OS 27 26 957 bekannt.
Ein für den Käufer bzw. Benutzer eines Schlafsackes wichtiges Qualitätskriterium ist in der Produktbeschreibung die Angabe des Temperaturbereiches, innerhalb dessen der Schlafsack unter thermophysiologischem Komfort benutzt werden kann. Diese als Verwendungsbereich zu bezeichnende Temperaturspanne liegt zwischen einer unteren Grenztemperatur, bei welcher der Proband gerade noch nicht friert und einer oberen Grenztemperatur, bei der er gerade noch nicht so stark schwitzt, daß er in seinem Schlaf gestört ist,,
Der Hohensteiner Forschungsbericht zur Bekleidungsphysiologie: "Ermittlung des Verwendungsbereiches von Schlafsäcken", März 1990, Herausgeber: Hohensteiner Institute, Redaktion: Abteilung Bekleidungsphysiologie, befaßt sich mit der meßtechnischen Ermittlung des Verwendungsbereichs eines Schlafsacks mittels in der bekleidungsphysiologischen Forschung eingeführten biophysikalischen Laborapparaturen unter Zugrundelegung des Thermoregulationsmodells der menschlichen Haut und des Thermoregulationsmodells des Menschen. Charakteristisch für diese Messungen ist, daß eine dem Menschen nachgebildete Gliederpuppe während der Messungen vollständig in den Schlafsack eingehüllt ist und daß bei der Auswertung der Meßergebnisse ein Simulations bzw. Vorhersagemodell zugrunde lag, welches durch die Meßaufnahme an mehreren Testpersonen und mehreren Schlafsäcken mit unterschiedlicher Wärmeisolation und unterschiedlicher Wasserdampfdurchlässigkeit in einer Klimakammer unter kontrollierten Bedingungen ermittelt wurde. Dieses Forschungsprojekt hat sich in einer StandardprüfVorschrift BPI 2.2 manifestiert, die als Grundlage einer allgemeinen Einführung von Meß- und Beurteilungsmethoden in einer nationalen bzw. internationalen Normung dienen kann. ·
Allerdings wird häufig ein Käufer bzw. Benutzer eines Schlafsacks selbst dessen wärmeisolierende Wirkung im Freien oder besser direkt beim Händler ausprobieren wollen. Da dabei im wesentlichen die subjektiven Komfortgefühle des Probanden erfaßt werden, können diese Wärmeempfindungen dem Kunden bzw. Schlafsackbenützer eine Vergleichsmöglichkeit bieten, um sein subjektives Komfortgefühl mit den Herstellerangaben in der Produktbeschreibung zu vergleichen. Ferner kann die individuelle Prüfmöglichkeit eines Schlafsacks, dessen Kauf in Aussicht genommen wird, für den Kunden dadurch, daß er den Schlafsack unmittelbar selbst im Fachgeschäft unter selbst-
wählbaren Prüfbedingungen prüfen kann, einen zusätzlichen Kaufanreiz ergeben.
Die aus der oben erwähnten DE-OS 27 26 957 bekannte Thermoprüfeinrichtung weist eine aus einer flexiblen Hülle mit einer elastischen Zwischenlage aus Schaumstoff bestehende zeltartige Prüfzelle auf, welche im Prüfzustand im wesentlichen temperaturdicht abgeschlossen und isoliert ist. Dichte Durchführungen führen durch die zeltartige Prüfzelle zu den Prüfeinrichtungen außerhalb der zeltartigen Prüfzelle. Ein Wärme/Kälteaggregat ist mit dichten Durchführungen in Form eines Zufluß- und Abflußstutzens und mit einer Umwälzeinrichtung für die zu klimatisierende Luft verbunden. Obgleich der Zweck der bekannten zeltartigen Prüfzelle eine leicht transportable Klimatisierungseinrichtung ist, sind in dieser Druckschrift keine Angaben darüber gemacht, wie die bekannte zeltartige Prüfzelle auch in aufgebautem Zustand leicht transportiert werden könnte. Die Druckschrift erwähnt lediglich, daß das bekannte "Klimazelt" so um die Prüf- oder Meßstrecke einer Materialprüfungseinrichtung herum angeordnet ist, daß ein nachträglicher Anbau des Klimazeltes mit seinem zugehörigen Klimaerzeugungsaggregat an die Materialprüfeinrichtung jederzeit möglich ist.
Für die Anwender der hier beschriebenen für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken dienenden zeltartigen Prüfzelle besteht der große Wunsch, die zeltartige Prüfzelle auch in aufgebautem Zustand leicht und einfach über eine gewisse Distanz bewegen zu können, z.B. von einer Seite eines Verkaufsraums zur anderen Seite, ohne dazu die zeltartige Prüfzelle ab- und wieder aufbauen zu müssen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken geeignete kompakte und kostengünstige Thermoprüfeinrichtung mit einer
aus einer flexiblem Hülle mit einer elastischen Zwischenlage aus Schaumstoff bestehenden zeltartigen Prüf zelle, die im Prüfzustand im wesentlichen temperaturdicht abgeschlossen und isoliert ist zu ermöglichen, die leicht im aufgebauten Zustand bewegt werden kann, die einen thermophysiologischen Schlafsacktest unter wählbaren Prüfbedingungen an wechselbaren Positionen im Verkaufsraum ermöglicht, so daß der Proband selbst den subjektiven Schlafkomfort eines vom ihm gewählten Schlafsacks ausprobieren kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Thermoprüfeinrichtung erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Hülle der tunnelartigen Prüfzelle aus einer rechtwinkligen, formstabilen, relativ steifen Bodenplatte, einer damit verbundenen im wesentlichen halbzylindrischen Tunnelseiten- und -deckenwand und einer plattenförmigen Stirnwand und einer gleichfalls plattenförmigen Rückwand besteht. Alle diese Bestandteile der zeltartigen Prüfzelle haben eine elastische Zwischenlage aus Schaumstoff, die auf allen Seiten formschlüssig von einer weichen Hüllage umschlossen ist, die bevorzugt aus luftdichtem, textilverstärktem PVC-Material besteht.
Die Dicke und Elastizität der Schaumstoffzwischenlage der Tunnelseiten- und -deckenwand sind so gewählt, daß die Tunnelseiten- und -deckenwand im verbundenen Zustand mit der formstabilen Bodenplatte ihre Tunnelform beibehält, auch wenn das Zelt an der Bodenplatte angehoben und getragen wird. Dabei können leichtere Geräte beim Transport im Inneren der zeltartigen Prüfzelle verbleiben.
Somit kann die zeltartige Prüfzelle vorteilhafterweise leicht von einer Position im Verkaufsraum zu einer anderen Position bewegt werden, ohne daß es nötig ist, sie umständlich ab- und wieder aufzubauen.
Bei dieser Ausführungsform ist die elastische Zwischenlage aus Schaumstoff der Bodenplatte so steif, daß sich eine recht formstabile Bodenplatte ergibt. Besonders bevorzugt ist die Schaumstoffplatte des Bodens aus mehreren in Längsrichtung laufenden und formschlüssig ineinander greifenden Plattenteilen zusammengesetzt.
Das Material dieser Bodenplatte kann beispielsweise ein verdichteter Polystryrolschaum sein.
Bevorzugt ist die Tunnelseiten- und -deckenwand an ihren unteren Längskanten lösbar und formschlüssig mit den zugehörigen Längskanten der Bodenplatte verbunden. Bevorzugt weist dazu die weichflexible Hüllage an den Längskanten der Bodenplatte überstehende Lappen auf/ die um die daran anliegenden Längskanten der Tunnelseiten- und -deckenwand herumgreifen und sind mit diesen dort lösbar, bevorzugt durch Klettenbänder, verbunden.
Eine weitere Maßnahme, die Tunnelform auch beim Transport der
aufgebauten zeltartigen Prüfzelle zu stützen und
beizubehalten, besteht darin, daß die Stirnwand und die
Rückwand eine in die Innenseite der Bodenplatte und der Tunnelseiten- und -deckenwand formschlüssig eingreifende im
wesentlichen halbkreisförmige Schaumstoffplatte als Zwischenlage aufweist.
Ähnlich wie an den Längskanten der Bodenplatte sind an der unteren Seite der Stirnwand und der Rückwand Lappen vorgesehen, die bevorzugt mit einem Klettenband mit der weichen Hüllage der Bodenplatte verbunden sind und dadurch ein weichflexibles Klappscharnier bilden. Ein weiterer, jeweils um die Peripherie der Stirn- und der Rückwand vorgesehener Lappen trägt einen Reißverschlußteil, mit dem
die Stirnwand und die Rückwand verschließbar sind, wobei diese Reißverschlußteile jeweils in einen zugehörigen zweiten Reißverschlußteil eingreifen, der jeweils an der Stirnseite und der Rückseite der Tunnelseiten- und -deckenwand vorgesehen ist.
Durch eine der Stirn- oder Rückwand führt ein Kaltlufteinlaß, durch die kalte Luft in das Innere der zeltartigen Prüfzelle geblasen wird. Durch die andere der Stirn- und Rückwand ist ein Atemschlauch für einen in der zeltartigen Prüfzelle liegenden Probanden geführt, der mit einer Atemgesichtsmaske verbunden ist.
Der Innenraum der zeltartigen Prüfzelle ist so bemessen, daß mindestens ein in einen Schlafsack gehüllter Proband bequem im Inneren der Prüfzelle liegen oder sitzen kann.
Weiterhin ist ein Klimaaggregat, insbesondere Kälteaggregat, in thermischer Verbindung mit dem Innenraum der zeltartigen Prüfzelle angeordnet, um darin eine gewünschte Temperatur zu erzeugen, wobei dieses Kälteaggregat einen Kühlmittelkompressor und ein Gebläse zum Einblasen von Kaltluft aus dem Kühlmittelkompressor ins Innere der Prüfzelle aufweisen kann. Damit eine gewünschte Untertemperatur im Inneren der zeltartigen Prüfzelle über einen gewissen Zeitraum, währenddem der Proband im Inneren der zeltartigen Prüfzelle liegt, eingehalten werden kann, weist die Thermoprüfeinrichtung weiterhin eine mit dem Kälteaggregat funktionell verbundene Temperaturregeleinrichtung auf, welche mit einem Temperaturmeßfühler wenigstens zur Messung der Temperatur im Innenraum der zeltartigen Prüfzelle verbunden ist. Bevorzugt ist ein weiterer, mit der Temperaturregeleinrichtung verbundener Temperaturmeßfühler im Inneren des Schlafsacks oder am Körper des Probanden vorgesehen.
Eine Temperaturanzeige kann ebenfalls im Inneren der zeltartigen Prüfzelle angebracht sein, damit der Proband selbst ablesen kann, welche Temperatur im Innenraum der zeltartigen Prüfzelle herrscht.
Falls das Kälteaggregat nicht unmittelbar an der zeltartigen Prüfzelle liegt, kann ein kälteisolierender Verbindungsschlauch die Verbindung zwischen dem Kälteaggregat und einem Kaltlufteinlaß an der Stirn- oder Rückwand der zeltartigen Prüfzelle herstellen.
Ferner kann der Innenraum der zeltartigen Prüfzelle mit einer Lampe erleuchtet sein, und dem Probanden kann ein Notausschalter in die Hand gegeben werden, mit dem der PrüfVorgang schnell abgebrochen und einer überwachenden Person ein Warnsignal erzeugt werden kann, so daß diese den Probanden schnell aus der zeltartigen Prüfzelle befreien kann. Ferner kann z.B. in der Stirn- oder Rückwand ein kleines Fenster aus durchsichtigem Material vorgesehen sein.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Thermoprüfexnrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungsfiguren beschrieben. Die Zeichnungsfiguren sind nicht maßstäblich, und ihre Beschreibung dient lediglich zur beispielhaften Erläuterung der bevorzugten Ausführungsformen. Die Figuren zeigen im einzelnen :
Fig. IA schematisch eine geschnittene Vorderansicht auf die zeltartige Prüfzelle der erfindungsgemaßen Thermoprüfeinrichtung;
Fig. IB schematisch einen Längsschnitt (Schnittlinie B-B in Fig. IA) der Thermoprüfexnrichtung gemäß der Erfindung von oben mit einem Kühlaggregat und einer Temperaturregeleinrichtung;
Fig. 2 eine geschnittene Detailansicht eines Abschnitts jeweils der Längskante der Bodenplatte und der Tunnelseiten-
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wand, wobei die an dieser Stelle vorgesehene formschlüssige Verbindung dieser Teile ersichtlich ist;
Fig. 3A eine Draufsicht auf die am Boden liegende Rückwand;
Fig. 3B eine Schnittdarstellung durch die in Fig. 3A gezeigte Rückwand längs der Schnittlinie B-B.
Die in den Figuren IA und IB jeweils im Aufriß und im Grundriß schematisch dargestellte zeltartige Prüfzelle 1 ist tunnelförmig und bildet einen tunnelförmigen Innenraum I. Insgesamt besteht diese Prüfzelle 1 aus vier Hauptbestandteilen, nämlich aus einem rechtwinkligen Boden 9, einer mit ihm verbundenen im wesentlichen halbzylindrischen Tunnelseiten- und -deckenwand 10 sowie aus einer Rückwand 11 und einer Stirnwand 12. Die Maße der zeltartigen Prüfzelle gemäß den Figuren IA und IB sind so gewählt, daß ein in einen Schlafsack 3 gehüllter Proband 3 bequem im Innenraum I Patz findet.
Fig. IB zeigt ein in der Rückwand 11 sitzendes Kühlaggregat 5, welches einen Kältestrom in den Innenraum I bläst. Dazu weist die Rückwand 11 einen Durchlaß 50 auf (Fig. 3A). Gezeigt ist in Fig. IB außerdem eine Temperaturregeleinrichtung 6, die mit Temperaturfühlern jeweils zur Messung der Innenraumtemperatur Tj der Außentemperatur Tj j im Außenraum II verbünden ist. Die Temperaturregeleinrichtung 6 ist außerdem mit dem Kühlaggregat 5 verbunden, um dessen Kühlleistung zu regeln.
Fig. IB zeigt einen Atemschlauch 24, der durch die Stirnwand 12 führt, um dem im Schlafsack 3 liegenden Probanden Atemluft vom Außenraum II durch eine Atemmaske 25 zuzuführen.
Die zeltartige Prüfzelle ist insgesamt aus flexiblen Materialien hergestellt. Nachstehend wird anhand der Figuren
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2 und 3 erläutert, wie die Tunnelform der zeltartigen Prüfzelle 1 in aufgebautem Zustand auch bei einem kurzen Transport erhalten bleiben kann, d.h. wie ihre selbsttragende Eigenschaft verwirklicht ist.
Fig. 2 zeigt im Schnitt eine Detailansicht eines Abschnitts einer Längskante der Bodenplatte 9 sowie eines Abschnitts der Unterkante der Tunnelseiten- und -deckenwand 10. Die Bodenplatte 9 besteht aus einer von einer weichen Hülle 16 aus texti!verstärktem, luftdichtem PVC-Material allseitig umhüllten relativ steifen und deshalb formstabilen Schaumstoffplatte 18a, 18b. Diese Schaumstoffplatte besteht im Ausführungsbeispiel aus mehreren nut- und federartig zusammengefügten Plattenteilen 18a, 18b. Die weiche Hülle 16 bildet im Bereich der Längskanten der Bodenplatte 9 eine lappenförmige Verlängerung 19, die um die Unterkante der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 herumgreift und dort seitlich mit einem Klettenband 23 fixiert ist. Dieselbe Maßnahme ist an der anderen Längskante der Bodenplatte 9 und der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 vorgesehen.
Die Tunnelseiten- und -deckenwand 10 weist gleichfalls eine von einer weichen Hülle 15 aus luftdichtem, textilverstärkten PVC umhüllte Schaumstoffeinlage 17 auf. Gegenüber der relativ steifen Schaumstoffeinlage 18a, 18b der Bodenplatte ist die Schaumstoffeinlage 17 der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 verhältnismäßig weich, so daß sich die Tunnelform in flexibler Weise einstellt und in Verbindung mit der formstabilen Bodenplatte 9 bleibt. Die Härte und Dicke der Schaumstoffzwischenlage 17 der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 sind so gewählt, daß ihre Tunnelform auch ohne ein stützendes Gestänge erhalten bleibt, solange sie an ihrer Unterkante in der erwähnten Weise mit der Bodenplatte 9 verbunden ist.
Der erwähnte Aufbau der Bodenplatte 9 und der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 dient somit zwei Zwecken:
1. Die Schaumstoff einlage 18ci, 18b der Bodenplatte 9, die von der luftdichten, weichen Hülle 16 vollständig eingeschlossen ist, bildet eine hervorragende Temperaturisolation des Innenraums I gegenüber dem Boden, auf dem die zeltartige Prüfzelle der Erfindung steht. Gleichfalls bildet der erwähnte Aufbau der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 mit der Schaumstoffeinlage 17 und der Umhüllung 15 aus weichem, textilverstärkten PVC eine hervorragende Temperaturisolation des Innenraums I gegen den Außenraum II.
2. Die formstabile Bodenplatte 9 erhält die Tunnelform der Tunnelseiten- und -deckenwand im aufgebauten Zustand durch die anhand der Fig. 2 beschriebene Verbindung ihrer Längskanten mit der Tunnelseiten- und -deckenwand.
Zu bemerken ist auch, daß die Hüllen 15 und 16 die jeweilige Schaumstoffzwischenlage 17 und 18a, 18b eng, d.h. formschlüssig, umhüllen.
Fig. 3A zeigt eine Draufsicht auf die Rückwand 11 und Fig. 3B einen Schnitt durch dieselbe längs der Schnittlinie B-B gemäß Fig. 3A. Ganz ähnlich wie die Rückwand 11 ist auch die Form und der Aufbau der Stirnwand 12, lediglich mit dem Unterschied, daß die Rückwand 11 den Kaltlufteinlaß 50 und die Stirnwand 12 einen Durchlaß für den Atemschlauch 24 aufweist. Gemäß Fig. 3B weist die Rückwand 11 ebenfalls eine Schaumstoff zwischenlage 17 wie die Tunnelseiten- und -deckenwand 10 auf, die vollständig und formschlüssig von einer weichflexiblen PVC-Hülle 15 umhüllt ist. Die weichflexible PVC-Hülle 15 bildet einen peripheren Lappen 20, der zur Verbindung mit der Bodenplatte 9 und der Tunnelseiten- und deckenwand dient. Dazu ist ein Klettenband 22b an der
geradlinigen Unterkante der Rückwand 11 angebracht. Ein zugehöriges Klettenband 22a ist an der Unterseite der Hülle 16 der Bodenplatte 9 angebracht (siehe Fig. 2). Ein Reißverschlußteil 21b ist an der sonstigen Außenperipherie des Lappen 20 der Rückwand 11 angebracht und wird mit einem weiteren Reißverschlußteil 21a, das an der rückseitigen Außenkante der Tunnelseiten- und -deckenwand angebracht ist (siehe Fig. IA) verschlossen. Die periphere Bogenform der Schaumstoff einlage 17 in der Rückwand 11 ebenso wie in der Stirnwand 12 ist so gewählt, daß der vorstehende Teil der Rück- und Stirnwand 11, 12 in ihrem geschlossenen Zustand jeweils formschlüssig in den Innenraum I der zeltartigen Prüfzelle eingreift. Dieses Merkmal bildet eine weitere Maßnahme zur Stützung der Tunnelform der zeltartigen Prüfzelle der erfindungsgemäßen Thermoprüfeinrichtung.
Obwohl die Stirnwand 12 nicht im Detail dargestellt ist, sollte deutlich sein, daß ihre Form und ihr Aufbau gleichartig mit der Rückwand 11 sind. Sobald die Klettenbänder 22a und 22b aneinander befestigt sind, bildet der daran anschließende Abschnitt des Lappens 20 der Rückwand 11 und der Stirnwand 12 ein weiches Gelenk, so daß die Stirn- und Rückwand 12, 11 leicht hochklappbar sind, wobei der vorstehende Teil derselben in den Innenraum I formschlüssig eingreift. Danach können Stirn- und Rückwand 12, 11 mit den Reißverschlußteilen 21a, 21b an der Tunnelseiten- und deckenwand verschlossen werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Klettenband im Bereich des Lappens 20 der Stirnwand 12 und der Rückwand 11 vorgesehen sein, welches sich an einem zugehörigen Klettenband an den Stirnkanten der weichflexiblen Hülle 15 der Tunnelseiten- und -deckenwand 10 fixieren läßt.
Bevorzugt sind die Maße der tunnelförmigen, zeltartigen Prüfzelle so gewählt, daß der in den Schlafsack 3 gehüllte Proband im Innenraum 1 liegen kann. Das Gewicht einer solchen
zeltartigen Prüfzelle liegt bei etwa 10 kg, so daß sie sich von einer Person leicht in aufgebauter Form bewegen läßt.
Alternativ oder zusätzlich kann die Höhe des tunnelförmigen Innenraums I so gewählt sein, daß der Proband auch sitzend darin bequem Platz findet.
Die Vorteile aller Ausführungsformen der beschriebenen Thermoprüfeinrichtung sind:
1. Ein Proband, zum Beispiel ein potentieller Schlafsackkäufer kann subjektiv mit seinen eigenen Sinnen den Komfort vermittelnden Temperaturbereich des von ihm in Aussicht genommenen Schlafsacks prüfen.
2. Er muß sich damit nicht in ein spezielles Prüfgebäude oder Institut begeben, sondern kann den Test seines Schlafsacks vor dem Kauf beim Fachhändler durchführen. Anhand eines vorhandenen Thermometers kann der Proband selbst feststellen in welchem Temperaturbereich der Schlafsack komfortabel ist, so daß er sich nicht auf die Temperaturangaben des Schlafsackherstellers verlassen muß.
3. Die vorgeschlagenen Materialien und die tunnelförmige zeltartige Prüfzelle gestatten es, daß eine gewünschte Temperatur durch das Kälteaggregat schnell erreicht werden kann und daß diese Temperatur durch die Temperaturregelung über eine längere Zeitdauer hinweg konstant gehalten werden kann.
4. Durch die Temperaturregeleinrichtung kann auch ein gewünschter Temperaturgang gefahren werden.
5. Die vorgeschlagene Thermoprüfeinrichtung ist einfach und kostengünstig, platzsparend und wesentlich selbsttragend,
so daß ein Sportartikelhändler die erfindungsgemäße Thermoprüfeinrichtung leicht und einfach in seinen Verkaufsräumen unterbringen und auch bewegen kann.
6. Die zeltartige Ausführung der Prüfzelle aus den trennbaren Hauptbestandteilen und ihr geringes Gewicht ermöglichen auch einen leichten Transport dieser Teile und ein Wiederaufstellen derselben an einem anderen Ort.
7. Dadurch, daß die tunnelförmige Prüfzelle der erfindungsgemäßen Thermoprüfeinrichtung leicht in Verkaufsräumen aufgestellt und bewegt werden kann, kann die Außenseite der Prüfzelle ohne weiteres als Träger für einen werbewirksamen Aufdruck dienen.
8. Durch die flexible Umhüllung von Boden und Wänden läßt sich eine tunnelförmige Prüfzelle aus mehreren Lagen erzielen, bei der eine temperaturisolierende Schaumstoffzwischenlage zwischen den Hüllagen liegt.
Die erfindungsgemäße Thermoprüfeinrichtung kann nicht nur für den Test von Schlafsäcken sondern auch für andere Zwecke, z.B. den thermophysiologischen Test von Bekleidung, verwendet werden.

Claims (18)

GOL/G951 ANSPRÜCHE
1. Thermoprüfeinrichtung, insbesondere für den thermophysiologischen Test von Schlafsäcken, die eine aus einer flexiblen Hülle (9-12) mit einer elastischen Zwischenlage aus Schaumstoff bestehende zeltartige Prüfzelle (1) aufweist, welche im Prüfzustand im wesentlichen temperaturdicht abgeschlossen und isoliert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexible Hülle der Prüfzelle (1) aus einer rechtwinkligen formstabilen Bodenplatte (9), einer damit verbundenen, im wesentlichen halbzylindrischen Tunnelseiten- und deckenwand (10) und jeweils einer damit verbundenen plattenförmigen Stirn- und Rückwand (12, 11) besteht,
daß die Dicke und Elastizität der Schaumstoffzwischenlage (17) der halbzylindrischen Tunnelseiten- und -deckenwand (10) so gewählt sind, daß diese ihre halbzylindrische Form in Verbindung mit der Bodenplatte (9) auch ohne stützendes Gestänge im wesentlichen beibehält, und die Bodenplatte (9) eine Zwischenlage (18) aus einer relativ formstabilen steifen Schaumstoffplatte aufweist, wobei im verbundenen Zustand die unteren Längskanten der Tunnelseiten- und deckenwand (10) abnehmbar und formschlüssig mit den zugeordneten Längskanten der Bodenplatte (9) verbunden sind.
2. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffplatte (18) des Bodens aus mehreren in Längsrichtung formschlüssig ineinander greifenden Plattenteilen (18a, 18b) besteht.
3. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirn- und Rückwand (12, 11) eine formschlüssig in die Innenseite der Bodenplatte (9) und der Tunnelseiten- und -deckenwand (10) eingreifende, im wesentlichen halbkreisförmige Schaumstoffplatte (17) als Zwischenlage aufweist.
4. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffzwischenlagen (17, 18) jeweils der Tunnelseiten- und -deckenwand (10), des Bodens (9) und der Stirn- und Rückwand formschlüssig auf allen Seiten von einer weichen Hüllage (15, 16) umschlossen wird.
5. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die weichen Hüllagen (15, 16) aus luftdichtem, textilverstärktem PVC bestehen.
6. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die weiche Hüllage an den Längskanten der Bodenplatte überstehende Lappen (19) bildet, die über die Längskanten der Tunnelseiten- und -deckenwand (10) herumgreifen und dort mit dieser lösbar verbunden sind.
7. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbaren Verbindungen durch Klettenbänder (23) hergestellt sind.
8. Thermoprufexnrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnkanten der weichen Hüllagen jeweils der Tunnelseiten- und -deckenwand und die zugehörigen Außenkanten der Stirn- und Rückwand jeweils überstehende Lappen (20) bilden, wobei diese zueinandergehörigen Lappen (20) jeweils mittels eines Reißverschlusses (21a, 21b) verbindbar sind.
9. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirn- und Rückwand (12, 11) außerdem bodenseitig mit einem Klettenband (22a, 22b) an der weichen Hüllage der Bodenplatte fixiert sind.
10. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein im Inneren der Prüfzelle vorgesehenes Tragegestänge, das die Tunnelform stützt.
11. Thermoprüfeinrichtung einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoprüfeinrichtung weiterhin ein in dem oder in thermischer Verbindung mit dem Innenraum (I) der zeltartigen Prüfzelle (1) angeordnetes Kälteaggregat (5) aufweist.
12. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kälteaggregat (5) einen Kühlmittelkompressor aufweist.
13. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kälteaggregat (5) ein Gebläse zum Einblasen von Kaltluft in den Innenraum (I) der Prüfzelle (1) aufweist.
14. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Thermoprüfeinrichtung weiterhin eine funktionell mit dem Kälteaggregat (5) verbundene Temperaturregeleinrichtung (6) aufweist, die Temperaturmeßfühler zur Messung der Umgebungstemperatur (TII) und der Temperatur (TI) im Innenraum (I) der Prüfzelle (1) enthält.
15. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Temperaturmeßfühler im
Inneren des Schlafsacks (3) oder am Körper des Probanden vorgesehen ist.
16. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zeltartige Prüfzelle (1) weiterhin einen mit dem Kälteaggregat (5) in thermischer Verbindung stehenden Kaltlufteinlaß (50) aufweist.
17. Thermoprüfeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Frischluftversorgung (24, 25) für einen im Inneren der Prüfzelle befindlichen Probanden.
18. Thermoprüfeinrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischluftversorgung einen mit dem Außenraum der Prüfzelle kommunizierenden Luftschlauch (24) aufweist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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